Selbermachen und Notizzettel waren gestern. Heute erledigen intelligente Geräte von selbst, was uns früher Zeit und Mühe gekostet hat: Das Garagentor öffnen, wenn wir die Auffahrt heraufkommen, die Außenbeleuchtung einschalten, wenn die Dämmerung eintritt oder den Rasen sprengen bei langer Trockenheit. Doch ein Smart Home kann noch weitere Dinge, die dir das Leben leichter machen. UPDATED stellt dir sieben ungewöhnliche oder praktische Funktionen vor.
- Smart Home – Was ist das?
- 1. Mit smarter Beleuchtung erstrahlt dein Heim je nach Stimmung oder Ziel
- 2. Multimedia-Funktionen im Smart Home
- 3. Im Smart Home hast du keine Angst mehr, dass der Herd nicht abgestellt ist
- 4. Dank smarter Türklingel verpasst du keinen Besuch mehr
- 5. Per Smart-Home-Funktionen am Herd die gesamte Küche managen
- 6. Schlafe so lange wie möglich mit einem intelligenten Wecker
- 7. Schütze dein Haus mit einer intelligenten Haustierklappe
Smart Home – Was ist das?
Smart Home ist der Oberbegriff für einen Haushalt, in dem die einzelnen Geräte oder Einrichtungsgegenstände miteinander kommunizieren können. So misst beispielsweise ein “smarter” Thermostat die Außentemperatur, übermittelt die Daten automatisch an die Heizung, die daraufhin selbstständig je nach Bedarf mehr oder weniger Wärme in die Räume leitet. Auch die Fernsteuerung per App oder per Handzeichen ist bei smarten Geräten möglich.
Welche Voraussetzungen muss ich für ein Smart Home erfüllen?
Voraussetzung für die Vernetzung verschiedener Geräte und Funktionen ist die sogenannte Smart Home Zentrale, die auch Hub oder Gateway genannt wird: ein Gerät, das den Datenverkehr steuert, indem es etwa die verschiedenen Funkstandards beherrscht und “übersetzt”, in denen die Haushaltsgeräte kommunizieren.
Solche Funkstandards sind zum Beispiel:
- WLAN
- Bluetooth
- ZigBee
- Z‑Wave
Mehrere Funkstandards beherrschen zum Beispiel die Qivicon Homebase oder die Zipato Box, die dadurch mit den Produkten verschiedener Anbieter kompatibel sind. Hinzu kommen Smart-Home-Zentralen mit exklusiven Standards, die nur von einem Unternehmen zusammen mit lizenzierten Partnerherstellern genutzt werden.
Lass dich also vor dem Kauf einer Smart-Home-Zentrale beraten, welche Standards das jeweilige Gerät beherrscht und wie viele beziehungsweise welche Funktionen und Geräte damit gesteuert werden können.
Im Folgenden stellen wir dir einige dieser Funktionen vor. Die meisten Geräte, die du für diese Funktionen benötigst, liefern eine ausführliche Anleitung und gegebenenfalls eine App mit, die erklären, wie sie eingerichtet werden.
Was macht ein Smart-Home-Berater?
Wie du deine eigenen vier Wände zum Smart Home umbaust, welche Potenziale in deinem Haushalt schlummern, was du wie miteinander vernetzt – bei diesen Fragen kann dir auch ein Smart-Home-Berater weiterhelfen. Einen qualifizierten Fachbetrieb in deiner Nähe findest du zum Beispiel über die Initiative “SmartHome Deutschland”. Sie hat eine Deutschlandkarte erstellt, die Berater zu den verschiedenen Fragen rund ums Smart Home enthält.
Hier geht’s zur Fachberater-Übersicht der Initiative SmartHome Deutschland
Für die wichtigsten Smart-Home-Funktionen, etwa die Heizungsregulation oder den Schutz vor Einbrechern und Rauchentwicklung, gibt es komplette Smart-Home-Sets, die sowohl eine Zentrale als auch die nötigen Zusatzkomponenten beinhalten.
1. Mit smarter Beleuchtung erstrahlt dein Heim je nach Stimmung oder Ziel
Wer sein Heim mit sogenannten LED-Stripes ausstattet, also schmalen Streifen mit vielen kleinen LED-Lämpchen, und diese mit dem Timer der Smart Home Zentrale verknüpft, kann sich das Licht je nach Stimmung oder Vorhaben einstellen. Bei einer Diät schaltet sich dann das Licht nach 18 Uhr auf dem Weg zum Kühlschrank ab. Morgenmuffeln blendet es bei einem wichtigen Termin morgens so ins Gesicht, dass Weiterschlafen unmöglich wird.
Bei entsprechender Vernetzung, für die du dich beraten lassen solltest, sind weitere, vielfältige Optionen möglich. Wenn du zum Beispiel das Haus verlassen willst und es regnet, könnten die LED-Stripes am Schrank aufblinken, worin sich Gummistiefel und Regenschirm befinden. Ist die Alarmanlage eingeschaltet, leuchtet es dank der LED-Lichter rund um den Türrahmen rot. Was immer du benötigst – das Licht gibt dir die nötige Unterstützung.
2. Multimedia-Funktionen im Smart Home
Da sitzt du gemütlich vorm Fernseher, der Ton schallt dreidimensional durch den Raum – plötzlich klingelt das Telefon. Doch wo ist jetzt wieder die Fernbedienung, um den Fernseher leiser zu stellen? Im Smart Home der Zukunft können Telefon und TV miteinander verknüpft sein. Dann würde der Ton des Fernsehers automatisch gedrosselt und das laufende TV-Programm aufgezeichnet, damit du dich entspannt auf das Telefonat konzentrieren kannst.
Doch schon jetzt sind hier einige Smart-Home-Funktionen möglich. So kann sich bei einer IFTTT-Programmierung (siehe Kasten) das Licht automatisch dimmen und die Stereoanlage die Musik stoppen, wenn du den Fernseher einschaltest. Oder du lässt das Radio starten, sobald du morgens das Bad betrittst. Wird es mit verschiedenen USB-Funksticks ausgestattet, kann das Smart TV sogar selbst mit anderen Geräten vernetzt werden und als Smart-Home-Zentrale dienen.
3. Im Smart Home hast du keine Angst mehr, dass der Herd nicht abgestellt ist
Hast du eine App mit einem entsprechenden IFTTT-Szenario (siehe Kasten) programmiert, genügt ein Befehl ans Smartphone, um gleich mehrere Funktionen auszuführen.
So könnte ein Befehl “Gute Nacht” lauten, wenn du dich zur Nachtruhe begibst – woraufhin sich die smarten Rolladen schließen, das Licht ausgeschaltet wird, die Temperatur heruntergeregelt, die Alarmanlage ein sowie alle Elektrogeräte ausgeschaltet werden. Auch vor einer bevorstehenden Reise könntest du dein Haus entsprechend rüsten.
IFTTT-Dienste vernetzen dein Smart Home optimal
Viele der aufgeführten Smart-Home-Funktionen sind nur mithilfe von IFTTT-Programmierungen möglich. Die Abkürzung steht für “If this then that”, also “Wenn dies, dann das”. Hierbei werden verschiedene Geräte über die Smart-Home-Zentrale so programmiert, dass sie aufeinander reagieren.
Meldet also zum Beispiel der Bewegungssensor im Außenbereich, dass du die Auffahrt hinauf fährst – wobei du durch ein Funksignal deines Smartphones identifiziert wirst –, könnte sich dein Garagentor öffnen und sich, wenn nötig, das Licht im Eingangsbereich einschalten. Auf der Webseite des Unternehmens IFTTT findest du für solche und ähnliche Szenarien bereits vorgefertigte Software-Lösungen.
4. Dank smarter Türklingel verpasst du keinen Besuch mehr
“Ich stand gestern spontan vor Deiner Tür, aber Du warst nicht zu Hause”. Hast du auch schon netten Besuch verpasst, ohne die Gelegenheit für ein paar kurze Worte oder eine spätere Verabredung? Hast du auch schon eine Nachricht des Paketboten bekommen, der das Päckchen dann wieder mitgenommen hat, anstatt es bei einem netten Nachbarn abzugeben?
Im Smart Home bekommst du mit, wenn jemand vor deiner Tür steht. Wird der Knopf einer smarten Türklingel gedrückt, erhältst du eine Nachricht auf dein Smartphone – auf Wunsch mit Bild und Ton, damit du mit dem Besucher Kontakt aufnehmen kannst.
So könntest du den Paketboten bitten, das Päckchen woanders abzugeben. Oder dem Freund sagen, dass du nur ums Eck und gleich wieder zu Hause bist. Im Smart Home könntest du beiden natürlich auch per Fern-Türöffnung übers Smartphone kurz Einlass gewähren.
5. Per Smart-Home-Funktionen am Herd die gesamte Küche managen
Der Dunstabzug, die Beleuchtung, die Jalousien, die Musik: In der Küche gibt es allerhand zu regeln. Das kann mit fettigen oder nassen Fingern ein Problem sein. Da will man dann auch nicht zum Smartphone greifen, um die intelligenten Geräte per Funk zu steuern.
Brauchst du in einem Smart Home mit entsprechenden Funktionen auch nicht. Dort kannst du zum Beispiel die Arbeitsplatte zur Kommandozentrale deiner Küche erklären und alle Geräte und Funktionen über die unempfindlichen Oberflächen aufrufen.
6. Schlafe so lange wie möglich mit einem intelligenten Wecker
Morgenmuffel kennen das Problem: Der Wecker klingelt, am liebsten möchte man noch ein wenig weiterschlafen, quält sich dann doch aus dem Bett – und dann hat die Bahn zur Arbeit Verspätung. Andersherum kannst du vergessen, die Weckzeit ein bisschen früher einzustellen, wenn du morgens einen wichtigen Termin hast.
Ein intelligenter Wecker im Smart Home denkt mit. Er ruft alle nötigen Daten, etwa zum Wetter oder der Verkehrssituation, ab und passt die Weckzeit genauso an wie bei Terminen. Damit du so lange schlafen kannst wie möglich, aber so früh aufstehen wie nötig.
7. Schütze dein Haus mit einer intelligenten Haustierklappe
Ist deine Katze oder dein Hund besonders “gastfreundlich” und bringt gern ungebetenen Besuch mit nach Haus? Ist deine Haustierklappe ein Einfallstor für Streuner und Kleintiere? Eine intelligente Haustierklappe erkennt, wem sie Einlass gewähren darf und wem nicht – einfach über einen Chip am Halsband deiner Katze oder deines Hundes.
Doch im Smart Home übernimmt diese etablierte Technik noch mehr Funktionen: Vernetzt mit den Wetterdaten kann die Klappe bei Regen die Türen im Haus so steuern, dass der nasse Hund in keine Räume mit Teppich läuft. Oder sie gibt stattdessen den Zugang zur Hundehütte frei, die ansonsten verschlossen ist, damit sich keine fremden Tiere dort einnisten.
Mehr zu Smart Home und den vielfältigen Möglichkeiten findest du im Ratgeber
Smart Home: Lampen gehorchen aufs Wort & die Heizung spart Geld
Smart Home: Intelligente Funktionen für mehr Komfort und Sicherheit
Die vorgestellten Funktionen haben ganz unterschiedliche Zielrichtungen. Sorgen etwa eine smarte Türklingel oder eine intelligente Haustierklappe für mehr Sicherheit, geht es beispielsweise beim smarten Herd oder Multimedia um ein Extra an Komfort.
Sämtliche Features haben allerdings eines gemeinsam: Sie erleichtern den Alltag und sind im Smart Home in den meisten Fällen ohne großen Aufwand einzurichten. Eines sollte klar sein: Hast du dich erst einmal an die automatisierten Abläufe, Hilfestellungen und Hinweise gewöhnt, wirst du keinesfalls mehr auf sie verzichten wollen.
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