Haushalt

Sil­ber­fi­sche bekämp­fen – so wer­den Sie die Insek­ten los

Silberfische sind in Häusern und Wohnungen ein ungebetener Gast. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Insekten loswerden.

Sie kom­men mor­gens schlaf­trun­ken ins Bade­zim­mer und put­zen sich die Zäh­ne – plötz­lich neh­men Sie eine Bewe­gung aus den Augen­win­keln wahr: Und tat­säch­lich, da sucht ein Sil­ber­fisch­chen in einer Fuge Schutz vor dem plötz­li­chen Licht­ein­fall. Und bei genaue­rem Hin­se­hen fin­den Sie sogar noch wei­te­re der silb­rig schim­mern­den Insek­ten. Vor allem an Orten, an denen es oft sehr feucht ist, tau­chen die klei­nen Tier­chen auf. Doch ihr Erschei­nen hat wenig damit zu tun, dass Sie nicht aus­rei­chend put­zen. UPDATED zeigt Ihnen nicht nur, wie Sie die Pla­ge­geis­ter wie­der los­wer­den, son­dern auch, wie Sie dau­er­haft dafür sor­gen kön­nen, dass die Sil­ber­fi­sche Ihre Behau­sung nicht wie­der aufsuchen.

So wer­den Sie Sil­ber­fi­sche wie­der los

Die­se Haus­mit­tel hel­fen gegen Silberfische

Sie haben Sil­ber­fi­sche bei sich zu Hau­se ent­deckt, aber gera­de kei­ne Köder zur Hand? Dann grei­fen Sie als ers­te Maß­nah­me auf bewähr­te Haus­mit­tel zurück, die oft eben­so gut gegen die Pla­ge­geis­ter helfen.

  • Der Duft von Laven­del, Essig oder äthe­ri­schen Ölen ver­treibt die Insek­ten – was aller­dings nicht hei­ßen muss, dass die­se sich aus ihrer Unter­kunft kom­plett zurückziehen.
  • Bes­ser legen Sie eine Kar­tof­fel­schei­be abends auf ein Blatt Papier, stel­len die­se auf den Boden und machen das Licht aus. Wenn sich im Lau­fe der Nacht Sil­ber­fisch­chen über die Kar­tof­fel her­ma­chen, kön­nen Sie am nächs­ten Mor­gen das Blatt neh­men und die­ses drau­ßen ent­sor­gen. Auch eine Honig­fal­le funk­tio­niert auf die­se Wei­se.
  • Eine rabia­te­re Metho­de ist ein Mix aus Puder­zu­cker und Back­pul­ver, den Sie direkt in die Rit­zen streu­en kön­nen, in denen Sie die Tie­re ver­mu­ten. Das Back­pul­ver quillt in den Mägen der Sil­ber­fi­sche auf. Die­se Pro­ze­dur über­le­ben sie nicht. 

Wenn Sie kei­ne Lust auf die klei­nen Mit­be­woh­ner haben, soll­ten Sie die Bedin­gun­gen in den befal­le­nen Räu­men ver­än­dern: Redu­zie­ren Sie die Feuch­tig­keit und die Tem­pe­ra­tur. Um den aku­ten Befall zu bekämp­fen, eig­nen sich aber auch spe­zi­el­le Köder aus der Dro­ge­rie für Sil­ber­fisch­chen oder Sil­ber­fi­sche, wie die Tier­chen umgangs­sprach­lich auch genannt werden.

  • Kle­be­fal­len auf Leim­ba­sis funk­tio­nie­ren in der Regel gut. Die­se sind mit Duft­stof­fen bezo­gen, die auf die Tier­chen anzie­hend wir­ken. Beim Kauf soll­ten Sie dar­auf ach­ten, dass die­se Fal­len insek­ti­zid­frei und feuch­tig­keits­be­stän­dig sind.
  • Wenn Sie wis­sen, wo sich die Sil­ber­fi­sche ver­ste­cken, eig­net sich auch ein spe­zi­el­les Spray auf Was­ser­ba­sis, das die Unge­zie­fer abtö­tet. Die­ses soll­te nicht ätzend, geruch­los und bio­lo­gisch abbau­bar sein.
  • Als drit­te Mög­lich­keit kom­men Köder­do­sen in Betracht, die mit Lock­stof­fen ver­se­hen sind und die Tier­chen schnell abtö­ten. Vor­teil: Das Köder­gel trock­net auch bei län­ge­rer Anwen­dung nicht aus.

Aus­hun­gern ist übri­gens kei­ne Opti­on: Die Sil­ber­fisch­chen sind zäh. Ein Insek­ten­for­scher hat her­aus­ge­fun­den, dass die Tier­chen bis zu 300 Tage ohne Nah­rung über­ste­hen. Zudem kön­nen sie bis zu acht Jah­re alt wer­den. Und die Fort­pflan­zungs­ra­te kann sich auch sehen las­sen: Ein Weib­chen legt nach der Paa­rung rund 20 Eier.

Sil­ber­fi­sche im Bett

Schlaf­zim­mer sind zwar nicht die bevor­zug­ten Gebie­te der Tie­re, da die­se Räu­me bei vie­len Men­schen zumin­dest nachts mit 16 bis 18 Grad eher kühl sind. Sil­ber­fisch­chen füh­len sich aber erst bei Tem­pe­ra­tu­ren ab 20 Grad so rich­tig wohl. Aller­dings fin­den die Insek­ten auf den Matrat­zen reich­lich Nah­rung. Haut, Haa­re und vor allem Haus­staub­mil­ben kom­men in hoher Zahl vor. Des­halb nut­zen sie Bet­ten auch ger­ne als Brut­stät­te. Bei einem Befall waschen Sie Ihre Bett­wä­sche bei min­des­tens 60 Grad und las­sen die­se im Anschluss gut trock­nen. Auch das Bett­ge­stell soll­ten Sie mit Spül­mit­tel oder einem Uni­ver­sal­rei­ni­ger gründ­lich put­zen, vor allem die Ecken und Rit­zen. Um even­tu­el­le Eier in der Matrat­ze abzu­tö­ten, hilft nur eine pro­fes­sio­nel­le Reinigung.

Mehr Infor­ma­tio­nen zu einer sau­be­ren Matrat­ze fin­den Sie im Ratgeber
Matrat­zen­rei­ni­gung sel­ber machen – so gelingt’s

So beu­gen Sie einem erneu­ten Befall von Sil­ber­fi­schen vor

Wie oben schon kurz erwähnt, ist aus­rei­chen­des Lüf­ten das A und O, um einem erneu­ten Befall von Sil­ber­fi­schen zu ent­ge­hen. Betrof­fe­ne Räu­me soll­ten Sie am bes­ten mor­gens und abends für jeweils zehn Minu­ten gut durch­lüf­ten: Die Fens­ter dabei nicht auf Kipp stel­len, son­dern weit auf­rei­ßen. Am wir­kungs­volls­ten ist die­se Metho­de, wenn Sie in ande­ren Räu­men gleich­zei­tig die Fens­ter öff­nen, um einen Durch­zug zu bekom­men. Doch es gibt dar­über hin­aus noch eine gan­ze Rei­he von Maß­nah­men, die Sie vor­sorg­lich eben­falls beach­ten soll­ten – vor allem, wenn die befal­le­nen Zim­mer kei­ne Fens­ter haben.

  • Trock­nen Sie ihre Wäsche nicht im Bade­zim­mer und grund­sätz­lich nur in Räu­men, in denen Sie Durch­zug gewähr­leis­ten können.
  • Feuch­te Hand­tü­cher und Fuß­mat­ten eben­falls in einem ande­ren Raum trock­nen las­sen. Ist Ihnen das zu auf­wen­dig, las­sen Sie zumin­dest die Bade­zim­mer­tür offen.
  • Haben Sie Stel­len ent­deckt, die den Sil­ber­fisch­chen als Rück­zugs­ort die­nen, sor­gen Sie dafür, dass die­se Rit­zen oder Lücken neu ver­klei­det werden.

Hilft das alles nicht, um gegen die Luft­feuch­tig­keit anzu­kom­men, kön­nen auch bau­li­che Män­gel ver­ant­wort­lich sein. Undich­te Fens­ter etwa oder bei Neu­bau­ten man­geln­de Aus­trock­nung. Haben Sie die­sen Ver­dacht, spre­chen Sie mit Ihrem Ver­mie­ter oder holen sich einen Fach­mann ins Haus.

Des­halb tau­chen Sil­ber­fi­sche im Bade­zim­mer auf

Sil­ber­fi­sche lie­ben es feucht und warm – und für die­se Prä­fe­renz eig­net sich das Bade­zim­mer als Unter­kunft nun mal per­fekt. Auch in Küchen und feuch­ten Kel­lern suchen die Tier­chen des­halb Unter­schlupf. Tags­über sind sie kaum zu sehen, da Sil­ber­fisch­chen licht­scheu sind und sich hin­ter losen Tape­ten, Fuß­leis­ten oder in Abflüs­sen ver­ste­cken. Des­halb tre­ten sie oft mor­gens in Erschei­nung, wenn sie vom ers­ten künst­li­chen Licht des Tages über­rascht wer­den. Zudem fin­den Sil­ber­fi­sche in Bade­zim­mer oder Küche reich­lich Nah­rung, da sie unter ande­rem Tape­ten­kleis­ter, Haa­re, Haut­schup­pen, aber auch Zucker in jeg­li­cher Form zu sich nehmen.

Sil­ber­fi­sche sind sogar nützlich

Unge­zie­fer will nie­mand in sei­ner Unter­kunft haben. Doch soll­ten Ihre Behau­sung von Sil­ber­fi­schen befal­len sein, gibt es kei­nen Grund zur Panik, denn sie zäh­len nicht zu den Schäd­lin­gen. Zum einen geht von den Insek­ten kei­ne gesund­heit­li­che Gefahr aus, zum ande­ren sind sie sogar nütz­lich. Denn sie ernäh­ren sich auch von Haus­staub­mil­ben, die wie­der­um All­er­gien beim Men­schen aus­lö­sen kön­nen. Auch Schim­mel­be­fall hel­fen sie durch ihren Appe­tit zu redu­zie­ren. Tre­ten Sil­ber­fisch­chen bei Ihnen in hoher Anzahl auf, ist dies eher als Warn­si­gnal zu ver­ste­hen, dass Sie in Ihrer Woh­nung ein Feuch­tig­keits­pro­blem haben.

Sil­ber­fi­sche sind ein Warnsignal

Die meis­ten Men­schen fin­den Sil­ber­fisch­chen schlicht­weg eklig und wol­len die Tier­chen des­halb so schnell wie mög­lich wie­der los­wer­den. Doch zum einen stel­len sie kei­ne Gefähr­dung für die Gesund­heit dar, zum ande­ren kön­nen die Insek­ten ein wich­ti­ges Warn­si­gnal sein, dass Ihre Behau­sung zu feucht ist. Und wenn Sie dem nicht ent­ge­gen­wir­ken, ist dem Schim­mel Tür und Tor geöffnet.

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