Smartphones sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Auch Senioren wollen die Vorteile der Geräte, etwa das mobile Telefonieren und die Funktionen vieler Apps, oft gerne nutzen. Doch nicht immer kommen sie mit den neuesten Smartphone-Modellen zurecht. Hier kommen spezielle Seniorenhandys ins Spiel, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind. Aber was können die Geräte und für wen eignet sich was? Wir klären auf und stellen ein paar Modelle genauer vor.
Moderne Smartphones werden immer leistungsstärker und kommen mit immer weniger physischen Tasten. Das kann Senioren, die nicht an die Nutzung eines Mobiltelefons gewöhnt sind, schnell überfordern. Zu klein sind die Flächen auf den Touchdisplays, zu groß die Anzahl der Funktionen. Verschiedene Hersteller bieten daher speziell auf diese Nutzergruppe zugeschnittene Handys an, die mit einer einfachen Bedienung, großen Tasten, Notruf-Funktionen und mehr aufwarten. Die folgenden Funktionen sind für Senioren besonders interessant:
Über die Notruftaste lassen sich mit nur einem Knopfdruck bis zu fünf vorher festgelegte Kontakte in einem Notfall benachrichtigen. Das funktioniert über automatisch versendete Notruf-SMS oder einen Anruf, der alle Kontakte abtelefoniert, bis einer abnimmt. Bei einigen Geräten schaltet sich dann automatisch die Freisprechfunktion ein, sodass geschwächte Personen das Handy nicht ans Ohr heben müssen.
Einige Seniorenhandys setzen außerdem eine Sturzerkennung ein. Das Handy kann so einen Sturz erkennen und nach dem Prinzip der Notruf-Funktion Kontakte benachrichtigen. Gerade in Situationen, in denen es auf schnelle Hilfe ankommt – wenn der Sturz beispielsweise durch einen Schlaganfall ausgelöst wird – kann diese Funktion entscheidend sein.
Damit man immer erreichbar ist, muss das Mobiltelefon natürlich geladen sein. Das kann man schon mal vergessen. Daher ist es wichtig, dass der Akku eines Seniorenhandys oder ‑Smartphones eine möglichst hohe Standby-Zeit oder auch Akkulaufzeit hat.
Viele Senioren können nicht mehr gut hören und tragen vielleicht sogar ein Hörgerät. Aber nicht alle Telefone sind mit einem analogen Hörgerät kompatibel oder lassen sich laut genug einstellen, dass sowohl Klingeltöne als auch Sprachausgabe gut hörbar sind.
Einige Mobiltelefone für Senioren verfügen daher über spezielle Filter, die Brumm- und Rauschtöne herausfiltern. Das verhindert, dass es zu Störgeräuschen bei analogen Hörgeräten kommt. Diese tragen das HAC-Logo (Hearing Aid Compatibility/Hörgerätekompatibilität).
Zudem sind einige Geräte so gestaltet, dass sie hohe Frequenzen verstärken. Das erleichtert älteren Menschen mit Hochtonschwerhörigkeit – dem Problem, hohe Frequenzen wahrzunehmen – ihren Gesprächspartner am anderen Ende besser zu verstehen.
Wer auf der Suche nach einem Mobiltelefon für Senioren ist, stellt schnell fest: Manche Geräte werden als Handys bezeichnet, andere als Smartphones. Aber ist das nicht alles das Gleiche? Jein – in der Umgangssprache reden viele Menschen von ihrem Handy, auch wenn sie ein Smartphone haben. Genau genommen kann ein Handy manchmal aber viel weniger als ein Smartphone. Die genauen Unterschiede insbesondere mit Blick auf Geräte für Senioren sind folgende:
Die einfachste Variante des Mobiltelefons für Senioren ist das Seniorenhandy. Diese Geräte verfügen über die wichtigsten Funktionen: Mit ihnen können Senioren telefonieren, SMS schreiben und Notrufe absetzen. Je nach Modell lassen sich auch Fotos machen oder über ein UKW- oder FM-Radio Musik hören.
Außerdem haben sie ein großes Farbdisplay und besonders große und beleuchtete Tasten. Auch mit schwachen Augen lässt sich das Display so gut lesen und jede einzelne Taste einfacher treffen. Internet- und appfähig sind Seniorenhandys jedoch meist nicht.
Durch die wenigen – aber essentiellen – Funktionen kommen ältere Menschen besonders gut mit Seniorenhandys zurecht. Da die Modelle schon bei etwa 40 Euro starten, eignen sie sich gerade für Anfänger, die erst einmal ausprobieren wollen, ob ein Handy etwas für sie ist.
Wer Apps wie WhatsApp, die Tagesschau-App oder Quizduell nutzen will, braucht dafür ein Smartphone. Über WhatsApp lassen sich dann Nachrichten an Familie oder Freunde kostenlos über das Internet versenden. Zuhause funktioniert das über das WLAN, unterwegs ist ein Internetvertrag oder ein Prepaid-Tarif mit Internetnutzung notwendig.
Senioren-Smartphones zeichnen sich aber nicht nur durch App-Nutzung, sondern auch durch ein großes Touchdisplay aus, auf dem man alle Programme direkt mit dem Finger anwählen kann. Damit einher geht der Verzicht auf die meisten Tasten. Das kann Vor- und Nachteile haben: Auf der einen Seite ist die über das Display eingeblendete Tastatur aufgrund der Größe der einzelnen Tasten vielleicht ein wenig schwerer zu treffen. Auf der anderen Seite reicht ein geringerer Druck aus und Wischgesten zur Menüsteuerung sind intuitiver als Steuerkreuze.
Im Unterschied zu herkömmlichen Smartphones sind Senioren-Smartphones auf eine besonders einfache Bedienung ausgelegt. Schrift und Symbole auf dem Display sind groß, damit sie gut zu erkennen sind. Außerdem lassen sich oft Kontakte mit Fotos direkt auf dem Startbildschirm ablegen, so dass diese besonders schnell angerufen werden können.
Umfangreichere Funktionen erfordern mehr technisches Verständnis und bedeuten einen höheren Anschaffungspreis. Smartphones sind also teurer als Handys. Einsteigermodelle mit weniger Funktionen zu einem günstigeren Preis sind aber auch hier zu finden
Das Doro Primo 413 ist ein Klapphandy, dadurch ist es besonders klein. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Tasten nicht aus Versehen gedrückt werden können, wenn das Handy zugeklappt ist. Die einzelnen Tasten sind groß und klar voneinander abgegrenzt. So lässt sich immer die richtige Taste treffen. Auf der Rückseite befindet sich die Notruftaste, die über eine zusätzliche Funktion verfügt: Während des Gesprächs lässt sich mit ihrer Hilfe bequem in den Freisprechmodus umschalten. Außerdem gibt es drei Kurzwahltasten direkt unter dem Display. So sind sie sehr leicht zu finden und die wichtigsten Kontakte sind nur einen Knopfdruck entfernt.
Das Olympia Office Happy 2 zeichnet sich durch eine besonders lange Standby-Zeit von 350 Stunden aus. Im Gegensatz zum Doro Primo liegen die Tasten ziemlich nah beieinander, durch ihre Größe sind sie aber dennoch einfach zu treffen. Für die Kurzwahl stehen zwar keine Extra-Tasten wie beim Doro Primo bereit, die Kontakte müssen auf die Zahlentasten gelegt werden. Der Vorteil des Office Happy 2 ist jedoch, dass sich so bis zu acht Kurzwahlkontakte anlegen lassen. Diese speichert das Gerät mit einem Bild der Person ab. Zudem lässt sich das Olympia Office Happy 2 mit Wechselcovern in drei unterschiedlichen Farben individualisieren. Jedes kommt mit SOS-Notruftaste.
Das Emporia Euphoria V50 ist zwar schon etwas älter, gehört aber immer noch zu den beliebtesten Seniorenhandys. Das Display ist besonders breit und daher übersichtlich gestaltet. Ähnlich wie beim Doro, gibt es auch beim Euphoria V50 drei Kurzwahltasten. Jedoch sind diese nicht so prominent platziert. Auch beim Euphoria gibt es natürlich eine Notruftaste. Im Gegensatz zu den anderen beiden vorgestellten Modellen ist das Emporia Euphoria auch mit analogen Hörgeräten kompatibel.
Doro Primo 413 | Olympia Office Happy 2 | Empora Euphoria V50 | |
---|---|---|---|
Abmessungen | 102 x 50 x 20 Millimeter | 126 x 60 x 12 Millimeter | 120 x 52 x 12 Millimeter |
Gewicht | 115 Gramm | 80 Gramm | 90 Gramm |
Bildschirmdiagonale | 61 Millimeter | 56 Millimeter | 58 Millimeter |
Standby-Zeit | Bis zu 192 Stunden | Bis zu 350 Stunden | Bis zu 300 Stunden |
Vorteile | • Notruftaste löst Freisprechmodus aus • 3 Direktwahltasten • Abgegrenzte Tasten | • 3 Wechselcover • Kurzwahl mit Bildern | • hörgerätekompatibel • 3 Direktwahltasten |
Preis | Ca. 70 Euro | Ca. 60 Euro | Ca. 50 Euro |
Mit dem Doro 8080 bekommen auch Senioren ein modernes Smartphone, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wie gewöhnliche Smartphones von Top-Herstellern wie Samsung oder Google, ist das Betriebssystem Android installiert. Dieses ist jedoch so abgewandelt, dass es besonders einfach zu bedienen ist und die Schriften und Icons groß und gut zu lesen sind. Großer Pluspunkt bei Doro ist die Fernwartung MyDoro, so können sich Senioren bei Bedarf beim Einrichten und Bedienen per Fernzugriff helfen lassen. Ein Nachteil dürfte der doch recht hohe Preis von circa 400 Euro für dieses Einsteigermodell sein.
Günstiger kommt das Emporia Smart 3 Mini mit etwa 140 Euro daher. Auch hier arbeitet eine abgewandelte Form des Android-Betriebssystems. Die Bedienoberfläche ist dabei sehr einfach und ohne viel Schnickschnack gestaltet – auf dem Startbildschirm finden sich nur die wichtigsten Funktionen, wie zum Beispiel Telefonieren oder SMS. So kommen Senioren besonders gut zurecht. Außerdem führt ein beiliegendes Trainingshandbuch an die tägliche Benutzung heran. Auch beim Emporia Smart 3 Mini befindet sich der Notfallknopf auf der Rückseite, es ist jedoch ein weiterer Akkudeckel ohne Knopf beigelegt.
Auch das Bea-fon M6 ist mit einem Preis von 170 Euro ein recht günstiges aktuelles Senioren-Smartphone. Wie auf den anderen Smartphone-Modelle für Senioren, läuft hier das Android-Betriebssystem. Der Nutzer hat aber auch die Wahl, die Bea-fon Bedienoberfläche einzustellen, die auf eine besonders einfache Handhabung ausgelegt ist und Senioren optimal bei der Bedienung unterstützt. Im Gegensatz zu den Modellen von Doro und Emporia, gibt es beim M6 keinen Homebutton auf der Front – die Steuerung erfolgt rein durch Gesten. Das kann am Anfang etwas ungewohnt sein. Der Vorteil ist aber, dass das Display so besonders groß ist.
Doro 8080 | Emporia Smart3 | Bea-fon M6 | |
---|---|---|---|
Abmessungen | 157 x 74 x 9 Millimeter | 150 x 72 x 10 Millimeter | 158 x 77 x 9 Millimeter |
Gewicht | 175 Gramm | 167 Gramm | 193 Gramm |
Bildschirmdiagonale | 145 Millimeter | 140 Millimeter | 159 Millimeter |
Standby-Zeit | Bis zu 360 Stunden | Bis zu 168 Stunden | Bis zu 220 Stunden |
Vorteile | • 16 Megapixel Hauptkamera, 2 Megapixel Frontkamera • Fernwartung über MyDoro • hörgerätekompatibel | • 13 Megapixel Hauptkamera, 8 Megapixel Frontkamera • Zusätzlicher Akkudeckel ohne Notruftaste • Beiliegendes Trainingshandbuch • hörgerätekompatibel | • Wahlweise vereinfachte Bea-fon Bedienoberfläche einstellbar • 13 Megapixel Hauptkamera, 8 Megapixel Frontkamera • Fotokontakte |
Preis | Ca. 400 Euro | Ca. 180 Euro | Ca. 170 Euro |
Für Senioren gibt es eine Vielzahl an speziell auf sie zugeschnittenen Mobiltelefonen – egal ob Seniorenhandy oder Senioren-Smartphone. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene können das richtige Modell für ihren Geldbeutel finden. Ob Handy oder Smartphone besser geeignet sind, hängt davon ab, wofür das Mobiltelefon genutzt werden soll. Zum Telefonieren reicht ein günstiges Seniorenhandy, der beliebte Nachrichtendienst WhatsApp läuft jedoch meist nur auf internetfähigen Smartphones.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.