Fernsehen per Satellitenschüssel hat viele Vorteile: Es stehen dir zahlreiche nationale und internationale Sender zur Auswahl und abgesehen von den ersten Anschaffungskosten für Schüssel und Halterung ist der Empfang ohne monatliche Grundgebühr möglich. Für einen guten Empfang muss die Schüssel jedoch richtig ausgerichtet sein. Wir zeigen dir, worauf es ankommt, wenn du deine Satellitenschüssel optimal montieren und ausrichten willst und worauf du bereits beim Kauf achten solltest.
Besonders häufig zu sehen und deshalb recht bekannt sind runde Satellitenschüsseln. Sie sind gewissermaßen der Standard für solche Geräte. Doch es gibt auch andere Formen. So sind Parabolantennen auch mit abgerundeten Ecken erhältlich. Sie haben gerade beim mobilen Einsatz und in engen Städten einen Vorteil, weil sie platzsparend sind. Durch die meist etwas geringere Fläche kann allerdings der Empfang leiden.
Eine weitere Alternative zur klassischen Schüssel ist die Flachantenne . Sie sind meist nicht gebogen, eckig, kompakt gebaut und kommen ohne den Arm aus, an dem der für die Verarbeitung der Signale wichtige „LNB“ angebracht ist. Allerdings kann auch hier der Empfang etwas schlechter sein. Außerdem sind Flachantennen meist nur für ein Gerät ausgelegt. Willst du also mehrere Fernseher mit dem Signal versorgen, ist das nicht so einfach möglich.
Standardmäßig liegt die Größe von Satellitenschüsseln zwischen 40 und 120 Zentimetern Durchmesser. Am häufigsten werden Sat-Schüsseln mit einem Durchmesser von 60, 80, 85 oder 100 Zentimetern verwendet. Ab 60 Zentimetern gilt der Empfang in der Regel als zuverlässig. Wenn eine Satellitenschüssel aber einen besonders großen Durchmesser hat, kann das auch Nachteile haben. Bei extremen Wetterbedingungen bietet eine große Schüssel von 100 bis 120 Zentimetern eine Angriffsfläche für starken Wind. Solche Modelle sollten in jedem Fall von einer Fachkraft befestigt und installiert werden.
Lebst du in einem Mehrfamilienhaus, solltest du darauf achten, dass die Wohnqualität deiner Nachbar*innen nicht eingeschränkt wird, weil die Satellitenschüssel durch ihre Größe beispielsweise die Sicht der anderen Hausbewohner*innen stört oder einen ungünstigen Schatten wirft. Ein*e Vermieter*in kann die Verwendung einer sehr großen Satellitenschüssel auch aus ästhetischen Gründen untersagen.
In Deutschland werden Sat-Schüsseln immer nach Süden ausgerichtet. Denn so erreichst du den sogenannten Astra 19,2° Ost Satelliten. „19,2° Ost“ beschreibt seine Position. Astra ist der wichtigste Satellit, wenn es um deutschsprachiges Fernsehen geht. Er überträgt nicht nur die öffentlich-rechtlichen Sender, zu seinen insgesamt rund 1.200 Programmen gehören auch der Privatsender Sky und diverse ausländische Programme. Als Alternative bietet sich der EutelsatSatellit 13° Ost an, der ebenfalls öffentlichrechtliche Sender, Privatprogramme und Pay-TV überträgt. Wichtig ist, dass die Grad-Zahl hinter den Satelliten nicht dem horizontalen Einstellwinkel entspricht.
Übrigens: Bei der horizontalen Ausrichtung kann dir eine Kompass-App auf deinem Smartphone helfen.
Wenn du die Satellitenschüssel aufstellst, solltest du unbedingt darauf achten, dass keine Hindernisse im Weg sind: Die Satellitenschüssel sollte immer eine freie Sicht auf den Himmel haben. Hindernisse, die die Signalstärke stören können, sind zum Beispiel Bäume, Mauern oder Häuser.
Als Faustregel gilt: Ein störendes Objekt wie eine Mauer oder ein Baum darf die Höhe nicht überschreiten, die sich ergibt, wenn du die Entfernung des Hindernisses zu deiner Satellitenschüssel durch zwei teilst. Ein Beispiel: Ein zehn Meter südlich von der Sat-Anlage entfernt stehender Baum sollte nicht höher als fünf Meter sein.
Du hast verschiedene Möglichkeiten, die Sat-Schüssel zu montieren: auf dem Dach, an der Hauswand oder auf dem Balkon. Auch eine mobile Variante ist möglich.
Achtung! Wenn du als Mieter*in in einem Mehrfamilienhaus eine Satellitenschüssel installieren willst, musst du dir vorab die Erlaubnis bei den Hausbesitzer*innen einholen – am besten schriftlich. Wenn du in einer Eigentumswohnung zur Miete wohnst, brauchst du die Erlaubnis der Eigentümer*innen und beim Besitz einer Eigentumswohnung solltest du deine Anfrage an die Eigentümer*innengemeinschaft richten.
Montage auf dem Dach: Die Dachmontage der Satellitenschüssel ist beliebt, weil die Schüssel aus dieser Position meist freie „Sicht“ auf den Satelliten hat, ohne dass Hindernisse im Weg sind. Zudem ist das Justieren der Satellitenschüssel einfacher. Gleichzeitig ist die Dachmontage aber mit einem Sicherheitsrisiko verbunden. Du solltest die Installation also lieber einer Fachkraft überlassen, als selbst auf dem Dach herumzuklettern.
Oben auf dem Dach ist die Schüssel außerdem jeglichen Witterungen ungeschützt ausgesetzt, sodass sie im Winter gegebenenfalls per Hand von Schnee befreit werden muss. Um sie gegen Windeinwirkungen zu sichern, empfiehlt sich die Befestigung mit einem Dachsparrenhalter aus Stahl. Außerdem ist ein ausreichender Blitzschutz besonders wichtig.
Satellitenschüsseln haben eine ausgeprägte elektrische Leitfähigkeit. Je höher eine Satellitenschüssel angebracht ist, desto größer ist das Risiko für einen Blitzeinschlag. Dementsprechend wichtig ist es, die Schüssel sowie alle mit ihr verbundenen Geräte, wie einen Receiver und Fernseher, mittels Erdung vor einem Blitzeinschlag zu schützen.
Hier empfiehlt es sich, eine Fachkraft einzubeziehen, der den Mast der Anlage auf möglichst kurzem Weg mit der Blitzschutzanlage des Gebäudes verbindet – das geschieht über einen Erdungsleiter.
Achtung: Die Erdung kann sich je nach Sat-Anlage unterscheiden, und ein gutes Fernsehbild ist keine Garantie für eine erfolgreiche Erdung.
Montage an der Hauswand: Besonders praktisch ist die Wandmontage. An der Hauswand ist der Zugriff auf die installierte Schüssel deutlich einfacher, als wenn sie auf dem Dach angebracht ist. Denn auch nach der Installation ist es wichtig, dass der Zugang zur Schüssel jederzeit möglich ist – so kannst du die Satellitenschüssel einfach ausrichten, reinigen und warten.
Für eine Wandmontage braucht dein Haus oder deine Wohnung allerdings eine geeignete Außenmauer. Nur so ist gewährleistet, dass du die Satellitenschüssel richtig ausrichten kannst: nach Süden und möglichst ohne Hindernisse. Bringst die Schüssel mindestens zwei Meter unter der Dachkante an, brauchst du in der Regel auch keine Maßnahmen in Sachen Blitzschutz zu treffen. Gleichzeitig ist die Satellitenschüssel an so einer Stelle auch besser vor Schnee und Regen geschützt.
Montage auf dem Balkon: Die Balkonmontage der Satellitenschüssel ist am einfachsten und sichersten. Du musst keine Löcher bohren oder Dachhalter anbringen und benötigst für den Zugang zur Schüssel keine Hilfsmittel wie eine Leiter. Auch Reinigung und Wartung der Schüssel sind auf dem Balkon vergleichsweise simpel.
Für die Installation benötigst du allerdings eine spezielle Geländerhalterung. Dazu kommt der optische Nachteil – wenn du in einer Mietwohnung lebst, kann es daher sein, dass Vermieter*in oder Hausverwaltung die Installation nicht gestatten. Für den Balkon bietet sich aus diesem Grund eine deutlich kleinere Flachantenne an. Sie funktioniert, wenn die anderen Kriterien für einen guten Empfang – beispielsweise eine freie Sicht und hochwertige Materialien – gegeben sind.
Bei der Montage auf dem Balkon und an der Hauswand gilt es zu beachten, dass ein benachbartes Haus hier ein Störfaktor sein kann. Das gilt gerade dann, wenn die Gebäude sehr dicht beieinanderstehen. Zwar klappt der Empfang meist trotzdem, auf ein sehr starkes Signal musst du in diesem Fall aber wohl verzichten.
Mobile Montage: Du kannst die Satellitenschüssel mithilfe eines Antennenständers auch im Garten oder beim Camping aufstellen. Es gibt auch direkt auf die mobile Nutzung ausgerichtete Lösungen, die zum Teil in einem Koffer geliefert werden, der bequem mit in den Urlaub genommen werden kann. Kleinere Modelle können sogar per Saughalterung an einer Glasscheibe oder per Klemme am Tisch befestigt werden.
Wenn du die Satellitenschüssel ausrichten willst, prüfe vorher das Wetter – die besten Bedingungen herrschen bei wolkenlosem Himmel. Am besten planst du das Ausrichten in der Mittagszeit zwischen 11:00 Uhr und 14:00 Uhr ein. Dann bringst du die Schüssel für die Ausgangslage in eine Position, die Richtung Süden zeigt.
Neigungswinkel finden: Die vertikale Ausrichtung über den Neigungswinkel (Elevationswinkel) ist regional verschieden, liegt in Deutschland aber bei rund 32 Grad. Prüfe die Befestigung der Satellitenschüssel, denn dort ist meistens die optimale Position markiert. Alternativ kannst du den Neigungswinkel über ein Online-Tool oder eine App anhand deiner Postleitzahl berechnen lassen – dafür suchst du im Internet oder App-Store nach „Satellitenfinder“, „Sat Finder“ oder „Dish Pointer“. Sobald du den korrekten Neigungswinkel kennst, stellst du ihn ein, indem du die Schüssel nach unten oder oben bewegst.
Receiver einrichten: Als Nächstes stellst du eine Kabelverbindung zwischen deinem Fernseher und dem Receiver her. Mit einem Koaxialkabel verbindest du dann die Sat-Schüssel mit dem Receiver – es empfiehlt sich, ein qualitativ hochwertiges Kabel zu verwenden. Noch wichtiger ist die Qualität der Steckverbindugen. An sich genügt ein einfacher F‑Stecker, noch fester sitzen jedoch Kompressionsstecker. Wenn die Verbindungen stehen, kannst du im Normalfall eine Angabe (zum Beispiel in Prozent) zur Signalstärke und Bildqualität am Fernseher oder Receiver ablesen. Andernfalls richtest du dich nach der Anleitung im Handbuch, um die aktuelle Signalstärke anzeigen zu lassen.
Feinjustierung: Die Feinjustierung sollten zwei Personen vornehmen, die dafür beispielsweise per Handy kommunizieren können. Im Idealfall bleibst du beim Fernseher oder Receiver, um die Bildqualität für dich einzuschätzen. Die andere Person dreht die Schüssel leicht nach links und justiert den sogenannten Azimut-Winkel, bis du mit dem Bild zufrieden bist oder die Angabe am Fernseher oder Receiver ein optimales Signal anzeigt. Beachte aber, dass die Veränderungen durch das Drehen etwas zeitverzögert stattfinden. Sollte sich keine Verbesserung einstellen, prüft die zweite Person erneut den Neigungswinkel und verändert ihn gegebenenfalls durch langsame Bewegungen der Schüssel nach unten oder oben. Wenn du die Satellitenschüssel alleine ausrichten musst, hilft dir ein sogenannter Sat-Finder. Das ist ein Messgerät, das du direkt an den LNB anschließt. Auf diese Weise kannst du die Signalstärke vor Ort prüfen, während du die Schüssel bewegst.
Wetter-Simulation: Sobald du die Satellitenschüssel ausgerichtet hast, ist sie dauerhaft allen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Regen kann den Empfang negativ beeinflussen, daher ist es sinnvoll, die Leistung bei schlechtem Wetter zu testen. Dafür legst du einen nassen Lappen über den rauscharmen Signalumsetzer (LNB). Wenn der Empfang dadurch schlechter wird, richtest du die Satellitenschüssel neu aus.
Koaxialkabel bestehen aus mehreren Schichten. Je hochwertiger die jeweils verwendeten Materialien sind, desto besser ist die Leistung des Kabels. Ein Innenleiter aus reinem Kupfer ist beispielsweise hochwertiger als ein Innenleiter aus Stahlkupfer. Noch wichtiger für den Sat-Empfang sind die Stecker, denn ungünstig installierte Anschlüsse haben Auswirkungen auf die Signalstärke. Für den Satellitenempfang kannst du den klassischen F‑Stecker verwenden. Wenn du eine höhere Qualität erreichen möchtest, empfehlen sich sogenannte Kompressionsstecker.
Da Satellitenschüsseln draußen angebracht werden, sind sie durchgehend allen Wetterbedingungen ausgesetzt. Das Material und die Verarbeitung sollten daher eine ausreichend hohe Qualität aufweisen. Besonders empfehlenswert sind Satellitenschüsseln aus Aluminium. Zwar sind Stahlausführungen oft kostengünstiger, dafür aber anfälliger für Rost. Aluminium ist auch im Vergleich zu Edelstahl deutlich weniger korrosionsanfällig. Davon abgesehen können günstigere Satellitenschüsseln, die aus einem vergleichsweise minderwertigen Material gefertigt sind, ein höheres Sicherheitsrisiko darstellen – insbesondere, wenn es die Befestigungsmaterialen betrifft.
Wenn alle Stricke reißen und du keine Satellitenschüssel anbringen kannst (weil zum Beispiel nicht genug Platz *vorhanden ist) oder darfst (weil die Erlaubnis de*r Vermieter*in, Eigentümer*in oder der Eigentümer*innengemeinschaft fehlt), gibt es eine Alternative fürs Satellitenfernsehen: Flachantennen sind kleiner und benötigen daher weniger Platz. Da sie so kompakt sind, sind Flachantennen auch wesentlich unauffälliger. Aufgrund des geringeren optischen Nachteils ist keine Erlaubnis von Vermieter*innen notwendig und sie ist auch deutlich günstiger.
Die Montageschritte ähneln denen der Satellitenschüssel:
- Neigungswinkel einstellen
- Verbindung zu Receiver und Fernseher herstellen
- Fein-Justierung zu zweit vornehmen
- Oder Justierung alleine mit Sat-Finder durchführen
- Optional Regenwetter am LNB simulieren
Bevor du deine neue Satellitenschüssel ausrichten kannst, musst du sie optimal aufstellen. Im Idealfall befinden sich keine Hindernisse im „Sichtfeld“ der Schüssel, die auf dem Dach, der Hauswand oder auf dem Balkon montiert werden kann. Für leidenschaftliche Camper*innen gibt es auch mobile Modelle. Der richtige Platz ist also allgemein nicht festzustellen und kommt ganz auf den jeweiligen Einzelfall an.
Die Ausrichtung ist in wenigen Schritten erledigt und kann je nach Art der Feinjustierung alleine oder zu zweit erfolgen. Du kannst oder darfst keine Sat-Schüssel bei dir anbringen? Dann kann eine Flachantenne eine sinnvolle Alternative sein.
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