Bei kompetitiven Onlinespielen ist nicht nur dein Können ausschlaggebend. Auch eine stabile und schnelle Verbindung zum Internet kann den Unterschied machen. Lags gilt es schließlich zu vermeiden. Zum Glück kannst du selbst dafür sorgen – mit den richtigen Einstellungen an deinem Router. Hier erfährst du, was es dabei zu beachten gibt und wie genau du die einzelnen Settings anpasst. Aufgrund der hohen Verbreitung erfolgt die Erklärung anhand einer FritzBox von Hersteller AVM. Das Vorgehen ist bei allen Modellen identisch.
Bei deiner FritzBox stehen drei Typen von Priorisierungen zur Auswahl. Für dich ist in diesem Fall zwar nur einer davon wichtig, kennen solltest du aber alle.
Echtzeitanwendungen: Hier versorgt der Router bestimmte Anwendungen immer mit genau der Datenrate, die sie benötigen. Der Wert ist variabel. Es kann also sein, dass andere Geräte im gleichen Netz nur noch wenig oder gar keine Datenrate mehr abbekommen. Eine solche Priorisierung eignet sich etwa für Internettelefonie oder Video-Streaming.
Priorisierte Anwendungen: Sind keine Echtzeitanwendungen eingestellt, bekommen Geräte hier 90 Prozent der gesamten Upload-Datenrate zur Verfügung gestellt. Wendest du die Regel auf mehrere Geräte an, teilt sich die Rate entsprechend auf. Alle anderen Anwendungen müssen mit den restlichen zehn Prozent auskommen. Diese Priorisierung eignet sich sehr gut für Onlinespiele.
Hintergrundanwendungen: In diesem Fall geht es um Anwendungen, die eher nachrangig sind. Hier festgelegte Geräte bekommen bewusst eine geringere Datenrate ab, wenn sie an anderer Stelle gerade wichtiger ist. Sollte das nicht notwendig sein, profitiert auch eine Hintergrundanwendung von der vollen Datenrate. Gut geeignet ist diese Priorisierung für Peer-to-Peer-Programme.
Grundsätzlich versucht dein Router die Datenrate relativ gleichmäßig auf Geräte und Anwendungen aufzuteilen. Das stellt sicher, dass überall eine vergleichsweise stabile Verbindung zur Verfügung steht. Für dich bedeutet das beim Spielen aber, dass Datenrate verloren geht und deine Verbindung dadurch vielleicht schlechter ist.
Entgegenwirken kannst du dem durch eine Priorisierung. So legst du beispielsweise deine PlayStation als bevorzugtes Gerät im Netzwerk fest. In der Folge stellt der Router ihr den Großteil der Datenrate zur Verfügung. Das führt im Idealfall zu einer stabileren und schnelleren Verbindung. So stellst du die Priorisierung an deiner FritzBox ein:
- Verbinde einen PC oder ein Notebook per Kabel oder WLAN mit dem Router.
- Öffnen nun deinen Browser.
- Gib in die Adressleiste „http://fritz.box“ ein und drücke Enter.
- Melde dich nun mit deinem Kennwort an. Das findest du auf einem Sticker unten am Router.
- Klicke im Hauptmenü links auf den Punkt „Internet“.
- Es öffnet sich das erweiterte Menü. Klicke hier auf „Filter“.
- Klicke oben auf den Reiter „Priorisierung“.
- Wichtig ist hier nun der Absatz mit der Überschrift „Priorisierte Anwendungen“. Klicke darunter auf „Neue Regel“.
- Nach einer kurzen Ladezeit zeigt der Router zwei Drop-Down-Menüs an.
- Klicke zunächst auf das Feld, in dem „Alle Geräte“ steht und wähle deine Konsole oder deinen Rechner aus.
- Jetzt klickst du auf das Feld, in dem „Alle“ steht, und wählst den Punkt „alles außer Surfen und Mailen“ aus.
- Schließe den Vorgang mit einem Klick auf „Übernehmen“ unten rechts ab.
Deine FritzBox verfügt über eine eingebaute Firewall. Diese überprüft alle eingehenden Verbindungen und ordnet sie erst dann dem passenden Port für die jeweilige Anwendung zu. Ein solches Vorgehen ist wichtig, um die Sicherheit deiner Daten zu gewährleisten. Allerdings kann das auch negative Auswirkungen auf die Performance deines Anschlusses bei Spielen haben. Eine Lösung ist die Portfreigabe, auch „Port-Forwarding“ genannt. Dabei gibst du bestimmte Ports frei, sodass der Umweg über die Firewall entfällt. Server und Anwendung tauschen so direkt Daten aus – was zu einer besseren Performance führt. So nutzt du die Portfreigabe:
- Schließe einen PC oder Mac an deinen Router an oder verbinde dich per WLAN mit ihm.
- Starte deinen Browser.
- Gib „http://fritz.box“ in die Adressleiste ein und drücke Enter.
- Melde dich mit deinem Kennwort an.
- Klicke in der Leiste links auf „Internet“.
- Nun drückst du auf „Freigaben“.
- Du solltest dich im Reiter „Portfreigaben“ befinden.
- Klicke auf „Gerät für Freigaben hinzufügen“.
- Wähle nun unter „Gerät“ deine Konsole oder deinen PC aus.
- Der Router sollte nun darunter die IP- und MAC-Adressen anzeigen.
An diesem Punkt solltest du überlegen, welche Art von Freigabe du einrichten möchtest. Zur Wahl stehen dir drei sehr unterschiedliche Vorgehensweisen. Besonders einfach sind zwei Konfigurationen, nämlich die „selbstständige Portfreigabe“ und die vollständige Portfreigabe („Exposed Host“).
Selbstständige Portfreigabe: Hierbei konfigurierst du die Portfreigabe so, dass das ausgewählte Gerät das Port-Forwarding selbst übernimmt. Konsole oder PC entscheiden also eigenständig, welche Ports sie freigeben. Das können etwa Ports für bestimmte Spiele oder Anwendungen sein. Diese Option ist für dich unkompliziert und vergleichsweise sicher.
Exposed Host: Wählst du diese Option, gibst du alle Ports für das Gerät frei. Das bedeutet, dass ein direkter Zugriff aus dem Netz auf alle Anwendungen möglich ist. Darunter fallen zwar die gewünschten Ports für Spiele, aber es sind auch persönliche Daten an anderer Stelle einfacher angreifbar. Das macht diese Konfiguration sehr unsicher.
Im besten Fall nutzt du die dritte Option, nämlich die individuelle Portfreigabe. Dabei gehst du weiter wie folgt vor:
- Klicke auf den Button „Neue Freigabe“.
- Es öffnet sich ein Fenster mit mehreren Eingabefeldern. Hier wählst du zunächst unter „Anwendung“ den Punkt „Andere Anwendung“ und gibst dieser im Feld darunter einen Namen, etwa den Titel des Spiels.
- Informiere dich jetzt darüber, welches Protokoll und welchen Port du für das jeweilige Spiel benötigst. Suche dafür etwa bei Google nach dem Spieltitel und „Ports freigeben“.
- Wähle das Protokoll aus und gib die benötigten Nummern der Ports ein.
- Klicke auf „OK“.
- Der Port sollte jetzt im Absatz „Freigaben“ auftauchen.
- Klicke unten rechts auf „OK“. Das Port-Forwarding ist nun aktiv.
Verbindest du deine Konsole oder deinen Rechner bevorzugt per WLAN mit dem Router, kannst du mit einem kleinen Trick die Störungsanfälligkeit der Verbindung verringern. Dein Router nutzt Funkkanäle, um Daten auszutauschen. Im Normalfall entscheidet er selbst, welchen davon er benutzt. Weil diesen Kanal wahrscheinlich auch andere Router in der Nähe nutzen, kann es zu einer hohen Auslastung kommen. Bei dir macht sich das durch Leistungseinbrüche und Störungen bemerkbar. Es kann also nützlich sein, selbst einen Funkkanal festzulegen. Das geht bei der FritzBox ganz einfach:
- Verbinde deinen Rechner per LAN oder WLAN mit dem Router.
- Öffne deinen Browser.
- Gib dort in die Adresszeile „http://fritz.box“ ein und drücke Enter.
- Melde dich jetzt mit deinen Zugangsdaten an.
- Im Hauptmenü findest du den Punkt „WLAN“. Klicke darauf.
- Das erweiterte Menü klappt auf. Gehe hier auf „Funkkanal“.
- Das Feld vor „Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen (empfohlen)“ sollte aktiviert sein.
- Klicke auf das Feld vor „Funkkanal-Einstellungen anpassen“.
- Mit einem Klick auf das Feld in dem „Autokanal“ steht, öffnet sich ein Drop-Down-Menü.
- Wähle hier nun den gewünschten Kanal aus.
- Klicke unten rechts auf „Übernehmen“.
- Überprüfe nun, ob die Auslastung des Kanals geringer ist. Das siehst du anhand des Graphen unterhalb des Absatzes „Auslastung des aktuellen Funkkanals“.
- Sollte die Auslastung ebenfalls hoch sein, ändere den Kanal und bestätige erneut mit „Übernehmen“.
- Mache das so lange, bis du einen geeigneten Kanal gefunden hast.
Willst du deine Konsole mit dem Internet verbinden und das Maximum an Leistung aus deinem Anschluss holen, ist eine LAN-Verbindung die bessere Wahl. Der wohl wichtigste Grund dafür ist, dass du per Kabel in der Regel die höheren Übertragungsraten erreichst. Trotz immer besserer Technik kann eine drahtlose Verbindung hier noch nicht mithalten.
Ein weiterer Faktor ist die Störungsanfälligkeit. Befinden sich viele Geräte in deinem WLAN, ist der Funkkanal stark ausgelastet oder steht der Router etwas zu weit weg, kann es zu Störungen kommen. Bei dir macht sich das dann etwa durch Lags bemerkbar. Sollten Konsole oder PC aber zu weit vom Router weg sein, ist eine Verbindung per Kabel natürlich schwierig. In diesem Fall solltest du dir vielleicht die moderne Powerline-Technik etwas genauer anschauen.
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