30, 40, 60 oder 95 Grad? Weiß‑, Bunt- oder Feinwäsche? Schonprogramm, Energiesparmodus, Vorwaschgang? Was Mama (und immer öfter auch Papa) so selbstverständlich von der Hand geht, gibt bei den ersten Schritten im eigenen Haushalt oft Rätsel auf. Wie Sie Ihre Wäsche richtig sauber bekommen, Verfärbungen und andere Probleme vermeiden und obendrein Energie sparen, erfahren Sie hier.
- Wäsche für den Waschgang richtig vorbereiten
- Das richtige Waschmittel wählen
- Wäsche mit der richtigen Temperatur waschen
- Das richtige Waschmaschinen-Programm wählen
- Behandlung der Wäsche nach dem Waschgang
Wäsche für den Waschgang richtig vorbereiten
Bevor Sie einfach alles in die Waschmaschine packen und auf Start drücken, sollten Sie als ersten Schritt Ihre Wäsche zunächst sortieren. Denn manche Kleidungsstücke vertragen höhere Temperaturen als andere, einige farbige Teile können Weißwäsche verfärben, zudem gibt es vielleicht Unterschiede beim Verschmutzungsgrad. Sortieren Sie Ihre Wäsche nach folgenden Kriterien:
Textilart
Trennen Sie zunächst “normale”, robuste Textilien wie zum Beispiel Bettwäsche, T‑Shirts, Baumwollhosen und ‑unterwäsche von empfindlicher Wäsche wie etwa Kleidungsstücke aus Wolle, Seide oder Synthetikblusen. Angaben zu den jeweiligen Materialzusammensetzungen finden Sie auf dem Waschetikett im Kleidungsstück.
Waschtemperatur
Sortieren Sie die beiden Gruppen anschließend jeweils nach der Temperatur, bei denen die Wäschestücke gewaschen werden sollen. Welche Temperatur das ist, zeigt Ihnen das Etikett, das sich am beziehungsweise im Wäschestück befindet. Darauf ist eine stilisierte Wasserschüssel mit der entsprechenden Gradzahl zu sehen, meistens ist es das Symbol ganz links.
Farbe
Damit weiße Wäsche weiß bleibt, trennen Sie sie von bunten Kleidungsstücken. Da schwarze und rote Textilien besonders häufig abfärben, waschen Sie solche Stücke am besten jeweils nur mit möglichst ähnlich farbigen Teilen zusammen. Besonders farbintensive Kleidung sollten Sie beim ersten Mal zur Sicherheit einmal alleine waschen.
Kontrollieren Sie vor dem Waschgang, ob die Taschen aller Kleidungsstücke leer sind. Bedruckte T‑Shirts, Kleidungsstücke mit Applikationen – zum Beispiel Strasssteine oder Pailetten – oder flauschiger Oberfläche sowie Jeanshosen und ‑jacken sollten Sie “auf links drehen”, sprich das Innere nach außen stülpen. Das schützt die Farben und das Dekor. Außerdem sollten Sie alle Reißverschlüsse, Ösen oder Knöpfe schließen, damit die anderen Wäschestücke in der Trommel nicht beschädigt werden.
Das richtige Waschmittel wählen
Je nach Textilart gibt es verschiedene Waschmittel. Welches der Produkte sich für welche Stoffe und Textilien eignet, erfahren Sie hier:
- Vollwaschmittel eignet sich für robuste und normale weiße Wäsche. Zum Beispiel Bettwäsche, Baumwollunterwäsche, Baumwollpullover oder auch Handtücher. Es enthält Bleichmittel, durch die Farben bei hoher Waschtemperatur verblassen können.
- Color-Waschmittel eignet sich für den Farbschutz bei bunten Kleidungsstücken, etwa von bunten Jeans oder T‑Shirts.
- Feinwaschmittel eignet sich für empfindliche Kleidungsstücke aus Seide, Leinen, Synthetik oder dünner Baumwolle wie Blusen, Stoffjacken oder Textilien mit Naturfarben.
- Wollwaschmittel eignet sich für Kleidungsstücke aus 100 % Wolle oder mit Wollanteil.
- Funktionswäsche wie zum Beispiel Thermounterwäsche benötigt oft ein Spezialwaschmittel, das zum Beispiel die Wasserundurchlässigkeit erhält. Näheres dazu erfahren Sie beim Hersteller.
Bei jedem Waschmittel finden Sie eine Dosierungsanleitung auf der Verpackung. In der Regel genügt es, die angegebene Menge für leicht verschmutzt zu wählen, sofern die Kleidungsstücke nicht richtig dreckig, sondern lediglich getragen und leicht verschwitzt sind. Wichtig ist für die Dosierung außerdem der Härtegrad Ihres Wassers, den Sie von Ihrem Wasserversorger erfahren oder mit einem kostenlosen Teststreifen selbst ermitteln können.
Näheres zum Härtegrad des Wassers finden Sie auch in einem Infokasten beim Ratgeber
Reinigungsmittel für die Spülmaschine: Tabs oder Pulver?
Wäsche mit der richtigen Temperatur waschen
4 Tipps zum energiesparenden Waschen
- Das Erwärmen des Wassers ist der Energiefresser Nummer eins. Waschen Sie deshalb bei möglichst geringer Temperatur. Die heutigen Waschmittel säubern die Wäsche meistens schon bei 30 oder 40 Grad.
- Je kürzer das Waschprogramm, desto höher die Heizleistung – und damit der Energieverbrauch. Wählen Sie deshalb nach Möglichkeit ein Sparprogramm, das langsamer, aber dafür günstiger und obendrein gründlicher wäscht.
- Schalten Sie das Vorwaschprogramm nur bei besonders stark verschmutzter Wäsche hinzu.
- Warten Sie, bis Sie die Trommel maximal befüllen können, damit sich der Waschgang auch lohnt. Auch wenn Ihre Maschine eine Mengenautomatik besitzt. Diese passt zwar Energie und Wasserverbrauch an, dennoch verbrauchen Sie vergleichsweise viel Strom für wenig Wäsche.
Grundsätzlich gilt: Die Temperaturangaben auf dem Etikett zeigen, bei wieviel Grad das jeweilige Kleidungsstück maximal gewaschen werden darf, um nicht einzulaufen, sprich kleiner zu werden, beziehungsweise um Farbe und Struktur zu erhalten. Für eine energiesparende Wäsche können Sie aber auch jeweils eine Temperaturstufe niedriger wählen, etwa 30 statt 40 Grad oder 40 statt 60 Grad, was in der Regel für die Reinigung ausreichend ist. Sind einzelne Wäscheteile doch einmal stärker verschmutzt, können Sie die Maximaltemperatur wählen oder Teile der gleichen Textilart und ähnlicher Farbe gesondert sammeln und waschen und dabei auch ein Vorwaschprogramm hinzuschalten.
Die Kochwäsche, also ein Waschgang mit 95 Grad, ist bei den modernen Waschmitteln in der Regel nicht mehr nötig. Allenfalls nach einer ansteckenden Krankheit oder bei sehr starker Verschmutzung sollten Bettwäsche, Handtücher oder Unterwäsche bei 95 Grad gewaschen werden.
Etwa jeder zehnte Waschgang sollte aber eine Wäsche mit mindestens 60 Grad sein. Haben Sie keine 60-Grad-Wäsche zu reinigen, lassen Sie die Maschine ohne Wäsche einmal durchlaufen. Denn bei dieser Temperatur werden Mikroorganismen abgetötet, die sich sonst in der Trommel Ihrer Waschmaschine ansammeln und einen müffelnden Geruch auslösen können.
Das richtige Waschmaschinen-Programm wählen
So gut wie alle modernen Waschmaschinen bieten verschiedene Programme für eine optimale Reinigung, die gleichzeitig die Textilien bestmöglich erhalten sollen. Individuelle Informationen finden Sie im Handbuch Ihrer Waschmaschine, in der Regel gibt es aber die folgenden Programme:
Standardprogramme der Waschmaschine
Das Programm für die Alltagswäsche heißt häufig Koch-/Buntwäsche oder Baumwolle und ist von 30 bis 95 Grad wählbar. Es ist geeignet für die “normalen”, robusten Kleidungsstücke wie zum Beispiel Bettwäsche, T‑Shirts, Baumwollhosen und ‑unterwäsche. Die Maschine können Sie dabei ruhig voll beladen. Optimal ist es, wenn Sie zwischen Wäsche und dem oberen Rand der Trommel noch Ihre Hand hochkant strecken können.
Wohin verschwinden die Socken?
Wohl jeder hat nach dem Waschgang schon einmal die eine oder andere Socke vermisst und stand nur noch mit einem Einzelgänger da. Was steckt dahinter?
Während manche schon übersinnliche Kräfte am Werk sehen, gibt es für das Phänomen eine einfache Erklärung: Bei überladenen Maschinen kann es vorkommen, dass die Socken durch die Schleuderbewegungen und dem Druck der übrigen Wäsche über die Gummilippe am Rand der Trommel hinaus gedrückt werden und ins Innere der Maschine wandern. Hier wickeln sie sich um den Heizstab und lösen sich mit der Zeit auf.
Diesen Sockenschwund können Sie verhindern, indem Sie die Maschine nicht überladen und zusätzlich die Socken paarweise zusammenknoten, sie in ein Wäschenetz oder einen Kopfkissenbezug stecken oder einen speziellen Sockenclip benutzen.
Pflegeleicht
Das Programm für empfindliche Kleidungsstücke, die auch ein Feinwaschmittel benötigen, heißt Pflegeleicht. Auf dem Etikett erkennen Sie diese Textilien daran, dass sich beim Temperatur-Symbol unter dem Wasserbecken ein waagerechter Strich befindet. Bei diesem Schonwaschgang sollten Sie die Wäschemenge reduzieren und die Trommel nur etwa zur Hälfte befüllen, damit alle Kleidungsstücke ausreichend Platz haben.
Feinwäsche
Diese Spezialprogramme für besonders empfindliche Textilien gibt es häufig gezielt für Wolle, Seide oder Dessous. Sie laufen nur mit 30 oder 40 Grad. Die entsprechenden Textilien haben auf dem Etikett zwei waagerechte Striche unter dem Temperatur-Symbol. Bei der Feinwäsche sollten Sie die Trommel nur zu etwa einem Viertel befüllen.
Handwäsche
Manche Textilien zeigen auf dem Etikett beim Wasserschüssel-Symbol statt einer Temperaturanzeige eine Hand. Bietet Ihre Waschmaschine ein Programm wie Handwäsche oder Wolle, können Sie diese Textilien auch in der Maschine waschen. Die Trommel sollten Sie dabei nur etwa zu einem Fünftel befüllen.
Das Schleuderprogramm wird von den Programmen meistens entsprechend angepasst. Achten Sie bei einer individuellen Einstellung darauf, empfindliche Textilien nur bei geringer Drehzahl von 600–800 oder – noch besser – gar nicht zu schleudern.
Behandlung der Wäsche nach dem Waschgang
Nach Ende des Waschgangs sollten Sie die Wäsche möglichst schnell entnehmen, da sie sonst knittert und anfangen könnte zu müffeln. Wenn Sie die Wäsche doch einmal versehentlich länger in der Maschine gelassen haben oder unterwegs waren, prüfen Sie, ob sie noch frisch riecht. Im Fall der Fälle können Sie die Wäsche noch einmal in einem Kurzwaschgang neu reinigen.
Vor dem Aufhängen sollten Sie die Kleidungsstücke leicht in Form ziehen und glatt streichen. Die Tür der Waschmaschine lassen Sie am besten offen, damit die Restfeuchte aus der Trommel entweichen kann.
Kaum ist die Wäsche dann getrocknet und gegebenenfalls gebügelt, haben Sie Ihren ersten Waschgang auch schon erfolgreich hinter sich gebracht und präsentieren sich Ihren Eltern, Freunden und der Welt in frischer, sauberer Kleidung.
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