Bügeln mag sicherlich nicht die angenehmste Arbeit sein, allerdings sieht zerknitterte Wäsche auch nicht sonderlich gut aus. Das gilt gerade für Kleidung wie Hemden und Blusen. Doch mit den richtigen Bügel-Tipps fällt dir das Entfernen von Falten aus den Stoffen zumindest ein wenig leichter. Hier erfährst du alles über das richtige Bügeln.
Das erfahrt ihr gleich
Zunächst solltest du wissen, dass es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Bügeleisen gibt. Die klassischen Modelle besitzen eine sich erwärmende Sohle, deren Temperatur sich über einen Regler einstellen lässt. Dampfbügeleisen haben ebenfalls eine solche Sohle, die allerdings mit zahlreichen Löchern ausgestattet ist. Dadurch entweicht Wasserdampf, der beim Glätten der Kleidung helfen soll. Auch hier kannst du natürlich die Temperatur einstellen. Der Durchsatz des Dampfes ist meist auch einfach einstellbar. Dampfbügeleisen gelten insgesamt als etwas effektiver, sind dafür in der Regel aber auch etwas teurer.
Bevorzugst du das Bügeln mit Dampf, kannst du auch eine Bügelstation nutzen. Die lohnt sich gerade dann, wenn du öfter größere Mengen an Kleidungsstücken bügelst. Die Station hat einen deutlich größeren Wassertank als ein normales Dampfbügeleisen. Außerdem ist die Handhabung durch das oft erhöht in eine Halterung gehängte Kabel etwas einfacher.
Etwas anders als ein Bügeleisen funktioniert eine Dampfbürste. Sie verzichtet auf die sich erhitzende Sohle und strahlt nur Dampf aus. Das kann bei leicht verknitterten Hemden, Blusen und anderen Textilien bereits ausreichend sein. Stark verknitterte Kleidung bekommst du so allerdings meist nicht glatt.
Bevor du dein Bügeleisen aufheizt und an der Kleidung ansetzt, solltest du sie auf die Pflegehinweise überprüfen. Diese findest du meist auf einem kleinen Zettel, der an einer der Innennähte angebracht ist. Bei Hemden, Blusen und T‑Shirts sind die Hinweise beispielsweise oft im Bereich der Taille an einer der Seitennähte auffindbar. Hier solltest du mehrere Symbole sehen. Eines davon beschreibt etwa, ob und wie du das Kleidungsstück waschen kannst. Auch ein Bügeleisen findet sich darin meist abgebildet. Das bedeuten die verschiedenen Varianten des Symbols im Detail:
In der Kleidung:
- Bügeleisen ohne Punkt: Kleidung darf gebügelt werden
- Bügeleisen durchgestrichen: Nicht bügeln
Auf dem Bügeleisen:
- Bügeleisen mit einem Punkt: Bügeln mit geringer Temperatur. Geeignet für Textilien aus Chemiefasern.
- Bügeleisen mit zwei Punkten: Bügeln mit mittlerer Temperatur. Geeignet für Seide und Wolle.
- Bügeleisen mit drei Punkten: Bügeln mit hoher Temperatur. Geeignet für Baumwolle und Leinen.
Etwas Arbeit sparen kannst du dir bereits, wenn du die Wäsche richtig wächst, trocknest und aufhängst. Folgende Tipps helfen dir vielleicht etwas. Allerdings sind sie keineswegs ein Garant dafür, dass du hinterher nicht bügeln musst.
- Mache deine Waschmaschine nicht zu voll, weil die Wäsche sonst in der Maschine noch stärker verknittern kann.
- Nutze, wenn möglich, einen Weichspüler. Dieser sorgt für etwas weichere Fasern. Dadurch sind Kleidungsstücke weniger Anfällig für Falten.
- Hast du einen Trockner und die Textilien sind dafür geeignet, dann nutze ihn. Darin verknittert Kleidung kaum. Genau das Gegenteil kann der Fall sein, denn die heiße Luft kann bereits erste Falten glätten.
- Hat der Trockner eine Einstellung für Bügelwäsche, dann wähle diesen Modus aus. Er sorgt dafür, dass die Textilien ein wenig Feuchtigkeit behalten. Das ist beim Bügeln später von Vorteil.
- Hänge Wäsche nach dem Trockner direkt zum Auskühlen auf einen Bügel. Das hilft gerade bei Hemden und Blusen. T‑Shirts solltet du direkt zusammenlegen, damit sie nicht nachträglich verknittern.
- Hänge Kleidungsstücke nach der Wäsche im Bad auf. Der Wasserdampf, der beim Duschen oder Baden entsteht, kann die Wäsche etwas glätten, ähnlich wie eine Dampfbürste.
Ein Bügeleisen erreicht eine durchschnittliche Temperatur von 150 °C. Auf der höchsten Stufe werden es sogar 220 °C oder mehr. Das entspricht in etwa der mittleren Stufe einer Herdplatte. Die menschliche Haut erleidet schon bei 45 °C Verbrennungen ersten Grades. Berühre daher niemals die untere Seite des Bügeleisens. Auch frisch gebügelte Stoffe brauchen einige Sekunden, um abzukühlen. Weitere Gefahrenquellen sind Metall-Applikationen, Nieten, Knöpfe oder Reißverschlüsse. Werden diese vom Bügeleisen erhitzt, kann es auch hier bei einer Berührung zu Verbrennungen kommen.
Lasse dein Bügeleisen außerdem nie mit der heißen Seite auf dem Stoff liegen. Es besteht Brandgefahr! Sogar robuste Textilien wie Jeans und Baumwolle können schon nach wenigen Minuten durch die hohen Temperaturen beschädigt werden und im schlimmsten Fall Feuer fangen.
Kommt die Kleidung aus der Wäsche und du möchtest sie bügeln, solltest du einige wichtige Tipps beachten. So vermeidest du Fehler, die dir später noch mehr Arbeit machen können. Darauf solltest du achten:
- Sortiere deine Wäsche vor. Kleidungsstücke musst du zum Teil mit unterschiedlichen Temperaturen bügeln. Lege dir am besten kleine Haufen bereit, die du jeweils mit einer Temperatur bügeln musst. Fange dann mit den Kleidungsstücken auf niedrigster Temperatur an und arbeite dich weiter in die höheren Regionen vor.
- Sorge dafür, dass deine Wäsche noch etwas Restfeuchte hat. Nutze das entsprechende Programm bei deinem Trockner oder hänge die zu bügelnden Stücke nur so lange auf, dass sie nicht komplett trocken sind. Willst du etwas aus dem Schrank bügeln, feuchte den Stoff zuvor etwas mit klarem Wasser an. Besonders einfach und effektiv geht das mit einer Sprühflasche.
- Nutze zum Bügeln eine ebene Oberfläche. Ideal ist natürlich ein Bügelbrett. Solltest du das nicht haben, suche dir eine geeignete Unterlage, etwa ein Stoffsofa oder einen Holztisch, und lege diese mit etwas Stoff aus. Darauf kannst du dann deine Kleidung bügeln.
- Lege deine Kleidung möglichst flach auf die Unterlage. Ziehe sie mit der freien Hand immer etwas glatt, sonst bügelst du selbst Falten in den Stoff.
- Fange beim Bügeln immer mit den abstehenden Teilen an. Das sind etwa Ärmel, der Kragen und ähnliches.
- Empfindliche Textilien solltest du auf Links bügeln. So bleiben die Farben etwas frischer und Aufdrucke nehmen keinen Schaden.
- Verwende zum Bügeln spezielles Bügelwasser statt einfaches Leitungswasser. So verhinderst du, dass dein Gerät allzu schnell verkalkt.
Dass Bügeln ganz und gar nicht langweilig sein muss, beweist die Sportart Extrembügeln. Der Name ist Programm: Gebügelt wird hier nicht im Wohnzimmer, sondern beim Wasserski, Fallschirmspringen oder Klettern. Der Sportler trägt Brett und Eisen immer am Körper, um es in der geeigneten Situation aufzuklappen und loszubügeln – und das kann eben auch beim Abseilen von einem Felsen oder mitten im Fluss sein. Geboren wurde die Sportart 1997 in Großbritannien. Anhänger hätten sie gern als Olympische Sportart. Na dann: Auf die Bügeleisen, fertig, los.
Suche dir ein paar Verbündete im Kampf gegen die Wäscheberge. Die meisten der Helfer hast du aber wahrscheinlich ohnehin schon im Haus:
- Alufolie: Die dünne Metallfolie reflektiert die Wärme. Legst du die Folie unter die Bügelwäsche, brauchst du diese meist nur von einer Seite bügeln. Denn Alufolie wirkt wie ein zweites Bügeleisen. Du kannst die Folie dabei entweder jedes Mal unter ein Kleidungsstück legen, oder du spannst sie über die komplette Länge des Bügelbretts und ziehst den Bezug darüber. So kannst du die Folie auch mehrfach verwenden.
- Sprühflasche: Wenn du nicht mit einem Dampfbügeleisen arbeitest, kannst du bereits getrocknete Wäsche per Sprühflasche wieder anfeuchten. Fülle warmes Wasser in die Flasche, dieses durchdringt die Fasern der Stoffe schneller. Meist reicht es bereits, die Flüssigkeit auf die hartnäckigen Falten zu sprühen.
- Stärke: In der Drogerie kannst du Stärke zum Aufsprühen kaufen und diese vor dem Bügeln auf die Wäsche geben. Die Stärke verhindert, dass gebügelte Kleidungsstücke beim Tragen wieder zerknittern und geben etwa Hemden und Blusen mehr Halt. Außerdem lässt sich die Wäsche leichter und schneller bügeln. Alternativ zur Sprühstärke kannst du auch Flüssigstärke oder reine Stärke in trockener Form verwenden. Reine Stärke wird in kaltem oder warmem Wasser gelöst und im Eimer verwendet oder in die Waschmaschine gegeben. Flüssigstärke wird direkt zur Wäsche in die Waschmaschine gegeben. Einige Maschinen verfügen auch über das Waschprogramm “Stärken”. Verwende dieses, wenn du Stärke zur Wäsche gegeben hast.
Natürlich beinhaltet die Bügelwäsche nicht nur einfache Wäschestücke wie Handtücher und Kopfkissenbezüge. So gehst du mit komplizierten Teilen um:
- Knopfleisten: Diese werden zuerst von links, also auf der Rückseite, gebügelt und anschließend von rechts.
- Aufdrucke: Manche Materialien vertragen keine Hitze. Dazu gehören viele Aufdrucke. Die entsprechenden Kleidungsstücke kannst du einfach auf links bügeln. Solltest du auf rechts bügeln wollen, kannst du ein feuchtes Baumwolltuch zwischen das Bügeleisen und das gedruckte Motiv legen.
- Stickereien, Monogramme und Spitzen: Auch hier solltest du auf Links bügeln. Um zu verhindern, dass die Aufnäher später plattgedrückt sind, solltest du ein mehrfach gefaltetes Handtuch als Bügelunterlage nutzen.
- Schwarze Stoffe: Dunkle Kleidungsstücke erhalten durch das Bügeln einen silbrigen Glanz. Um diesen zu vermeiden, solltest du entweder von links bügeln oder ein feuchtes Baumwolltuch zwischen Bügeleisen und Stoff legen.
- Abstehende Teile wie Ärmel, Bänder, Kragen oder Innentaschen: Bügle diese Abschnitte immer zuerst. Große Stoffflächen bearbeitest du am besten zuletzt, sodass diese nicht erneut zerknittern.
Wie alles, geht auch Bügeln wesentlich leichter von der Hand, wenn es nicht ausschließlich als Belastung empfunden wird. Gestalte dir die Zeit als so angenehm wie möglich: Das kann mit guter Musik, einem spannenden Hörbuch oder einem netten Plausch sein. Damit ist die Arbeit zwar nicht unbedingt schneller erledigt – es fühlt sich aber so an. Und dass Zeit relativ ist, zeigt sich auch am Morgen: In der extra Viertelstunde, die du nun nicht mehr mit Bügeln verbringen musst, ist es im Bett nämlich ganz besonders gemütlich.
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