Bevor die neue Geschirrspülmaschine ihren Dienst aufnehmen kann, stehst du vor einer zentralen Entscheidung: Pulver oder Tabs – was soll den Speiseresten auf deinem Geschirr zu Leibe rücken? Ob das Ergebnis nach dem Spülgang stimmt, hängt vom jeweiligen Produkt ab und nicht davon, ob du loses Pulver oder ein gepresstes Tab verwenden. Was spricht denn dann für das eine, was für das andere? Wir helfen dir bei deiner Entscheidung.
- Darum ist Pulver für die Spülmaschine auf Dauer günstiger
- Darum sind Tabs für die Spülmaschine bequemer
- Sind flüssige Geschirrspülmittel eine Alternative?
- Phosphatfreie Produkte werden immer besser
- Geringer Mehraufwand schont Umwelt und Geldbeutel
Vor- und Nachteile auf einen Blick
Tabs
+ Leicht zu dosieren
+ Meistens multifunktional
+ Kein Verklumpen
- Keine Dosierung möglich
- Teurer
- Umweltbelastung durch Überdosierung und Papier
Pulver
+ Individuelle Dosierung möglich
+ Kostengünstig
- Benötigt in der Regel Zusatzprodukte
- Aufwändigere Handhabung
- Verklumpen möglich
Darum ist Pulver für die Spülmaschine auf Dauer günstiger
Spülmaschinenpulver kannst du je nach Menge und Verschmutzungsgrad des Geschirrs individuell dosieren. Etwa 20 Gramm sind für eine Ladung im Durchschnitt nötig. Bei geringer Verschmutzung oder im Kurzprogramm reicht auch eine kleinere Menge. Dadurch verbrauchst du auf lange Sicht deutlich weniger Spülmittel als bei Tabs, die sich schließlich nicht brechen oder “portionieren” lassen. Dieser Vorteil wirkt sich auch auf die Kosten aus: Das Pulver vom Discounter kostet umgerechnet pro Waschgang rund drei Cent, während die günstigsten Tabs etwa sieben Cent je Stück kosten. Markenprodukte sind sogar wesentlich teurer – teilweise kosten diese knapp 30 Cent pro Stück.
Allerdings verlangen Spülmaschinenpulver zusätzliche Mittel wie Spülmittelsalz und Maschinenpfleger sowie, sofern gewünscht, Klarspüler. Diese musst du zwar nicht bei jedem Reinigungsgang nachfüllen, sie erhöhen aber den Aufwand und die Kosten. Es gibt auch Multipulver auf dem Markt, die genauso wie Multitabs bereits Salz und Klarspüler enthalten. Diese sind jedoch oft deutlich teurer. Im Schnitt bleibt Pulver aber auch mit Zusatzprodukten die günstigere Variante.
Pulver muss außerdem vorsichtig in einen Messbecher oder direkt ins Spülmittelfach gegeben werden, wobei schon mal etwas daneben rieseln kann. Abhilfe kannst du schaffen, indem du das Pulver in eine Dose mit Ausschütt-Vorrichtung umfüllst.
Bei dieser Spülmittelvariante ist außerdem zu beachten, dass das Pulver in der Verpackung Feuchtigkeit ziehen und dadurch Klumpen bilden kann. Ist es verklumpt, löst es sich in der Maschine schwieriger auf. Du vermeidest das Verklumpen, indem du das Pulver in eine luftdichte Dose umfüllst.
Wozu benötigt man Salz im Geschirrspüler?
In jedem Geschirrspülgerät befindet sich ein Enthärter, der dafür sorgt, dass der Kalk aus dem einfließenden Leitungswasser gebunden wird, anstatt sich am Geschirr oder im Gerät festzusetzen. Das zusätzliche Salz spült den gebundenen Kalk wieder aus dem Enthärter heraus. Dazu kannst du deinen Wasserversorger nach der Wasserhärte fragen und stellen den Enthärter gemäß der Bedienungsanleitung darauf einstellen, damit die Maschine die optimale Menge Salz verwendet. Nur bei einem sehr weichen Wasser (Härtestufe “weich”) kannst du je nach Geschirrspülermodell auf Salz verzichten. Nähere Informationen dazu findest du in der Bedienungsanleitung deiner Spülmaschine.
Spülmaschinensalz entspricht im Wesentlichen gewöhnlichem Speisesalz, ist aber grobkörniger und hoch gereinigt. Speisesalz dagegen ist für Geschirrspüler ungeeignet, da die Zusätze wie Eisen, Magnesium oder Fluoride den Härtegrad des Wassers erhöhen würden. Die geringe Korngröße könnte außerdem den Enthärter blockieren.
Darum sind Tabs für die Spülmaschine bequemer
Tabs punkten bei vielen Verbrauchern mit ihrer einfachen Handhabung. Einen Tab aus der Packung nehmen, Verpackung aufreißen, Tab ins Spülmittelfach, Klappe schließen – fertig. Manche Tabs besitzen sogar eine wasserlösliche Folie, die du nicht entfernen musst. So ersparst du dir also den Plastikmüll und die Berührung mit den Chemiestoffen.
Der zweite Vorteil der Tabs liegt darin, dass sie meistens als Multitabs erhältlich sind. Das bedeutet, dass sie neben den Reinigungsstoffen und einem Maschinenpfleger auch Klarspüler sowie Spülmittelsalz (siehe Kasten) enthalten. Klarspüler unterstützen die schnelle Trocknung des Geschirrs. Auf das Reinigungsergebnis hat er so gut wie keinen Einfluss. Möchtest du auf den Klarspüler verzichten, genügt es für eine schnelle Trocknung, wenn du die Maschine nach Ende des Spülprogramms zügig öffnest.
Wenn dein Wasser die Stufe “hart” (siehe Kasten) hat, solltest du bei der Verwendung von Multitabs zusätzlich Spülmittelsalz einfüllen. Teilweise raten die Gerätehersteller auch dazu, grundsätzlich nicht auf Salz zu verzichten. Ein Blick in die Anleitung der Spülmaschine hilft hier weiter. Den Härtegrad erfährst du von deinem Wasserversorger oder mit einem speziellen Teststreifen.
Ein Nachteil von Tabs besteht darin, dass sie sich bei Kurzprogrammen häufig nicht komplett auflösen und dann Rückstände am Geschirr oder in der Maschine hinterlassen. Umweltschützer bemängeln außerdem den Einsatz von Papierfolie für jeden einzelnen Tab und dass bei geringer Geschirrmenge das überschüssige Mittel ungenutzt in den Ausguss fließt.
Sind flüssige Geschirrspülmittel eine Alternative?
Außer Tabs und Pulver gibt es noch gelförmige Spülmittel. Sie werden in Flaschen oder in kleinen Kissen angeboten, deren Folie sich während des Spülvorgangs bei der Berührung mit Wasser auflöst. Sie sind genauso praktisch wie Tabs und ebenfalls als Multifunktionsmittel zu bekommen. Dafür enttäuschen sie bislang bei der Reinigungsleistung. Flüssigreiniger enthalten keine Bleiche, da diese sich nicht dauerhaft in die Flüssigkeit einbinden lässt. In einem Test der Stiftung Warentest von 2015 fielen deshalb alle drei getesteten Gelreiniger durch. Nicht nur, dass die Reinigungsleistung unzureichend war – nach 300 Spülgängen schillerte das Edelstahlbesteck obendrein noch bunt.
Übrigens: Verwende niemals Handspülmittel, wenn dir der Reiniger für die Geschirrspülmaschine einmal ausgegangen sein sollte. Sonst bildet sich eine riesige Menge Schaum, der sogar aus der Maschine austreten und in die Nähe des Stromkabels geraten kann. Damit würdest du nicht nur Ihre Geschirrspülmaschine, sondern unter Umständen auch die ganze Küche gefährden.
Phosphatfreie Produkte werden immer besser
Wasserhärte: Das Gesetz kennt drei Stufen
Während es früher in Deutschland vier Härtegrade gab, ist die Wasserhärte seit 2007 gesetzlich in drei Stufen eingeteilt und wird in Millimol Calciumcarbonat pro Liter (mmol/l) angegeben. Die früher gültige Einheit °dH (Grad deutscher Härte) wird zwar stellenweise noch verwendet, ist aber offiziell nicht mehr gültig.
- weich → unter 1,5 mmol/l (unter 8,4 °dH): Das Wasser hat einen sehr geringen Kalkanteil, sodass kaum Ablagerungen zu befürchten sind. Einmaliges Entkalken der Spülmaschine pro Jahr reicht in diesem Fall aus.
- mittel → 1,5 bis 2,5 mmol/l (8,4 bis 14 °dH): Bei einem mittleren Härtegrad fällt die Verkalkung stärker aus. Die Maschine sollte etwa halbjährlich entkalkt werden.
- hart → über 2,5 mmol/l (über 14 °dH): Das Wasser weist einen hohen Kalkgehalt auf. In diesem Fall solltest du bei Waschtemperaturen von 60 Grad und darüber einen zusätzlichen Wasserenthärter verwenden. Dann genügt ein halbjährliches Entkalken.
Es war lange Zeit eines der größten Probleme von Geschirrspülreinigern: Phosphat. Die Salze machen das Wasser weich, damit die reinigenden Bestandteile besser wirken, und binden den gelösten Schmutz, bevor er sich wieder am Geschirr festsetzt. Aus den Reinigungsmitteln waren Phosphate deshalb über Jahre nicht wegzudenken. Der Nachteil: Phosphate belasten die Gewässer, indem sie das Algenwachstum fördern und dadurch Sauerstoffmangel auslösen. Ab 2017 ist der Einsatz von Phosphaten in Geschirrspülmitteln EU-weit verboten, aber schon zuvor wurden sie kaum noch verwendet.
Denn die Industrie hatte sich darauf eingestellt und phosphatfreie Produkte entwickelt. In dem Test der Stiftung Warentest von 2015 zeigten einige von ihnen sogar eine höhere Reinigungsleistung als phosphathaltige Artikel.
Geringer Mehraufwand schont Umwelt und Geldbeutel
Wer Tabs benutzt, hat zwar weniger Aufwand und kann meistens auf das Nachfüllen von Salz, Maschinenpfleger oder Klarspüler verzichten. Vor allem in großen Haushalten oder Bürogemeinschaften, wo jeder mal zum Dienst an der Geschirrspülmaschine verpflichtet ist, sind Tabs praktischer. Diese Bequemlichkeit kostet aber bares Geld: Tabs sind nicht nur teurer, sondern lassen sich bei weniger oder nur leicht verschmutztem Geschirr auch nicht geringer dosieren. Das überschüssige Reinigungsmittel belastet Geldbeutel und Umwelt gleichermaßen.
Wer einen geringen Mehraufwand nicht scheut, sollte besser ein Geschirrspülpulver wählen. Sie lassen sich genau nach Bedarf einsetzen und sind nicht zuletzt deshalb langfristig deutlich günstiger. Wird das Pulver dann auch noch in einer luftdichten Dose vor Verklumpung geschützt und mittels einer Schüttvorrichtung ins Reinigerfach gefüllt, steht das Pulver den Tabs in puncto Bequemlichkeit in nichts nach.
Unabhängig von der Frage, ob du Pulver oder Tabs verwendest, ist die Qualität auch stark von den jeweiligen Herstellern der Reinigungsmittel abhängig. Wenn du mit dem bisherigen Spülergebnis unzufrieden bist, solltest du vielleicht einmal ausprobieren, die Marke zu wechseln.
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