Wenn sich Rauch im Haus entwickelt, zählt jede Minute – dann muss der Rauchmelder einwandfrei funktionieren. Doch welche Modelle sind am sichersten? Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl: von ganz einfachen Geräten bis zum Smart-Home-Set. UPDATED gibt dir einen Überblick und erklärt, wie du die jeweiligen Modelle am besten wartest.
Rauchmelder reagieren auf Rauch. So weit, so gut. Doch wie genau sie das tun, ist von einigen Faktoren abhängig. So unterscheiden sich die Modelle:
Diese Variante ist am weitesten verbreitet. Hier befindet sich in der Rauchkammer eine Diode, von der ein Infrarotstrahl ausgeht. Wird dieser Infrarotstrahl durch eindringenden Rauch unterbrochen, wird das von einem Sensor registriert – der Alarm wird ausgelöst.
Um einen Fehlalarm zu vermeiden, wird der Sensor von äußeren Lichtquellen abgeschirmt, sodass er nur auf den Infrarotstrahl innerhalb der Kammer des Rauchmelders reagiert.
Bei diesen Rauchmeldern hat der Sensor noch eine weitere Aufgabe: Er reagiert auf die Umgebungstemperatur. Im Rauchmelder ist ein sogenannter Heißleiter eingebaut. Dieser schlägt Alarm, wenn entweder ein vorab für die Raumluft festgelegter Maximalwert überschritten wurde oder die Raumtemperatur sehr schnell ansteigt.
Auch thermo-optische Rauchmelder verfügen über die oben beschriebene foto-optische Rauchmessung. Da es in der Regel erst zu einer Rauch- und dann zu einer Hitzeentwicklung kommt, schlägt der foto-optische Sensor zuerst Alarm. Die Zusatzfunktion bleibt weitestgehend ungenutzt.
Ionisationsrauchmelder arbeiten ähnlich wie foto-optische Melder: Zwischen zwei Metallplatten im Inneren der Rauchkammer wird elektrischer Strom erzeugt. Gelangt Rauch in die Kammer, stört das die elektrostatische Anziehung zwischen den Platten und mindert so den Stromfluss. Sobald dieser abnimmt, schlägt der Rauchmelder Alarm. Der Vorteil des Systems: Schon die geringste Menge an Rauch wird registriert.
Um den notwendigen Stromfluss zu erzeugen, setzt diese Art von Rauchmeldern allerdings auf einen radioaktiven Stoff. Das gilt als ungefährlich, solange die Rauchmelder verschlossen bleiben. Die Melder müssen aber als Sondermüll entsorgt werden. Außerdem gelten für die Wartung strenge Sicherheitsbestimmungen. In Deutschland dürfen Ionisationsrauchmelder in privaten Haushalten nicht verwendet werden. Generell gelten sie mittlerweile eher als unüblich.
In einem privaten Haushalt ist der Wartungsaufwand für Rauchmelder gering, aber trotzdem wichtig. Hier findest du alle entscheidenden Fragen und Antworten zur Rauchmelder-Wartung:
Die Faustregel lautet: einmal im Jahr. Jeder Hersteller macht hier zwar etwas unterschiedliche Angaben, wenn du aber einmal im Jahr einen Rundgang durch deine Wohnung oder dein Haus machst und die Rauchmelder überprüfst, bist du auf der sicheren Seite.
Tipp: Trage dir den Termin am besten als wiederkehrendes Ereignis im Kalender ein. Auf dem Smartphone kannst du auch die Erinnerungsfunktion aktivieren. Oder verbinde die Überprüfung mit einem bestimmten Ereignis, das du nicht vergisst – etwa der Zeitumstellung im Herbst oder einem Feiertag.
Bei der jährlichen Wartung solltest du die folgenden Punkte überprüfen:
- Hängen die Rauchmelder fest und in korrekter Position an der Decke?
- Sind die Geräte sauber und die Öffnungen staubfrei?
- Funktioniert jeder Rauchmelder oder muss die Batterie ausgetauscht werden?
Korrekte Position:
Ob ein Rauchmelder richtig platziert wurde, richtet sich nach seiner unmittelbaren Umgebung: In einem Radius von 30 Zentimetern darf sich keine Wand, kein Möbelstück, Raumteiler oder anderes Hindernis befinden. Hast du ein Zimmer seit der letzten Kontrolle umgestaltet, hänge den Rauchmelder gegebenenfalls um.
Saubere Öffnungen:
Damit der Melder auf Rauch reagieren kann, müssen alle Öffnungen am Gerät sauber sein. Überprüfe und säubere daher alle Öffnungen von Staub oder anderem Schmutz.
Funktion und Batterie:
Ob der Alarm des Rauchmelders funktioniert, stellst du über die Prüftaste am Gerät sicher. Sie ist in der Regel die einzige Taste an der Außenseite des Rauchmelders. Drücke sie und warte auf den Signalton. Hörst du nach wenigen Sekunden keinen Ton, tausche die Batterie aus und wiederhole den Vorgang. Ertönt immer noch kein Ton, ist der Rauchmelder defekt. Wende dich ggf. an den Hersteller oder ersetze das Gerät durch ein neues.
Trotz sorgfältiger Pflege solltest du deine Rauchmelder alle zehn Jahre austauschen. Hintergrund: Mit der Zeit setzt sich Staub auch im Inneren der Rauchkammer ab und kann dort die Funktion stören.
Das kommt darauf an, welche Vereinbarung du mit der Hausverwaltung getroffen hast. Den Einbau der Rauchmelder hat in fast allen Bundesländern der Hauseigentümer bzw. Vermieter zu übernehmen. So steht es in der Landesbauordnung. Ausnahme: Sachsen. Hier ist der Einbau seit dem 1.1.2016 nur für Neu- und Umbauten Pflicht.
Wer hingegen für die Wartung zuständig ist, ist nicht einheitlich geregelt. Die Zuständigkeit kann entweder beim Vermieter oder beim Mieter liegen und wird üblicherweise über die Hausverwaltung geregelt.
Jeder. Da der Einbau meist mit Klebeband vorgenommen werden kann, ist es denkbar einfach, einen Rauchmelder zu montieren.
Piept einer deiner Rauchmelder, obwohl es nicht brennt, kannst du ihn recht einfach ausschalten. Dazu entfernst du kurz die Batterie oder drückst mehrere Sekunden lang die Kontrolltaste. Dann schaltet er sich ab.
Geht der Alarm hingegen beim Nachbarn los und wird nicht ausgeschaltet, solltest du die Feuerwehr rufen. Hier gilt: Lieber einmal zu oft als einmal zu wenig. Rechtlich hast du jedenfalls nichts zu befürchten, wenn du aufgrund eines Rauchmelderalarms Fehlalarm geschlagen hast.
Hinweis: Viele Fehlalarme entstehen, weil die Batterie eines Rauchmelders verbraucht ist. Dann gibt das Gerät Warntöne ab, die manchmal mit einem echten Alarm verwechselt werden. Passiert das in deiner Wohnung und die Feuerwehr rückt an, kann es sein, dass du für den Einsatz aufkommen musst. Deshalb solltest du deine Rauchmelder unbedingt warten, bevor du für längere Zeit in den Urlaub fährst oder aus einem anderen Grund abwesend bist.
Reichen dir einfache Rauchmelder oder möchtest du die Geräte gern in deine Smart-Home-Steuerung einbeziehen? Sollen die Melder nur Rauch messen oder zusätzlich auf Hitzeentwicklung reagieren? Diese Geräte gibt es derzeit unter anderem auf dem Markt:
- Einfache Rauchmelder: Schlicht, aber effektiv. Der Pyrexx-PX-1-Rauchmelder-V3‑Q erfasst bis zu 60 Quadratmeter und lässt sich problemlos anbringen – dank beiliegendem Gel-Klebeband sogar ohne Bohrlöcher.
- Drahtlos vernetzbare Rauchmelder: Mittels Funkverbindung gibt der Jucon-Rauchmelder das Signal an alle anderen vernetzten Rauchmelder weiter und sorgt vor allem in größeren Häusern für noch mehr Sicherheit.
- Rauchmelder mit Hitzewarnfunktion: Der ABUS-Rauchmelder RWM450 reagiert nicht nur auf Rauch, sondern warnt auch, wenn die Raumtemperatur steigt. Gibt es in der Nähe weitere Rauchmelder vom selben Typ, wird der Alarm automatisch weitergegeben. Angebracht wird der Melder mittels Klebemontage.
- Smart-Home-Rauchwarnmelder: Sicher und smart wird es zum Beispiel mit dem Fibaro-Smart-Home-Zubehör Rauchwarnmelder Z‑Wave. Er informiert auch per Push-Nachricht auf dem Handy über eine Rauchentwicklung. Außerdem lässt sich einstellen, wie empfindlich die Rauchwahrnehmung sein soll – sehr praktisch im Heizungsraum, im Kaminzimmer oder in der Nähe von Küche und Bad.
Wird ein Brand oder eine Rauchentwicklung nicht rechtzeitig bemerkt, kann das für Hausbewohner lebensgefährlich sein. Aus diesem Grund sind Rauchmelder absolut notwendige Warngeräte. Auch der Gesetzgeber hat darauf bereits reagiert.
Die Entscheidung, welches Rauchmeldersystem du für dein Zuhause aussuchst, liegt bei dir. Die meisten Rauchmelder arbeiten nach dem foto-optischen Prinzip. So beschränkt sich die Entscheidung letztlich darauf, ob du ein klassisches oder smartes System bevorzugst.
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