Die Office-Lösungen von Microsoft sind für viele noch immer die erste Wahl, aber in der Regel nicht kostenlos. Welche Alternativen es gibt, was sie können und was sie kosten, klärt unser Ratgeber.
Das erfahrt ihr gleich
- OpenOffice: Die erste Wahl bei den Office-Alternativen
- LibreOffice: Das bessere OpenOffice?
- 3. SoftMaker Office: Office-Alternative in drei Versionen
- Apple iWork: Apples Office-Alternative
- 6. OOo4Kids: Office-Alternative für Kinder
- Welche Office-Alternative lohnt sich und welche nicht?
OpenOffice ist der Klassiker unter den Alternativen für Büro-Software. Die Software von Apache ist neben Windows auch für macOS und Linux kostenlos erhältlich.
Microsoft Office ist eine Büro-Software-Suite (Zusammenstellung einzelner Programme) von Microsoft. Die Suite wird in verschiedenen Versionen und Abonnements sowohl für Windows als auch macOS angeboten. MS Office umfasst je nach Variante unterschiedliche Anwendungen. Die wichtigsten darunter sind:
- Word: zum Erstellen und Bearbeiten von Textdokumenten.
- Excel: zum Ordnen, Analysieren und Visualisieren von Daten in Tabellen.
- PowerPoint: zum Erstellen und Bearbeiten von Präsentationen.
- Access: zum Erstellen und programmieren von Datenbanken.
- Outlook: zum Organisieren von Mails, Terminen, Aufgaben und Notizen.
- OneNote: zum Erstellen und Verwalten von Notizen.
Alle diese Software-Lösungen haben sich in ihrem Bereich als Standard etabliert – und zwar sowohl Zuhause als auch in vielen Unternehmen und Behörden.
Die Benutzeroberfläche von Open-Office ähnelt sehr stark jener von MS Office – umsteigen ist also kein Problem, wenn du dich mit Microsoft Office auskennst. Die Software zeichnet sich vor allem durch ihren modularen Aufbau aus. So kommt die Grundversion beispielsweise ohne umfangreiche Vorlagensammlungen und ohne zahlreiche Schriftarten daher, kann aber bei Bedarf erweitert werden.
Die OpenOffice-Suite besteht aus je einem Programm zur Textverarbeitung, zur Tabellenkalkulation, zur Erstellung von Präsentationen sowie zum Zeichnen. Mit an Bord ist zudem eine Datenbanklösung und ein sogenannter Editor für mathematische Formeln. OpenOffice erstellt folgende OpenDocument-Dateien:
- OpenDocument Text (Dateiendung .odt)
- OpenDocument Presentation (.odp)
- OpenDocument Spreadsheet (.ods)
- OpenDocument Graphics (.odg)
- OpenDocument Formula (.odf)
- OpenDocument Datenbank (.otg)
Die meisten Microsoft-Formate lassen sich problemlos mit OpenOffice öffnen und bearbeiten. In einigen Fällen kann es dabei jedoch zu fehlerhaften Layout-Darstellungen kommen. Doch zumeist lässt sich das mit ein wenig Aufwand schnell beheben, indem du die betreffenden Passagen erneut manuell formatierst.
Du kannst deine mit OpenOffice erstellten Dateien auch im entsprechenden MS Office-Format (beispielsweise .doc oder .ppt) speichern. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Datei später von dir oder einer anderen Person mit einem Programm aus dem MS-Office-Portfolio geöffnet werden soll. Auf diese Weise verhinderst du fehlerhaft dargestellte Formatierungen.
OpenOffice ist kostenlos für Windows und Mac OS erhältlich – ohne Funktionseinschränkungen.
Die Vor- und Nachteile der Suite auf einen Blick:
+ kostenlos für gängige (Computer-)Betriebssysteme.
+ Programmpaket deckt alle wichtigen Anforderungen ab.
- Beim Öffnen von Dateien in Microsoft Office kann es vorkommen, dass Formatierungen fehlerhaft dargestellt werden.
LibreOffice basiert im Grunde auf OpenOffice. Der Vorteil gegenüber seinem engen Verwandten besteht vor allem in der besseren Versorgung mit Updates – die Büro-Software wird tendenziell häufiger mit Verbesserungen und neuen Funktionen ausgestattet.
Auch für diese komplett kostenlose Office-Alternative stellen Fremd-Formate kaum Probleme dar. Du kannst deine Projekte mit der Software sogar direkt in den aktuellen Microsoft-Formaten, etwa DOCX (Word), XLSX (Excel) und PPTX (Powerpoint), speichern. LibreOffice selbst nutzt die gleichen OpenDocument-Dateien wie OpenOffice.
Bei den Entwicklern von LibreOffice kommen auch die mobilen Nutzer nicht zu kurz. So bieten sie einen offiziellen LibreOffice Viewer für Android-Geräte im Play Store an. Damit lassen sich Dokumente öffnen, betrachten und auf Wunsch (durch manuelle Aktivierung der Funktion) bearbeiten. Allerdings wurde die Software seit 2018 nicht weiterentwickelt.
Die Vor- und Nachteile der Suite auf einen Blick:
+ Kostenlos für gängige (Computer-)Betriebssysteme
+ Offizielle App für Android-Geräte verfügbar
+ Funktionsumfang auf einem Niveau mit OpenOffice und MS Office
+ Aktive Produktpflege durch regelmäßige Updates
- Wie bei OpenOffice kann es zu fehlerhaften Formatierungen bei MS Office-Dokumenten kommen.
Die Office-Alternative des Softwareentwicklers SoftMaker wird in zwei kostenpflichtigen sowie einer kostenlosen Version angeboten. Dabei überzeugt bereits die kostenlose Variante FreeOffice mit praktischen Vorlagen und einer beinahe uneingeschränkten Kompatibilität zu allen gängigen Office-Formaten. SoftMaker FreeOffice kannst du kostenlos herunterladen, dafür ist aber eine (ebenfalls kostenlose) Registrierung nötig.
Die aktuellen MS-Office-Formate DOCX, XLSX und PPTX kannst du ohne Probleme mit der Software von Softmaker öffnen und bearbeiten. Du musst deine Dokumente jedoch in einem anderen Format speichern. Zur Auswahl stehen unter anderem auch die älteren MS-Office-Dateiformate DOC, XLS und PPT. Außerdem hast du mit FreeOffice die Möglichkeit, Textdokumente in das EPUB-Format zu bringen. Auf diese Weise erzeugst du schnell und einfach E‑Books.
Zum Umfang der Suite zählen die einzelnen Programme TextMaker, PlanMaker und Presentations. Kompatibel ist das Programmpaket mit Windows- und Linux-Rechnern. Mac-Systeme bleiben dagegen außen vor. Als SoftMaker Office für Android zudem kostenlos auf Android-Geräten einsetzbar. Mit den kostenpflichtigen Versionen SoftMaker Office Standard und SoftMaker Office Professional (jeweils zeitlich unbegrenzte Lizenz für drei Computer) kannst du die aktuellen Microsoft-Formate sogar verändern und im gleichen Format abspeichern. Außerdem bringen diese unter anderem eine zusätzliche Rechtschreibprüfung (Office Professional sogar mit Duden Korrektor, großem Fremdwörterbuch und vier Langenscheidt-Wörterbüchern) sowie ein integriertes Synonymwörterbuch mit.
Die Vor- und Nachteile der Suites auf einen Blick:
+ Drei unterschiedlich ausgestattete Versionen für Computer verfügbar – darunter eine kostenlose.
+ Alle gängigen Office-Dateitypen werden unterstützt.
+ Auch Apps für Android werden angeboten.
- Die neueren MS Office-Dateiformate (DOCX etc.) lassen sich in der kostenlosen Variante nur ansehen, nicht speichern.
- Keine Kompatibilität zu Betriebssystemen von Apple.
Apple iWork ist auf neueren Systemen von Apple ab Werk vorhanden und folglich dort nahezu Standard als Alternative. Die iWork-Suite beinhaltet die Programme:
- Pages (Textverarbeitung)
- Keynote (Präsentationen)
- Numbers (Tabellenkalkulation)
Die Suite ist ausschließlich für Betriebssysteme von Apple verfügbar – dort jedoch sowohl für macOS als auch für das mobile Betriebssystem iOS.
Gegenüber anderen Office-Paketen kann diese Alternative Apple-typisch vor allem mit einem intuitiven Bedienkonzept und aufgeräumten Oberflächen punkten. Dafür musst du beim Funktionsumfang Abstriche machen. Besitzt du aber ein kompatibles Gerät von Apple und willst ohnehin nur weniger aufwendige Dokumente erstellen und bearbeiten, kannst du getrost auf diese Office-Alternative setzen.
Zudem gibt es die Möglichkeit, eine internetbasierte Variante von iWork zu nutzen. Vorausgesetzt, du verfügst über einen iCloud-Zugang – dann kannst du auf diesem Weg bequem online auf die Office-Lösungen von Apple zugreifen.
Die Vor- und Nachteile der Software auf einen Blick:
+ Überzeugendes Bedienkonzept
- Eingeschränkter Funktionsumfang
- Nur für macOS und iOS verfügbar
Sofern du über ein Benutzerkonto für Google Drive, dem Cloud-Speicherdienst von Google, verfügst, kannst du auch kostenlos auf Google Docs, Google Tabellen, Google Präsentationen und Google Formulare zugreifen und als Office-Alternative nutzen. Einer der größten Vorteile dieser Variante ist, dass es grundsätzlich keine Einschränkungen hinsichtlich des Betriebssystems gibt. Einzige Voraussetzung ist ein aktueller Browser, der den Zugriff auf die Google-Dienste ermöglicht.
Einen Google-Account kannst du dir kostenlos erstellen. Im Zuge dessen erhältst du 15 GB Speicher in der Google Cloud gratis. Der ist auch nötig, da alle Dokumente automatisch in der Datenwolke von Google gespeichert werden. Dadurch erhältst du von verschiedenen Systemen aus Zugriff auf deine Dokumente. Außerdem kannst du parallel mit anderen an einem Dokument arbeiten und jederzeit einsehen, wer welche Veränderungen vorgenommen hat.
Wenn du dennoch auch offline an deinen Dokumenten arbeiten willst, stehen dafür passende Erweiterungen für Chrome (den Browser von Google) bereit.
Die Vor- und Nachteile von Google Docs, Sheets, Slides und Forms auf einen Blick:
+ Cloud-basiert: Zugriff auf Dokumente von nahezu jedem Computer oder mobilem Endgerät mit Internetzugang.
+ Mehrere Personen können an einem Dokument arbeiten, ohne an einen gemeinsamen Ort gebunden zu sein.
- Sämtliche Daten werden auf Servern von Google hinterlegt.
OOo4Kids besteht aus Textverarbeitung, Präsentationssoftware, Tabellenkalkulation und einem Programm zum Anfertigen von Zeichnungen. Es basiert auf OpenOffice und wurde speziell den Bedürfnissen und Fähigkeiten von Kindern angepasst.
Auffällig sind bei dieser Office-Alternative beispielsweise die großen Symbole und die vergleichsweise farbenfrohe Aufmachung. Der Funktionsumfang wurde auf das Wesentliche reduziert, um den Einstieg noch einfacher zu machen. Bei Bedarf kannst du jedoch auch Erweiterungen in Anspruch nehmen.
Die Vor- und Nachteile der Software auf einen Blick:
+ OpenOffice mit kindgerechter Oberfläche und vielen Features
- Geringerer Funktionsumfang als OpenOffice
Alternativen zu Microsoft Office sind reichlich vorhanden. Eine Auswahl haben wir dir in diesem Ratgeber vorgestellt – es gibt noch weitere interessante Lösungen wie etwa WPS Office oder Dropbox Paper. Was für dich am Ende die beste Wahl ist, hängt unter anderem davon ab, welches Betriebssystem du verwendest, worauf du bei einer Office Suite besonderen Wert legst und nicht zuletzt, ob du bereit bist, Geld in die Hand zu nehmen.
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