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Note­book mit SSD aus­rüs­ten: So bele­ben Sie Ihren Lap­top neu

Mit einer leistungsfähigen SSD lässt sich die Geschwindigkeit alter Laptops erhöhen.

Das Note­book ist in die Jah­re gekom­men und vom Hoch­fah­ren des Gerä­tes über das Laden von Pro­gram­men und Spie­len bis hin zum Über­tra­gen von Daten dau­ert alles viel zu lan­ge? Doch ein kom­plett neu­es Modell kommt zu teu­er? Dann kann ein Fest­plat­ten­tausch unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen die Lösung sein. Wie Sie bei Ihrem Note­book eine SSD (Solid-Sta­te-Disk) nach­rüs­ten und was es zu beach­ten gibt, erklärt Ihnen UPDATED in die­sem Ratgeber.

SSD – was ist das und was bringt’s?

SSD ist die gän­gi­ge Abkür­zung für Solid-Sta­te-Dri­ve bzw. Solid-Sta­te-Disk (Fest­kör­per-Lauf­werk). Es han­delt sich um ein elek­tro­ni­sches Spei­cher­me­di­um, das im Gegen­satz zur her­kömm­li­chen HDD (Hard-Disk-Dri­ve) kom­plett ohne beweg­li­che Tei­le aus­kommt – ähn­lich wie USB-Spei­cher­sticks. Mecha­nisch beding­te Pro­ble­me wie bei einer HDD kön­nen des­halb nicht auf­tre­ten. Außer­dem arbei­ten SSDs laut­los. Vor allem aber brau­chen sie weni­ger Zeit zum Abru­fen von Daten – kurz­um: Sie sind schnel­ler. Das macht sich zum Bei­spiel durch einen kür­ze­ren Start­vor­gang des Note­books oder beim Laden auf­wän­di­ger Pro­gram­me bemerkbar.

Die wich­tigs­ten Vor­tei­le von SSDs im Ver­gleich zu kon­ven­tio­nel­len Fest­plat­ten auf einen Blick:

  • Robust­heit (höhe­re Stoß­fes­tig­keit, grö­ße­re Tem­pe­ra­tur-Tole­ranz, gerin­ge­re Schmutzempfindlichkeit)
  • Laut­lo­ser Betrieb
  • Schnel­le­re Zugriffs- und Lesezeiten
  • Gerin­ge­rer Stromverbrauch 

Daten­si­che­rung durchführen

Fest­plat­ten und SSDs wer­den ohne instal­lier­tes Betriebs­sys­tem oder Pro­gram­me aus­ge­lie­fert. Damit Sie Ihren Lap­top nach dem Fest­plat­ten­tausch nut­zen kön­nen und Zugriff auf Ihre Pro­gram­me und Datei­en haben, soll­ten Sie Ihre Daten zunächst auf die neue SSD über­tra­gen. Einen Über­blick über den Bereich der Daten­si­che­rung, fin­den Sie im Ratgeber
Fest­plat­ten-Back­up: War­um und wie Sie Ihre Daten sichern soll­ten”.

Damit beim Umzug nichts ver­lo­ren geht, emp­fiehlt es sich, die alte Fest­plat­te zu klo­nen. “Klo­nen” bedeu­tet in die­sem Zusam­men­hang, dass Sie sämt­li­che Daten von der alten Fest­plat­te auf die neue SSD über­tra­gen. Für das Klo­nen fin­den Sie zahl­rei­che Pro­gram­me im Netz, bei­spiels­wei­se den “EaseUS Par­ti­ti­on Mas­ter”. Vie­len SSDs liegt die ent­spre­chen­de Soft­ware inklu­si­ve Anlei­tung sogar schon bei. Eini­ge Her­stel­ler bie­ten Ihre SSDs auch gleich im Paket mit einem voll­stän­di­gen Umbau­kit an. Dazu zählt dann auch ein Adap­ter, der es Ihnen ermög­licht, die neue SSD via USB mit dem Note­book zu ver­bin­den. Liegt kein Umbau­kit vor, soll­ten Sie einen sol­chen SATA-auf-USB-Adap­ter ein­zeln kau­fen oder alter­na­tiv auf ein exter­nes USB-Fest­plat­ten­ge­häu­se zurückgreifen.

Sie haben die wich­tigs­ten Daten (Fotos, Vide­os und per­sön­li­che Doku­men­te) bereits ander­wei­tig gesi­chert, etwa auf einer exter­nen Fest­plat­te? Außer­dem stre­ben Sie nach dem Umstieg auf die SSD ohne­hin die Neu­in­stal­la­ti­on des Betriebs­sys­tems an, um sich von ange­häuf­tem Daten­müll zu tren­nen, der Ihr Sys­tem aus­bremst? In die­sem Fall brau­chen Sie die hier vor­ge­stell­ten Schrit­te nicht umset­zen und kön­nen direkt zu “SSD Nach­rüs­ten: So wird’s gemacht” springen.

Gehen Sie zum Klo­nen wie folgt vor:

  1. Star­ten Sie das Note­book und instal­lie­ren Sie die Klonsoftware.
  2. Ver­bin­den Sie wäh­rend­des­sen mit­tels eines Adap­ters oder eines exter­nen USB-Gehäu­ses die neue SSD mit einem USB-Anschluss Ihres Note­books (nach Mög­lich­keit ein USB 3.0 Port – das spart Zeit beim Über­tra­gen der Daten).
  3. Fin­den und wäh­len Sie in der Soft­ware die Opti­on zum Klonen.
  4. Wäh­len Sie nun die zu klo­nen­de Fest­plat­te als Quell­fest­plat­te aus. Gege­be­nen­falls ist es erfor­der­lich, dass Sie dabei alle Par­ti­tio­nen der inter­nen Fest­plat­te ein­zeln aus­wäh­len (mit Par­ti­tio­nen kann die Fest­plat­te in ver­schie­de­ne Berei­che auf­ge­teilt werden).
  5. Wäh­len Sie anschlie­ßend (in der Regel öff­net sich auto­ma­tisch ein ent­spre­chen­des Fens­ter) in der Soft­ware Ihre neue SSD als Ziel­lauf­werk aus.
  6. Star­ten Sie den Klon­vor­gang. Das jewei­li­ge Pro­gramm wird Sie über den Fort­schritt oder auf­tre­ten­de Pro­ble­me infor­mie­ren. Ist der Klon­vor­gang abge­schlos­sen, kann die USB-Ver­bin­dung getrennt werden.

Zu beach­ten ist: Die neue SSD soll­te mög­lichst die glei­che oder eine grö­ße­re Kapa­zi­tät als die alte Fest­plat­te besit­zen. Andern­falls kann es beim Klo­nen zu Pro­ble­men kommen.

SSD ein­bau­en – so wird’s gemacht

In den aller­meis­ten Fäl­len wird der Aus­tausch von der Unter­sei­te des Lap­tops aus vor­ge­nom­men. Für den Fest­plat­ten­tausch genügt in der Regel ein klei­ner Schrau­ben­dre­her mit Kreuz­schlitz. Ganz auf der siche­ren Sei­te sind Sie mit einem spe­zi­el­len Werk­zeug-Set.

Bei eini­gen Note­book-Model­len kön­nen Sie sogar schon durch blo­ßes Betä­ti­gen eines Hebels das Gehäu­se an der dafür vor­ge­se­he­nen Stel­le öff­nen. Ande­re hin­ge­gen bie­ten kei­ne geeig­ne­te Ser­vice­klap­pe als Zugang von der Unter­sei­te. Die­se Model­le erfor­dern gege­be­nen­falls einen Aus­bau der Tas­ta­tur oder der Haupt­pla­ti­ne. Das ist aber eher die Ausnahme.

Wel­ches Vor­ge­hen bei Ihrem Gerät vor­ge­se­hen ist, soll­ten Sie schon im Vor­hin­ein durch einen Blick in das zuge­hö­ri­ge Hand­buch klä­ren. Ist das nicht mehr auf­find­bar, suchen Sie auf der Inter­net­sei­te des Her­stel­lers nach ent­spre­chen­den Doku­men­ten, oder wen­den Sie sich an des­sen Sup­port. In der Regel läuft der Fest­plat­ten­tausch in den fol­gen­den sechs Schrit­ten ab:

  1. Tren­nen Sie das Note­book vom Strom­netz, indem Sie das Netz­ka­bel vom Gerät abzie­hen. Sofern mög­lich, ent­fer­nen Sie im Anschluss auch den Akku. Befin­det sich der Akku unter einer Abde­ckung, ent­fer­nen Sie ihn im Zuge von Schritt 2.
  2. Legen Sie das Fest­plat­ten­fach Ihres Lap­tops frei. In der Regel ent­fer­nen Sie dazu eine Abde­ckung auf der Rück­sei­te des Lap­tops, indem Sie die ent­spre­chen­den Befes­ti­gungs­schrau­ben lösen. Das genaue Vor­ge­hen kann sich aber je nach Modell und Her­stel­ler unter­schei­den. Beson­ders ein­fach machen es Ihnen Gerä­te, die über ein seit­li­ches Ein­schub­fach ver­fü­gen, in dem die Fest­plat­te unter­ge­bracht wird. Im Zwei­fel hilft hier meist der Blick in das Hand­buch Ihres Laptops.

Wich­tig: Ach­ten Sie unbe­dingt dar­auf, dass kei­ne Schrau­ben ver­lo­ren gehen. Soll­ten unter­schied­li­che Schrau­ben gelöst wer­den, emp­fiehlt es sich, die­se ent­spre­chend zu kenn­zeich­nen. Das erleich­tert den anschlie­ßen­den Zusammenbau.

  1. Falls vor­han­den, lösen Sie die zusätz­li­che Befes­ti­gung der Festplatte.
  1. Lösen Sie die Ste­cker der Kabel, mit denen die Fest­plat­te mit dem Lap­top ver­bun­den ist und neh­men Sie die HDD vor­sich­tig aus dem Notebook-Gehäuse.
  2. Die neue SSD kann nun an die pas­sen­den Kabel ange­schlos­sen und anstel­le der alten Fest­plat­te im Gehäu­se des Lap­tops unter­ge­bracht werden.

Wich­tig: Dabei soll­ten Sie dar­auf ach­ten, dass die Kabel nicht zu stark geknickt oder gar ein­ge­klemmt werden.

  1. Befes­ti­gen Sie nun die Abde­ckung wie­der an der Gehäuserückseite.

Spe­zi­al­fall M.2‑Standard

Eini­ge Note­books ver­fü­gen über eine kon­ven­tio­nel­le Fest­plat­te und sind zusätz­lich mit einem soge­nann­ten M.2‑Steckplatz aus­ge­stat­tet. In einem sol­chen Fall ist es nicht not­wen­dig die Fest­plat­te aus­zu­tau­schen. Statt­des­sen kön­nen Sie zusätz­lich zur vor­han­de­nen HDD eine SSD im M.2‑Format ein­bau­en. Die bei­den Spei­cher kön­nen Sie dar­auf­hin par­al­lel nutzen.

Bei Note­books, die einen M.2‑Steckplatz besit­zen, han­delt es sich eher um neue­re Gerä­te – der M.2‑Standard wird erst seit weni­gen Jah­ren genutzt. Die ent­spre­chen­den Spei­cher­mo­du­le sind noch kom­pak­ter und leis­tungs­fä­hi­ger als her­kömm­li­che SSDs, aber auch noch teu­rer. Anwen­der, die einen ver­füg­ba­ren M.2‑Steckplatz nut­zen möch­ten, haben die maxi­mal ein­setz­ba­re Bau­grö­ße (beson­ders die Län­ge) zu beach­ten. Ange­bo­ten wer­den M.2‑Module zwi­schen 30 mm und 110 mm. Wel­che Größe/Länge in Ihren Lap­top passt, erfah­ren Sie in der Regel im zuge­hö­ri­gen Hand­buch oder über der Kun­den­ser­vice des Laptopherstellers. 

Kon­fi­gu­ra­ti­on und Inbetriebnahme

Haben Sie die alte Fest­plat­te vor­her geklont, bleibt nun kaum noch etwas zu tun. Set­zen Sie ein­fach den Akku wie­der ein und ver­bin­den Sie das Note­book mit dem Strom­netz. Nun kann der Lap­top gestar­tet und wie gewohnt ver­wen­det werden.
Ein wenig kom­pli­zier­ter wird es dann, wenn Sie sich dafür ent­schie­den haben, das Sys­tem im Zuge des Fest­plat­ten­tauschs kom­plett neu auf­zu­set­zen. In die­sem Fall befin­det sich auf Ihrer neu­en SSD – und damit auch auf dem Note­book – kein Betriebs­sys­tem. Die­ses Vor­ge­hen erfor­dert somit zunächst die Neu­in­stal­la­ti­on eines geeig­ne­ten OS wie Win­dows oder Linux. Erst danach kön­nen Sie das Note­book wie­der nut­zen, anpas­sen und mit wei­te­rer Soft­ware aus­stat­ten. Wie Sie das machen, erfah­ren Sie in unse­ren “9 Tipps zum Ein­rich­ten von Win­dows 10”.

Hybrid-Alter­na­ti­ve: SSHD

SSHD steht für “Solid-Sta­te-Hybrid-Dri­ve” und ist im Grun­de eine Mischung aus kon­ven­tio­nel­ler HDD und SSD. Sie kommt nicht ganz an die Leis­tung von SSDs her­an, bie­tet aber viel Spei­cher­platz fürs Geld und ist schnel­ler als HDDs. Die SSHD stellt somit eine inter­es­san­te Alter­na­ti­ve für jene Nut­zer dar, die nach einem guten Preis-Leis­tungs­ver­hält­nis suchen oder ledig­lich eine kaput­te Fest­plat­te aus­tau­schen wollen. 

Spei­cher­tausch oder doch lie­ber ein ganz neu­es Notebook?

SSDs eig­nen sich dazu, in die Jah­re gekom­me­nen Note­books neu­es Leben ein­zu­hau­chen. So kann deren Nut­zungs­dau­er zumin­dest etwas ver­län­gert wer­den. Das spart bares Geld und schont zudem die Umwelt. Wenn das Note­book es zulässt und ein paar Din­ge beach­tet wer­den, ist der Aus­tausch auch für Ein­stei­ger zu bewerk­stel­li­gen. Wenn Sie möch­ten, kön­nen Sie mit den ent­spre­chen­den Tools auch gleich sämt­li­che Daten von der alten Fest­plat­te auf die neue SSD umzie­hen las­sen. Auf die­se Wei­se gehen kei­ne Daten ver­lo­ren und Sie spa­ren sich eine zeit­auf­wän­di­ge Neuinstallationen.

Wei­te­re Mög­lich­kei­ten Ihr Note­book zu beschleu­ni­gen fin­den Sie in unse­rem Rat­ge­ber “Lap­top schnel­ler machen: 10 Tipps für mehr Tem­po mit Win­dows 10″.

Haben Sie sich trotz die­ses Rat­ge­bers dazu ent­schlos­sen, ein neu­es Note­book zu kau­fen, kön­nen wir Ihnen eben­falls hel­fen: In einem ande­ren Rat­ge­ber ver­ra­ten wir Ihnen, wie Sie ein Win­dows-Note­book ein­fach selbst zusam­men­stel­len.

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