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Notch bei Smart­phones: Was du über die Dis­play-Aus­spa­rung wis­sen solltest

Ein schwarzer Balken am oberen Display-Rand: Das ist die Notch am iPhone X.

Du über­legst schon län­ger, dir ein neu­es Smart­phone oder iPho­ne zuzu­le­gen. Dir fällt beim digi­ta­len Schau­fens­ter-Shop­ping immer wie­der auf, dass vie­le der gän­gi­gen Model­le gar kei­nen rich­ti­gen Bild­schirm­rand mehr haben. Dafür siehst du oben schwar­ze Dis­play-Aus­spa­run­gen – mal als Bal­ken, mal als Loch. Du hast nun Bekannt­schaft mit der Notch gemacht. UPDATED erklärt dir, was es damit auf sich hat und wel­che Gerä­te wel­che Art der Aus­spa­rung nutzen.

Was ist eine Notch?

Eine Notch ist nichts ande­res als eine schwar­ze Aus­spa­rung am obe­ren Rand von Smart­phone-Dis­plays. Das hat fol­gen­den Hin­ter­grund: Frü­he­re Smart­phone-Model­le hat­ten in der Regel einen Bild­schirm, der min­des­tens oben und unten von einem Rah­men begrenzt wur­de. In die­sem Rah­men waren zum Bei­spiel Home-But­ton oder Sel­fie-Kame­ra unter­ge­bracht. Moder­ne Smart­phones sind mit einer Full-Screen-Front aus­ge­stat­tet.

Irgend­wo müs­sen die wich­ti­gen Sen­so­ren für Sel­fie-Kame­ra, Gesichts­er­ken­nung oder zum Ent­sper­ren des Smart­phones aber unter­ge­bracht wer­den. Und genau hier kommt die Notch ins Spiel: Sie bie­tet den Platz, die Sen­so­ren dezent und ästhe­tisch auf dem Smart­phone-Bild­schirm unter­zu­brin­gen, ohne dass Tei­le des Dis­plays von einem kom­plet­ten Rand bedeckt werden.

Wel­che For­men gibt es?

2017 hielt die Notch Ein­zug in die Smart­phone-Welt: mit dem Essen­ti­al Pho­ne von Android-Erfin­der Andy Rubin. Rich­tig bekannt wur­de die Aus­spa­rung aber erst mit dem iPho­ne X – und erhielt durch Apple auch gleich ihren Namen. Seit­dem hat fast jeder gro­ße Smart­phone-Her­stel­ler sein eige­nes Notch-Design etabliert:

  • Water­drop: Hua­wei setzt mit dem Hua­wei P30 Pro auf eine Notch im run­den Was­ser­trop­fen-Design. Das One­Plus 6T ver­baut die Water­drop-Notch etwas geschwungener.
  • Punch­ho­le: Sam­sung stat­tet sein Gala­xy S10 mit einer klei­nen, kreis­run­den Aus­spa­rung aus, dem Punchhole.
  • Bal­ken: Apple setzt nach wie vor auf eine schlan­ke, aber deut­li­che Notch im Bal­ken-Design, etwa beim iPho­ne Xs Max.

Net­tes Plus: Pfif­fi­ge Desi­gner den­ken sich immer wie­der schö­ne Wall­pa­per, also Dis­play-Hin­ter­grün­de aus, die die Notch inte­grie­ren und ganz natür­lich aus­se­hen las­sen. Bei­spie­le für ver­schie­de­ne Designs für alle gän­gi­gen Notch-Typen fin­dest du etwa bei Zedge.

Die Vor- und Nach­tei­le der Notch

War­um wird über­haupt mit den Aus­spa­run­gen und zahl­rei­chen Designs gear­bei­tet? Ganz ein­fach: Moder­ne Smart­phones haben immer grö­ße­re Dis­plays, die die gesam­te Front des Geräts ein­neh­men. Man nennt sol­che Bild­schir­me auch Infi­ni­ty-Dis­plays, da sie nur noch von hauch­dün­nen Rän­dern umge­ben sind.

Die­se Infi­ni­ty-Dis­plays sind aus dem Wunsch her­aus ent­stan­den, immer weni­ger stö­ren­de Knöp­fe und Rah­men auf der Smart­phone-Front zu ver­bau­en. Denn je grö­ßer der tat­säch­li­che Bild­schirm ist, des­to detail­lier­ter kannst du als Nut­zer dei­ne Fotos, Vide­os und Fil­me betrach­ten. Wich­ti­ge Sen­so­ren, etwa für die Gerä­te-Ent­sper­rung per Gesichts­er­ken­nung und die Sel­fie-Kame­ra, müs­sen aber den­noch irgend­wo Platz finden.

Dafür ist die Notch da. Sie lie­fert den Smart­phone-Her­stel­lern genug Platz, um alle wich­ti­gen tech­ni­schen Aspek­te ele­gant und dezent zu ver­bau­en. Aller­dings sieht das nicht jeder so: Vie­le Nut­zer stö­ren sich an der Notch und zie­hen einen Rah­men der Dis­play-Aus­spa­rung vor. Zudem berück­sich­tigt lei­der nicht jede App die Notch im Dis­play – es könn­te also zu Anzei­ge­feh­lern kommen.

Zusam­men­fas­sung Vor- und Nach­tei­le der Notch:

+ grö­ße­res Display
+ dezen­ter Ver­bau wich­ti­ger Sensoren

- unter Umstän­den stö­ren­de Ästhetik
- even­tu­el­le Anzei­ge­pro­ble­me bei bestimm­ten Apps

Die Notch ist und bleibt eben doch Geschmackssache.

Geht es auch ohne Notch?

Was nun, wenn die Notch ein­fach nichts für dich ist, du aber den­noch ein moder­nes Smart­phone mit Infi­ni­ty-Dis­play haben möch­test? Auf eine Front- bzw. Sel­fie-Kame­ra möch­test du aber auch nicht ver­zich­ten? Kei­ne Sor­ge, auch dann hal­ten Smart­phone-Her­stel­ler eini­ge Gerä­te für dich bereit. Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, um die Dis­play-Aus­spa­rung zu umge­hen und den­noch eine Front-Kame­ra zu inte­grie­ren. Zu den belieb­tes­ten zählen:

  • … Pop-up-Kame­ras
  • … Slider-Mecha­nis­men
  • … spie­geln­de Smartphone-Gehäuse

Mehr zu den ein­zel­nen Mög­lich­kei­ten im Folgenden.

1. Pop-up-Kame­ras als Notch-Umweg

Smart­phones wie das Hua­wei P smart, das Xiao­mi Mi 9T oder das Real­me X ver­zich­ten auf die Notch trotz Infi­ni­ty-Dis­play. Dafür kommt hier eine soge­nann­te Pop-up-Kame­ra zum Ein­satz. Die Kame­ra und alle wich­ti­gen Sen­so­ren wer­den ein­fach in einem aus­fahr­ba­ren Fach am obe­ren Smart­phone-Rand ver­baut. Nur bei Bedarf poppt die Sel­fie-Cam nach oben her­aus. Das spart Platz und macht den naht­lo­sen Full Screen möglich.

Klei­nes Man­ko: Das Smart­phone ist durch die Pop-up-Kame­ra lei­der nicht mehr was­ser­dicht. Zusätz­lich ist der Mecha­nis­mus verschleißanfällig.

2. Slider-Mecha­nis­mus im Smartphone

Eine wei­te­re Mög­lich­keit, die Notch zu umge­hen, hat der süd­ko­rea­ni­sche Smart­phone-Her­stel­ler Sam­sung mit sei­nem Gala­xy A80 gefun­den: Das Gerät besitzt einen Slider. Der Nut­zer kann einen Teil Rück­sei­te des Smart­phones ein Stück nach oben schie­ben. Die Haupt­ka­me­ra dreht sich dabei um 180 Grad und lugt so als Sel­fie-Kame­ra oben her­aus. Sobald dei­ne Selbst­por­träts im Kas­ten sind, slidest du das Han­dy wie­der zusam­men und freust dich über dein Full-Screen-Display.

Klei­nes Man­ko: Das Gala­xy A80 ist durch den Slider-Mecha­nis­mus lei­der nicht mehr was­ser­dicht. Der Slider ist zudem anfäl­lig für Verschleiß.

So funk­tio­niert der Slider-Mecha­nis­mus bei Samsung:

3. “Spie­gel” statt Selfie-Kamera

Der chi­ne­si­sche Smart­phone-Her­stel­ler Vivo geht mit sei­nem APEX 2019 sogar noch einen Schritt wei­ter: Hier gibt es gar kei­ne Sel­fie-Kame­ra mehr – die gesam­te Front des Geräts ist ein Dis­play. Auf der Rück­sei­te fin­det sich eine Dual-Kame­ra. Der Coup: Die Rück­sei­te ver­fügt über ein hoch­glän­zen­des, sil­ber­far­be­nes Gehäu­se, das an einen Spie­gel erin­nert. Der User kann die Rück­sei­te also als Spie­gel ver­wen­den und so mit der Haupt­ka­me­ra Sel­fies machen.

Klei­nes Man­ko: Das Smart­phone besitzt kei­ner­lei Knöp­fe und ein sehr simp­les Design. Für Smart­phone-Ein­stei­ger dürf­te das APEX 2019 etwas kom­pli­ziert zu bedie­nen sein.

Smart­phone mit oder ohne Notch – eine Fra­ge des Geschmacks

Notch oder nicht Notch, das ist hier die Fra­ge! Oder auch nicht, denn letz­ten Endes kannst du frei ent­schei­den, ob du ein Smart­phone mit oder ohne Dis­play-Aus­spa­rung nimmst. Die schwar­zen Bal­ken, Was­ser­trop­fen oder Punch­ho­les erfül­len zwar durch­aus ihren Zweck als Kaschie­rung ver­schie­de­ner Sen­so­ren, aber es gibt auch Alter­na­ti­ven: Pop-up-Kame­ras oder Smart­phones mit Slider-Mecha­nis­mus. Da ist sicher für jeden etwas dabei.

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