Ob ein Kleidchen für die Lieblingspuppe, eine bunte Stofftasche oder ein kuscheliges Kissen – beim Nähen können Kinder ihre Kreativität ausleben und Geschicklichkeit üben. Aber welche Nähmaschine ist für die kleinen Schneider die richtige? Worauf du als Elternteil bei der Wahl eines Geräts achten solltest, um deinem Kind nicht nur Spaß, sondern auch die nötige Sicherheit beim Nähen zu bieten, erklärt dir UPDATED in diesem Ratgeber.
Nähmaschinen für Erwachsene sind für Kinder nur bedingt geeignet. Für die Jüngeren sind sie zu groß und ihre Funktionen zu kompliziert. Spezielle Kindernähmaschinen zeichnen sich durch folgende Besonderheiten aus:
- Funktionsumfang: Kindernähmaschinen sind auf die gängigsten Nähprogramme beschränkt. Bei einfachen Modellen lässt sich das Stichmuster nicht verändern, für erfahrenere Kinder gibt es Nähmaschinen mit verschiedenen Stichmustern wie zum Beispiel Gerad- und Zickzackstich. An diesen Maschinen kann dein Kind experimentieren, ohne den Überblick zu verlieren.
- Handhabung: Kindernähmaschinen sind in der Regel einfacher gestaltet als Profigeräte. Es gibt nur wenige Schalter und Rädchen, auch das Zubehör ist überschaubar. Zudem sind die Modelle kleiner und vor allen Dingen leichter. Dein Kind kann die Maschine bequem selbst transportieren.
- Geschwindigkeit: Die Stichzahl der für Kinder geeigneten Nähmaschinen liegt mit circa 750 Stichen pro Minute im unteren Geschwindigkeitsbereich. Profigeräte schaffen bis zu 850 Stiche pro Minute.
Dass Kinder ihre ersten Nähversuche nicht mit einer normalen Nähmaschine machen sollten, liegt auch am Verletzungsrisiko durch die Geschwindigkeit und Durchschlagskraft der Nähmaschinennadel. Batteriebetriebene Nähmaschinen für Kinder haben deutlich weniger Leistung, sodass die Kleinen die Maschine besser kontrollieren können.
Dein Kind schützt du nicht nur mit einer speziellen Nähmaschine für Kinder. Auch kindgerechtes Nähzubehör minimiert das Verletzungsrisiko.
- Praktisch sind zum Beispiel sogenannte Wonder Clips. Die farbigen Stoffklammern ersetzen Stecknadeln beim Heften von Stoffen. Auffällige Farben sorgen nicht nur für Spaß, sondern auch für gute Sichtbarkeit der Clips.
- Mit einem einfachen Markierstift oder der klassischen Schneiderkreide zeichnet dein Kind die Schnittmuster auf den Stoff.
- Weniger spitz als herkömmliches Handwerkszeug sind spezielle Stoffscheren für Kinder, mit denen die Kleinen die vorgezeichneten Muster ausschneiden können.
Batteriebetriebene Kindernähmaschinen haben nicht nur weniger Power und minimieren dadurch das Verletzungsrisiko: Die Maschinen sind besonders leicht zu transportieren und können überall genutzt werden. Sie sind allerdings nicht für echte Näharbeiten, sondern als Spielzeug gedacht. Entsprechend geringer ist auch der Funktionsumfang. Viele Stoffe lassen sich aufgrund der geringen Leistung nicht verarbeiten.
Kindernähmaschinen mit Netzanschluss sind leistungsstärker. Zudem bleibt die Stromversorgung konstant. Der Standort der Maschine ist allerdings nicht frei wählbar. Durch die höhere Leistung können mehr Stoffe verarbeitet werden. Dennoch liegt die Geschwindigkeit etwas unter der einer normalen Nähmaschine, sodass dein Kind beim Nähen die Kontrolle behält.
Damit die Kleinen sich die Finger nicht an der spitzen Nadel verletzten, ist insbesondere bei Kindernähmaschinen ein Fingerschutz wichtig. Die meisten Hersteller bieten diesen Schutzmechanismus in Form eines kleinen Metallbügels an. Dieser wird am Nähfuß angebracht und minimiert das Risiko, dass dein Kind während des Nähens in die Nadel greift.
Tipp: Falls ein Fingerschutz nicht integriert ist, kann er bei vielen Herstellen auch einzeln nachgekauft werden.
Auch ein Fingerschutz und eine gedrosselte Leistung schließen Verletzungen beim Nähen nicht aus. Bevor dein Kind mit der Arbeit an der Nähmaschine beginnt, solltest du ihm die Handhabung der Maschine genau erklären. Zeige deinem Kind, wie die Nähmaschine funktioniert und erläutere, an welchen Stellen sie Gefahren birgt. Um ganz sicherzugehen, solltest du dein Kind nicht ohne Aufsicht nähen lassen.
Tipp: Lege deine Hände auf die deines Kindes und führe mit ihm gemeinsam die ersten Nähversuche durch. Auf diese Weise lernt dein Kind, auf eine sichere Handhaltung beim Nähen zu achten. Wenn du möchtest, kannst du vorerst auch das Fußpedal kontrollieren, um die Geschwindigkeit der Nadel zu drosseln.
Welche Nähmaschine die richtige für dein Kind ist, entscheidet sich vor allem nach dem Alter und der bisherigen Näherfahrung deines Kindes. UPDATED zeigt dir drei verschiedene Modelle für Kinder von 8 bis 14 Jahren.
- Die Lena-Kindernähmaschine verfügt über eine integrierte Beleuchtung.
- Handrad und Schalter lassen sich leicht bedienen.
- Das Stichmuster kann nicht verstellt werden.
- Das Zubehör beinhaltet Nähgarn, Maßband, eine Kunststoffnadel und eine Auffädelhilfe.
- Im oberen Bereich der Maschine ist ein Tragegriff angebracht.
Als Spielzeug eignet sich die Maschine laut Hersteller für Kinder ab 8 Jahren. Wenn dein Kind hingegen kleine Nähprojekte verwirklichen möchte, bieten die Carina Junior oder der Brother Little Angel mehr Funktionen.
- Mithilfe des Drehrads wählt dein Kind zwischen vier verschiedenen Sticharten. Möglich sind Geradstich, Zickzackstich, Trikotstich und Satinstich. Auch die Stichlänge und ‑breite sind variabel. Muster und Größe des Stichs sind auf dem Drehrad abgebildet.
- Du kannst den Anschiebetisch der Maschine abnehmen und die Maschine so in eine Freiarmnähmaschine verwandeln. Wenn dein Kind komplexere Nähprojekte umsetzen möchte, kann es mithilfe dieser Funktion auch Ärmel oder Hosenbeine annähen.
- Auf Hebeldruck näht die Carina Junior auch rückwärts. So kann dein Kind Nähte sauber abschließen.
- Per Fußanlasser bestimmt dein Kind die Nähgeschwindigkeit. Die Kindernähmaschine näht mit maximal 750 Stichen pro Minute.
- Das Zubehör ist umfangreicher als bei der Spielzeug-Nähmaschine: Neben dem LED-Nählicht ist die Maschine mit unterschiedlichen Nadeln und Nähfüßen ausgestattet. Die verschiedenen Füßchen ermöglichen zum Beispiel das Annähen eines Reißverschlusses oder das Nähen eines Knopflochs.
Die Nähmaschine Junior von Carina ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
Einen noch größeren Funktionsumfang als die Carina Junior bietet das Modell Angel KE14S von Brother.
- Die 14 programmierten Stichmuster kann dein Kind an den Aufdrucken am Drehrad ablesen.
- Der integrierte Fingerschutz sorgt für mehr Sicherheit beim Nähen.
- Mit 750 Stichen pro Minute ist die Nähgeschwindigkeit etwas geringer als bei einer Profimaschine. Das erhöht Sicherheit und Präzision bei den ersten Nähversuchen. Gerade Nähte gelingen leichter. Die Geschwindigkeit lässt sich zusätzlich per Fußpedal regulieren.
- Auch dieses Modell kann durch Abziehen des Zubehörfachs in ein Freiarmmodell verwandelt werden.
- Die LED-Lampe leuchtet den Nadelbereich aus.
- Der Tragegriff sorgt für Flexibilität beim Transport.
- Um Nähte optimal zu sichern, kann auch die Little Angel KE14S auf Knopfdruck rückwärts nähen.
Die Nähmaschine von Brother eignet sich für Kinder und Jugendliche ab ca. 14 Jahren.
Tipp: Laut Hersteller darf diese Maschine unter der Anleitung eines Erwachsenen von Kindern ab 8 Jahren bedient werden. Aufgrund des fortgeschrittenen Funktionsumfangs ist sie auch als Einsteigermodell für Jugendliche und Erwachsene geeignet.
Mit der passenden Nähmaschine sammeln Kinder spielend leicht erste Handarbeitserfahrungen. Im Gegensatz zum Profigerät laufen die Maschinen etwas langsamer. Der Funktionsumfang variiert je nach Modell und Altersempfehlung.
Während batteriebetriebene Modelle mit Kunststoffnadel eher als Spielzeug geeignet sind, können Kinder mit Nähmaschinen von Carina oder Brother erste eigene Nähprojekte verwirklichen. Hat dein Kind mehr Erfahrung gesammelt, kann es mit den Maschinen sogar Reißverschlüsse oder Ärmel einnähen.
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