Mit einer Nähmaschine lässt sich so einiges anfangen. Gerade junge Eltern holen sich ein Gerät ins Haus, um etwa Kleidung und Accessoires für die Kleinen selbst zu nähen. Doch wer zuvor noch nie mit so einer Maschine gearbeitet hat, ist schnell überfordert. Es empfiehlt sich deshalb, schon vor dem Kauf auf einige Dinge zu achten und eine Nähmaschine für Anfänger*innen zu wählen. Einige Tipps dazu gibt es hier.
Das erfahrt ihr gleich
- Nähmaschine für Anfänger*innen: Einsatzzweck und Anspruch
- Welche Sticharten werden benötigt?
- Mechanische oder computergesteuerte Nähmaschine?
- Wie groß ist die Benutzerfreundlichkeit?
- Soll die Nähmaschine oft transportiert werden?
- Lässt sich der Tisch der Nähmaschine abnehmen?
- Welches Zubehör bietet die Nähmaschine?
- Nähmaschine für Neulinge: Beispiele
- Einsteiger*innen-Nähmaschine: Es kommt auch auf deine Ansprüche an
Mache dir vor dem Kauf Gedanken darüber, was du mit der Nähmaschine am Ende nähen willst. Hast du vor, kleinformatige Accessoires zu nähen oder werden es vor allem Kissenbezüge und Vorhänge sein? Willst du ausgefallene Kleidung nähen oder wirst du dich hauptsächlich mit schweren Baumwoll-Gardinen beschäftigen? Von der Art des Materials und der zu nähenden Stücke hängt es unter anderem ab, welche Art von Maschine du anschaffen solltest.
Für manche reicht eine Haushaltsnähmaschine völlig aus, andere sind mit einer Spezialmaschine mit außergewöhnlichen Features besser bedient. In der Regel ist als Anfänger*in weniger mehr und ein solides Grundmodell zu empfehlen, da ein Übermaß an Funktionen und Möglichkeiten Einsteiger*innen schnell frustrieren kann.
Für Anfänger*innen wie Profis ist der Nähfuß der Nähmaschine von entscheidender Bedeutung. Achte darauf, wie weit sich der Nähfuß anheben lässt und wie dick der Stoff sein darf, dass ihn die Nähmaschine noch bearbeiten kann. Insbesondere für Anfänger*innen eignet sich ein Obertransportfuß, der das Verrutschen des Stoffes verhindert. Gehört dieser nicht zur Ausstattung der Maschine, kann er im Fall vieler Hersteller dazu gekauft werden.
Deine Maschine sollte zunächst einmal drei Sticharten beherrschen: Zick-Zack‑, Knopfloch- und Geradstich sind für Einsteiger*innen wie Fortgeschrittene unerlässlich, um Basis-Arbeiten an der Nähmaschine verrichten zu können. Zusätzlich ist ein Steppstich zu empfehlen, der ebenfalls häufig zum Einsatz kommt. Du wirst an dieser Grundausstattung ohnehin kaum vorbeikommen: Heute verfügen bereits die meisten günstigen Modelle über einige Sticharten mehr als die oben genannten. Zusätzlich solltest du darauf achten, inwieweit Stichlänge und ‑breite stufenlos einstellbar sind. Lasse dich nicht von den endlos vielen Zierstichen einiger Modelle verführen. Diese wirst du vermutlich selten nutzen, dafür aber bei der Anschaffung der Nähmaschine einen um einiges höheren Preis zahlen müssen.
Eine günstige mechanische Nähmaschine bekommst du bereits unter einhundert Euro. Viele der Modelle sind äußerst robust, übersichtlich zu bedienen und für Unerfahrene bestens geeignet. Computergesteuerte Nähmaschinen kosten ab etwa zweihundert Euro und bieten viele Features und Programme, die du als Neuling in den meisten Fällen kaum benötigst. Allerdings sind einige dieser Modelle für Einsteiger*innen ebenfalls sehr geeignet, da sie dir die Arbeit vereinfachen. So kannst du etwa per Knopfdruck unterschiedliche Nähprogramme wählen, die Maschine nimmt dir das lästige Einfädeln ab oder die automatische Fadenspannung und wählbare Nähgeschwindigkeit erleichtert dir das Nähen.
Ein Punkt, den du als Anfänger*in besonders im Auge behalten solltest: die Nutzerfreundlichkeit. Überkomplizierte Geräte sind nämlich schnell überfordernd. Folgende Fragen sind rund um die Benutzerfreundlichkeit wichtig:
- Sind die Symbole auf der Maschine gut verständlich?
- Stehen ihre Größe und Farbe in einem guten Verhältnis zum Rest der Maschine, sodass du die Zeichen gut sehen kannst?
- Wie steht es um die Ergonomie der Nähmaschine, sind die Grundfunktionen wie zum Beispiel Rückwärtstaste, Nähfußhebel oder Fadenspannungeinstellrad gut erreichbar?
- Sind sämtliche Grundeinstellungen mit wenig Aufwand vorzunehmen?
- Ist bei einer computergesteuerten Maschine das Display gut zu erkennen?
- Gilt das auch für sehr helle oder dunkle Umgebung?
- Ebenfalls zur Nutzerfreundlichkeit gehört die Bedienungsanleitung. Ist diese umfassend, klar und verständlich?
Bleibst du mit deiner Nähmaschine fast immer an einem Ort, zum Beispiel in deinem Nähzimmer, brauchst du dich mit dieser Frage nicht weiter auseinandersetzen. Anders, wenn du oft mit der Nähmaschine unterwegs bist, dich mit Gleichgesinnten treffen oder Näharbeiten für Freunde oder Verwandte außerhalb deines Zuhauses erledigst. Dann solltest du auf ein überschaubares Gewicht achten, ab rund acht Kilo wird der Transport mühsam. Zudem sollte deine Maschine über einen Tragegriff verfügen.
Achte darauf, dass deine Nähmaschine genug Basis-Zubehör mitbringt. Es kann schnell ins Geld gehen, wenn du Teile davon nachkaufen musst. Zu einer guten grundlegenden Ausstattung gehören Ersatznadeln und ein Schraubendreher oder sonstiges Werkzeug, um die Nadeln zu wechseln. Auch ein Auftrenner sowie Maschinenöl sollten Standard sein. Zumeist ist auch mindestens ein zusätzlicher Nähfuß an Bord, etwa für Reißverschlüsse. Darüber hinaus ist eine Staubabdeckhaube praktisch, genauso wie ein Staufach an der Nähmaschine, in dem Kleinteile untergebracht werden können.
Der Markt für Nähmaschinen ist groß und Geräte für Unerfahrene gibt es viele. Eine komplette Übersicht wäre also nur schwer zu erstellen. Aber immerhin ein paar Beispiele lassen sich in diesem Zusammenhang nennen. Dabei geht es um das oben erwähnte: die Nähmaschinen sind relativ einfach, kompakt und bewegen sich preislich nicht auf Profi-Niveau.
Singer, ein geschichtsträchtiger Name im Handel mit Nähmaschinen, bietet mehrere Geräte für Ungeübte an. Dazu gehört etwa die M1605 mit sechs Programmen und kompakter Bauweise sowie die M2405, die zwei Programme mehr und eine Anpassung der Stichlänge bietet.
Brother hat mit der J17S etwa eine Nähmaschine im Angebot, die sogar 17 Programme bietet und sich durch eine entsprechende Automatik auch für das Nähen von Knopflöchern eignet. Das ist etwa für Stoffjacken und ähnliches praktisch.
Abseits dieser beiden großen Namen gibt es natürlich noch viele weitere Unternehmen, die Nähmaschinen zu relativ geringen Preisen mit Basis-Funktionen anbieten. Genannt sei hier etwa Carina, etwa mit der Carina Junior, die sich vor allem für Kinder und Jugendliche eignet sowie Veritas, die ihre Nähmaschine „Sarah“ sogar im Paket mit Tragetaschen für Maschine und Fußanlasser anbieten.
Die Auswahl der ersten Nähmaschine ist wirklich nicht einfach. Moderne Geräte bieten so viele Funktionen und Extras, dass es oft erschlagend wirkt. Mit den oben genannten Tipps wird deine Vision der passenden Nähmaschine für dich vielleicht schon etwas klarer. Vergiss dabei aber auch eines nicht: Bist du sehr ambitioniert und denkst, dass du mit einer Basis-Maschine schnell an deine Grenzen kommst, dann nimm lieber gleich ein Modell mit ein paar mehr Sticharten und etwa einer einstellbaren Stichlänge. So bist du auch für Projekte in der Zukunft gerüstet.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.