© 2022 Getty Images
Haushalt

Näh­ma­schi­ne für Anfänger*innen: Tipps für den Kauf

Nähen ist nicht nur nützlich, sondern kann auch ein großer Spaß sein. Mit Anfänger-Maschinen gelingt der Einstieg.

Mit einer Näh­ma­schi­ne lässt sich so eini­ges anfan­gen. Gera­de jun­ge Eltern holen sich ein Gerät ins Haus, um etwa Klei­dung und Acces­soires für die Klei­nen selbst zu nähen. Doch wer zuvor noch nie mit so einer Maschi­ne gear­bei­tet hat, ist schnell über­for­dert. Es emp­fiehlt sich des­halb, schon vor dem Kauf auf eini­ge Din­ge zu ach­ten und eine Näh­ma­schi­ne für Anfänger*innen zu wäh­len. Eini­ge Tipps dazu gibt es hier.

Näh­ma­schi­ne für Anfänger*innen: Ein­satz­zweck und Anspruch

Mache dir vor dem Kauf Gedan­ken dar­über, was du mit der Näh­ma­schi­ne am Ende nähen willst. Hast du vor, klein­for­ma­ti­ge Acces­soires zu nähen oder wer­den es vor allem Kis­sen­be­zü­ge und Vor­hän­ge sein? Willst du aus­ge­fal­le­ne Klei­dung nähen oder wirst du dich haupt­säch­lich mit schwe­ren Baum­woll-Gar­di­nen beschäf­ti­gen? Von der Art des Mate­ri­als und der zu nähen­den Stü­cke hängt es unter ande­rem ab, wel­che Art von Maschi­ne du anschaf­fen solltest.

Für man­che reicht eine Haus­halts­näh­ma­schi­ne völ­lig aus, ande­re sind mit einer Spe­zi­al­ma­schi­ne mit außer­ge­wöhn­li­chen Fea­tures bes­ser bedient. In der Regel ist als Anfänger*in weni­ger mehr und ein soli­des Grund­mo­dell zu emp­feh­len, da ein Über­maß an Funk­tio­nen und Mög­lich­kei­ten Einsteiger*innen schnell frus­trie­ren kann.

Des­halb ist der Näh­fuß einer Näh­ma­schi­ne beson­ders wichtig

Für Anfänger*innen wie Pro­fis ist der Näh­fuß der Näh­ma­schi­ne von ent­schei­den­der Bedeu­tung. Ach­te dar­auf, wie weit sich der Näh­fuß anhe­ben lässt und wie dick der Stoff sein darf, dass ihn die Näh­ma­schi­ne noch bear­bei­ten kann. Ins­be­son­de­re für Anfänger*innen eig­net sich ein Ober­trans­port­fuß, der das Ver­rut­schen des Stof­fes ver­hin­dert. Gehört die­ser nicht zur Aus­stat­tung der Maschi­ne, kann er im Fall vie­ler Her­stel­ler dazu gekauft werden.

Wel­che Stich­ar­ten wer­den benötigt?

Dei­ne Maschi­ne soll­te zunächst ein­mal drei Stich­ar­ten beherr­schen: Zick-Zack‑, Knopf­loch- und Gerad­stich sind für Einsteiger*innen wie Fort­ge­schrit­te­ne uner­läss­lich, um Basis-Arbei­ten an der Näh­ma­schi­ne ver­rich­ten zu kön­nen. Zusätz­lich ist ein Stepp­stich zu emp­feh­len, der eben­falls häu­fig zum Ein­satz kommt. Du wirst an die­ser Grund­aus­stat­tung ohne­hin kaum vor­bei­kom­men: Heu­te ver­fü­gen bereits die meis­ten güns­ti­gen Model­le über eini­ge Stich­ar­ten mehr als die oben genann­ten. Zusätz­lich soll­test du dar­auf ach­ten, inwie­weit Stich­län­ge und ‑brei­te stu­fen­los ein­stell­bar sind. Las­se dich nicht von den end­los vie­len Zier­sti­chen eini­ger Model­le ver­füh­ren. Die­se wirst du ver­mut­lich sel­ten nut­zen, dafür aber bei der Anschaf­fung der Näh­ma­schi­ne einen um eini­ges höhe­ren Preis zah­len müssen.

Mecha­ni­sche oder com­pu­ter­ge­steu­er­te Nähmaschine?

Eine güns­ti­ge mecha­ni­sche Näh­ma­schi­ne bekommst du bereits unter ein­hun­dert Euro. Vie­le der Model­le sind äußerst robust, über­sicht­lich zu bedie­nen und für Uner­fah­re­ne bes­tens geeig­net. Com­pu­ter­ge­steu­er­te Näh­ma­schi­nen kos­ten ab etwa zwei­hun­dert Euro und bie­ten vie­le Fea­tures und Pro­gram­me, die du als Neu­ling in den meis­ten Fäl­len kaum benö­tigst. Aller­dings sind eini­ge die­ser Model­le für Einsteiger*innen eben­falls sehr geeig­net, da sie dir die Arbeit ver­ein­fa­chen. So kannst du etwa per Knopf­druck unter­schied­li­che Näh­pro­gram­me wäh­len, die Maschi­ne nimmt dir das läs­ti­ge Ein­fä­deln ab oder die auto­ma­ti­sche Faden­span­nung und wähl­ba­re Näh­ge­schwin­dig­keit erleich­tert dir das Nähen.

Wie groß ist die Benutzerfreundlichkeit?

Ein Punkt, den du als Anfänger*in beson­ders im Auge behal­ten soll­test: die Nut­zer­freund­lich­keit. Über­kom­pli­zier­te Gerä­te sind näm­lich schnell über­for­dernd. Fol­gen­de Fra­gen sind rund um die Benut­zer­freund­lich­keit wichtig:

  • Sind die Sym­bo­le auf der Maschi­ne gut verständlich?
  • Ste­hen ihre Grö­ße und Far­be in einem guten Ver­hält­nis zum Rest der Maschi­ne, sodass du die Zei­chen gut sehen kannst?
  • Wie steht es um die Ergo­no­mie der Näh­ma­schi­ne, sind die Grund­funk­tio­nen wie zum Bei­spiel Rück­wärts­tas­te, Näh­fuß­he­bel oder Faden­span­nung­ein­stell­rad gut erreichbar?
  • Sind sämt­li­che Grund­ein­stel­lun­gen mit wenig Auf­wand vorzunehmen?
  • Ist bei einer com­pu­ter­ge­steu­er­ten Maschi­ne das Dis­play gut zu erkennen?
  • Gilt das auch für sehr hel­le oder dunk­le Umgebung?
  • Eben­falls zur Nut­zer­freund­lich­keit gehört die Bedie­nungs­an­lei­tung. Ist die­se umfas­send, klar und verständlich?

Soll die Näh­ma­schi­ne oft trans­por­tiert werden?

Bleibst du mit dei­ner Näh­ma­schi­ne fast immer an einem Ort, zum Bei­spiel in dei­nem Näh­zim­mer, brauchst du dich mit die­ser Fra­ge nicht wei­ter aus­ein­an­der­set­zen. Anders, wenn du oft mit der Näh­ma­schi­ne unter­wegs bist, dich mit Gleich­ge­sinn­ten tref­fen oder Näh­ar­bei­ten für Freun­de oder Ver­wand­te außer­halb dei­nes Zuhau­ses erle­digst. Dann solltest du auf ein über­schau­ba­res Gewicht ach­ten, ab rund acht Kilo wird der Trans­port müh­sam. Zudem soll­te dei­ne Maschi­ne über einen Tra­ge­griff ver­fü­gen.

Lässt sich der Tisch der Näh­ma­schi­ne abnehmen?

Wenn du enge oder schlauch­för­mi­ge Klei­dungs­tei­le wie Ärmel oder Hosen­bei­ne nähen willst, soll­te der Tisch der Näh­ma­schi­ne mit weni­gen Hand­grif­fen abnehm­bar sein. Soge­nann­te Frei­arm-Näh­ma­schi­nen bie­ten die­se Funktion.

Wel­ches Zube­hör bie­tet die Nähmaschine?

Ach­te dar­auf, dass dei­ne Näh­ma­schi­ne genug Basis-Zube­hör mit­bringt. Es kann schnell ins Geld gehen, wenn du Tei­le davon nach­kau­fen musst. Zu einer guten grund­le­gen­den Aus­stat­tung gehö­ren Ersatz­na­deln und ein Schrau­ben­dre­her oder sons­ti­ges Werk­zeug, um die Nadeln zu wech­seln. Auch ein Auf­tren­ner sowie Maschi­nen­öl soll­ten Stan­dard sein. Zumeist ist auch min­des­tens ein zusätz­li­cher Näh­fuß an Bord, etwa für Reiß­ver­schlüs­se. Dar­über hin­aus ist eine Staub­ab­deck­hau­be prak­tisch, genau­so wie ein Stau­fach an der Näh­ma­schi­ne, in dem Klein­tei­le unter­ge­bracht wer­den können.

Näh­ma­schi­ne für Neu­lin­ge: Beispiele

Der Markt für Näh­ma­schi­nen ist groß und Gerä­te für Uner­fah­re­ne gibt es vie­le. Eine kom­plet­te Über­sicht wäre also nur schwer zu erstel­len. Aber immer­hin ein paar Bei­spie­le las­sen sich in die­sem Zusam­men­hang nen­nen. Dabei geht es um das oben erwähn­te: die Näh­ma­schi­nen sind rela­tiv ein­fach, kom­pakt und bewe­gen sich preis­lich nicht auf Profi-Niveau.

Sin­ger, ein geschichts­träch­ti­ger Name im Han­del mit Näh­ma­schi­nen, bie­tet meh­re­re Gerä­te für Unge­üb­te an. Dazu gehört etwa die M1605 mit sechs Pro­gram­men und kom­pak­ter Bau­wei­se sowie die M2405, die zwei Pro­gram­me mehr und eine Anpas­sung der Stich­län­ge bietet.

Pas­send dazu 
Jetzt kaufen 

Brot­her hat mit der J17S etwa eine Näh­ma­schi­ne im Ange­bot, die sogar 17 Pro­gram­me bie­tet und sich durch eine ent­spre­chen­de Auto­ma­tik auch für das Nähen von Knopf­lö­chern eig­net. Das ist etwa für Stoff­ja­cken und ähn­li­ches praktisch.

Abseits die­ser bei­den gro­ßen Namen gibt es natür­lich noch vie­le wei­te­re Unter­neh­men, die Näh­ma­schi­nen zu rela­tiv gerin­gen Prei­sen mit Basis-Funk­tio­nen anbie­ten. Genannt sei hier etwa Cari­na, etwa mit der Cari­na Juni­or, die sich vor allem für Kin­der und Jugend­li­che eig­net sowie Veri­tas, die ihre Näh­ma­schi­ne „Sarah“ sogar im Paket mit Tra­ge­ta­schen für Maschi­ne und Fuß­an­las­ser anbieten.

Einsteiger*innen-Nähmaschine: Es kommt auch auf dei­ne Ansprü­che an

Die Aus­wahl der ers­ten Näh­ma­schi­ne ist wirk­lich nicht ein­fach. Moder­ne Gerä­te bie­ten so vie­le Funk­tio­nen und Extras, dass es oft erschla­gend wirkt. Mit den oben genann­ten Tipps wird dei­ne Visi­on der pas­sen­den Näh­ma­schi­ne für dich viel­leicht schon etwas kla­rer. Ver­giss dabei aber auch eines nicht: Bist du sehr ambi­tio­niert und denkst, dass du mit einer Basis-Maschi­ne schnell an dei­ne Gren­zen kommst, dann nimm lie­ber gleich ein Modell mit ein paar mehr Stich­ar­ten und etwa einer ein­stell­ba­ren Stich­län­ge. So bist du auch für Pro­jek­te in der Zukunft gerüstet.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!