Fotoalbum, Kalender, Grußkarten, der Nachttisch von Oma und Opa: Ein Bild deines Neugeborenen macht sich überall gut. Fehlt nur noch das passende Foto? Dann wird es Zeit für selbst gemachte Babyfotos. UPDATED sagt dir, wie du den neuen Star deiner Familie ins rechte Licht rückst.
In den ersten Wochen und Monaten seines Lebens registriert ein Baby noch nicht, dass es fotografiert wird. Der Vorteil: Du kannst deinen Nachwuchs in allen Lebenslagen fotografieren. Ein professionelles Studio-Setup ist hierbei nicht nötig, der Alltag bietet ausreichend Gelegenheiten, um Babyfotos selber zu machen: Schlafend im Bettchen, in den Armen der Mutter, beim Bad mit Papa, die ersten neugierigen Blicke.
In den allerersten Tagen und Wochen wird dein Neugeborenes vor allem eines tun: schlafen! Nutze die langen Schlafphasen dafür, dich mit der Kamera vertraut zu machen und wie du für ausreichend Licht sorgst. Denn wenn du zunächst künstliches Licht aufstellst, ist der Zauber des Augenblicks, den du einfangen willst, häufig schon wieder vorbei.
Stelle zum Beispiel das Kinderbett in die Nähe eines Fensters, das natürliches Tageslicht spendet. Ideal ist eine Schlafposition in einem 45-Grad-Winkel in Richtung Fenster, das Gesicht Richtung Licht, während die Beine in den Raum zeigen. Fotografiere dann stets “mit dem Licht” – das bedeutet: Bei den Aufnahmen befindet sich das Fenster idealerweise in deinem Rücken. Blitzlicht solltest du in jedem Fall vermeiden, um das Kind nicht zu erschrecken.
Bei gelungenen Aufnahmen vom Nachwuchs, spielt auch die richtige Ausrüstung eine entscheidende Rolle: Am besten eignet sich eine Spiegelreflexkamera. Neben einer guten Bildqualität bringt sie auch ein hohes Maß an Flexibilität mit – dank unterschiedlicher Objektive bist du für zahlreiche Situationen gerüstet. Auch preislich bewegen sich diese Geräte in einem moderaten Rahmen.
Achte beim Kauf zusätzlich auf folgende Punkte:
- Schneller Autofokus: Babys halten selten still, daher muss es ganz oft, ganz schnell gehen. Für scharfe Fotos ist ein Autofokus daher unerlässlich.
- Richtiger Bildesensor: Für Babyfotos reicht in der Regel ein APS-C-Sensor (Advanced Photo System Classic). Für solche Kameramodelle gibt es zudem eine große Auswahl an passenden Objektiven.
Außenaufnahmen entstehen am besten bei den ersten Ausflügen im Kinderwagen, beim Schläfchen auf der Decke im Garten, im Arm von Mama oder Papa auf der Terrasse. Warte beim Fotografieren im Freien nicht auf den perfekten Sonnenschein. Im Gegenteil: ein leicht bewölkter Himmel wirkt wie ein natürlicher Filter und sorgt für eine ausgeglichene, angenehme Lichtstimmung. Gleichzeitig vermeidest du, dass dein Baby der direkten Sonne ausgesetzt ist.
Dein Baby wirkt umso strahlender, je deutlicher sich der Blick des Betrachters auf dieses kleine Wunder richtet. Diesen Effekt erreichst du durch Unschärfen wie zum Beispiel einen unscharfen Hintergrund und scharfen Vorder- und Mittelgrund – optimal für das Motiv eines schlafenden Babys. Aber welche Blende ist die richtige für Babyfotos? Wähle dafür im Modus M eine geringe Tiefenschärfe, beziehungsweise eine große Blende wie zum Beispiel f/2.8.
Wenn dein Baby nicht mehr ruhig schläft, sondern überall neue Abenteuer entdeckt und schnell die Position wechselt, wähle eine kurze Belichtungszeit. So werden die Aufnahmen auch bei hektischen Bewegungen deines Sprösslings scharf. Ideal ist die Belichtungszeit 1/125 Sekunden oder kürzer. An der Digitalkamera drehst du dafür zunächst das Einstellrädchen auf T oder auf Tv, um die Blendenautomatik zu aktivieren, mit der die Kamera die Blende selbst einstellt. Anschließend kannst du manuell die Belichtungszeit wählen.
Oder du nutzt die Serienfunktion, sofern deine Kamera eine solche besitzt, um den “richtigen” Moment zu erwischen. Ungeeignete Aufnahmen kannst du ja jederzeit löschen. Verfügt deine Kamera über ein Sportprogramm, knipst sie automatisch in Serie und sorgt für die richtigen Einstellungen, um scharfe Bilder bei kurzer Aufnahmezeit zu schießen. Du wählst die Sportfunktion, indem du das Modus-Wahlrad auf das Piktogramm eines Sprinters einstellst.
Probiere für die optimale Lichteinstellung beim Weißabgleich einfach die unterschiedlichen Optionen wie sonnig, bewölkt, Kunstlicht und so weiter aus. Bei der Helligkeit wähle im Zweifel lieber eine etwas zu dunkle Einstellung, indem du eine kürzere Belichtungszeit einstellst. Denn bei einer zu hellen Einstellung könnten einzelne Bildinhalte verloren gehen, während du zu dunkle Aufnahmen bei Bedarf im Bildbearbeitungsprogramm noch korrigieren kannst.
In der Regel gelten die ersten zehn bis vierzehn Tage als idealer Zeitraum für ein Neugeborenen-Shooting. Der Grund: Babys schlafen dann noch sehr viel, sind entspannt und lassen sich daher am einfachsten fotografieren.
Natürlich sind schöne Babybilder auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Dann sind die kleinen Fotomodelle auch schon aktiver und sorgen für dynamischere Bilder.
Gehe mit der Kamera ruhig sehr nah ran und begib dich auf Augenhöhe, damit das Kind optimal im Fokus steht. Wenn du dokumentieren willst, was für ein Wunder der Natur da in dein Leben getreten ist, fotografiere auch die zarten Händchen und die kleinen Füßchen oder zeige einmal die sanften schlafenden Augen in Großaufnahme.
Wie winzig der neue Erdenbürger ist, sieht man am besten, wenn du dabei eine Bezugsgröße im Bild platzierst. Nimm zum Beispiel die feinen Finger auf dem Bild in deine Hand, trage das Baby auf dem Arm, lege einmal ein Stofftier oder ein Spielzeug daneben. Oder fotografiere einfach die Babyfüße – und halte so tolle Erinnerungen fest.
Da ein Baby in den ersten Monaten noch nicht posieren kann, ist für eine schöne Perspektive dein Einsatz gefragt.
- Für eine bessere Pose kannst du das Kind mit Kissen und Decken etwas aufrichten.
- Zoome nah an das Baby heran. Vermeide Weitwinkelaufnahmen, bei denen dein Baby verloren in der Umgebung wirken kann.
- Bewege dich um das Baby herum und probiere verschiedene, auch ungewöhnliche Perspektiven aus.
- Lege das Baby auf eine Decke auf den Boden und fotografiere es von oben.
- Wähle ein Bildausschnitt, bei dem sich das Baby nicht direkt in der Mitte, sondern leicht versetzt auf einem Drittel des Bildes befindet. Das wirkt besonders dynamisch.
Oder fange die verschiedenen Stimmungen ein, mit denen ein Baby die Welt betrachtet, etwa:
- Neugier.
- Geborgenheit.
- Irritation.
- Zufriedenheit.
Für solche Aufnahmen benötigst du viel Geduld, denn diese Gesichtsausdrücke kannst du nicht erzwingen. Am besten führst du das Baby sanft mit deiner Stimme: Lenke die Aufmerksamkeit einmal auf einen Gegenstand oder lasse den anderen Elternteil außerhalb des Bildausschnitts mit dem Kind sprechen. Idealerweise gelingt dir eine solche Serie “an einem Stück” in derselben Szenerie, etwa im Bettchen oder auf dem Wickeltisch, und derselben Bekleidung wie mit Windel oder Strampelanzug. So konzentriert sich der Blick des Betrachters um so stärker auf die Emotionen.
Soll das Baby einmal in deine Richtung gucken, kannst du mit einer Rassel, einer Lichterkette oder einem Quietschgeräusch direkt neben der Kameralinse die Aufmerksamkeit deines Modells wecken.
Eine weitere Idee: Halte im Bild fest, wie schnell das Baby wächst – in einer Art Fototagebuch. Mache hierfür regelmäßig Aufnahmen von deinem Nachwuchs, zum Beispiel alle zwei bis drei Wochen. Am besten immer in ähnlicher Pose, etwa wenn das Kind schläft. Wenn du für einen Größenvergleich wieder einen Bezugspunkt wie ein Stofftier daneben legst, hast du später die Entwicklung umso eindrucksvoller vor Augen.
Übrigens: Motivideen für ältere Babys und Kinder findest du in unserem Ratgeber Kinderfotos: 5 Tipps für tolle Bilder vom Nachwuchs.
Auch wenn sie noch nicht bewusst posieren, sind Babys die wohl tollsten Fotomodelle der Welt – erst recht die eigenen. Fange die wertvollen Momente so früh und so zahlreich wie möglich ein. Damit du dich später daran erinnerst, wie klein und zart dein Sprössling einmal gewesen ist. Wie er langsam die Welt entdeckt. Wie er immer größer, stärker, eigenständiger wird. Willst du diese Aufnahmen Schritt für Schritt sammeln, lege dafür so früh wie möglich ein Fotoalbum an.
Ist dir ein besonders toller Schnappschuss gelungen, zeige damit allen Verwandten, Freunden und Kollegen, was für ein fantastisches Wesen von nun an dein Leben bereichert. Wer weiß, vielleicht siehst du das Bild schon bald an der Wand oder auf dem Nachttisch der stolzen Großeltern?
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