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Mono­chro­mes Arbei­ten in Pho­to­shop: Schwarz-wei­ße Bil­der erstellen

Eine schwarz-weiße Optik gibt vielen Fotos eine gewisse Tiefe und Emotionalität. Das eignet sich vor allem bei Aufnahmen mit Menschen.

Bil­der ohne Far­be ver­sprü­hen schon seit zwei Jahr­hun­der­ten ihren Charme. Wer den Effekt über die Kame­ra erzeu­gen will, ist aber häu­fig von der Qua­li­tät der Auf­nah­men ent­täuscht. Schar­fe Kon­tras­te und deut­li­che Schat­tie­run­gen wer­den hier meist nicht erzielt, blas­se Grau­tö­ne über­wie­gen das Bild. In dem Fall hilft nur eins: Das Bild mit Pho­to­shop schwarz-weiß, sprich mono­chrom bear­bei­ten. In die­sem Rat­ge­ber erfährst du, wie du auf drei unter­schied­li­che Arten an dein Ziel gelangst.

Bild ent­sät­ti­gen

Willst du dein far­bi­ges Foto mit­tels Pho­to­shop nach­träg­lich am Com­pu­ter in ein schwarz-wei­ßes ver­wan­deln, bie­ten sich dir meh­re­re Mög­lich­kei­ten der Bear­bei­tung an. Die ein­fachs­te Opti­on ist die rei­ne Ent­sät­ti­gung. Das bedeu­tet, dass Pho­to­shop ein­fach nur die Far­be aus dei­nem Bild her­aus­zieht. Du gehst hier­für fol­gen­der­ma­ßen vor:

  1. Lade dein Bild in Pho­to­shop. Das kannst du ent­we­der per Drag&Drop machen oder das Pro­gramm öff­nen und in der obe­ren Menü­leis­te Datei > Öff­nen wäh­len.
  2. Dein Foto erscheint nun im Ebe­nen­kas­ten als Hin­ter­grund und ist mit einem klei­nen Schloss ver­se­hen. Navi­gie­re zur Ebe­ne und ent­sper­re sie per Dop­pel­klick. Wäh­le einen Namen, bspw. “Hin­ter­grund schwarz weiß”. Nun kann dein Bild frei bear­bei­tet werden.
    Tipp:
    Pho­to­shop-Pro­fis bear­bei­ten nie­mals den Hin­ter­grund direkt, son­dern erstel­len immer eine Kopie von ihm. Gefällt dir das Ergeb­nis nicht, brauchst du das Foto so nicht zu löschen, son­dern kannst ein­fach die Ebe­ne ent­fer­nen. Für den Anfang, wenn du das Arbei­ten mit Ebe­nen noch nicht gewöhnt bist, reicht es aber, wenn du den Hin­ter­grund ledig­lich entsperrst.
  3. Navi­gie­re in der obe­ren Menü­leis­te zu Bild > Anpas­sen > Farbton/Sättigung.
  4. Zie­he den Reg­ler bei Sät­ti­gung nach links. Du wirst sehen, wie dein Bild mehr und mehr Far­be ver­liert. Bist du ganz links ange­kom­men, erhältst du ein schwarz-wei­ßes Bild.
  5. Alter­na­tiv kannst du auch auf Bild > Anpas­sen > Sät­ti­gung ver­rin­gern gehen. Hier arbei­tet Pho­to­shop auto­ma­tisch, du kannst also nicht bestim­men, wie viel Far­be aus dem Bild her­aus­ge­nom­men wer­den soll.

Mit Grau­stu­fen arbeiten

Ähn­lich ein­fach wie die Ent­sät­ti­gung gestal­tet sich auch das Arbei­ten mit Grau­stu­fen. Dazu muss dein Foto wie bei der Bild­ent­sät­ti­gung (sie­he vori­ges Kapi­tel) zunächst ent­sperrt wer­den, damit es eine Bear­bei­tung über­haupt zulässt. Anschlie­ßend gehst du ledig­lich auf Bild > Modus > Grau­stu­fen. Dein Bild wird mit einem Klick mono­chrom. Aber wie der Name der Funk­ti­on schon sagt, über­wie­gen hier die Grau­tö­ne. Schar­fe Kon­tras­te und effekt­vol­le Schat­tie­run­gen wer­den so lei­der nicht erzeugt. Das Bild kann dadurch eher blass wir­ken und scheint etwas langweilig.

Der größ­te Nach­teil die­ser Metho­de ist aber vor allem der, dass der Befehl per Grau­stu­fen jeg­li­che Farb­infor­ma­ti­on von dei­nem Foto löscht. Das bedeu­tet, du kannst spä­ter kei­ne Far­ben mehr anpas­sen – was sich beson­ders bei der Bear­bei­tung von Men­schen und Haut- und Haar­tö­nen als sehr gro­ßer Nach­teil erwei­sen kann.

Schwarz-wei­ße Fil­ter anwenden

Die ein­zi­ge Mög­lich­keit, die Far­ben von dei­nem ori­gi­na­len Foto trotz Schwarz-Weiß-Effekt zu erhal­ten, ist ein Farb­fil­ter. Die­ser wird als neue Ebe­ne über dein Bild gelegt.
Du kannst dir die Ebe­nen wie trans­pa­ren­te Foli­en vor­stel­len. Auf jede Folie wird eine neue Infor­ma­ti­on gespei­chert. Die­se Infor­ma­ti­on beein­flusst die Ebe­ne dar­un­ter, ändert die­se aber nicht direkt. Löscht du die obe­re Ebe­ne, zeigt sich die unte­re wie­der in ihrem Ori­gi­nal­zu­stand. Somit kannst du bei einem schwarz-wei­ßen Foto auch noch nach­träg­lich an den Kon­tras­ten und Farb­ab­stim­mun­gen arbei­ten. Um die­ses Ziel zu errei­chen, gehst du fol­gen­der­ma­ßen vor:

  1. Öff­ne dein Foto wie gewohnt in Pho­to­shop. Es erscheint erneut als Hin­ter­grund mit einem klei­nen Schloss. Kli­cke es per Rechts­klick an und wäh­le Ebe­ne dupli­zie­ren aus. So erstellst du eine Kopie des Ori­gi­nal­bilds, die du bear­bei­ten kannst.
  2. Navi­gie­re in dei­ner Kor­rek­tu­ren-Palet­te zur Schwarz-Weiß-Ein­stel­lung. Kli­cke die­se an.
  3. Nun legt sich eine schwarz-wei­ße Ebe­ne über dein Foto. Du kannst zwi­schen meh­re­ren mono­chro­men Modi wäh­len, bspw. Stan­dard, Blau­fil­ter, Infra­rot oder Maxi­ma­les Schwarz.
  4. Zusätz­lich zeigt dir Pho­to­shop eine Rei­he von Farb­tö­nen an: Rot, Gelb, Grün, Cyan, Blau und Magen­ta. Aus die­sen Far­ben setzt sich dein gesam­tes Foto zusam­men. Ver­schie­be die ein­zel­nen Reg­ler, um Fein­ein­stel­lun­gen an dei­nem Bild vor­zu­neh­men. Pro­bie­re dich hier ein wenig aus, sodass du ein Gefühl für die vor­ge­nom­me­nen Ände­run­gen und deren Ursa­chen ent­wi­ckelst. Mehr Infor­ma­tio­nen dazu fin­dest du auch im fol­gen­den Kapitel.

Best­mög­li­che Ergeb­nis­se: Farb­nu­an­cen bearbeiten

Farb­nu­an­cen und Schwarz-Weiß-Fotos? Das hört sich erst ein­mal wider­sprüch­lich an – aber mit der vor­ge­stell­ten Fil­ter-Metho­de las­sen sich Schwarz und Weiß über die ver­schie­de­nen Farb­ka­nä­le effek­tiv beein­flus­sen. Beson­ders deut­lich tritt dies zum Vor­schein, wenn Men­schen auf einem Bild zu sehen sind oder ein Por­trait-Foto bear­bei­tet wird:

  • Schie­be den Reg­ler für die Gelb­tö­ne nach rechts, um die Haut abge­bil­de­ter Per­so­nen auf­zu­hel­len und kla­rer zu gestalten.
  • Das Bear­bei­ten der Rot­tö­ne Rich­tung links bewirkt eine Ver­dunk­lung röt­li­cher Haut- und Haar­par­tien, kann also einen schö­nen Kon­trast zur rest­li­chen Haut entwickeln.
  • Blau- und Cyan-Töne erzeu­gen unschö­ne Effek­te bei der mensch­li­chen Haut und las­sen sie fal­tig und unrein wir­ken. Ver­schie­be die­se Reg­ler nur ganz sanft und tes­te, wie sich dein Bild verändert.
  • Die Ver­än­de­rung von Magen­ta-Nuan­cen kann zu einer Abschwä­chung der Kon­tu­ren füh­ren, zum Bei­spiel bei Wan­ge und Nase. Für weich­zeich­nen­de Effek­te ver­schiebst du den Reg­ler ein­fach ein wenig nach rechts.
  • Über wei­te­re Befeh­le der Kor­rek­tu­ren-Palet­te kannst du zusätz­lich die Hel­lig­keit oder den Kon­trast dei­nes Fotos ins­ge­samt anpassen.
  • Mit den Belich­tungs-Ein­stel­lun­gen kannst du einen sanf­ten Grau­schlei­er über dei­ne Fotos legen. Bei schwarz-wei­ßen Bil­dern kann dies einen beson­ders melan­cho­li­schen Effekt erzeugen.

Wenig Far­be, aber star­ker Eindruck

Bekannt­lich füh­ren vie­le Wege nach Rom – und so auch zu einem mono­chro­men Foto. Für wel­che Vari­an­te du dich auch ent­schei­dest, schö­ne Effek­te erzielst du immer. Damit das Bild dann auch dei­nen Vor­stel­lun­gen ent­spricht, heißt es: Pro­bie­ren geht über Stu­die­ren. Auch mit der Kame­ra und ihren Ein­stel­lun­gen kannst du schon vie­les am spä­te­ren Schwarz-Weiß-Foto beeinflussen.

Genaue­res dazu liest in unse­rem Rat­ge­ber: Schwarz-Weiß-Foto­gra­fie: So spie­len Sie mit dem Licht. Nach­dem du die vor­ge­stell­ten Funk­tio­nen an Kame­ra und in Pho­to­shop ein biss­chen geübt hast, wirst du künf­tig ein Gefühl dafür ent­wi­ckeln, wel­che Bear­bei­tungs­me­tho­de zu wel­chem Bild passt. Mit ein wenig Krea­ti­vi­tät sind dir hier kei­ne Gren­zen gesetzt.

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