Egal, ob deine Band ihren ersten Song aufnimmt oder du bei einer Party Musik auflegen willst – du brauchst dafür ein Mischpult, auch Mixing Console oder Mixer genannt. Vor dem Kauf des ersten Mischpults tauchen viele Fragen auf: Wie viele Eingänge und Kanäle braucht es, wie wichtig ist stereo und welche Instrumente steckst du wo an? UPDATED erklärt in diesem Ratgeber, worauf du beim Kauf eines Mischpults achten solltest und welche Modelle sich für Einsteiger eignen.
Mit einem Mischpult führst du unterschiedliche Tonsignale zusammen und stimmst sie aufeinander ab – zum Beispiel, wenn eine Band einen Song aufnimmt und die einzelnen Instrumente sowie der Gesang zusammenfinden, um das vollständige Lied zu bilden. Auch bei Aufnahmen von Podcasts und Videostreams sowie unter den Hobby-DJs kommen Mischpulte zum Einsatz.
So arbeitet ein Mischpult:
- Die Signale von Instrumenten, Mikrofonen und anderen Audio-Quellen werden über verschiedene Kabel ins Mischpult geleitet. Jede Quelle hat einen eigenen Kanal.
- Für die einzelnen Kanäle kannst du Einstellungen vornehmen, etwa in der Lautstärke. Das ist wichtig, weil verschiedene Instrumente oft unterschiedlich laut sind. Der Sound hängt außerdem von der Umgebung ab.
- Auch die Klangeigenschaften der Instrumente und Mikrofone stellst du ein, zum Beispiel Höhen und Bässe.
- Du kannst festlegen, ob bestimmte Kanäle mit einem Effekt versehen werden sollen und wie stark dieser ausfallen soll.
- Bei Live-Auftritten leitet das Mischpult das Gesamtsignal aller Kanäle zu einer sogenannten Endstufe und von dort zu den Lautsprechern.
Jedes Mischpult hat einen Kanal- und einen Masterbereich: Im Kanalbereich gibt es für jeden einzelnen Kanal verschiedene Regler, mit denen du die gerade genannten Einstellungen vornehmen kannst. Nachdem alle Kanäle zusammengeführt wurden, kannst du das Gesamtsignal im Masterbereich steuern.
Die wichtigste Frage vor dem Kauf eines Mischpults ist: Wie viele Kanäle benötigst du? Die Antwort hängt davon ab, wie viele Audiosignale du mischen willst. Kleine Mischpulte haben nur zwei bis drei Kanäle, mittlere Modelle bis zu 16. Profi-Mischpulte verfügen sogar über bis zu 128 Kanäle. Je mehr Kanäle vorhanden sind und je mehr Zusatzfunktionen das Pult besitzt, desto größer ist das Gerät.
Du solltest dir zunächst also überlegen, wofür du dein Mischpult nutzen willst:
- Ein kleines Mischpult mit vier bis acht Kanälen eignet sich für dich, wenn du Sounds für einen Podcast mischen oder allein mit Gitarre und Mikrofon auftreten willst.
- Größere Mixer mit 12 bis 16 Kanälen eignen sich für Bands mit mehreren Mitgliedern oder wenn du viele verschiedene Audioquellen nutzt. Sie bieten in der Regel verschiedene Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel Effekte oder ein USB-Audio-Interface (siehe Kapitel Audio Interface und Co.: Welche Zusatzfunktionen sind sinnvoll?).
- Plane beim Kauf mindestens ein bis zwei Reservekanäle ein, denn vielleicht wächst deine Band noch.
Tipp: Es gibt analoge und digitale Mischpulte. Analoge Modelle sind für Einsteiger leichter zu bedienen. Dafür können digitale Geräte Einstellungen speichern. Sowohl analoge als auch digitale Mixer kannst du häufig via USB mit dem Computer verbinden. Hier solltest du abwägen, was dir am wichtigsten ist.
Ein Mischpult hat verschiedene Eingänge. Es handelt sich dabei um die Anschlüsse für Instrumente, Mikrofone oder sonstige Audioquellen. Es kann für jeden Kanal mehrere Eingänge geben, du kannst aber jeweils nur einen Eingang pro Kanal verwenden.
Jedes Instrument und jeder Sänger mit einem Mikrofon braucht einen eigenen Eingang am Mischpult. Spielen in deiner Band zum Beispiel zwei Gitarristen, ein Schlagzeuger sowie ein Bassist und es gibt zwei Sänger, brauchst du mindestens sechs Eingänge. Die verschiedenen Instrumente und Mikrofone haben unterschiedliche Kabel und Stecker – deshalb kannst du nicht jedes Kabel in jeden Anschluss am Mischpult stecken.
Es gibt in der Regel zwei verschiedene Arten von Eingängen am Mischpult: Klinken-Buchsen für Instrumente und XLR-Buchsen für Mikrofone. Je nach Art des Instruments bzw. Mikrofons gibt es bestimmte Dinge beim Anschließen an das Mischpult zu beachten:
- Elektrische Gitarren und Bassgitarren brauchen einen speziellen Klinken-Eingang. Dieser ist meist entweder mit einem Gitarrensymbol gekennzeichnet oder mit “Hi‑Z“ oder “Git“ beschriftet.
- Keyboards und Synthesizer schließt du über normale Klinken-Eingänge an. Über diese Anschlüsse kannst du auch einen CD-Player oder einen Drumcomputer verbinden, um Sounds zu ergänzen.
- Mikrofone schließt du in der Regel an eine XLR-Buchse an. Wichtig dabei: Nicht nur die Sänger haben Mikrofone, auch zum Beispiel der Sound des Schlagzeugs wird über eines oder mehrere Mikros aufgenommen.
- Kondensatormikrofone benötigen eine sogenannte Phantomspeisung. Das ist eine Spannung von 48 Volt. Die XLR-Buchsen, die diese Phantomspeisung unterstützen, sind mit “Phantom Power”, “P48” oder “48V” beschriftet.
- Dynamische und Bändchenmikrofone brauchen keine Phantomspeisung und können mit einer beliebigen XLR-Buchse verbunden werden.
Es gibt Mono- und Stereo-Eingänge. Nicht jedes Mischpult besitzt Stereo-Eingänge. Aber das ist auch nicht immer notwendig: Du brauchst ein Tonsignal nicht in stereo aufzunehmen, wenn das Original ein Monoton ist – so wie die Stimme eines Sängers oder das Schlagzeug. Für ein Keyboard oder einen Drumcomputer ist dagegen ein Stereoeingang sinnvoll.
Tipp: Du kannst später beim Abmischen mehrere Signale in einer Subgruppe bündeln. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn du mehrere Backgroundsänger hast oder das Schlagzeug mit mehreren Mikrofonen aufgenommen wird. Ihre Signale werden dann zusammengefasst und du kannst sie gleichzeitig mixen oder mit Effekten versehen.
Einige Mischpulte bringen Zusatzfunktionen mit, die für dich sinnvoll sein können – je nachdem, was du mit deinem Mixer vorhast.
Die gängigsten Zusatzfunktionen:
- Audio Interface: Ein Audio Interface verwendest du, wenn du deine Musik auf dem Computer abspeichern oder weiter bearbeiten willst. Du verbindest das kleine Zusatzgerät mit dem Rechner und deinem Instrument. Es gibt auch Mischpulte mit integriertem USB-Audio-Interface: Dann schließt du den Mixer direkt an den Computer an. Das Interface digitalisiert die Tonsignale und überträgt sie an den Computer. Für Einsteiger ist das meistens ausreichend, ein separates Audio Interface ist nicht nötig.
- Mehrspuraufnahmen: Willst du die aufgezeichneten Tonspuren am Computer einzeln bearbeiten, nicht das Gesamtsignal des Mischpults? Dann benötigst du ein USB-Audio-Interface, das Mehrspuraufnahmen (Multitrack Recording) beherrscht.
- Equalizer: Jedes Mischpult besitzt einen Zweiband-Equalizer zur Abstimmung von Höhen und Tiefen. Besser sind Dreiband-Equalizer, die zusätzlich einen Mittenregler haben. Hochwertige Geräte sind mit einer sogenannten durchstimmbaren Mittenregelung ausgestattet. Damit kannst du festlegen, bei welcher Frequenz die Mitten erhöht oder abgesenkt werden sollen. Einsteiger brauchen diese Funktion nicht unbedingt.
- Effekte: Einige Mischpulte ermöglichen den Einsatz von Audio-Effekten, zum Beispiel Hall. Ob du sie benötigst oder nicht, hängt von den Sounds ab, die du aufnehmen bzw. mischen willst.
- PFL-Schalter: Hilfreich sind PFL-Schalter (Pre Fader Listening) für jeden Kanal. Damit kannst du die einzelnen Tonsignale live überprüfen – sowohl über einen Kopfhörer als auch über einen Pegel. So stellst du sicher, dass kein Instrument übersteuert wird.
Die Auswahl an Mischpulten ist riesig. UPDATED stellt drei Geräte mit unterschiedlichen Funktionen vor, die für Einsteiger geeignet sind:
- Das Mischpult “DJMM2-MX-6UBT” von Auna verfügt über sechs Kanäle. Du kannst zwei Mikrofone anschließen – ein Anschluss ist für Kondensatormikros geeignet. Als Musikquelle lassen sich auch ein MP3-Player oder ein Computer anschließen. Außerdem kannst du 16 verschiedene Effekte nutzen und Musik per Bluetooth an verschiedene Wiedergabegeräte übertragen.
- Der Yamaha-Mixer “AG03” hat drei Kanäle, an einen davon kannst du ein Kondensatormikrofon anschließen. Außerdem sind ein USB-Audio-Interface und ein Mikrofon-Vorverstärker integriert. Mit dem Gerät sind Aufnahme und Wiedergabe über zwei Spuren möglich. Es eignet sich vor allem für Podcaster oder Videostreamer.
- Das 12-Kanal-Mischpult “MG12” von Yamaha richtet sich an kleine und mittelgroße Bands sowie an Hobby-DJs. Sechs der Eingänge sind für Mikrofone gedacht, auch Kondensatormikros können angeschlossen werden. Vier der Klinken-Anschlüsse für Instrumente sind Stereo-Eingänge.
Ein Mischpult dient dazu, Tonsignale unterschiedlicher Quellen zusammenzuführen und anschließend aufeinander abzustimmen. Podcaster und Videostreamer arbeiten genauso damit wie DJs und Bands. Jeder Mixer hat verschiedene Kanäle und Eingänge. Bei der Auswahl kommt es darauf an, wie viele Instrumente oder Audioquellen du anschließen und mischen willst. Ein integriertes USB-Audio-Interface ermöglicht es, das Mischpult an den Computer anzuschließen und die Sounds dort aufzuzeichnen und weiter zu bearbeiten.
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