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Mar­ki­sen­mo­tor nach­rüs­ten: Die­se Mög­lich­kei­ten gibt es

Mit einer Markise lässt sich jede Feier vor Sonne und Regen schützen. Damit das lästige Kurbeln wegfällt, kannst du verschiedene Motoren nachrüsten.

Eine Mar­ki­se jedes Mal hän­disch ein- und aus­zu­fah­ren, wenn du sie brauchst, kann ner­ven. Eine neue, moto­ri­sier­te Mar­ki­se ist aller­dings ziem­lich teu­er. Lässt sich der Motor nach­rüs­ten? Ja! Wir erklä­ren dir, wie das geht und wor­auf du ach­ten solltest.

Die Wahl des rich­ti­gen Motors

Es gibt zwei ver­schie­de­ne Arten von Mar­ki­sen­mo­to­ren: den Auf­steck- und den Rohr­mo­tor. Wel­cher für dich infra­ge kommt, hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab.

Die unkom­pli­zier­te Vari­an­te: Der Aufsteckmotor

Der Auf­steck­mo­tor ist ein­fach und schnell mon­tiert. Denn die­se Art des Antriebs wird ledig­lich von außen auf die Kur­bel­wel­le gesteckt – genau wie die nor­ma­le Hand­kur­bel – und mit Strom aus der Steck­do­se betrie­ben. Es gibt auch Model­le, die mit Solar­ener­gie arbeiten.

Der gro­ße Vor­teil des Auf­steck­mo­tors: Du brauchst die Mar­ki­se nicht abzu­bau­en, um den Motor zu installieren.

Ein Auf­steck­mo­tor hat aber auch Nach­tei­le: Da er in der Regel neben der Mar­ki­se an der Haus­wand befes­tigt wird, ist er immer sicht­bar. Außer­dem eig­net sich die­se Art von Antrieb nicht für jede Mar­ki­se, da die Leis­tung des Motors in der Regel beschränkt ist. Bei einer Aus­la­dung von fünf Metern, wenn das Mar­ki­sen­tuch also fünf Meter lang ist, benö­tigt der Motor eine Leis­tung von 40 New­ton­me­tern (Nm), um das Tuch zu span­nen. Auf­steck­mo­to­ren haben meist nicht mehr als zehn bis 15 Nm, was nur für eine maxi­ma­le Aus­la­dung von drei Metern ausreicht.

Mie­ter müs­sen Eigen­tü­mer um Erlaub­nis bitten

Du wohnst zur Mie­te? Bevor du dei­ne Mar­ki­se mit einem Rohr­mo­tor nach­rüs­test, sprich unbe­dingt mit dei­nem Ver­mie­ter. Du brauchst sei­ne Geneh­mi­gung, um die Mar­ki­se ab- und wie­der anzu­bau­en. Soll der Mar­ki­sen­an­trieb an das haus­in­ter­ne Strom­netz ange­schlos­sen wer­den, muss er dies eben­falls absegnen.

Die unsicht­ba­re Vari­an­te: Der Rohrmotor

Bist du bereit, mehr Zeit und Geduld in die Moto­ri­sie­rung dei­ner Mar­ki­se zu inves­tie­ren, ist der Rohr­mo­tor eine wei­te­re Opti­on, um dei­ne Mar­ki­se elek­trisch nach­zu­rüs­ten. Er ist – wie der Name ver­mu­ten lässt – rohr­för­mig und wird in die Tuch­wel­le hin­ein­ge­scho­ben. Der gro­ße Vor­teil dar­an: Der Rohr­mo­tor ist nach der Instal­la­ti­on unsicht­bar. Dar­über hin­aus ist die­ser Mar­ki­sen­an­trieb auch für grö­ße­re Tuch­flä­chen geeig­net, die eine höhe­re Motor­leis­tung erfordern.

Der Auf­wand der Mon­ta­ge ist ungleich höher als beim Auf­steck­mo­tor, da du die Mar­ki­se von der Fas­sa­de abbau­en musst, um den Rohr­mo­tor zu instal­lie­ren. Außer­dem ist die Unter­stüt­zung eines Elek­tri­kers unbe­dingt not­wen­dig. Hin­ter­grund: In der Regel wird der Mar­ki­sen­an­trieb an das haus­ei­ge­ne Strom­netz ange­schlos­sen – das soll­test du kei­nes­falls selbst übernehmen.

Die Wahl der Steuerung

Es gibt unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten, um den Mar­ki­sen­an­trieb zu steuern.

Einen Auf­steck­mo­tor kannst du fol­gen­der­ma­ßen bedienen:

  • Mit Tas­ten direkt am Gerät
  • Über eine mit­ge­lie­fer­te Fernbedienung

Ein Rohr­mo­tor bie­tet je nach Modell meh­re­re Steuerungsmöglichkeiten:

  • Per Schal­ter: Wird der Rohr­mo­tor an das haus­ei­ge­ne Strom­netz ange­schlos­sen, kannst du einen Schal­ter anbrin­gen las­sen, mit dem du die Mar­ki­se aus- und ein­fah­ren kannst – ent­we­der drin­nen oder draußen.
  • Per Funk: Rohr­mo­to­ren, die über eine Funk­ver­bin­dung gesteu­ert wer­den, hei­ßen auch Funk­mo­to­ren. Ihnen liegt in der Regel eine Fern­be­die­nung bei.
  • Mit Smart­phone oder Sprach­as­sis­tent: Eini­ge Rohr­mo­to­ren las­sen sich per App auf dem Smart­phone bedie­nen und/oder ins Smart Home inte­grie­ren. Eini­ge Model­le kannst du dann auch über Ale­xa, Siri oder den Goog­le Assistant steuern.
  • Mit Sen­so­ren: Rohr­mo­to­ren, die mit spe­zi­el­len Sen­so­ren ver­bun­den sind, fah­ren voll­au­to­ma­tisch ein und aus. Son­nen- und Regen­sen­so­ren sowie Wind­wäch­ter ermit­teln den idea­len Zeit­punkt, um die Mar­ki­se ein- oder aus­zu­rol­len. Der Son­nen­sen­sor misst zum Bei­spiel kon­ti­nu­ier­lich die Licht­in­ten­si­tät. Erreicht sie einen fest­ge­leg­ten Höchst­wert, akti­viert sich der Antrieb von selbst und fährt die Mar­ki­se aus. Der Wind­wäch­ter sorgt dafür, dass dein Son­nen­schutz bei star­kem Wind wie­der ein­fährt, damit die Mar­ki­se kei­nen Scha­den nimmt. Glei­ches gilt für den Regen­sen­sor. Er behält den Nie­der­schlag im Auge, sodass sich kein Was­ser auf der Mar­ki­se sam­meln kann.

Rohr­mo­tor instal­lie­ren: Die Mon­ta­ge vorbereiten

Du soll­test einen Rohr­mo­tor kei­nes­falls in Eigen­re­gie instal­lie­ren. Du wirst tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung brau­chen, um dei­ne Mar­ki­se von der Wand abzu­bau­en – lass dir also bes­ser von Freund*innen oder Bekann­ten helfen.

Um den Rohr­mo­tor spä­ter an den Strom bzw. das haus­in­ter­ne Strom­netz anzu­schlie­ßen, soll­test du unbe­dingt eine*n Elektriker*in beauf­tra­gen. Ver­ein­ba­re am bes­ten noch vor der Mon­ta­ge des Rohr­mo­tors einen Ter­min, damit die Exper­ten prü­fen kön­nen, ob dein Vor­ha­ben umsetz­bar ist und was du gege­be­nen­falls beach­ten solltest.

Ist alles geklärt, kannst du die eigent­li­che Mon­ta­ge vor­be­rei­ten. In der Regel brauchst du die fol­gen­den Materialien:

  • Rohr­mo­tor
  • Instal­la­ti­ons­ma­te­ri­al für die Steuerung
  • Lei­tern
  • Böcke oder ähn­li­ches, um die Mar­ki­se dar­auf abzulegen
  • Spann­gur­te, Sei­le oder Schnü­re zum Fixie­ren der Gelenkarme
  • Schrau­ben­schlüs­sel
  • Schrau­ben­zie­her
  • Inbus­schlüs­sel

Mar­ki­se mit Rohr­mo­tor nach­rüs­ten: Schritt für Schritt

Wich­tig: Im Fol­gen­den fin­dest du eine bei­spiel­haf­te Anlei­tung für das Nach­rüs­ten eines Rohr­mo­tors in einer Gelenk­arm­mar­ki­se. Je nach­dem, wel­ches Mar­ki­sen- und Motor­mo­dell du ver­wen­dest, kön­nen die Schrit­te abwei­chen. Ori­en­tie­re dich immer an der Anlei­tung des Herstellers.

In der Regel läuft die Instal­la­ti­on so ab:

  1. Fah­re das Tuch ein letz­tes Mal per Hand kom­plett ein.
  2. Fixie­re die Gelenk­ar­me mit Sei­len oder ande­ren Hilfs­mit­teln. Das ist sehr wich­tig, weil die Arme unter Span­nung ste­hen und nicht plötz­lich auf­schnap­pen dür­fen – Verletzungsgefahr!
  3. Löse die Arre­tie­rungs­schrau­ben, mit denen die Mar­ki­se an der Wand­hal­te­rung befes­tigt ist. Nimm die Mar­ki­se zusam­men mit dei­nen Helfer*innen vor­sich­tig von der Wand.
  4. Lege die Mar­ki­se auf den bereit­ge­stell­ten Böcken ab.
  5. Löse die Schrau­ben, die das Sei­ten­la­ger mit dem Tuch­wel­len­hal­ter ver­bin­den. In der Regel benö­tigst du hier­für den Inbus­schlüs­sel. Nimm das Sei­ten­la­ger ab und leg es zur Seite.
  6. In der Tuch­wel­le sitzt in der Regel ein Stop­fen oder eine Wal­zen­kap­sel – ent­fer­ne sie, um hier anschlie­ßend den Rohr­mo­tor ein­bau­en zu kön­nen. Hier ist etwas Kraft nötig, denn der Stop­fen sitzt oft sehr fest.
  7. Schie­be den Rohr­mo­tor in die nun offe­ne Tuch­wel­le. Er passt in der Regel nur in einer Rich­tung hin­ein, du kannst ihn also nicht falsch her­um ein­ste­cken. Schie­be den Rohr­mo­tor bis zum Anschlag hin­ein. Nur der Motor­kopf darf noch herausschauen.
  8. Nimm dir das Sei­ten­la­ger der Mar­ki­se vor, das du in Schritt 5 abmon­tiert hast: Löse die Schrau­ben des vor­han­de­nen manu­el­len Kur­bel­la­gers, um die­ses zu ent­fer­nen. Nut­ze die mit­ge­lie­fer­ten Schrau­ben des Motor­la­gers, um die­ses statt­des­sen am Sei­ten­la­ger anzubringen.
  9. Befes­ti­ge das Sei­ten­la­ger wie­der am Tuch­wel­len­hal­ter. Ach­te dar­auf, dass Motor und Motor­la­ger genau auf­ein­an­der­sit­zen. Siche­re die Ver­bin­dung mit dem mit­ge­lie­fer­ten Splint.
  10. Brin­ge die Mar­ki­se zusam­men mit dei­nen Helfer*innen wie­der an der Fas­sa­den­hal­te­rung an. Stel­le sicher, dass alle Schrau­ben zuver­läs­sig fest­ge­zo­gen sind.
  11. Ent­fer­ne die Sei­le oder ande­ren Hilfs­mit­tel, die die Gelenk­ar­me der Mar­ki­se sichern.

Nun kannst du die Elek­tri­ke­rin oder den Elek­tri­ker bestel­len, damit sie oder er den Mar­ki­sen­mo­tor fach­ge­recht an den Strom anschließt.

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Mar­ki­sen­mo­tor nach­rüs­ten: Mit hand­werk­li­chem Geschick kein Problem

Du hast zwei Mög­lich­kei­ten, eine Gelenk- oder Kas­set­ten­mar­ki­se elek­trisch nach­zu­rüs­ten: mit einem Auf­steck­mo­tor oder einem Rohr­mo­tor. Der Auf­steck­mo­tor ist mit weni­gen Hand­grif­fen ange­bracht, bie­tet aber nicht so vie­le Steue­rungs­mög­lich­kei­ten wie der Rohr­mo­tor. Der wie­der­um ver­langt hand­werk­li­ches Geschick bei der Mon­ta­ge – außer­dem brauchst du eine*n Elektriker*in, die oder der den Motor mit dem Strom­netz verbindet.

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