Du würdest dir gerne einen Mähroboter zulegen, doch eine Sache hält dich davon ab: die lästige Installation des Begrenzungskabels oder ‑drahts vor der ersten Inbetriebnahme. Den Schritt kannst du dir allerdings sparen, denn mittlerweile gibt es auch Mähroboter ohne Begrenzungskabel. Aber aufgepasst: Nicht jeder Garten ist für den Einsatz dieser Modelle geeignet. UPDATED erklärt, was du vor dem Kauf beachten solltest.
Das erfahrt ihr gleich
Vielleicht fragst du dich, wozu ein Begrenzungskabel beim Mähroboter überhaupt gut ist. Die Drähte erfüllen an sich eine sehr sinnvolle Funktion. Denn sie sorgen dafür, dass der Roboter nur eine vordefinierte Strecke abfährt. Das geschieht über ein Magnetfeld, das die Drähte erzeugen. Alles, was außerhalb dieses Feldes liegt, spart die Maschine aus.
So kannst du beispielsweise Beete abstecken und dadurch verhindern, dass der Mähroboter in diese hineinfährt und neben dem Rasen möglicherweise auch deine Tulpen kürzt oder überfährt. Auch Hindernisse, die dem Gerät gefährlich werden könnten, zum Beispiel Gartenteiche oder Sandkuhlen, sicherst du über die Kabel ab.
Außerdem vermeidest du mit den Begrenzungsdrähten, dass der Mähroboter unkontrolliert abhaut und womöglich in Nachbars Garten landet.
Die Kabel kannst du entweder oberirdisch oder unterirdisch verlegen. Einen Mähroboter ohne Begrenzungskabel kannst du im Vergleich dazu mit weniger Vorbereitung und Arbeit einsetzen.
Der große Vorteil von Mährobotern ohne Begrenzungskabel liegt auf der Hand: Du kannst mit ihnen in der Regel sofort mit dem Trimmen des Rasens loslegen, weil das Verlegen des Drahts entfällt.
Der kabellose Mäher erspart dir außerdem die Arbeit des Kabelverlegens. Vor allem, wenn du einen sehr großen Garten mit vielen “Hindernissen” hast, kann das Verlegen des Kabels seine Zeit dauern. Zudem empfinden viele Gartenbesitzer die Begrenzung optisch als störend, weshalb sie oft die unterirdische Installation wählen, die noch deutlich mehr Arbeit macht.
Für diese Variante musst du kleine Gräben ausheben, um Kabel oder Draht dort entlangzuführen. Bei der oberirdischen Installation musst du den Begrenzungsdraht deutlich häufiger kontrollieren, da er schneller beschädigt werden kann, etwa bei der Gartenarbeit.
Um all diese Dinge musst du dir keine Gedanken machen, wenn du dich für einen Mähroboter ohne Begrenzungsdraht entscheidest. Du sparst dir die Installationsarbeit, hast kein durch den Garten verlaufendes Kabel und musst den Draht später nicht regelmäßig auf Beschädigungen kontrollieren. Auch eine weitere Tatsache ist nicht unwichtig: Du kannst deinen Garten mitsamt Rasenfläche so oft umgestalten oder ausbauen, wie du willst. Mit einem Begrenzungskabel müsstest du den Draht jedes Mal an die neuen Gegebenheiten anpassen.
Das Funktionsprinzip von Mährobotern ohne Begrenzungskabel unterscheidet sich kaum von dem ihrer Kollegen mit Draht: Sie laufen akkubetrieben und fahren die Rasenfläche meist nach dem Zufallsprinzip ab. Einige Modelle nutzen auch GPS, um ihre Bahnen zum Mähen zu erkennen.
Allerdings sind die Mähroboter ohne Begrenzungsdraht deutlich intelligenter als die Modelle mit Signalkabel, weil sie in der Lage sein müssen, Grenzen auch ohne Draht zu erkennen. Deshalb sind sie mit einer ganzen Menge Sensoren ausgestattet, mit denen sie ihre Umgebung scannen.
Empfindliche Rasensensoren sorgen dafür, dass Mähroboter den Untergrund abtasten und erkennen. Fährt die Maschine beispielsweise vom Rasen auf einen gepflasterten Weg oder erdigen Untergrund, merken das die Sensoren schnell und das Gerät dreht um und sucht sich einen anderen Weg. Du solltest dich aber nicht hundertprozentig auf die Sensoren verlassen. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass der Roboter doch mal ein Blumenbeet als Rasen anerkennt oder erst zu spät realisiert, dass er sich nicht auf Gras befindet.
Einige Mähroboter ohne Begrenzungsdraht sind zusätzlich mit Abgrundsensoren ausgestattet. Sie sollen verhindern, dass die Maschine einen Abhang hinunterstürzt, zum Beispiel an einer Treppe, einem Teich oder einem Pool. Die Untergrundsensoren würden in diesem Fall zu spät erkennen, dass der Roboter sich nicht mehr auf Rasen befindet – das Gerät wäre dann womöglich schon in die Tiefe gestürzt. Die Abgrundsensoren sollen genau das verhindern und den Roboter rechtzeitig vor Tiefen warnen.
Mähroboter ohne Begrenzungskabel sind noch nicht so weit verbreitet wie Modelle mit begrenzendem Signaldraht. Die Auswahl hält sich in Grenzen. Während es unter den Mährobotern mit Begrenzungsdraht bereits Modelle gibt, die riesige Gärten von bis zu 20.000 Quadratmetern mähen können, sind die Geräte ohne Draht eher für kleinere Gärten ausgelegt.
Einige Maschinen schaffen eine Größe von 400 Quadratmetern, andere nur 200 Quadratmeter. Deshalb solltest du dich vor dem Kauf genau über die Modelle informieren und deinen Rasen ausmessen. In der Regel sind Privatgärten allerdings nicht größer als 400 Quadratmeter. Bedenke jedoch, dass sich die Flächenleistung verringern kann, wenn es viele Steigungen gibt oder der Boden sehr fest ist.
Neben der Größe der zu mähenden Fläche spielt auch der Aufbau des Gartens eine wichtige Rolle. Ideal für Mähroboter ohne Begrenzungsdraht sind ebene und klar abgegrenzte Rasenflächen. Zäune oder Mauern erkennen die Sensoren der Maschine genauso wie hohe Hecken oder breite Wege. Bei Blumenbeeten mit niedrigen Pflanzen unter zehn Zentimetern ist aber nicht gesichert, dass der Mähroboter den Kurs ändert.
Um zu verhindern, dass das Gerät ins Beet und über die Blumen fährt, kannst du die Rasenfläche an solchen Stellen mit Hindernissen abgrenzen. Beeteinfassungen wären eine Möglichkeit. Diese kannst du im Fachhandel kaufen oder selber machen, zum Beispiel indem du eine Reihe aus Steinen an den Beetrand legst. Das signalisiert dem Mähroboter, dass er dort umkehren soll. Auch Drahtbögen, die in einer Höhe von neun Zentimetern oder mehr angebracht werden, können als Grenze dienen, stören aber vielleicht das Landschaftsbild.
Wenn dein Mähroboter ohne Begrenzungsdraht nicht über Abgrundsensoren verfügt, solltest du auch Treppenabsätze und Teiche gut abgrenzen, etwa durch hohe Pflanzen, Rundbögen oder eine vorgelagerte Pflasterfläche.
Mähroboter mit Signalkabel scheinen oberflächlich betrachtet die sicherere Variante. Doch keine Sorge: Auch die Mähroboter ohne Begrenzungsdraht verfügen über diverse Sicherheitsmechanismen.
Kippt die Maschine um, schaltet sie sich automatisch ab. Die Rotation der Messer stoppt damit ebenfalls. Das Gleiche passiert, wenn jemand den Mähroboter während der Fahrt hochnimmt oder auch nur berührt. Denn sobald du den Griff anfasst, stellt der Mäher automatisch den Betrieb ein.
Ein weiterer nützlicher Sicherheitsmechanismus: Stößt der Mähroboter auf Widerstand, zum Beispiel weil er gegen ein Hindernis fährt, klappt er sofort die Messer ein. Verletzungen soll so vorgebeugt werden. Insgesamt ist ein Mähroboter ohne Begrenzungsdraht also nicht weniger sicher als ein Modell mit Signalkabel.
Was die Sicherheit angeht, macht es keinen Unterschied, ob du dich für einen Mähroboter mit oder ohne Begrenzungsdraht entscheidest. Was dagegen eine Rolle spielt, ist die Beschaffenheit deines Gartens. Sind die Rasenflächen geradlinig und eben und gibt es kaum Blumenbeete, spricht nichts dagegen, zu einem Modell ohne Kabel zu greifen. Denn letztendlich ersparst du dir dadurch viel Installationsaufwand und hast so mehr Zeit, dich anderer Gartenarbeit zu widmen – oder einfach die schönen Grünflächen auf dich wirken zu lassen und zu genießen.
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