Beliebte Let’s Player wie Gronkh, Sarazar oder PietSmiet haben eines gemeinsam – sie alle haben klein angefangen. Heute begeistern sie Millionen Fans weltweit mit den Mitschnitten ihrer Gaming-Eskapaden. Sie möchten auch Ihre virtuellen Ausflüge aufnehmen? Für das erste eigene Let’s Play ist gar nicht so viel Ausrüstung nötig: ein Spiele-PC und ein Headset reichen völlig aus. Doch womit aufnehmen und wie hochladen? Und was gilt es bei der Präsentation zu beachten? Das erfahren Sie im Folgenden.
- Aufnahme-Programme für Let’s Play
- Welche Let’s Play Spiele sollte ich spielen?
- Was gilt es vor dem Upload zu beachten?
Das können Let’s Play Aufnahmeprogramme außerdem
FRAPS und Bandicam bieten auch Optionen für die Anzeige der Framerate. Das ist dann praktisch, wenn Sie beispielsweise die Performance eines Spiels demonstrieren oder mit anderer Hardware vergleichen wollen. Auf Wunsch lässt sich die Bildwiederholfrequenz auch limitieren. Eine Screenshot-Funktion ist ebenfalls enthalten, die JPGs, PNGs und Co. speichert.
Aufnahme-Programme für Let’s Play
Im Wesentlichen benötigen Sie nur ein Aufnahme-Programm, mit der Sie Ihre Spiele-Session mitschneiden. Eines der bekanntesten und beliebtesten Tools für diesen Zweck ist “FRAPS”. Der Entwickler bietet eine Gratisversion mit unbegrenzter Nutzungsdauer zum Download an. Der Nachteil dieser Fassung: Die maximale Auflösung für aufgenommene Videos ist begrenzt und das Bild mit einem Wasserzeichen versehen. Die Vollversion ohne Einschränkungen kostet rund 30 Euro und nimmt Spiele mit einer Auflösung von bis zu 7680 x 4800 Pixeln auf bei maximal 120 Bildern pro Sekunde (FPS).
Eine Gratis-Alternative ist “Bandicam”. Der Funktionsumfang entspricht in etwa dem von FRAPS, nur dass das Programm eben kostenlos ist. Die maximal unterstützte Auflösung liegt hier bei 3840 x 2160, also 4K – ebenfalls mit bis zu 120 FPS.
Für den Upload auf YouTube sollte die Auflösung mindestens 720p betragen, das sind 1280 x 720 Pixel. 1080p mit 1920 x 1080 Pixeln dürfte der Standard sein, während Inhalte in hochauflösendem 4K langsam zunehmen, wenngleich die Verbreitung entsprechender Abspielgeräte noch vergleichsweise gering ist.
FRAPS und Bandicam schneiden zwar auch den Ton mit, wenn Sie aber über ein Headset das Gameplay kommentieren, ist eine separate Audio-Aufnahme von Vorteil. Hier ist “Audacity” das Gratis-Tool der Wahl: Es erlaubt einfache Mitschnitte auch auf mehreren Spuren, enthält aber gleichzeitig umfangreiche Bearbeitungsoptionen für Perfektionisten. Sie können Teile herausschneiden, die Abspielgeschwindigkeit verändern, Frequenzfilter anwenden oder die Tonhöhe ändern, um nur einige Funktionen zu nennen.
Für Audioaufnahmen reicht bei Einsteigern schon ein Headset oder ein günstiges Mikrofon. Teure Ausrüstung liefert meist zwar bessere Resultate, garantiert aber nicht automatisch mehr Zuschauer. In jedem Fall empfiehlt es sich, zunächst mehrere Testaufnahmen zu machen und probezuhören. Achten Sie darauf, dass der Spielesound nicht vom Mikrofon aufgenommen wird, um Störgeräusche zu vermeiden. Es ist übrigens völlig normal, dass sich die eigene Stimme auf Aufnahmen anders anhört, als man sie im Alltag wahrnimmt. Lassen Sie sich davon also nicht beirren.
Der Einsatz einer Facecam ist kein muss. Ob Sie eine Kamera nutzen, um sich selbst mit ins Bild zu schneiden oder lieber nicht, bleibt Ihnen selbst überlassen. Manche Zuschauer lieben es, das Gesicht eines Let’s Players zu sehen, um Reaktionen miterleben zu können. Andere wiederum betrachten Videoeinblendungen des Uploaders womöglich als störend, weil sie das Spiel sehen wollen. Man kann es nicht beiden Lagern recht machen, daher liegt die Entscheidung bei Ihnen.
Welche Let’s Play Spiele sollte ich spielen?
Die Wahl des Spiel bleibt natürlich auch Ihnen überlassen, Hauptsache Sie haben Spaß daran. Ein gewisses Maß an Vorbereitung zahlt sich aber aus, damit Sie nicht mehr Zeit damit verbringen, die Steuerung zu lernen, vor allem wenn Sie gleichzeitig kommentieren. Es lohnt sich daher, bereits vertraute Titel für ein Let’s Play zu nutzen. Vielleicht möchten Sie Ihren Zuschauern gewiefte Taktiken aus Ihrem Lieblings-Strategiespiel zeigen oder die spektakulärsten Massenkarambolagen in einem Rennspiel vorführen. Bei beliebten Spielen, die schon eine Weile auf dem Markt sind, dürfte sich das Interesse an einem Let’s Play allerdings in Grenzen halten.
Aber auch hier gilt: Auf das Spiel kommt es an. Let’s Plays von Horror-Games wie “Outlast” oder “Resident Evil 7: Biohazard” erfreuen sich beispielsweise großer Beliebtheit. Hier ist es dann empfehlenswert, völlig ohne Vorwissen einzusteigen, damit Zuschauer live Ihre Reaktionen auf Schockmomente und Co. miterleben können.
Das funktioniert auch in anderen Spielen: So mancher Dark Souls-Veteran schätzt es etwa, Neulingen zuzusehen, die noch nichts von bevorstehenden Fallen ahnen.
Rechtliches
Let’s Plays haben sich längst auf YouTube und Twitch etabliert und haben Millionen von Zuschauern. Oft werden die Videos von Spieleherstellern aber nur geduldet – theoretisch könnten die Rechteinhaber ein Let’s Play jederzeit wieder offline nehmen lassen. Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie sich vor dem Upload eine Erlaubnis des Entwicklers oder Publishers einholen. Um über YouTube Geld zu verdienen, benötigen Sie überdies noch eine Lizenz sowie eine Anmeldung für ein Gewerbe. Und das ist nur der Anfang. Dieser Ratgeber richtet sich daher ausschließlich an solche, die Let’s Plays als Hobby betreiben wollen.
Was gilt es, vor dem Upload zu beachten?
- Ein Account bei YouTube ist kostenlos und erlaubt unbegrenzte Uploads. Für viele Let’s Player ist die Plattform daher das Portal der Wahl.
- Die Wahl des eigenen Nicknames sollten Sie dabei keinesfalls überstürzen. Ein einprägsamer Name sollte es sein, weshalb wir von “Letsplayer 52386” eher abraten. Wie “Gronkh” und “Sarazar” zeigen, muss kein “LP” darin vorkommen, um sich als Let’s Player auszuweisen.
- Vor jedem Upload stellt sich aber die Frage nach einem geeigneten Titel. Was muss rein, was kann? “Let’s Play” an den Anfang oder ans Ende? Das bleibt eigentlich jedem selbst überlassen. Da Sie vermutlich mehrere Videos hochladen werden, sollten die Titel aber vor allem einheitlich gestaltet sein, also beispielsweise immer “Let’s Play” zuerst, dann den Spieletitel und dann die Nummer der Episode inklusive Inhaltsbeschreibung.
- Viele Let’s Play-Videos geben überdies an, in welcher Sprache es aufgenommen wurde. Sollten Sie also deutsche Videos hochladen, dann setzen Sie das Kürzel “GER” (ohne Anführungsstriche) für “German” vor das Video.
- Versehen Sie das Video nach dem YouTube-Upload mit relevanten Schlagworten in Form von Tags. Beschränken Sie sich auf die zutreffendsten Begriffe, da YouTube Ihr Video sonst als Spam einstufen könnte. Das Gleiche gilt für die Beschreibung, die Sie so prägnant wie möglich halten sollten, schließlich kommen die Zuschauer zum Gucken und nicht zum Lesen. Stellen Sie sich daher immer die Frage, ob die Beschreibung einen Mehrwert liefert oder nicht. Eine kurze Zusammenfassung und weiterführende Informationen wie Links zur eigenen Homepage dürften aber nicht stören.
- Viele Let’s Player schalten einen Vorspann vor die eigenen Videos, den sie beispielsweise mit einer Vorlage für das kostenlose 3D-Grafikprogramm “Blender” erstellt haben. Für eine kurze Introsequenz ist aber selbst mit Anleitung etwas Einarbeitung erforderlich, wie dieses knapp 80-minütige YouTube-Tutorial belegt. Sollten Sie diesen Schritt wagen, dann sollten Sie nicht zu stolz auf Ihr Werk sein oder es möglichst kurz halten – 20 Sekunden gelten schon als sehr lang. Wir raten lieber zu maximal fünf Sekunden. Wirklich nötig ist so ein Intro aber nicht, zumal der Wiedererkennungseffekt fehlt, wenn eine Vorlage verwendet wurde.
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