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Leis­tungs­in­dex von Win­dows 10: So zeigst du ihn an, das ver­rät er

Wie schnell arbeitet der Rechner, hat der Prozessor Schwachstellen? Das und mehr zeigt der Windows-Leistungsindex an.

In letz­ter Zeit hast du das Gefühl, dass dein Com­pu­ter lang­sa­mer reagiert als frü­her. Wenn du meh­re­re Pro­gram­me offen hast, friert der Bild­schirm manch­mal ein. Ob das am Arbeits­spei­cher liegt? Das kannst du über den Leis­tungs­in­dex in Win­dows her­aus­fin­den. Das Tool ana­ly­siert die Hard­ware-Kom­po­nen­ten dei­nes Com­pu­ters und zeigt dir für jede einen Wert zwi­schen 1,0 (sehr schlecht) und 9,9 (sehr gut) an. Doch Micro­soft hat das prak­ti­sche Tool in Win­dows 10 gut ver­steckt. UPDATED zeigt, wie du es fin­dest – und was dir der Index genau verrät.

So fin­dest du den Leis­tungs­in­dex unter Win­dows 10

Den Leis­tungs­in­dex gibt es seit Win­dows Vis­ta. Bis Win­dows 8 fand sich das Ana­ly­se-Tool noch in der Sys­tem­steue­rung. Seit­dem ist der Index gut ver­steckt. Unter Win­dows 10 hast du ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, ihn aufzurufen.

Per Power­Shell

Die Power­Shell dient der Ver­wal­tung und Kon­trol­le ver­schie­de­ner Win­dows-Auf­ga­ben. Als nor­ma­ler Nut­zer hast du mit ihr wenig zu tun. Sie kann aber den Leis­tungs­in­dex anzei­gen. Und so geht’s:

  1. Kli­cke mit der rech­ten Maus­tas­te auf den Start­but­ton unten links in der Taskleiste.
  2. Wäh­le dort den Menü­punkt Win­dows Power­Shell (Admi­nis­tra­tor) aus.
  3. Falls du kei­ne Admi­nis­tra­tor­rech­te hast, for­dert Win­dows dich nun auf, dich als Admin anzu­mel­den. Gib das ent­spre­chen­de Kenn­wort ein.
  4. Mög­li­cher­wei­se musst du in einem klei­nen Fens­ter erlau­ben, dass Power­Shell Ände­run­gen am Com­pu­ter vor­nimmt. Kli­cke dafür auf Ja.
  5. Es öff­net sich ein Power­Shell-Fens­ter. Der Cur­sor befin­det sich bereits an der rich­ti­gen Stel­le. Tip­pe win­sat for­mal ein und drü­cke die Enter-Tas­te.
  6. Win­dows beginnt mit der Ana­ly­se, das kann eini­ge Minu­ten dau­ern. Wenn sich das Fens­ter plötz­lich schließt, öff­ne es erneut, indem du die Schrit­te 1 bis 4 wiederholst.
  7. Die Ana­ly­se ist been­det, wenn in einer der unters­ten Zei­len die Gesamt­aus­füh­rungs­zeit ange­zeigt wird.
  8. Du siehst nach der Ana­ly­se zunächst vie­le Rei­hen mit mehr oder weni­ger kryp­ti­schen Infor­ma­tio­nen. Um  den Leis­tungs­in­dex anzu­se­hen, tippst du nun Get-Wmi­Ob­ject ‑Class Win32_WinSAT ein. Drü­cke danach auf Enter.
  9. Die Power­Shell zeigt dir nun ver­schie­de­ne Wer­te des Leis­tungs­in­dex an. Was sie bedeu­ten, erklärt dir UPDATED wei­ter unten im Kapi­tel Was ver­rät dir der Leis­tungs­in­dex.

 

Per “Ausführen”-Dialog

Ein alter­na­ti­ver Weg zum Leis­tungs­in­dex führt über den “Ausführen”-Befehl. Er ist etwas auf­wen­di­ger, weil du meh­re­re Tools ver­wen­dest, funk­tio­niert aber eben­so gut:

  1. Drü­cke gleich­zei­tig die Win­dows- und die R-Tas­te. Es öff­net sich ein klei­nes Aus­füh­ren-Fens­ter.
  2. Tip­pe in das Fens­ter win­sat for­mal ein und bestä­ti­ge mit OK.
  3. Wenn du nicht als Admi­nis­tra­tor ange­mel­det bist, wirst du jetzt auf­ge­for­dert, das ent­spre­chen­de Pass­wort einzugeben.
  4. Es öff­net sich ein neu­es Fens­ter, in dem Win­dows den Leis­tungs­in­dex berech­net. Das kann eini­ge Minu­ten dau­ern. Danach schließt sich das Fens­ter selbständig.
  5. Öff­ne nun ein Win­dows-Explo­rer-Fens­ter. Kli­cke dazu mit der rech­ten Maus­tas­te auf den Win­dows-Start­but­ton unten links in der Task­leis­te und wäh­le Explo­rer.
  6. In der Adress­zei­le steht wahr­schein­lich Schnell­zu­griff. Kli­cke auf eine freie Stel­le hin­ter dem Begriff. Der Name wird blau hinterlegt.
  7. Tip­pe jetzt C:\Windows\Performance\WinSAT\DataStore ein und über­schrei­be damit das Wort. Drü­cke die Enter-Tas­te.
  8. Eine Lis­te mit Datei­en erscheint. Suche dar­in die Datei mit Formal.Assessment (Recent).WinSAT.xml im Namen. Öff­ne sie mit einem Doppelklick.
  9. Win­dows fragt dich, mit wel­chem Pro­gramm die Datei geöff­net wer­den soll. Kli­cke für eine über­sicht­li­che Dar­stel­lung auf Micro­soft Edge und auf OK.
  10. Der Micro­soft-Brow­ser öff­net sich mit einer Lis­te und vie­len Zah­len. Rele­vant sind die Wer­te unter­halb von Sys­temScore. Falls du die Stel­le nicht direkt siehst, drü­cke Strg + F und tip­pe in das erschei­nen­de Such­feld Sys­temScore ein. Der Begriff wird hervorgehoben.
  11. Dar­un­ter sind die Bewer­tun­gen für CpuS­core, Memo­ryScore und mehr ange­zeigt. Was sie bedeu­ten, erklärt dir UPDATED wei­ter unter im Kapi­tel Was ver­rät dir der Leis­tungs­in­dex.

Mit einem exter­nen Programm

Du kannst den Win­dows-Leis­tungs­in­dex außer­dem über ein exter­nes Pro­gramm anzei­gen las­sen. Das geht ein­fa­cher als über die bei­den ande­ren Wege: Du öff­nest das kos­ten­lo­se Tool und siehst sofort alle Werte.

  1. Gehe zur Web­sei­te des Tools “ChrisPC Win Expe­ri­ence Index”.
  2. Kli­cke auf den grü­nen But­ton Down­load Now!
  3. Kli­cke dop­pelt auf die Set-up-Datei des Pro­gramms in dei­nem Down­loads-Ord­ner.
  4. Bestä­ti­ge mit Ja, dass das Tool Ände­run­gen am Com­pu­ter vor­neh­men darf. Kli­cke im nächs­ten Schritt auf OK und set­ze einen Haken vor Ich akzep­tie­re die Ver­ein­ba­rung. Bestä­ti­ge mit OK und kli­cke anschlie­ßend zwei­mal auf Wei­ter.
  5. Vor­sicht: Das Tool möch­te die Zusatz-Soft­ware “Rele­vant Know­ledge” instal­lie­ren. Ver­hin­de­re das mit Klick auf Ableh­nen. Zum Schluss wählst du Instal­lie­ren, um das Win­dows-Leis­tungs­in­dex-Pro­gramm einzurichten.
  6. Öff­ne das Tool am Ende der Instal­la­ti­on mit Klick auf Fer­tig­stel­len.
  7. Um die Anzei­ge auf Deutsch umzu­stel­len, kli­cke links im Pro­gramm auf das Feld Eng­lish und wäh­le in der Lis­te Ger­man aus.
  8. Du siehst umge­hend alle wich­ti­gen Kenn­zah­len des Index auf einen Blick. Was sie bedeu­ten, erklärt dir UPDATED wei­ter unten im Kapi­tel Was ver­rät dir der Leis­tungs­in­dex.
  9. Willst du die Leis­tung noch ein­mal ana­ly­sie­ren las­sen, klickst du rechts unten auf das Feld Erneut bewer­ten und bestä­tigst im nächs­ten Fens­ter mit Ja.

Win­dows 10 schnel­ler machen

Es dau­ert ewig, bis dein Com­pu­ter hoch­fährt oder bis sich ein neu­es Pro­gramm öff­net? Das kannst du mit weni­gen Ein­stel­lun­gen und Tricks ändern – und dei­nen Rech­ner damit beschleunigen.

  • Deak­ti­vie­re die Pro­gram­me im Auto­start, die nicht unbe­dingt beim Hoch­fah­ren von Win­dows gebraucht werden.
  • Deak­ti­vie­re den vir­tu­el­len Arbeitsspeicher.
  • Defrag­men­tie­re die Fest­plat­te. Damit wer­den die Fest­plat­ten­da­ten sinn­voll angeordnet.
  • Deak­ti­vie­re visu­el­le Effek­te. Sol­che Ani­ma­tio­nen zum Bei­spiel beim Öff­nen von Fens­tern kön­nen vor allem älte­re Gerä­te ausbremsen. 
  • Lee­re regel­mä­ßig alle Cache-Ver­zeich­nis­se und über­flüs­si­gen Datei­en über die Datenträgerbereinigung.
  • Nut­ze kos­ten­lo­se Tuning-Tools.

Wie du dabei genau vor­gehst, erklärt dir der UPDATED-Rat­ge­ber Win­dows 10 schnel­ler machen: So kommt der PC auf Tou­ren.

Was ver­rät dir der Leistungsindex?

Der Leis­tungs­in­dex von Win­dows ana­ly­siert und bewer­tet, wie gut die Per­for­mance ein­zel­ner Hard­ware-Kom­po­nen­ten und dei­nes Com­pu­ters ins­ge­samt ist. Im Ein­zel­nen geht es um:

  • Pro­zes­sor (CpuS­core)
  • Arbeits­spei­cher (Memo­ryScore)
  • Gra­fik­kar­te (Gra­phicS­core)
  • Pri­mä­re Fest­plat­te (DiscS­core)

Die Wer­te für all die­se Kom­po­nen­ten siehst du sowohl über den “Ausführen”-Befehl als auch in der Power­Shell und im exter­nen Pro­gramm “ChrisPC Win Expe­ri­ence Index”. Bei den letz­ten bei­den Anzei­gen siehst du zusätz­lich die Ana­ly­se für die Spie­le­gra­fik (D3DScore). Bei der Ana­ly­se über “Aus­füh­ren” fällt sie weg.

Das Gesamt­ergeb­nis ist der “Sys­temScore”, er wird aller­dings unter­schied­lich benannt: Er kann in den ver­schie­de­nen Tools auch “Win­SPRLe­vel”, “BaseS­core” oder “Gesamt­be­wer­tung” heißen.

Der Win­dows-Leis­tungs­in­dex über­prüft fol­gen­de Kriterien:

  • Wie vie­le Berech­nun­gen pro Sekun­de der Pro­zes­sor anstellt
  • Wie vie­le Spei­cher­vor­gän­ge pro Sekun­de der Arbeits­spei­cher erledigt
  • Die Gra­fik­leis­tung der Gra­fik­kar­te für Windows
  • Die Daten­über­tra­gungs­ra­te der Festplatte
  • Teil­wei­se die Gra­fik­leis­tung bei 3D-Spie­len und ‑Anwen­dun­gen

Für jede der Kom­po­nen­ten berech­net der Index einen eige­nen Wert. Die­ser liegt zwi­schen 1,0 für sehr schlecht und 9,9 für sehr gut.

Der Gesamt­wert ent­spricht immer dem Wert der Kom­po­nen­te, die am schlech­tes­ten abge­schnit­ten hat. Es han­delt sich also nicht um einen Durch­schnitts­wert aller Ergeb­nis­se. Win­dows geht davon aus, dass eine schlech­te Per­for­mance in einem Teil­be­reich die Leis­tung des gesam­ten Com­pu­ters ausbremst.

Wenn zum Bei­spiel dein Arbeits­spei­cher einen guten Wert von 8,9 erreicht, die Gra­fik­leis­tung in Win­dows aber ledig­lich bei 6,4 liegt, erhält dein Com­pu­ter auch nur den Gesamt­wert 6,4.

Aber was sagen dir die ein­zel­nen Wer­te? Mit dem Index kannst du Schwach­stel­len dei­nes Com­pu­ters ent­de­cken. Beson­ders nied­ri­ge Wer­te von unter 2 kön­nen auf ver­al­te­te Hard­ware oder ver­al­te­te Trei­ber hinweisen.

Wich­ti­ger als die tat­säch­li­chen Wer­te ist aller­dings die Inter­pre­ta­ti­on: Am eben genann­ten Bei­spiel kannst du able­sen, dass ein ver­lang­sam­ter Com­pu­ter wohl eher mit der Per­for­mance der Gra­fik­kar­te zu tun hat als mit zu wenig Arbeitsspeicher.

Was kannst du bei schlech­ten Wer­ten im Leis­tungs­in­dex tun?

Du soll­test zunächst ver­su­chen, den Trei­ber der Kom­po­nen­te mit schlech­tem Wert zu aktua­li­sie­ren. Dazu gehst du so vor:

  1. Öff­ne den Gerä­te-Mana­ger, indem du mit der rech­ten Maus­tas­te auf das Win­dows-Sym­bol unten links in der Task­leis­te klickst und im Kon­text­me­nü Gerä­te-Mana­ger auswählst.
  2. Suche die ent­spre­chen­de Kom­po­nen­te, zum Bei­spiel die Gra­fik­kar­te, und kli­cke mit der rech­ten Maus­tas­te darauf. 
  3. Wäh­le Trei­ber aktua­li­sie­ren. Win­dows prüft im Inter­net, ob es einen aktu­el­le­ren Trei­ber gibt als den installierten.

Tipp: Alter­na­tiv kannst du den aktu­el­len Trei­ber auf der Web­sei­te des Her­stel­lers herunterladen.

Ändert ein neu­er Trei­ber nichts am Per­for­mance-Wert oder hast du bereits den aktu­ells­ten instal­liert? Dann kannst du Fol­gen­des probieren:

  • Du kannst über­le­gen, ob du die ent­spre­chen­de Kom­po­nen­te aus­tau­schen lässt – und zum Bei­spiel die Gra­fik­kar­te erneu­erst oder den Arbeits­spei­cher aufstockst. 
  • Es kommt aber jeweils auch dar­auf an, wie wich­tig dir eine gute Leis­tung in die­sem Bereich ist: Spielst du kei­ne 3D-Spie­le, braucht dich eine schlech­te­re Leis­tung der Gra­fik­kar­te nicht zu stören.
  • Sind meh­re­re Wer­te schlecht und lie­gen nur bei 2 oder 3 Punk­ten, soll­test du viel­leicht über den Kauf eines neu­en Com­pu­ters nachdenken.

Der Leis­tungs­in­dex misst, wie gut dei­ne Hard­ware arbeitet 

Arbeits­spei­cher, Gra­fik­kar­te, Pro­zes­sor, Fest­plat­te: Der Leis­tungs­in­dex in Win­dows 10 ver­rät dir, ob die­se Hard­ware-Kom­po­nen­ten opti­mal funk­tio­nie­ren. Der Index ana­ly­siert die Arbeit der Tei­le und berech­net für alle einen Wert zwi­schen 1,0 und 9,9. Je nied­ri­ger die Zahl, des­to schlech­ter die Per­for­mance. Du kannst so her­aus­fin­den, ob einer die­ser Bestand­tei­le den Com­pu­ter aus­bremst. Außer­dem ermit­telst du einen Gesamt­wert, der aller­dings immer dem Wert der schwächs­ten Kom­po­nen­te ent­spricht. Der Leis­tungs­in­dex ist in Win­dows 10 zwar vor­han­den, aber schwer zu finden.

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