Nicht immer ist eine flackernde LED-Birne beschädigt und muss ausgetauscht werden. In manchen Fällen stecken andere Ursachen hinter dem nervigen Flimmern.
Das erfahrt ihr gleich
Moderne LED-Beleuchtung ist mittlerweile Standard in den meisten Büros und Geschäften. Und auch zuhause setzen immer mehr Menschen auf die neue Technik. Der Vorteil: Im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen verbrauchen LEDs weit weniger Strom und halten wesentlich länger, sie sind also langfristig gesehen sehr wirtschaftlich. Dennoch sind auch LEDs nicht vor Störungen gefeit. Wenn eine LED-Lampe andauernd flackert oder flimmert, kann das schnell den Nerv rauben. Wir zeigen dir, wie es zu der Störung kommen kann und wie du sie schnell und einfach wieder behebst.
LED-Lampen flackern in den meisten Fällen relativ regelmäßig. Eine der häufigsten Ursachen für ein solches Flackern ist ein unpassender Transformator. Benutzt du LED-Leuchtmittel mit Niedervoltspannung, meist sind es zwölf Volt, arbeiten diese mit einem Transformator (kurz: Trafo). Dieser reguliert die Spannung aus der Steckdose von 220 Volt herunter, sodass die Leuchtmittel damit arbeiten können. Sind diese Trafos allerdings schon älter, geben sie oft eine schwankende Ausgangsspannung aus, die zu flackernden Lampen führen kann.
Ein weiteres Problem mit älteren Trafos: Viele LEDs arbeiten mit sehr geringen Wattzahlen, erreichen also nicht die nötige Mindestlast. Ältere Trafos sind aber meist auf höhere Wattzahlen ausgelegt und kommen mit den energiesparenden LEDs nicht zurecht. Die Folge: Die LED-Lampe flackert.
Die Lösung: Tausche den alten Trafo gegen ein modernes LED-Modell oder installiere einen neuen Trafo im Haus. Das ist nicht ganz einfach, ziehe daher am besten eine Fachperson zu Rate.
Flackert eine LED-Lampe regelmäßig, kann auch ein minderwertiger Kondensator in der LED-Leuchte das Problem sein. Die Ursache ist folgende: Glühlampen alter Bauart reagierten auf Stromschwankungen nur sehr träge, sodass diese auch bei einem schlechten Kondensator kaum ins Gewicht fielen. Moderne LEDs jedoch reagieren schneller und jede Stromschwankung wird als Flackern sichtbar.
Die Lösung: Setze hochwertige Beleuchtung ein: Achte beim Kauf von LED-Leuchtmitteln auf Prüfsymbole wie EMV, ENEC und GS. Lass dich von einer Fachkraft im Elektronikfachmarkt beraten, wenn nötig.
Geht es um Probleme mit LED-Leuchten, lassen sich bestimmte Fachwörter nicht vermeiden. Zum besseren Verständnis hier eine kurze Übersicht der verwendeten Begriffe:
Transformator: Elektrotechnisches Gerät, das die Spannung aus der Steckdose so umwandelt, dass Lampen und andere Haushaltsgeräte damit arbeiten können.
Mindestlast: Leistung (Watt), die ein Gerät (zum Beispiel eine Lampe) mindestens von einem Transformator anfordern muss, um zu funktionieren.
Niedervoltspannung: Sehr geringe Spannung, die selbst bei einem elektrischen Schlag ungefährlich ist.
Kondensator: Elektronisches Bauteil, das Energie speichert, den Strom verarbeitet und ggf. Stromschwankungen ausgleicht.
Flackert oder flimmert eine dimmbare LED-Lampe, ist auch hier häufig die niedrige Wattzahl der modernen Leuchtmittel die Ursache. Oftmals erreichen die sparsamen LEDs die Mindestlast nicht und „unterfordern“ den Dimmer der Lampe. Die Folge: Das Licht flackert.
Die Lösung: Du benötigst einen LED-fähigen Dimmer für die Lampe beziehungsweise eine gänzlich neue Lampe mit geeignetem LED-Dimmer. Es kann allerdings auch am Leuchtmittel selbst liegen, wenn eine dimmbare Lampe flackert, die mit LEDs betrieben wird, denn nicht alle LEDs dimmbar. Wird ein unpassendes LED-Leuchtmittel in einer dimmbaren Lampe verwendet, kann das ein Flackern und Flimmern zur Folge haben.
Achte schon beim Kauf deiner Beleuchtung darauf, dass die LEDs dimmbar sind, wenn du sie in einer Lampe mit Dimmer einsetzen willst. Normalerweise findest du einen Hinweis dazu auf der Verpackung, oder du fragst einfach eine Fachkraft im Elektronikmarkt.
Flackert eine LED-Lampe unregelmäßig, ist die Fehlersuche schwieriger. Möglich wäre, dass das Netzteil an deiner LED-Lampe kaputt ist, also zum Beispiel ein Wackelkontakt oder ein anderer Defekt vorliegt. Überprüfe dies, indem du ein anderes LED-Leuchtmittel in die Lampe einsetzt. Flackert das Licht immer noch, ist vermutlich tatsächlich das Netzteil kaputt. Als Gegenprobe drehst du das ursprüngliche Leuchtmittel in eine andere Lampe ein. Flackert es dort auch, liegt es wiederum wahrscheinlich am Leuchtmittel.
Die Lösung: Prüfe, ob das Problem auf die Lampe oder das Leuchtmittel zurückzuführen ist. Tausche oder repariere im ersten Fall das Netzteil, im letzteren Fall kannst du einfach das Leuchtmittel ersetzen.
Manche LED-Leuchtmittel leuchten nach dem Ausschalten noch eine gewisse Zeit nach. Wenn du das Leuchtmittel herausnimmst und es immer noch leuchtet, liegt das an der gespeicherten Energie in der Leuchtschicht oder am Reststrom im LED-Treiber innerhalb des Leuchtmittels. Das ist kein Grund zur Sorge und kann ignoriert werden.
Leuchtet die LED jedoch nur eingesetzt nach, kann es an einer fehlerhaften Elektroinstallation oder unpassenden Dimmern liegen, sofern die betroffene Lampe eine Dimmfunktion hat. In diesem Fall solltest du eine Fachperson zurate ziehen, die das Problem behebt, damit die LED-Lampe nicht im ausgeschalteten Zustand unnötig Strom verbraucht.
Einige LED-Lampen flackern nur beim Einschalten. In diesem Fall ist oft das Netzteil schuld. Häufig benötigt das Netzteil erst eine gewisse Betriebstemperatur, um konstant zu arbeiten. Bis diese erreicht ist, kann das Licht der LED-Lampe flackern. Treten diese Störungen beim Anschalten jedoch erst seit Kurzem auf, könnte es auch am Kondensator liegen.
Die Lösung in beiden Fällen: eine höherwertige LED-Lampe mit gutem Netzteil und Kondensator.
Wenn eine LED-Lampe flackert, kann das viele Ursachen haben. Diese reichen von ungeeigneten Lampen oder Dimmern bis hin zu veralteten Trafos im Haus. Zu guter Letzt ist auch die Qualität der Leuchtmittel entscheidend. Glücklicherweise lassen sich die meisten Probleme mit den oben genannten Tipps schnell und einfach beheben. In komplizierten Fällen, die zum Beispiel die hauseigene Elektrik betreffen, solltest du allerdings eine Fachkraft um Rat bitten.
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