Egal ob es um die beeindruckende Vorspeise aus dem Restaurant geht, das tolle Buffet auf der letzten Party oder Omas Kuchen am letzten Sonntag – es gibt Menschen, denen ihr Essen erst schmeckt, wenn es fotografiert, gepostet und geliked wurde. Dank Smartphone sind Speisen heute schnell abgelichtet und publiziert. Doch nicht in jeder Situation ist das überhaupt erlaubt und nicht jedes Gericht sieht auf dem Foto noch so appetitlich aus wie auf dem Teller. Wir geben dir wichtige Tipps und Tricks für gelungene Food Fotos.
Viele Köche und Restaurants lassen es zu, dass du Fotos ihrer Speisen machst und auf Instagram, Facebook oder anderen Social Media Plattformen postest, da begeisterte Gäste gute Werbung sind. Aber wenn sie das Fotografieren untersagen, musst du dich danach richten – vorausge-setzt, das Verbot ist an der Eingangstür, auf der Webseite des Restaurants oder auf der Speisekarte gut zu lesen. Vor allem bekannte Köch*innen verbitten es sich häufig, dass ihre Gerichte zig-fach foto-grafiert und im Internet veröffentlicht werden.
Ein Koch oder eine Köchin gilt wie alle Kreativen als Künstler*in und hat somit das Urheber-*innenrecht für das Werk. Das gilt nicht zwangsläufig für ein klassisches Schnitzel mit Salat, aber ein*e Spitzenköch*in kann für besondere Kreationen und ihre Darbietung durchaus das Urheber-*innenrecht beanspruchen. Daher können die Restaurants es zwar dulden, dass fotografiert wird, aber bei der Veröffentlichung kann ein Veto eingelegt werden.
Wenn du fotografieren darfst, achte darauf, dich auf deinen Teller zu fokussieren und nicht auch die Gäste am Nebentisch zu erwischen. Die haben das Recht am eigenen Bild und können dich bei einer unautorisierten Veröffentlichung anzeigen.
Wenn du selbst gekochtes oder zubereitetes Essen fotografieren und die Fotos veröffentlichen willst, bist du rechtlich im grünen Bereich. Für stimmige Food Photography braucht es etwas Vorbereitung, einzelne Requisiten und eine passende Inszenierung. Hebe beim Kochen einige besonders schöne Früchte oder Gemüse ohne Druckstellen für das Abschlussfoto auf – dasselbe gilt für besondere Zuta-ten oder Gewürze. Lege dir auch ein paar saubere Schalen zur Seite.
Ein*e erfahrene*r Food-Fotograf*in weiß, dass die richtige Vorbereitung der Schlüssel zu beeindruckenden Bildern ist. Die Auswahl der passenden Ausrüstung, insbesondere aber auch das beste Objektiv für Detailaufnahmen zu wählen, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ein Stativ sorgt für Stabilität und ermöglicht ideale Licht- und Perspektiveneinstellungen, um die Lebensmittel visuell perfekt in Szene zu setzen. Ebenso wichtig ist der Umgang mit dem Aufbau des Sets und das Set-Design: Ob Geschirr, Textilien oder Hintergründe – jedes Detail beeinflusst die Wirkung des Fotos. Inspiration und weiterführende Tipps kannst du ganz einfach online finden. Gerade auf Pinterest oder Instagram gibt es zahlreiche Ressourcen und Tutorials, die dir dabei helfen, noch mehr zu lernen und deine eigene Technik stetig zu verbessern.
Mit dem Smartphone gelingen beeindruckende Foodfotos – ganz ohne Profi-Equipment. Achte auf natürliches Licht, um die Farben der Lebensmittel authentisch und lebendig wirken zu lassen. Doch es gibt noch einen besonderen Tipp, der oft übersehen wird: Smartphones haben die Kamera oft oben
angebracht, was zu einer Verzerrung der Perspektive führen kann. Ein einfacher Trick ist, das Handy umzudrehen, sodass die Kamera unten ist. Keine Sorge, moderne Smartphones drehen das Bild automatisch richtig herum. Diese Technik sorgt für eine natürlichere Perspektive und macht deine Aufnahmen ansprechender. Kombiniere diesen Ansatz mit der richtigen Perspektive, wie der Vogelperspektive für flache Gerichte, und nutze einfache Bearbeitungs-Apps, um Farben und Details zu optimieren. So wird jedes Foodfoto zum Hingucker!
Je nach Rezept solltest du das Geschirr und den Untergrund passend auswählen. Ein traditionelles deutsches Gericht passt zum Beispiel besser auf einen Holztisch als auf eine Schieferplatte. Genauso solltest du ein leichtes Gericht nicht unbedingt auf einer schweren samtenen Tischdecke präsentie-ren. Als Untergrund eignen sich generell:
- große Holz- und SchneidebretterSchieferplatten
- Glasplatten (mit darunterliegendem Papier)
- Bastmatten
- glatte Leinentücher
Beachte auch saisonale oder dem Anlass angepasste Farbkombinationen. In der dunklen Jahreszeit und um Weihnachten herum wirken Gold, Rot und Dunkelgrün besonders festlich, im Frühling wähle besser frische und pastellige Töne. Während ein Fischgericht gut in ein blaues Ambiente passt, wird ein knackiger Sommersalat vor einem gelben oder orangefarbigen Hintergrund besonders lecker aussehen. Entscheide dich entweder für eine Komplementärfarbe oder greife einen Farbton deines Essens auf und wiederhole ihn im Umfeld.
Rustikales Geschirr wirkt zwar einladend, aber eine feine Mahlzeit ist besser auf einem klassischen weißen Teller präsentiert. Wähle ausreichend große Teller, damit die einzelnen Bestandteile deiner Mahlzeit gut erkennbar nebeneinander platziert werden können.
Wenn du im Bild auf die Besonderheit eines Gerichts hinweist, steigert das die Attraktivität. Bringe zum Beispiel Zutaten oder beim Kochen verwendete Utensilien mit ins Bild. Dafür eignen sich Früchte oder Kräuter, aber auch trockene Zutaten wie Sternanis oder bunter Pfeffer. Wenn du Geschick im Arrangieren hast, kannst du beispielsweise zur gelungenen Zwiebelsuppe noch ein paar Zwiebelscha-len legen oder zu den Weihnachtsbackwaren ein paar Nussschalen. Achte aber darauf, nicht aus lauter Übermut viel zu viel um deinen Teller herum zu drapieren.
Wenn du ein bisschen mehr Zeit hast und eine ganze Szene zeigen möchtest, dann fotografiere nicht nur deinen Teller, sondern baue eine kleine Szene auf. Schon eine feine Serviette und ein schönes Glas mit einem passenden Getränk sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente. Platziere Zutaten und Besteck so neben deinem Teller, dass man sofort zugreifen möchte – dabei kann die Gabel ruhig schon mal in einer Kartoffel stecken.
Oder stelle zum Beispiel neben deinen neuen Lieblingsburger auch gleich die passenden Soßen oder ein Schüsselchen frisch geriebenen Parmesan zu den Spaghetti. Wenn du noch wenig Erfahrung hast und nicht sehr schnell arbeiten kannst, verzichte lieber auf das Ablichten schmelzender Zugaben wie Kräuterbutter.
Lege ein Stück Fleisch oder Fisch nicht einfach so auf den Teller. Schneide und fächere es statt-dessen lieber auf oder zerteile es einfach in der Mitte. Dasselbe gilt für alles, was in Schichten geba-cken oder gekocht ist, sei es eine Lasagne oder ein Stück Kuchen. Verwende zum Schneiden ein wirklich scharfes und blitzsauberes Messer, damit die Schnittfläche nicht verschmiert.
Tipp: Baue dein kleines Szenario schon vor dem Kochen auf und mache so lange Probeaufnahmen, bis du zufrieden bist. Wenn das Essen fertig ist, muss es schnell gehen, denn du willst deine Mahlzeit ja auch noch warm genießen.
Wenn du im Restaurant oder bei Freund*inne fotografierst, hast du keine Zeit für eine Inszenierung und musst mit den vorhandenen Umständen zurechtkommen. Deshalb solltest du ein paar Grundregeln beachten:
- Fokussiere mit der Kamera die wichtigste Zutat auf deinem Teller. Achte darauf, dass dein Schatten nicht auf den Teller fällt.
- Setze möglichst auf natürliches Licht, vermeide Blitzlicht. Wenn du vorher schon weißt, dass du dein Essen fotografieren willst, reserviere dir einen Fensterplatz in der Gaststätte. Nutze ein weißes Blatt Papier oder – wenn sie sich dafür eignet – die Speisekarte als Reflektor.
- Richte die Getränke waagerecht zu den Tellern aus.
- Fotografiere den Teller von schräg oben und nicht direkt von oben.
Mehr Aufwand kannst du betreiben, wenn du dein eigenes Essen fotografierst. Wenn das Ambiente feststeht, kannst du mithilfe eines Dummy-Tellers einen guten Ausschnitt für dein Bild und die passende Perspektive festlegen und das Motiv ganz in Ruhe ausleuchten. Markiere die geeignete Position auf dem gewünschten Untergrund.
Grundsätzlich empfiehlt sich für einen harmonischen Bildaufbau der Goldene Schnitt, einfach umgesetzt als 2/3‑Regel. Dabei teilst du das Rechteck einer Aufnahme in drei Drittel – und zwar horizontal wie vertikal. An den vier Punkten, an denen sich die Schnittstellen treffen, sollte das wichtigste Element deiner Aufnahme sitzen.
Das ist natürlich sehr vereinfacht. Wer mehr Aufwand betreiben möchte, kann die Goldene Spirale – als Steigerung des Goldenen Schnitts – zur Hilfe nehmen. Das Prinzip gilt sowohl für querformatige als auch hochformatige Aufnahmen. Die meisten Food-Fotos werden übrigens im Hochformat geschossen. Da der Mensch seine Umwelt eher im Querformat wahrnimmt, wirkt ein hochformatiges Bild ungewöhnlich und dynamisch.
Die meisten Food-Fotos sind entweder als Draufsicht von oben, von schräg oben oder direkt aus der Nähe von vorne aufgenommen. Experimentiere mit allen drei Varianten und lege in Ruhe die passende Blende und Belichtungszeit fest.
Egal, ob du mit einer Spiegelreflexkamera oder mit dem Smartphone fotografierst, gönne dir ein Stativ. Achte außerdem auf genügend Tageslicht bei der Aufnahme. Wer regelmäßig sein Essen aufnimmt und die Fotos veröffentlicht, könnte überlegen sich eine feste Foto-Ecke einzurichten.
Egal, wie viel Mühe du in eine Aufnahme steckst – nur mit einer Bildbearbeitung holst du das Beste aus deinen Aufnahmen heraus. Eine solche Nachbearbeitung bleibt aber nicht nur Besitzer*innen von Spiegelreflexkameras und einer Bildbearbeitung wie Photoshop oder Lightroom vorbehalten.
Auch wer mit seinem Smartphone fotografiert, kann auf eine große Zahl von Apps zugreifen, die schon bei der Aufnahme für ein ansprechendes Ergebnis sorgen. Ist das Bild im Kasten, lässt sich mit unterschiedlichen Effekten spielen, bis das optimale Ergebnis gefunden ist.
Für Food-Aufnahmen gibt es zahlreiche Apps — das sind unsere Favoriten:
Das Rundum-Sorglos-Paket für alle, die mit ihrem Smartphone Aufnahmen von Speisen machen. Egal ob du schrittweise zu einer guten Überkopfaufnahme geleitet wirst oder den Timer benutzt – Foodie hilft dir, den richtigen Aufnahmemoment zu finden. Dazu gibt es eine Riesenauswahl an Filtern und die Möglichkeit, das Smartphone während der Aufnahme stumm zu schalten. Preis: Die App gibts kostenlos für Android und fürs iPhone im AppStore.
Wer nicht Tausende Funktionen in einer App sucht, sondern eine einzige, wirklich vernünftige Funktion und dankbar ist für eine sinnvolle Menüführung, der wird Snapseed schätzen. Aufnehmen, Bild laden, bearbeiten, veröffentlichen. Das ist logisch durchdacht und sauber erklärt. Wer mal Lust auf ein paar Extra-Gimmicks hat, dem stehen Tools für Vignetten oder Dutzende von Effekten bereit.
Schon ein bisschen professioneller geht es bei Lightroom und Photoshop Express zu. Mit den Editoren kannst du deine Fotos nicht nur manuell anpassen, sondern auch voreingestellte Filter und Korrekturlinsen verwenden, Text hinzufügen oder ganze Fotoreihen als Stapel gleichzeitig bearbeiten. Die Apps arbeiten mit den Bildern aus deiner Galerie und exportieren deine Kunstwerke dann bei Wunsch auch direkt auf die Plattform deiner Wahl.
Beide Programme gibt es als kostenlose Apps mit In-App-Käufen oder sogar Premium-Versionen. Lightroom bekommst du für iOS oder Android. Und Photoshop Express gibt es für iOS im AppStore und für Android im Playstore.
Tipp: Wer regelmäßig seine Fotos veröffentlicht, sollte sich auf einen bestimmten Look festlegen und nicht mit jeder Aufnahme die Perspektive wechseln oder einen neuen Effekt ausprobieren. Auf diese Weise wirkt dein Blog oder Instagram-Feed professioneller und nicht so bunt zusammengewürfelt.
Jede*r freut sich über eine schön angerichtete Mahlzeit. Mitunter spielt die Optik sogar eine größere Rolle als das Geschmackserlebnis. Schon die Bezeichnung „Foodporn“ für die Veröffentlichungswut in Sachen Essen zeigt die Grenzen dieser Leidenschaft auf. Manche Trendgerichte der jüngsten Zeit hätten es ohne die Foodporn-Bewegung nie zu solcher Popularität geschafft. Auch wenn du dir nicht gerade ein zweites Standbein als Food-Blogger*in aufbaust: Mit einfachen Tricks kannst du es schaffen, jedes Lebensmittel auf eine passende Art und Weise in Szene zu setzen.
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