Dein Smartphone leistet dir noch gute Dienste: Die Kamera nimmt gute Bilder auf, die Bedienung ist einfach. Doch leider lässt dich der Akku immer öfter im Stich. Schon nach ein paar Stunden bist du gezwungen, eine Steckdose zu finden. Die Leistung der Batterie lässt zwar mit der Zeit zwangsläufig nach. Trotzdem kannst du die Lebensdauer des Akkus verlängern. UPDATED erklärt dir, wie du Verschleiß erkennst, welche Fehler du beim Laden vermeiden solltest und wann ein Austausch sinnvoll ist.
In Smartphones arbeiten Lithium-Ionen-Akkus, die nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Der Prozess, bei dem die Batterie mit Strom versorgt wird und diesen an das Handy abgibt, funktioniert nicht ewig. Mit jedem Laden lässt die Kapazität ein kleines bisschen nach. Das hängt mit den Ladezyklen zusammen:
- Handy-Akkus sind nur auf eine gewisse Anzahl von Ladezyklen ausgelegt. Damit ist nicht jeder einzelne Ladevorgang gemeint. Ein Zyklus ist erst dann abgeschlossen, wenn die komplette Leistung des Akkus verbraucht ist. Verbindest du das halb geladene Smartphone mit der Steckdose, ist der Prozess noch nicht beendet. Ein Ladezyklus kann sich also über mehrere Tage hinziehen.
- Für wie viele Ladezyklen ein Smartphone ausgelegt ist, hängt vom Modell ab.
- Wie lange es dauert, bis dein Gerät das Maximum an Zyklen durchlaufen hat, hängt davon ab, wie oft du dein Smartphone verwendest und wie du den Akku auflädst (siehe Kapitel “Diese Ladefehler verkürzen die Lebenszeit des Akkus”).
Bei Android-Telefonen ist es nicht so einfach, die Ladezyklen auszulesen. Du kannst dir eine App wie “Charge Cycle Battery Stats” installieren: Sie schätzt die Zahl der Zyklen – allerdings erst ab dem Zeitpunkt, an dem du die App installiert hast.
Wie viele Ladezyklen dein iPhone bereits durchlaufen hat, kannst du mit einem Gratis-Programm für den Mac auslesen:
- Installiere auf deinem Mac das Programm “coconutBattery”.
- Verbinde das iPhone mit dem Computer.
- Öffne “coconutBattery” und klicke am oberen Rand auf den Reiter iOS Device. Dort findest du einige Angaben zu deinem Akku. Unter Cycle Count stehen die bereits durchlaufenen Ladezyklen.
Die Zahl der Ladezyklen gibt dir aber keine Auskunft darüber, wie leistungsfähig dein Akku tatsächlich noch ist. Apple und Samsung versprechen, dass nach 500 Ladezyklen noch 80 Prozent der ursprünglichen Batteriekapazität vorhanden sein sollen. Je höher die Kapazität, desto länger kommt das Smartphone ohne Strom aus.
Die aktuelle Leistungsfähigkeit deiner Batterie kannst du auf dem iPhone in den Einstellungen nachsehen, auf Android-Telefonen brauchst du zusätzliche Apps.
- Öffne die Einstellungen-App.
- Gehe zu Batterie und dort zu Batteriezustand. Du siehst neben Maximale Kapazität, wie viel Prozent der Ladekapazität dein iPhone im Vergleich zu einem neuen Gerät noch hat.
Möchtest du die Akku-Kapazität eines Android-Smartphones herausfinden, benötigst du zusätzliche (kostenlose) Apps – zum Beispiel die folgenden:
- Die App “AccuBattery – Akku & Batterie” liefert dir viele Daten zu deinem Akku: Wie hoch sind Spannung und Temperatur, wie hoch ist die Ladegeschwindigkeit, wie ist der Verlauf des Verbrauchs? Außerdem zeigt sie dir die Akku Gesundheit an: Wie viel Kapazität hatte dein Akku ursprünglich und wie viel hat er jetzt noch? Du findest dazu eine Prozent-Angabe, zum Beispiel 84 Prozent, aber auch Werte für die Milliamperestunden (mAh): Dabei handelt es sich um die im Akku gespeicherte Menge an Energie. Die Designkapazität in “AccuBattery” ist die Kapazität des Akkus, als er neu war, etwa 3.700 mAh. Die Geschätzte Kapazität sagt etwas über die derzeitige Leistung bei voller Ladung aus, beispielsweise 3.110 mAh.
- Die App “Battery life — Checker Pro” verrät dir ebenfalls einige Daten der Batterie, etwa die Temperatur. Es gibt auch eine generelle Auskunft über den Zustand des Akkus. Steht dort good, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die App zeigt auch an, wie effektiv das Ladegerät den Akku mit Strom versorgt, außerdem kannst du einen Akku-Spar-Modus aktivieren.
Lithium-Ionen-Akkus schwächeln häufig, wenn es draußen kalt ist. Bei unter 10 Grad verbraucht das Smartphone mehr Energie.
Ob es an der Kälte oder an nachlassender Akku-Kapazität liegt, dass du das Handy öfter aufladen musst, kannst du einfach feststellen: Beobachte die Akku-Leistung, wenn du das Smartphone in warmen Innenräumen nutzt. Kannst du das Telefon hier längere Zeit verwenden, hängt die schlechtere Akku-Leistung mit dem kühlen Wetter zusammen.
Wie du dein Handy bei winterlichen Temperaturen am besten nutzt, verrät dir der UPDATED-Ratgeber Smartphone im Winter vor Kälte schützen: Diese Tipps helfen.
Wenn du dein Smartphone richtig lädst, sorgst du dafür, dass die Akku-Kapazität weniger stark nachlässt. Umgekehrt verkürzen Fehler beim Aufladen die Lebensdauer der Batterie:
- Komplett entladen: Du nutzt dein Smartphone so lange, bis es ausgeht, damit der Akku sich vollständig entlädt? Lithium-Ionen-Akkus wie die von Smartphones solltest du keinesfalls vollständig entladen, denn dadurch werden sie beschädigt.
- Den Akku vollständig aufladen: Lithium-Ionen-Akkus halten länger, wenn das Batterielevel meist zwischen 30 und 70 Prozent liegt. Lädst du die Batterie immer auf 100 Prozent auf, lässt die Kapazität schneller nach.
- Das Handy an der Steckdose lassen: Ziehe das Ladekabel ab, wenn dein Smartphone genug Strom für die Nutzung hat – am besten schon vor dem vollständigen Aufladen. Der dauerhafte Stromzufluss schadet dem Akku.
- Über Nacht aufladen: Wenn du das Smartphone mehrere Stunden an der Steckdose lässt, während du schläfst, bleibt der Akku lange an der oberen Grenze seiner Kapazität. Das verringert mit der Zeit die Leistung.
- Aufgeheiztes Telefon: Du bemerkst, dass das Smartphone beim Aufladen sehr heiß wird? Das solltest du überprüfen lassen, denn hohe Temperaturen können den Akku beschädigen. Auch generell ist Hitze nicht gut für den Akku: Lasse das Telefon also nicht in der Sonne oder auf der Heizung liegen.
- Handy beim Aufladen nutzen: Wenn du auf deinem Handy Spiele spielst oder Filme ansiehst, während es lädt, wird der Akku gleichzeitig aufgeladen und entladen. Das belastet die Batterie und kann dazu führen, dass sie sich aufheizt.
Einige Hersteller werben damit, dass du ihre Smartphones besonders schnell aufladen kannst. Dafür wird eine hohe Spannung erzeugt, die Temperatur steigt. Das ist für die Leistungsfähigkeit des Akkus auf Dauer kontraproduktiv. Die Anbieter verweisen allerdings darauf, dass sie Spannung und Stromfluss so regulieren können, dass die Batterie nicht darunter leidet. Außerdem wird der Akku nur bis zu einem bestimmten Niveau mit hoher Geschwindigkeit aufgeladen, meist bis knapp 60 Prozent. Das verhindert, dass er über längere Zeit belastet wird. Wenn du ganz sichergehen willst, vermeidest du Funktionen wie Fast Charging oder Quick Charge – oder nutzt sie nur, wenn du es wirklich eilig hast.
Es gibt ein paar Alarmsignale, die dich darauf hinweisen, dass du den Smartphone-Akku entweder reparieren oder erneuern lassen solltest. Bei einem Gerät mit austauschbarem Akku erledigst du das mit einem Ersatzteil selbst. Modelle mit fest verbauter Batterie solltest du von einem Fachhändler reparieren lassen.
Auf diese Symptome solltest du achten:
- Schnelle Entladung: Wenn der Akku-Stand im Tagesverlauf rapide abnimmt, kann das auf einen veralteten Akku hindeuten. Es kann aber auch sein, dass eine App besonders viel Leistung beansprucht. Beobachte deshalb über mehrere Tage, wie sich das Smartphone verhält und welche Apps du gerade nutzt.
- Akku-Kapazität sinkt plötzlich: Du hast dein Smartphone gerade geladen und ziehst das Ladekabel ab. Plötzlich springt die Leistung von 100 auf 90 Prozent: Das ist in jedem Fall ein Hinweis darauf, dass es ein Problem mit der Batterie gibt.
- Akku lädt nicht komplett auf: Egal, wie lange das Handy am Ladekabel hängt, es lädt nicht mehr vollständig auf? Das bedeutet meist, dass die Batterie die elektrische Energie nicht mehr halten kann.
- Der Akku ist verformt: Nicht bei allen Smartphones kannst du die Batterie herausnehmen. Wenn doch, dann schau dir den Akku ab und zu an. Wölbt er sich oder ist er heiß, dann hat er offensichtlich einen Defekt. Du solltest ihn keinesfalls weiter benutzen, denn er kann überlasten und sogar Feuer fangen.
Die Smartphone-Hersteller geben dir für dein Telefon eine Garantie. Bei den meisten Anbietern wie Samsung oder Sony liegt sie bei 24 Monaten. Das gilt aber nicht für den Akku, hierfür werden oft nur 12 Monate gewährt. Samsung macht einen Unterschied zwischen fest verbauten und herausnehmbaren Batterien in seinen Mobiltelefonen: Im ersten Fall läuft die Garantie zwölf, ansonsten nur sechs Monate. Bemerkst du innerhalb dieser Zeit, dass die Batterieleistung stark nachlässt, kannst du dich an den Hersteller wenden. Dieser prüft dann, ob ein Garantiefall vorliegt.
Apple gibt sowohl auf iPhones als auch auf die Batterie eine Garantie von zwölf Monaten. Diese kann mit einem kostenpflichtigen AppleCare-Vertrag auf bis zu drei Jahre verlängert werden. Wer den Akku über Apple austauschen lassen will und weder Garantie noch AppleCare hat, zahlt dafür zwischen 55 und 75 €. Die Preise für einzelne Modelle findest du bei Apple.
Mit der Zeit lässt die Kapazität eines Smartphone-Akkus nach. Das heißt, du bist gezwungen, das Telefon häufiger zu laden. Die aktuelle Leistung der Batterie im Vergleich zu einem neuen Gerät kannst du sowohl in iOS als auch auf Android-Telefonen auslesen. Wie schnell sich die Batterie abnutzt, hängt unter anderem von der Anzahl der Ladezyklen ab – aber auch davon, wie du das Telefon mit Strom versorgst. Lädst du es zum Beispiel immer über Nacht und immer voll auf, schadet das dem Akku auf Dauer.
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