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Laut­spre­cher defekt: Wor­an es lie­gen kann und was du dage­gen tun kannst

Stilvoll, aber nicht unkaputtbar – in die Jahre gekommene Lautsprecher haben oft die eine oder andere Macke. Unsere Tipps helfen dir bei der Reparatur.

Zu den war­men Bäs­sen mischt sich plötz­lich ein unan­ge­neh­mer Kratz­ton. Zei­gen dei­ne Laut­spre­cher­bo­xen etwa schon die ers­ten Alters­er­schei­nun­gen oder war die Par­ty ges­tern Abend doch etwas zu hef­tig? Wenn die Sound­qua­li­tät nach­lässt, brauchst du dich noch lan­ge nicht von dei­nen Laut­spre­cher­bo­xen zu ver­ab­schie­den – die meis­ten Pro­ble­me kannst du selbst behe­ben. UPDATED zeigt dir die gän­gigs­ten Ursa­chen, was du selbst repa­rie­ren kannst und was du lie­ber dem Fach­mann über­lässt. 

Laut­spre­cher defekt: So fin­dest du die Problemstelle

Hast du die Ursa­che des Pro­blems gefun­den, ist die Lösung in der Regel auch nicht mehr weit. Denn wenn du weißt, was kaputt ist, kannst du es repa­rie­ren (las­sen). 

Die gän­gigs­ten Pro­ble­me und ihre Ursa­chen:

Pro­blemUrsa­che
Alter Laut­spre­cher kratzt Schwing­spu­le ver­kan­tet oder Sicke kaputt 
Neu­er Laut­spre­cher kratzt Sicke zu hart oder Spu­le verkantet 
Kein TonWackel­kon­takt oder Kabeldefekt 
Laut­spre­cher brummt Brummschleife/Mehrfacherdung

Auf­bau eines Laut­spre­chers: Die­se Tei­le soll­test du kennen

Eine Laut­spre­cher­box besteht aus einem Gehäu­se und dem eigent­li­chen Laut­spre­cher, der von außen als run­der Ein­satz erkenn­bar ist. Wenn wir in den fol­gen­den Anlei­tun­gen vom Laut­spre­cher reden, dann mei­nen wir nur die­sen run­den Ein­satz, der in der Regel mit eini­gen Schrau­ben im Gehäu­se befes­tigt ist. 

Der Laut­spre­cher an sich besteht unter ande­rem aus fol­gen­den Tei­len: 

  • Sicke: Der äuße­re Rand des Laut­spre­chers, steht häu­fig als eine Art Wulst etwas her­vor und besteht aus Schaum­stoff oder Gummi
  • Mem­bran: die (meist netz­ar­ti­ge) Bespan­nung des Laut­spre­cher­trich­ters 
  • Abdeck­klap­pe: Run­de Plas­tik­ab­de­ckung im Zen­trum des Laut­spre­cher­trich­ters 
  • Schwing­spu­leBrei­ter Ring aus dün­nem Metall, der direkt unter der Abdeck­klap­pe im Zen­trum der Mem­bran sitzt 

Sicher­heits­hin­weis

Bevor du dich dar­an machst, dei­nen Laut­spre­cher zu repa­rie­ren, den­ke dar­an: Du könn­test einen Strom­schlag ris­kie­ren. Daher gilt: 

  • Nimm die Anla­ge, mit der die Laut­spre­cher ver­bun­den sind, vom Strom. 
  • Erde dich – berüh­re zum Bei­spiel einen Heiz­kör­per. 

Die­se Schä­den kannst du selbst beheben 

Du hast dein Lautspre­cher-Pro­blem in der obi­gen Auf­lis­tung gefun­den? Dann fin­dest du im Fol­gen­den Tipps und Anlei­tun­gen für die ent­spre­chen­de Repa­ra­tur. 

Verkan­te­te Schwing­spu­le rich­ten 

Mit der Zeit hin­ter­lässt die Schwer­kraft ihre Spu­ren an der Spu­le und zieht sie nach unten, sodass sie ver­kan­ten kann 

Ist Alters­schwä­che das Pro­blem, behebst du es wie folgt: 

  1. Löse die Schrau­ben, die den Laut­spre­cher mit dem Gehäu­se ver­bin­den.
  2. Ent­nimm den Laut­spre­cher samt Korb – du brauchst ihn nicht wei­ter auseinanderzubauen.
  3. Fass den Laut­spre­cher an der Sicke an und drehe ihn (wie ein Lenk­rad) um 180 Grad.
  4. Set­ze den Laut­spre­cher wie­der in die Box ein und zie­he die Schrau­ben fest. 

Die Schwing­spu­le sitzt nun kopf­über im Laut­spre­cher und die Schwer­kraft zieht die Spu­le in die ande­re Rich­tung. Das Krat­zen soll­te bald ver­schwin­den. 

Eben­falls mög­lich: War der Laut­spre­cher viel zu laut auf­ge­dreht, bekam die Spu­le viel­leicht zu viel Hub und wur­de mecha­nisch aus der Hal­te­rung gedrücktIn die­sem Fall muss die Spu­le höchst­wahr­schein­lich ersetzt wer­den. Da sie exakt mit­tig ein­ge­setzt wer­den muss und die­se Arbeit ein gewis­ses Fach­wis­sen erfor­dert, soll­test du sie einem Fach­mann über­las­sen. 

Kaput­te Sicke austauschen

Ist die Sicke in die Jah­re gekom­men und hat das Mate­ri­al bereits sicht­ba­re Ris­se oder löst sich sogar lang­sam auf, soll­test du die Sicke aus­tau­schen: 

  1. Besor­ge dir eine neue Sicke. Ach­te dar­auf, dass sie in Bau­art und Grö­ße zum Laut­spre­cher-Modell passt. Wäh­le außer­dem das­sel­be Mate­ri­al, das vor­her ver­baut war. 
  2. Löse die Schrau­ben, die den Laut­spre­cher mit dem Gehäu­se ver­bin­den. 
  3. Entnimm den Laut­spre­cher aus dem Gehäu­se 
  4. Ent­fer­ne gege­be­nen­falls den Zier­ring an der Vor­der­sei­te. 
  5. Ent­fer­ne die alte Sicke. 
  6. Scha­be die Sickenres­te mit einem schar­fen Mes­ser vor­sich­tig vom Laut­spre­cher und der Mem­bran ab und ent­fer­ne Kle­be­res­te sorg­fäl­tig mit Ben­zin oder einem ande­rem Löse­mit­tel und einem Pin­sel. 
  7. Tra­ge neu­en Kleb­stoff (Spe­zi­al­kle­ber für Kunst­stof­fe oder Gum­mi) auf die Mem­bran auf, wo die alte Sicke ange­bracht war. Hier musst du sehr fein arbei­ten. Das klappt gut, wenn du den Kleb­stoff mit einer Sprit­ze (ohne Kanü­le) auf­trägst 
  8. Lass den Kleb­stoff drei Minu­ten lang antrock­nen und aus­lüf­ten. 
  9. Lege die neue Sicke auf den Mem­bran­rand und drü­cke sie vor­sich­tig an. 
  10. Lass den Kleb­stoff voll­stän­dig aus­här­ten. In der Regel dau­ert das zwi­schen 30 und 60 Minu­ten. Wirf auf jeden Fall einen Blick auf die Anga­ben des Her­stel­lers. 
  11. Set­ze den Laut­spre­cher wie­der ins Gehäu­se ein und zie­he die Schrau­ben fest

Neue Sicke ist zu hart: Das kannst du tun

Bei neu­en Laut­spre­chern ist ein leich­tes Kratz­ge­räusch am Anfang unter Umstän­den ganz nor­mal – und zwar, wenn die Sicke aus Gum­mi istDas Mate­ri­al ist zu Beginn noch recht unbe­weg­lich und hart, was zu Kratz­ge­räu­schen füh­ren kann. Das legt sich aber in den ers­ten 100 Spiel­stun­den. 

Du brauchst also nichts wei­ter zu tun, als dei­ne neu­en Laut­spre­cher zu nut­zen. Frei nach dem Mot­to: Viel hilft viel. Aller­dings gilt das nicht für die Laut­stär­ke. Drehst du zu stark auf, ris­kierst du einen Scha­den an der Schwingspule. Das Ein­spie­len der Laut­spre­cher wird dadurch nicht beschleunigt.

Wackel­kon­takt beheben 

Ste­hen dei­ne Laut­spre­cher auf dem Fuß­bo­den, sind sie in der Regel Erschüt­te­run­gen aus­ge­setzt. Da kann es schnell pas­sie­ren, dass sich ein Kabel löst. 

Kommt plötz­lich kein Ton mehr aus den Boxen, soll­test du alle Kabel auf einen Wackel­kon­takt über­prü­fen und sie gege­be­nen­falls wie­der rich­tig fest­ste­cken. 

Ste­cken alle Kabel fest und auch sonst lässt sich kei­ne Ursa­che für den aus­blei­ben­den Sound fin­den, liegt wahr­schein­lich ein Kabel­de­fekt vor und das Laut­spre­cher­ka­bel muss aus­ge­tauscht wer­den. 

Pas­send dazu 

Brumm­ge­räu­sche beseitigen 

Die häu­figs­te Ursa­che für Brumm­ge­räu­sche ist die soge­nann­te Brumm­schlei­fe. Sie ent­steht durch eine Mehr­fa­cher­dung von Gerä­ten über die Schutz­lei­ter der Netz­ste­cker. Das führt zu einer Stör­span­nung, die vom Ver­stär­ker fälsch­li­cher­wei­se als Signal inter­pre­tiert wird: Es kommt zu einem brum­men­den Ton. 

Abhil­fe schafft ein simp­ler Trick: Nut­ze für alle Kom­po­nen­ten dei­ner Ste­reoanla­ge bzw. für alle Netz­ka­bel nur eine Ste­cker­leis­te. Die­se soll­te auf 16 Ampere aus­ge­legt sein.  

Auch ein ungüns­ti­ger Stell­platz dei­ner Anla­ge kann zu Stör­ge­räu­schen füh­ren. Wie du dei­ne Laut­spre­cher rich­tig auf­stellst, erklä­ren wir dir im nächs­ten Kapi­tel 

Einem Defekt vor­beu­gen: So geht’s

Fast alle Pro­ble­me kön­nen bei rich­ti­ger Hand­ha­bung und Pfle­ge der Laut­spre­cher ver­mie­den wer­den. Im Fol­gen­den die wich­tigs­ten Tipps: 

Gib neu­en Laut­spre­chern etwas Zeit

Abhän­gig von den ver­bau­ten Mate­ria­li­en lau­fen eini­ge Laut­spre­cher erst nach 100 Spiel­stun­den kom­plett stö­rungs­frei.

Dreh nicht zu laut auf

Über­treibst du es mit der Laut­stär­ke, ris­kierst du, dass die Schwingspule aus ihrer Hal­te­rung springt – was dei­ne Laut­spre­cher unbrauch­bar macht. Um das zu ver­hin­dern, kannst du einen Schutz­schal­ter gegen Über­las­tung der Laut­spre­cher ein­bau­en las­sen. Oder du hältst dich ein­fach mit der Laut­stär­ke zurück. 

Set­ze dei­ne Laut­spre­cher kei­nen extre­men Umwelt­ein­flüs­sen aus

Direk­tes Son­nen­licht, Staub, Näs­se, hohe Luft­feuch­tig­keit oder star­ke Tem­pe­ra­tur­schwankun­gen las­sen alle Mate­ria­li­en schnel­ler altern oder Scha­den neh­men. Betrei­be dei­ne Laut­spre­cherboxen des­halb immer nur an Orten, für die sie geeig­net sind – also in der Regel nicht drau­ßen, in der Küche oder im Bad.

Stell dei­ne Anla­ge kor­rekt auf

Der per­fek­te Platz für dei­ne Laut­spre­cher­bo­xen ist abhän­gig von der Raum­grö­ße und -auftei­lungBeach­te aber auch Fol­gen­des: 

  • Stel­le die Boxen nicht direkt an eine Wand, son­dern las­se nach hin­ten wenn mög­lich min­des­tens 70 cm Platz. 
  • Stel­le die Boxen auch seit­lich nicht direkt an eine Wand, son­dern las­se hier wenn mög­lich min­des­tens 1 m Platz. 
  • Posi­tio­nie­re dei­ne Laut­spre­cher­bo­xen an der län­ge­ren Wand des Rau­mes. So min­derst du seit­li­che Refle­xio­nen. 
  • Ide­al ist es, wenn der lin­ke und rech­te Laut­spre­cher jeweils den­sel­ben Abstand zur Rück­wand haben, und die Rück­wand im Bereich bei­der Boxen die­sel­be Beschaf­fen­heit hat. Da zum Bei­spiel Rigips anders schwingt als etwa Zie­gel, könn­ten sich sonst Unter­schiede in der Bass­wie­der­ga­be erge­ben. 
  • Stel­le die Laut­spre­cherboxen in einem Win­kel von 20 bis 30 Grad zum Hör­platz hin auf. 

Für vol­len und stö­rungs­frei­en Sound

Wil­de Par­tys, ver­träum­te Stun­den zu zweit – dei­ne Laut­spre­cher­bo­xen haben dir immer gute Diens­te geleis­tetWenn sie schon ein paar Jah­re auf dem Buckel haben, kann es pas­sie­ren, dass der Sound plötz­lich anfängt zu schwä­cheln. Wenn die Laut­spre­cher krat­zen, brum­men oder ein­fach stumm blei­ben, kann das ver­schie­de­ne Ursa­chen haben. Wie du gese­hen hast, kannst du vie­le Pro­ble­me selbst behe­ben. Und nach geta­ner Arbeit kannst du dich wie­der über sat­te Bäs­se und vol­le Töne freu­en. 

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