Beine hoch, Decke drauf und Laptop auf den Schoß – so ist Arbeit gemütlich. Auch der Laptop scheint sich in diesem Ambiente wohlzufühlen. Er schnurrt leise vor sich hin und wird angenehm warm. Doch was ist das? Das beruhigende Schnurren weicht einem angestrengten Schnaufen. Zudem zeigt der Kollege klare Anzeichen von Fieber: Der Laptop wird heiß und reagiert nur noch verlangsamt auf Befehle. Dann der Blackout. Ein Klicken, und der Bildschirm ist tot, das Gerät aus. Im besten Fall kannst du deinen Laptop nach einer kurzen Ruhephase einfach neu starten, im schlechtesten Fall hat die Überhitzung die Hardware beschädigt. Was du tun kannst, damit es gar nicht erst so weit kommt, liest du hier.
Stellst du bei deinem Laptop eine ungewöhnliche Hitzeentwicklung fest, kannst du den Zustand deines Geräts mit einfachen Maßnahmen kurzfristig verbessern:
- Schließe alle Hintergrundprogramme und lass nur die Anwendungen laufen, die du momentan wirklich benötigst. Schau auch in deinen Task-Manager: Hier siehst du, welche Programme die CPU überlasten und womöglich Grund für die hohe Temperatur deines PCs sind. Welche Prozesse du in Windows 10 problemlos beenden kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.
- Stelle dein Notebook auf eine glatte Unterlage. Auf dem Tisch ist es besser aufgehoben als auf dem Schoß oder auf dem Sofa.
- Befreie die Lüftungsschlitze von Staub, indem du vorsichtig mit dem Staubsauger darüberfährst. Stelle dazu den Staubsauger auf die niedrigste Stufe ein – das reicht, um Verschmutzungen zu entfernen, gleichzeitig läufst du nicht Gefahr, die empfindliche Elektronik im Computer zu beschädigen.
Ist der Lüfter deines Laptops von seinen Aufgaben überfordert, kannst du ihn mit zwei Hilfsmitteln unterstützen:
- dem Laptop-Ständer oder
- dem Laptop-Kühler.
Der Laptop-Ständer ist ein einfaches Gestell, auf das du deinen Rechner ablegen kannst. In dieser erhöhten Position steht dem Lüfter jede Menge Luft zur Verfügung. Das Kühlsystem kann besser arbeiten. Wenn du deinen Laptop gerne mit ins Bett nimmst, ist dieses Hilfsmittel die richtige Wahl.
Beim Laptop-Kühler handelt es sich um eine Laptop-Unterlage, die ihrerseits mit Lüftern ausgestattet ist. Die Stromversorgung erfolgt per USB-Anschluss über den Laptop. Einmal angeschlossen, kühlt die Unterlage das Gerät aktiv von unten. Da der Stromverbrauch dieser Geräte gering ist, erhitzen sie den Computer auch nicht zusätzlich. Ebenfalls für Kühlung sorgen Ventilatoren, die – an die USB-Buchse des Computers angebracht – für frische Luft und somit eine bessere Betriebstemperatur sorgen. Daneben gibt es auch Kühler, die ihre Energie über ein separates Netzteil und somit einen eigenen Stromanschluss generieren.
Wenn du nicht nur die Symptome lindern, sondern die Ursache der Überhitzung beheben willst, dann solltest du den Lüfter reinigen. Doch Vorsicht: Um Staub und Schmutz zu entfernen, musst du das Gehäuse öffnen. Bei einigen Modellen verfällt durch diesen Eingriff die Garantie.
Einige Computer verfügen über eine Software, die eine automatische Reinigung des Lüfters verspricht. Indem der Lüfter für kurze Zeit voll aufgedreht wird, sollen Staubpartikel einfach aus dem Laptopgehäuse herausgepustet werden.
+ Wer diesen Vorgang direkt nach dem Kauf regelmäßig vornimmt, kann der drohenden Verschmutzung vorbeugen.
+ Einfache Reinigung ohne zusätzlichen Aufwand.
- Befindet sich im Gehäuseinneren bereits eine Staubschicht, kann die Reinigung hingegen schaden. Dann werden die Staubpartikel nicht herausgepustet, sondern zusammengepresst. Sie blockieren die internen Komponenten zusätzlich.
- Bei älteren und verschmutzten Laptops heißt es deshalb: Finger weg von der Lüfter-Reinigung per Software!
So reinigst du deinen Laptop-Lüfter Schritt für Schritt:
- Gehe sicher, dass der Laptop ausgeschaltet ist und entferne das Netzteil vom Strom.
- Erde dich selbst, indem du beispielsweise an einen Heizkörper aus Metall fasst. So vermeidest du, dass die elektrostatische Aufladung deines Körpers Schäden an der Hardware verursacht.
- Drehe den Laptop um, sodass die Unterseite obenauf liegt.
- Entferne (wenn nötig) den Akku, indem du den Sicherheitsriegel öffnest, gegebenenfalls die Verschraubung löst und den Akku herausnimmst.
- Die Laptop-Abdeckung ist in der Regel mit mehreren Schrauben am Korpus montiert. Diese musst du lösen und dann die Abdeckung abnehmen.
- Reinige die Luftschlitze in der Abdeckung mit Druckluftspray.
- Die Lüftung deines Laptops liegt jetzt frei. Bei leichter Verschmutzung kannst du diese ebenfalls mit Druckluftspray reinigen.
- Erneuere die Wärmeleitpaste zwischen Prozessor und Kühlkörper. Wärmeleitpaste kannst du für zwei bis fünf Euro online bestellen.
- Nachdem du die Laptop-Lüftung von Schmutz befreit hast, verbaust du die Abdeckung und den Akku in den ursprünglichen Zustand.
Wenn dein Laptop heiß läuft, kann dies vier Gründe haben:
- Erhöhte CPU-Auslastung: Nicht nur du leistest am Rechner harte Arbeit. Auch der Laptop – genauer genommen die CPU, also der Hauptprozessor deines Notebooks – hat ordentlich zu tun. Je mehr Programme vom System und der CPU ausgeführt werden, desto mehr Energie wird aufgewendet. Bei zu hoher Rechenleistung kommt die Lüftung nicht nach – es kommt zu hohen CPU-Temperaturen. Das kann insbesondere bei großen Anwendungen vorkommen, die der CPU viel abverlangen. Hierzu zählen nicht zuletzt Spiele, die über einen längeren Zeitraum auf dem Notebook laufen. Willst du öfter und viel an deinem PC zocken, lohnt sich womöglich die Anschaffung eines Gaming-Laptops.
- Falsche Unterlage: Die Lüftung des Laptops befindet sich an der Unterseite des Geräts. Steht der Laptop auf einer glatten Unterlage, sorgen Stützfüße dafür, dass ein kleiner Hohlraum zwischen Lüftung und Unterlage besteht. So kann Luft eingesogen und der Laptop gekühlt werden. Platzierst du den Laptop auf einer unebenen Unterlage, zum Beispiel einer Decke, kann die Luft nicht zirkulieren und das Gerät überhitzen.
- Staub und Schmutz im Computer: Schmutz und Staub sind überall. Auch im Laptop. Mit der Zeit setzen sich winzige Partikel an den Einzelteilen der Lüftung im Gehäuseinneren ab oder verstopfen die Lüftungsschlitze. In diesem Zustand kann die Lüftung nicht arbeiten. Die CPU-Kerne und somit auch der Computer leiden dann unter der Temperatur.
- Direkte Sonneneinstrahlung: Manchmal ist der Grund für eine Überhitzung denkbar einfach. Arbeitest du etwa im Garten oder dem Balkon und lässt nicht nur dir, sondern auch deinem Notebook die Sonne auf den Pelz scheinen, kann dies dein Gerät überhitzen. Gönn deinem Rechner schnell kühle Luft und vermeide direktes Sonnenlicht. Dennoch ist es möglich, auch im Freien über längere Zeit zu arbeiten. Hier erfährst du, wie du das anstellst.
Von allen Hardwarekomponenten im Laptop entwickeln die Festplatte und die Grafikkarte die größte Hitze. Insbesondere ältere HDD-Festplatten neigen zu hohen Temperaturen. Konntest du deine Festplatte als primäre Hitzequelle identifizieren, solltest du darüber nachdenken, diese gegen eine SSD-Festplatte einzutauschen. Diese sind nicht nur deutlich leistungsstärker, sondern auch kühler im Betrieb.
Leidet dein Notebook an chronischer Hitze, obwohl du die Rechnerkapazitäten schonst, das Gerät ordnungsgemäß abstellst und die Lüftungsschlitze obendrein keine sichtbare Verschmutzung aufweisen, kann eine Untersuchung mit HWMonitor helfen.
Die Gratissoftware analysiert und überwacht die Temperatur einzelner Hardwarekomponenten im Innern des Laptops und schlägt Alarm, wenn das Gerät überhitzt. Ist der Laptop heiß, kannst du manuell für Abkühlung sorgen, indem du die Geschwindigkeit des Lüfters erhöhst.
Tipp: Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius im Gehäuseinneren des Laptops sind bei normalem Betrieb nicht ungewöhnlich. Wird diese Marke dauerhaft überschritten, droht ein beschleunigter Verschleiß. Kritisch wird es, wenn das Thermometer auf über eine Temperatur von 90 Grad Celsius ansteigt. Dann kann die Hardware dauerhaft Schaden nehmen. Um das zu verhindern, solltest du weitere Maßnahmen ergreifen.
Dass der Laptop bei der Benutzung warm wird, ist völlig normal. Läuft er hingegen über längere Zeit heiß, kann dies die empfindliche Elektronik schädigen. Deshalb solltest du das Warnsignal deines Notebooks ernst nehmen und ihm Abkühlung verschaffen. In der Regel hilft es schon, ihn vom Schoß oder Sofakissen auf eine ebene Oberfläche zu stellen. Ein staubfreier Lüfter senkt die Temperatur noch zusätzlich. Kleine Veränderungen deiner Nutzungsgewohnheiten reichen somit oft schon aus, um die Leistungsstärke des Geräts langfristig zu erhalten.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.