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Lap­top-Was­ser­scha­den: Ers­te Hil­fe bei Flüs­sig­keit im Gerät

Ob du eine klare oder klebrige Flüssigkeit verkippst, ist im ersten Moment nicht entscheidend. So oder so solltest du schnell handeln.

Gera­de erst hast du die Tas­se Kaf­fee oder ein Glas Was­ser neben dem Lap­top abge­stellt. Dann folgt nur eine hek­ti­sche Bewe­gung mit der Hand, schon ist es pas­siert: Die Flüs­sig­keit lan­det auf dem Lap­top und bahnt sich ihren Weg durch die Rit­zen der Tas­ta­tur. Zusätz­lich gibt das Gerät komi­sche Geräu­sche von sich? Nun heißt es schnell han­deln, damit du die emp­find­li­che Tech­nik vor grö­ße­ren Schä­den bewah­ren kannst. Wir zei­gen dir die erfolg­ver­spre­chends­ten Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Sofort­maß­nah­men bei Was­ser im Gerät

Was ist zu tun bei einem Was­ser­scha­den am Lap­top? Egal, ob du Was­ser, Kaf­fee oder eine ande­re Flüs­sig­keit ver­schüt­tet hast, wenn dein Gerät nass ist, geht es immer erst um Scha­dens­be­gren­zung. Die­se Ers­te-Hil­fe-Tipps soll­test du sofort beher­zi­gen, um die Hard­ware vor einem grö­ße­ren Scha­den zu bewah­ren und wich­ti­ge Daten zu retten:

  1. Ist dein Lap­top noch mit dem Strom ver­bun­den, zie­he sofort das Lade­ka­bel und tren­ne das Gerät vom Netz. Im schlimms­ten Fall kommt es zu einem Kurz­schluss oder zu einem elek­tri­schen Schlag.
  2. Falls dein Lap­top nicht schon abge­stürzt ist, soll­test du ihn so schnell es geht ausschalten.
  3. Ent­fer­ne alles, was noch am Gerät ange­schlos­sen ist: Maus, Tas­ta­tur, USB-Stick, exter­ne Fest­plat­te etc.
  4. Lege dein Note­book auf­ge­klappt mit der Tas­ta­tur nach unten auf eine saug­fä­hi­ge Unter­la­ge, etwa ein Hand­tuch oder einen tro­cke­nen Lappen.
  5. Baue, wenn mög­lich, den Akku aus. Teil­wei­se lässt sich die­ser durch das Lösen einer Arre­tie­rung auf der Rück­sei­te vom Lap­top abneh­men. Bei ande­ren Model­len musst du die Rück­sei­te des Lap­tops auf­schrau­ben, um an den Akku zu gelan­gen. Ist der Akku statt­des­sen fest ver­baut, suche ein Fach­ge­schäft für IT-Tech­nik auf. Ein Pro­fi hilft dir beim Aus­tausch und gege­be­nen­falls der Repa­ra­tur. So kön­nen auch defek­te Bau­tei­le iden­ti­fi­ziert werden.
  6. Sobald die Flüs­sig­keit abge­lau­fen ist, kannst du dich an die Rei­ni­gung machen. Dazu mehr im Kapi­tel Rei­ni­gung bei Wasserschaden.
  7. Im Anschluss ist vor allem eins wich­tig: aus­rei­chend Zeit zum Trock­nen. Zu den Trock­nungs­zei­ten kom­men wir eben­falls wei­ter unten.

Dein Mac­Book oder Lap­top ist wohl­auf, dein Han­dy aller­dings ist in die Toi­let­te oder die Pfüt­ze gefal­len? Dann hilft dir die­ser Rat­ge­ber weiter:

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Rei­ni­gung bei Was­ser­scha­den – so gründ­lich wie möglich

Auch in die­ser zwei­ten Pha­se zählt zunächst Schnel­lig­keit. Denn schon nach weni­gen Tagen kann die ver­schüt­te­te Flüs­sig­keit Kor­ro­si­on ver­ur­sa­chen. Kleb­ri­ge Flüs­sig­kei­ten, oder sol­che, die Salz oder Hefe ent­hal­ten, zer­set­zen die Elek­tro­nik dabei schnel­ler als Wasser.

Kor­ro­si­ons­spu­ren füh­ren in der Regel dazu, dass die Tas­ta­tur nicht mehr rich­tig funk­tio­niert. Oft fal­len auch ande­re Tei­le der Hard­ware aus, etwa das Main­board. Soll­te die­ses betrof­fen sein, wird es schwer, den Lap­top noch zu ret­ten, da ein Defekt schlecht beho­ben wer­den kann. Manch­mal tre­ten die­se Schä­den nicht sofort, son­dern erst nach eini­gen Tagen oder Wochen auf. Daher ist es sehr wich­tig, dass du nach der Rei­ni­gung alles gut trock­nen lässt.

Zuvor gilt es bei der Rei­ni­gung zu beachten:

  • Benut­ze für die Rei­ni­gung nie­mals nor­ma­les Was­ser aus der Lei­tung, die­ses hin­ter­lässt Rück­stän­de der ent­hal­te­nen Mine­ra­li­en. Destil­lier­tes Was­ser ist bes­ser geeig­net, um kleb­ri­ge Geträn­ke, etwa Cola, zu entfernen.
  • Ver­wen­de alter­na­tiv Iso­pro­pa­nol aus der Apo­the­ke oder Spi­ri­tus aus dem Bau­markt. Du kannst die­se Mit­tel auch mit destil­lier­tem Was­ser mischen.
  • Tra­ge das Rei­ni­gungs­mit­tel stets auf ein fus­sel­frei­es Mikro­fa­ser­tuch auf.

Ach­tung: Benut­ze Iso­pro­pa­nol und Spi­ri­tus nur bei geöff­ne­tem Fens­ter. Die Lösung hin­ter­lässt beim Ver­damp­fen Gase, die Augen und Schleim­häu­te rei­zen und leicht betäu­bend wir­ken. Gesund­heits­schä­di­gend sind die Mit­tel aber nicht. Bevor du beginnst, stel­le sicher, dass du tro­cke­ne Hän­de hast, um die Elek­tro­nik nicht noch zusätz­lich zu beschädigen.

Zur wei­te­ren Rei­ni­gung lässt du das Note­book auf­ge­schraubt und baust auf der Rück­sei­te die Tas­ta­tur aus. Wie genau du hier­bei vor­gehst, kommt auf dein Note­book-Modell an. Bei vie­len erlischt die Garan­tie, wenn du in Eigen­re­gie am Gerät her­um­schraubst. Bevor du also fol­gen­de Maß­nah­men unter­nimmst, soll­test du dir des­sen bewusst sein.

  1. Kannst du klei­ne Schrau­ben an der Tas­ta­tur erken­nen, schrau­be die­se auf.
  2. Gibt es am obe­ren Rand der Tas­ta­tur klei­ne Ein­ker­bun­gen, drü­cke mit einem klei­nen Schrau­ben­zie­her dort hin­ein. So öff­net sich die Hal­te­rung und du kannst die Tas­ta­tur bequem anheben.
  3. Vie­le neue­re und sehr schlan­ke Model­le besit­zen weder Schrau­ben noch Ein­ker­bun­gen. Hier lässt sich die Tas­ta­tur bei einem Was­ser­scha­den aus­he­beln. Gehe dazu mit einem spit­zen Gegen­stand, etwa einem klei­nen Schlitz­schrau­ben­zie­her, vor­sich­tig unter den Rand der Tastatur.
  4. Ist die Tas­ta­tur gelo­ckert, hebe sie vor­sich­tig an, bis du ein Kabel siehst, das die Tas­ta­tur mit dem Note­book ver­bin­det. Sofern es sich um ein Steck­ka­bel han­delt, tren­ne die Ver­bin­dung, bevor du die Tas­ta­tur kom­plett her­aus­nimmst. Ist das Kabel hin­ge­gen gelö­tet, soll­test du die Ver­bin­dung nicht tren­nen, son­dern die Tas­ta­tur nur vor­sich­tig so weit wie mög­lich anheben.

Jetzt siehst du bereits, wohin die Flüs­sig­keit über­all gelau­fen ist. Ent­fer­ne alle Rück­stän­de mit einem fei­nen Tuch oder einem Wat­te­stäb­chen. Hier­bei soll­test du auf­grund der vie­len emp­find­li­chen Klein­tei­le sehr vor­sich­tig vor­ge­hen. Schrau­be anschlie­ßend die Rück­sei­te des Rech­ners auf und ent­fer­ne die Klap­pe. Besei­ti­ge auch hier alle Spu­ren der Flüssigkeit.

Was bei Was­ser­scha­den am Lap­top ver­mie­den wer­den sollte

Das Note­book auf die Hei­zung legen, damit es schnel­ler trock­net? Kei­ne gute Idee. Die­se Maß­nah­men scha­den der Technik:

  • Lap­top nie­mals auf der Hei­zung trocknen.
  • Lap­top nie­mals im Back­ofen trocknen.
  • Nie den Föhn auf höchs­te Stu­fe stel­len und ihn direkt vor die nas­se Tas­ta­tur halten.
  • Lap­top nicht zu früh wie­der einschalten.
  • Rech­ner nicht mit nor­ma­lem Lei­tungs­was­ser reinigen.

Trock­nung des Lap­tops – so lan­ge wie möglich

Die letz­te Pha­se braucht vor allem eins: Zeit. Lass dei­nen Com­pu­ter min­des­tens zwei bis drei Tage trock­nen, bes­ser sogar eine gan­ze Woche lang, bevor du ihn mit gedrück­ten Dau­men wie­der anschal­test. Das gilt auch, wenn nur wenig Flüs­sig­keit auf dem Gerät gelan­det ist. Am bes­ten legst du es dafür kopf­über auf­ge­klappt an einen gut durch­lüf­te­ten Ort. Zusätz­lich kannst du es noch etwa drei Tage lang in Reis ein­le­gen. Der Reis zieht in die­ser Zeit selbst die kleins­ten Was­ser­mo­le­kü­le aus dem Gerät heraus.

Beach­te: Der Akku soll­te erst wie­der ein­ge­setzt wer­den, wenn der Lap­top nach dem Was­ser­scha­den kom­plett getrock­net ist. Andern­falls kann es zu einem Kurz­schluss kommen.

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Schnel­les Han­deln kann dei­nen Lap­top retten

Wenn du dich mög­lichst schnell um den Was­ser­scha­den am Lap­top küm­merst, hältst du nicht nur Defek­te so gering wie mög­lich. Es steigt auch die Wahr­schein­lich­keit, dass dein Lap­top den Zwi­schen­fall ohne dau­er­haf­ten Scha­den übersteht.

Wich­tig ist, dass du das Gerät sofort umdrehst, damit die Flüs­sig­keit abläuft und nicht wei­ter ins Gehäu­se ein­dringt. Im zwei­ten Schritt ent­fernst du bei der Rei­ni­gung alle Rück­stän­de von Kaf­fee, Cola oder ande­ren Geträn­ken. Anschlie­ßend folgt die Trock­nung des Lap­tops. Scheue den Gang zum Pro­fi aller­dings nicht: Wenn du dir die Repa­ra­tur nicht selbst zutraust, bring dei­nen Lap­top unbe­dingt zu einem PC-Pro­fi. Der weiß am bes­ten, wie dein Lap­top zu repa­rie­ren ist.

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