Der Eierkarton friert an der Rückwand fest, Eiskristalle setzen sich an den Seitenwänden ab, die Eisschicht wird immer dicker. Wenn der Kühlschrank vereist, hat das viele negative Folgen: wie etwa einen höheren Stromverbrauch. UPDATED zeigt dir, wie du deinen vereisten Kühlschrank richtig abtaust – und was du tun kannst, um weiterer Eisbildung vorzubeugen.
Klar, wenn der Kühlschrank vereist, wird der Lagerplatz immer schmaler. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum du deinen Kühlschrank von unerwünschtem Eis befreien solltest:
- Eis kostet: … und zwar Strom. Und somit Geld. Denn Eis isoliert und erschwert dem Kühlschrank die Kühlung. Daher arbeitet der Kompressor stärker und es entsteht noch mehr Eis.
- Erhöhter Verschleiß: Kompressor, Heizung, Lüftung – alle werden durch das Eis dauerbelastet und verschleißen stärker. Die Lebensdauer des Geräts sinkt.
Eines vorweg: Dass sich im Laufe der Zeit etwas Eis im Kühlgerät absetzt, ist völlig normal. Allerdings solltest du mit dem Entfernen nicht allzu lange warten und aktiv werden, bevor sich eine dicke Eisschicht an der Rückwand des Geräts bildet. Denn sonst kann es passieren, dass das Eis immer weiterwächst und der Stauraum immer kleiner wird.
Die Symptome, also die Eiskristalle oder die Eisschicht, kannst du relativ leicht bekämpfen. Um es in Zukunft aber gar nicht erst so weit kommen zu lassen, musst du zuerst wissen, warum dein Kühlschrank vereist. Mögliche Ursachen sind:
- Hohe Umgebungstemperatur: Steht der Kühlschrank neben dem Backofen, kann warme Luft in das Kühlgerät eindringen. Diese Luft enthält viel Feuchtigkeit, die schnell kondensiert. Zusätzlich muss der Kühlschrank-Kompressor viel stärker kühlen. Das führt dazu, dass das kondensierte Wasser direkt an der Rückwand anfriert. Gleiches gilt übrigens, wenn das Gerät nahe einem Heizkörper steht oder so nah am Fenster, dass die Sonne direkt darauf scheinen kann.
- Warme Speisen und Getränke: Landen noch heiße Gerichte und Getränke im Kühlschrank, verdunstet die Feuchtigkeit aus dem Essen. Es bildet sich Kondenswasser, das im nächsten Schritt an den Wänden zu Eis wird.
- Kühlschrank ist zu voll: Kommst du vom Einkauf zurück und lädst dein Gerät zu voll, kann es auch das zum Gefrieren bringen. Informiere dich in der Anleitung oder beim Hersteller, wie voll du deinen Kühlschrank machen solltest. Auch das schrittweise Füllen des Geräts kann Eisbildung verhindern.
- Tür ist zu oft oder lange offen: Häufiges oder zu langes Öffnen des Kühlschranks lässt zu viel warme Luft in das Gerät eindringen. Auch hier ist die Folge Vereisung.
- Türdichtung ist porös oder defekt: Dadurch kann ebenfalls warme Luft stetig in das Kühlschrankinnere strömen.
- Tür schließt nicht richtig: Ist ein Scharnier nicht mehr intakt oder die Tür nicht korrekt montiert, könnte kalte Luft entweichen und warme ins Gerät eindringen. Überprüfen kannst du dies, indem du ein Blatt Papier an unterschiedlichen Stellen zwischen Gerät und Tür steckst. Lässt sich das Papier an einer oder mehreren Stellen sehr einfach herausziehen, ist die Tür wahrscheinlich verzogen. In diesem Fall hilft meist nur ein Austausch.
- Temperatur ist zu niedrig: Ist der Kühlschrank nicht kalt genug, bildet sich Kondenswasser an der Rückwand. Das kann nicht schnell genug über die Abflussrinne abtransportiert werden – und bleibt dir als Eis erhalten.
Trifft nichts davon zu und besteht das Problem längerfristig, ist möglicherweise eine Dichtung defekt. Die kannst du zum Glück relativ leicht selbst austauschen. Wie das geht, erklärt dir unser Ratgeber zum Thema Wasser im Kühlschrank.
Um den Kühlschrank akut vom Eis zu befreien, kannst du in mehreren Schritten vorgehen. So stellst du sicher, dass unterschiedlich starke Eis- und Wasserbestände entfernt werden:
- Stell deinen Kühlschrank für die Enteisung ab und trenne ihn vom Stromnetz.
- Räume ihn anschließend leer und lagere die verderblichen Lebensmittel in Kühlboxen.
- Nimm nun ein saugfähiges, fusselfreies Tuch zur Hand und wische zuerst die überschüssige Feuchtigkeit aus dem Inneren heraus.
- Feuchte ein Schwammtuch mit warmem Wasser an und fahre damit über die dünneren Eiskristalle an den Innenwänden. Das bringt sie zum Schmelzen.
- Eisschollen kannst du mit einem weichen und flexiblen Eiskratzer entfernen. Gehe dabei aber vorsichtig vor und kratze nicht mit einer Spitze an den Wänden entlang.
Achtung: Verwende nur weiche Eiskratzer. Benutze auf keinen Fall spitze oder scharfe Gegenstände. Damit schadest du dem Kühlschrank und verletzt dich im Zweifelsfall selbst. - Dicke Eiswände kannst du bei Bedarf mit einem Föhn zum Schmelzen bringen. Stelle den Föhn dazu auf die niedrigste Hitzestufe und halte ihn etwa 30 Zentimeter von den Eisschichten entfernt.
- Wische die übrig gebliebene Feuchtigkeit und das Schmelzwasser erneut mit einem saugstarken Tuch aus dem Kühlschrank heraus.
Tipp: Benutze anschließend ein wenig Essigwasser, um den Kühlschrank einmal auszuwischen. So wird er im Nu glänzend und geruchsfrei. Ungeliebte oder verdorbene Lebensmittel kannst du bei der Putz-Aktion ebenfalls gleich entsorgen.
Nicht immer lässt sich die Ursache für die Vereisung eindeutig identifizieren. Es gibt aber ein paar allgemeine Tipps, die neuer Eisbildung vorbeugen können:
- Standort mit Bedacht wählen: Achte darauf, dass dein Kühlschrank nicht neben Hitzequellen steht, etwa neben dem Backofen oder der Heizung. Willst du andere Geräte auf ihm platzieren, die Wärme abgeben, sorgt eine einfache Korkunterlage dafür, dass der Kühlschrank die Hitze nicht abbekommt.
- Speisen erkalten lassen: Lass Gerichte erst vollständig abkühlen, bevor du sie in den Kühlschrank packst. So wird der Kompressor nicht unnötig belastet.
Tipp: Zusätzlich solltest du Lebensmitteln und Verpackungen nicht direkt an die Wände stellen. Das kann die Kältezirkulation im Kühlschrank negativ beeinflussen. - Abflussrinne reinigen: Der Abfluss, über den überschüssiges Wasser im Kühlschrank abfließen kann, sollte regelmäßig gereinigt werden. Ist er verstopft, steht das Wasser häufig und kann zu Eis verhärten. Benutze dazu ein feines und weiches Bürstchen oder Wattestäbchen.
Tipp: Tiefer sitzende Verschmutzungen lassen sich mit einem Strohhalm gut lösen. - Kühlschranktür schließen: Lass die Kühlschranktür nicht zu lang offenstehen und schließe sie immer zuverlässig. Achte darauf, dass die Tür nicht nur angelehnt ist, sondern sich richtig an das Gerät “saugt”. So verhinderst du, dass zu viel warme Luft ins Innere eintritt.
- Türdichtung prüfen: Checke, ob die Tür auch wirklich dicht ist. Fühlst du einen kalten Luftzug aus dem Kühlschrank strömen, solltest du die Dichtung vorsichtshalber austauschen. Der Gummi könnte mit der Zeit porös geworden sein. Ein Ersatz wirkt da oft Wunder.
Übrigens: Ein Kühlschrank-Thermometer kann dir dabei helfen, eventuelle Veränderungen bei der Temperatur zu erkennen und so schon frühzeitig zu reagieren.
Bei modernen Geräten ist immer wieder von Low- oder No-Frost-Technologien zu lesen. Sie soll das Vereisen verhindern. Allerdings ist herbei darauf zu achten, dass dies nur für den Gefrierteil gilt. Low-Frost und No-Frost gibt es nämlich ausschließlich für Kühl-Gefrier-Kombinationen. Die Technik macht ein manuelles Abtauen des Gefrierfachs nur noch seltener notwendig oder sogar überflüssig. Hast du hingegen Eis im normalen Kühlschrank-Teil deines Geräts, bleiben dir nur die oben genannten Tipps, um dies zu verhindern oder zu lösen.
Ein wenig Wasser oder Eis sind erst einmal kein Grund zur Sorge. Wenn der Kühlschrank allerdings vereist ist und dicke Eisschollen an den Wänden kleben, ist Handeln angesagt. Typische Ursachen sind oft Nachlässigkeit beim Schließen der Tür oder eine poröse Dichtung. Taue den Kühlschrank zuerst ab und befreie ihn von Eis und Wasser. Anschließend kannst du einige Maßnahmen ergreifen, um der Vereisung künftig Einhalt zu gebieten.
So sparst du am Ende Strom und somit sogar bares Geld. Und dein Kühlschrank ist ganz nebenbei auch geputzt und sicher auch ein wenig aufgeräumter.
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