Der Wocheneinkauf ist geschafft, nun soll das Kühlgut möglichst schnell aus den Tüten in den Kühlschrank wandern: am besten mit System. Die verschiedenen Lebensmittel haben schließlich auch unterschiedliche Ansprüche an Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Landen sie auf ihrem Lieblingsplatz, bleiben sie länger frisch – und es herrscht Ordnung. Mit diesen einfachen Regeln geht das Sortieren und die richtige Lagerung wie von selbst.
Jedes Lebensmittel hat seinen Lieblingsplatz im Kühlschrank. Obst und Gemüse zum Beispiel benötigen zur optimalen Lagerung eine ganz andere Temperatur als etwa Fleisch und Fisch. Im klassischen Kühlgerät gilt das Prinzip: Unten ist es kälter als oben. Zwischen dem kältesten Platz, über dem Gemüsefach, und dem obersten Fach bestehen schon mal Temperaturunterschiede von sechs Grad. So lagerst du die verschiedenen Lebensmittel optimal:
Rohes Fleisch und Fisch sind schnell verderbliche Waren. Damit sie möglichst lange frisch sind, müssen sie an der kältesten Stelle im Kühlschrank liegen. Diese befindet sich bei herkömmlichen Kühlschränken auf der Glasplatte über dem Gemüsefach — das unterste Fach. Hier herrschen meist Temperaturen von 0 bis 3 Grad.
Nicht ganz so kühl mag es hingegen Räucherware, wie zum Beispiel Schinken. Rohen Schinken kannst du auch außerhalb lagern, etwa in der Speisekammer oder im Keller. Ist er bereits in Scheiben geschnitten, gehört er aber schnell in den Kühlschrank. Für Kochschinken gilt diese Ausnahme nicht. Er muss, genauso wie Aufschnitt, immer gekühlt werden. Hier reicht aber ein etwas wärmerer Platz in den mittleren Fächern aus.
Milch und Milchprodukte, wie Käse oder Joghurt, gehören in das mittlere Fach. Diese Lebensmittel brauchen ebenfalls kalte Temperaturen, sind aber nicht so empfindlich wie Fisch und Fleisch. Sie lassen sich im selben Fach wie Aufschnitt lagern. Die Temperaturen liegen hier bei etwa 5 Grad.
- Lasse deine Essensreste nach dem Kochen/nach der Zubereitung erst auf Raumtemperatur abkühlen, bevor du sie einräumst.
- Wickele gekochte Speisen in Frischhaltefolie, Wachsfolie ein oder verpacke sie in einer geeigneten Box. So halten sie länger frisch und Keime haben keine Chance auf die Lebensmittel zu gelangen.
- Lasse Tiefgekühltes im Kühlschrank auftauen. Durch die zusätzliche Kälte kannst du sogar Strom sparen.
Lebensmittel wie Marmelade, die eine längere Haltbarkeit haben, und zubereitete Speisen kannst du im obersten Fach einräumen. Letztere halten sich hier in der Regel dort wenigstens bis zum nächsten Tag. Im obersten Fach liegt die Temperatur bei 8 bis 10 Grad.
Eier und Butter haben in der Regel ihr eigenes Fach in der Kühlschranktür. Die dort herrschenden höheren Temperaturen machen den unempfindlichen Lebensmitteln nichts aus. Butter sollte natürlich auch aus einem anderen Grund einen möglichst warmen Platz haben: Zu hart lässt sie sich nicht streichen.
Salat- und Grillsoßen, geöffnete Konserven, Tuben und Gläser mit Senf oder Ketchup und Getränke lagerst du am besten in der Kühlschranktür oder im obersten Fach. Diese Lebensmittel sind wenig empfindlich und vertragen auch etwas höhere Temperaturen. Gerade in der Tür deines Gerätes kann es etwas wärmer werden, da diese am weitesten vom Kühlaggregat an der Rückseite des Kühlschranks entfernt ist und beim Öffnen am meisten der Raumtemperatur ausgesetzt ist. Die Temperaturen liegen hier in der Regel bei 7–10 Grad oder höher.
Obst und Gemüse haben ihren Platz natürlich im Gemüsefach. Durch die Glasplatte wird es etwas von der Kälte aus den oberen Fächern abgeschirmt, denn das gesunde Grünzeug mag keine allzu niedrigen Temperaturen. Außerdem solltest du viele Obst- sowie einige Gemüsesorten ohnehin nicht in den Kühlschrank einräumen. Welche das sind, erfährst du im Infokasten. Das Gemüsefach ist mit etwa 8–12 Grad der wärmste Platz. Dieses solltest du regelmäßig reinigen – womit, verrät dir dieser Ratgeber.
Im Kühlschrank bleibt alles frisch? Ausnahmslos gilt diese Regel nicht. Diese Obst- und Gemüsesorten mögen keine Kälte:
- Südfrüchte: Ananas, Bananen, Mangos und alle Zitrusfrüchte sind Wärme gewohnt. Im Kühlschrank bekommen sie jedoch einen regelrechten Kälteschock. Die niedrigen Temperaturen beschädigen das Zellgewebe der Früchte und sie färben sich braun. Außerdem kommen die Südfrüchte oft unreif zu uns und brauchen Wärme, um nachzureifen. Sie sind daher im Obstkorb bei Raumtemperatur besser aufgehoben.
- Tomaten, Paprika, Gurken und Aubergine: Auch sollten nicht gekühlt werden. Die Gemüsesorten verlieren so ihren Geschmack und auch viele Vitamine.
- Kartoffeln: In der Kälte wird die in den Knollen enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt. So schmecken die Kartoffeln dann auch: unangenehm süß. Lagere Kartoffeln am besten an einem dunklen, aber nicht zu kühlen Ort.
Damit der Joghurt, dessen Verfallsdatum kurz bevorsteht, nicht in der hintersten Ecke des Kühlschranks vergessen wird, kannst du ihn einfach direkt in die erste Reihe einräumen. Auch wenn das banal klingt — es hilft dir für die Ordnung, wenn du kürzer haltbare und verderbliche Lebensmittel weiter nach vorne einräumst. Denn in der Regel wird das gegriffen, was am besten erreichbar ist. Außerdem bleibt dein Gerät so nicht unnötig lange geöffnet – das spart zusätzlich Strom.
Die moderne Technik macht aus Kühlschränken mittlerweile intelligente Kühlsysteme – davon profitieren der eigene Geldbeutel und auch die Umwelt. Hat dein Gerät die Technologie „BioFresh“, ist er in der Regel mit einem oder mehreren besonderen Fächern ausgestattet, in denen die Kühlbedürfnisse der einzelnen Lebensmittel optimal bedient werden. Die einzelnen Null-Grad-Fächer heißen etwa „DrySafe“ oder „HydroSafe“. Je nach Hersteller können die einzelnen Bezeichnungen etwas abweichen.
- „HydroSafe“ ist ein spezielles Fach für Obst und Gemüse. Der Clou: Hier herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit von rund 90 Prozent. So bleiben frische Lebensmittel, wie Salate, Obst und Gemüse länger knackig.
- „DrySafe“ ist wiederum das Fach für Fleisch, Wurst und Käse. In dem Trockenfach sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit niedrig, wodurch die dort gelagerten empfindlichen Speisen länger ihr Aussehen und ihren Geschmack bewahren.
Je nach Modell kann die Temperatur zwischen den einzelnen Fächern stark abweichen. Moderne Kühlschränke besitzen daher einen eingebauten Ventilator. Dieser wirbelt die Luft umher und bewegt sie, wodurch in solchen Geräten eine einheitliche Temperatur herrscht. Gibt es keinen Ventilator, sorgen die Gesetze der Physik für den Temperaturunterschied. Klassisch steigt also warme Luft nach oben und kalte Luft sinkt herunter. So befindet sich auf der Glasplatte über dem Gemüsefach die kälteste Zone im Kühlschrank. Das ist dann das sogenannte Null-Grad-Fach. Die Platte selbst schirmt die Kälte wiederum vom darunterliegenden Gemüsefach ab, sodass dort etwas höhere Temperaturen herrschen. Ab und zu solltest du deinen Kühlschrank abtauen – Tipps dazu findest du in diesem Ratgeber.
Alle Lebensmittel haben unterschiedliche Ansprüche an die Kühlung. Leicht verderbliche Lebensmittel, wie Fleisch und Fisch, halten sich länger, wenn sie bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden. Sind die Speisen von sich aus länger haltbar, wie etwa Eier oder geöffnete Marmelade, dann lassen sie sich auch wärmer lagern. Nutze deshalb die verschiedenen Fächer, um alle Lebensmittel in den richtigen Kältezonen einzuräumen – dadurch bleiben sie länger frisch und dein Gerät ist immer gut sortiert.
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