Frische Milch, Fisch, Käse, Wurst, Joghurt – der Großeinkauf am Wochenende liefert Vorräte für eine ganze Woche. Also schnell hinein in den Kühlschrank mit den verderblichen Waren. Doch was ist das? Statt einer kühlen Brise kommt aus dem Inneren des Kühlschranks warme Luft in Raumtemperatur. UPDATED erläutert die möglichen Ursachen und sagt dir, was du tun kannst, damit dein Kühlschrank wieder seine Arbeit verrichtet.
Wenn der Kühlschrank nicht mehr ausreichend kühlt, solltest du den Inhalt als Erstes auslagern, damit die Lebensmittel nicht unter der ungewohnten Wärme leiden. Zunächst reichen dazu Kühlboxen oder ‑taschen aus. Das gibt dir Gelegenheit zu prüfen, ob eine der folgenden Ursachen oder Defekte vorliegt, die du selbst schnell beheben kannst.
Kleiner Tipp: Manchmal kann es schon reichen, den Kühlschrank neu zu sortieren. Denn auch bei einem zu voll gepackten Kühlschrank kann die Kühlwirkung unter Umständen nachlassen und die Temperatur im Geräteinneren steigt um ein paar ungewollte Grad. Hier erfährst du, wie du deinen Kühlschrank optimal einräumst:
Jeder Kühlschrank benötigt Strom. Was offensichtlich klingt, kann trotzdem die Ursache für das Problem sein – denn die Stromzufuhr kann aus unterschiedlichen Gründen gestört sein. Wenn dein Kühlschrank noch leise brummt, ist die Energiezufuhr in Ordnung und du kannst mit einem der folgenden Punkte fortfahren.
Andernfalls prüfe zunächst, ob sich der Kühlschrank-Stecker fest in der Steckdose befindet. Bei der Vielzahl der Geräte in der Küche kann man schon mal den Überblick verlieren, welches Kabel wozu gehört, und versehentlich den falschen Stecker ziehen. Oder der Stecker hat sich gelockert – drücke ihn in diesem Fall wieder fest hinein. Untersuche außerdem, ob das Kabel unversehrt ist. Falls nein, trenne das Gerät von der Steckdose und wende dich an einen Elektriker. Vielleicht behindert aber nur ein Knick den freien Stromfluss. Vergewissere dich auch am Sicherungskasten, dass keine Sicherung rausgesprungen ist.
Befindet sich ein Verlängerungskabel zwischen Gerät und Steckdose, tausche es aus, um zu prüfen, ob hier ein Fehler vorliegt. Teste auch eine andere Steckdose und wende dich bei einer kaputten Steckdose an einen Elektriker. Springt der Kühlschrank nach einer dieser Maßnahmen wieder an, warte etwa eine halbe Stunde und schaue dann, ob sich die Temperatur wieder im gewohnten Rahmen befindet.
Der Thermostat misst über einen Fühler die Temperatur im Inneren des Kühlschranks und schaltet je nach Bedarf den Motor des Kühlaggregats an oder wieder ab. Über einen Regler stellst du die gewünschte Temperatur ein. Ideal sind im Kühlschrank etwa 3 bis 7 Grad, was der Stufe 1 – 3 entspricht.
Überprüfe daher zunächst, ob der Regler auf einer niedrigeren Stufe oder sogar auf 0 steht. In diesem Fall ist das Problem schnell behoben, indem du den Regler wieder hochdrehst.
Die Türdichtungen verhindern, dass kalte Luft aus dem Gerät nach außen tritt – und warme Luft im Gegenzug hinein. Ob die Türdichtung noch ihren Namen verdient, kannst du leicht herausfinden. Untersuche zunächst, ob an den Dichtungen Risse oder Unebenheiten zu erkennen sind. Für einen feineren Test kannst du ein Blatt Papier zwischen Tür und Kühlschrank klemmen. Versuche nun, das Papier bei geschlossener Tür herauszuziehen. Dabei sollte sich das Papier spannen. Wiederhole den Test entlang der gesamten Türdichtung. Lässt sich an einer Stelle das Papier ohne Widerstand leicht herausziehen, entweicht hier die kalte Luft aus dem Kühlschrank.
Alternativ kannst du auch eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühlschrank legen und die Tür schließen. An undichten Stellen schimmert das Licht der Taschenlampe durch. Am besten funktioniert diese Methode abends, wenn die Küche selbst dunkel ist.
Durchlässige Dichtungen solltest du austauschen, sofern sich der Aufwand und die Kosten lohnen. Ein Austausch kann durchaus etwa 100 Euro kosten, wenn du damit Fachpersonal beauftragst. Eine Dichtung selbst kostet etwa 20 bis 40 Euro im Fachmarkt. Wenn du den Austausch selbst vornehmen möchtest, gehe wie folgt vor:
- Erkundige dich beim Hersteller, ob die Originaldichtungen noch lieferbar sind. Halte dafür die genaue Typenbezeichnung deines Kühlschranks bereit, die du meistens auf einem Schild an der Rückseite des Geräts finden. Viele Ersatzteile bekommst du auch im Fachhandel. Alternativ gibt es im Baumarkt Universaldichtungen. Auch Fensterdichtungen können ausreichen.
- Räume den Kühlschrank leer. Am besten lässt du ihn vor Beginn der Arbeiten abtauen.
- Löse die alte Dichtung. Viele Dichtungen sind nur eingeklemmt und gegebenenfalls mit Klemmen oder Schrauben zusätzlich befestigt. Merke dir die einzelnen Schritte oder notiere dir dein Vorgehen.
- Sind die Dichtungen verklebt, löse das Gummi mit einem Spachtel vorsichtig ab. Im Baumarkt erhältst du einen Spezialkleber für die neue Dichtung.
- Entferne die alte Dichtung vollständig, auch die intakten Teile.
- Säubere mit heißem Wasser und etwas Reiniger gründlich die Innenränder der Tür. Kleberückstände und Verunreinigungen entfernst du am besten mit etwas Waschbenzin, das zum Beispiel in der Drogerie oder im Baumarkt erhältlich ist.
- Befestige die neuen Dichtungen. Gehe dafür in umgekehrter Reihenfolge zum Entfernen der alten Dichtungen vor. Wirf für das Kleben, Festklemmen oder Verschrauben einen Blick in die Montageanleitung der neuen Dichtungen, da die Montage von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausfallen kann. Schneide die Teile vor dem Befestigen nicht zu.
- Stoßen zwei Dichtungsstränge an einer Ecke zusammen, schneide das Ende von einer der beiden Gummibahnen mit einem scharfen Messer passgenau ab. Lasse für eine optimale Dichtung einige Millimeter überstehen und drücke das Ende mit Druck in die Lücke.
Auf der Rückseite und der Unterseite des Geräts befinden sich schlangenförmige Rohre, die zum Kondensator gehören. Hierüber wird die Wärme, die dem Inneren des Kühlschranks entzogen wurde, an die Umgebung abgegeben. Sind diese Schlangen von Ablagerungen oder Staub bedeckt, funktioniert der “Abtransport” nicht mehr einwandfrei. Die Kälteleistung kann sich verringern.
Schalte deshalb das Gerät aus und reinige die Kondensatorstäbe auf der Rück- und Unterseite mit einem Staubtuch beziehungsweise mit einer Bürste. Lagere in dieser Zeit deine Lebensmittel an einem anderen kühlen Ort, etwa in einer Kühlbox oder im Kühlschrank deines Nachbarn.
Wird eine größere Reparatur notwendig, überlege vorab, ob sich diese wirklich lohnt. Ist dein defekter Kühlschrank zehn Jahre alt oder sogar älter, ist ein Neukauf in der Regel günstiger. Zum einen, weil alte Geräte auch nach einer Reparatur nur noch eine begrenzte Lebensdauer besitzen. Zum anderen, weil neue Geräte erheblich weniger Energie verbrauchen. 100 Euro Energiekosten und mehr kannst du bei einem Neugerät gegenüber einem 10 bis 15 Jahre alten Kühlschrank im Jahr einsparen. Ist das defekte Gerät jünger, gibt dir ein Kostenvoranschlag Aufschluss darüber, ob sich die Reparatur lohnt.
Vergiss bei einem Neukauf nicht, dein Altgerät ordnungsgemäß zu entsorgen, entweder durch den Kundenservice des Geräte-Lieferanten oder bei einem Recyclinghof.
Keine der Sofortmaßnahmen hat das Problem gelöst? Dann solltest du einen Nachbarn oder Freund bitten, dir etwas Platz in seinem Kühlschrank zur Verfügung zu stellen, um die wichtigsten Nahrungsmittel und vor allem zu kühlende Medikamente “in Sicherheit” zu bringen – denn dann kann eine der folgenden, gravierenderen Ursachen vorliegen, bei denen du die Hilfe einer Fachkraft benötigst. Die folgenden Tipps zur Identifikation der Ursache helfen dir, um die bevorstehenden Kosten besser kalkulieren zu können.
Ist der Thermostat (wieder) eingestellt wie gewohnt, ist er eventuell defekt. Dies ist die häufigste Ursache, wenn der Kühlschrank nicht mehr korrekt seinen Dienst verrichtet. Ist der Thermostat abgeschaltet, springt sogar eine Abtauheizung an, die die Temperatur zusätzlich in die Höhe treibt.
Um zu prüfen, ob der Thermostat defekt ist, muss er überbrückt werden. Dies sollte nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
In vielen Fällen, vor allem bei neueren Geräten, kann sich ein Austausch des Thermostats lohnen. Dieses kostet zwischen 20 und 50 Euro und lässt sich von einer Fachkraft schnell einbauen.
Der Kompressor ist für die Verdichtung des gasförmigen Kältemittels verantwortlich, das wiederum für die Kälte im Kühlschrank sorgt. Ob der Kompressor arbeitet, hörst du am leisen Surren des Motors. Wenn der Kompressor gerade nicht läuft, wähle am Regler des Thermostats eine höhere Stufe beziehungsweise eine niedrigere Temperatur. Der Thermostat lässt dann den Motor anspringen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.
Bleibt das Surren aus, solltest du den Kompressor professionell überprüfen und gegebenenfalls austauschen lassen. Hol dir dafür einen Kostenvoranschlag ein, denn häufig ist eine Anschaffung eines neuen Kühlschranks in diesem Fall günstiger als eine Reparatur.
Beim Reinigen oder beim Abkratzen von Eis kann es passieren, dass möglicherweise eine der Leitungen beschädigt wurde, durch die das gasförmige Kühlmittel fließt. Ein winziger Haarriss oder eine kleine Durchrostung genügen, damit es austreten kann. Einen solchen Defekt bemerkst du unter Umständen vielleicht nicht einmal. Allenfalls ein leises Zischen beziehungsweise Blubbern, eine ungleichmäßige Kühlung oder ein unangenehmer Geruch sind Anzeichen dafür, dass etwas von dem Gas entweicht. Je nach Größe des Risses in der Leitung macht sich der Leistungsabfall nur langsam, manchmal erst nach Tagen bemerkbar.
Erst wenn sich der Kompressor abschaltet, weil es nichts mehr zu komprimieren gibt, ist der Schaden unübersehbar – und leider auch irreparabel, denn Kühlmittel kann selbst Fachpersonal nicht nachfüllen. Bei einem hochwertigen Gerät solltest du dir eine professionelle Einschätzung einholen, ob hier wirklich die Ursache liegt oder ob nicht ein anderer Defekt vorliegt, den man noch reparieren kann.
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