Die Welt wird wärmer, die Sommer heißer. Klimaanlagen schaffen Abhilfe. Aber: Den Stromverbrauch zu erhöhen, um die Wohnung zu kühlen, ist weder umweltfreundlich noch günstig. Klimageräte mit Inverter-Technologie helfen dir, Strom zu sparen und einen kühlen Kopf zu behalten. UPDATED erklärt die Funktionen und Vorteile.
Eine klassische Klimaanlage kühlt einen Raum, indem sie ihm – ähnlich wie ein Kühlschrank – Wärme entzieht. Darum sollten die Balkon- oder Zwischentüren auch geschlossen sein, wenn die Klimaanlage läuft, da sie sonst nicht effizient funktioniert.
Inverter-Klimageräte funktionieren ähnlich. Sie arbeiten wie herkömmliche Klimaanlagen mit einem Kompressor und Leitungen, durch die ein spezielles Kältemittel fließt, das sich immer wieder von flüssig zu gasförmig wandelt – der Kompressor verdichtet das Kältemittel und wird daher Verdichter genannt. Die Inverter-Technik kommt bei verschiedenen Gerätetypen zum Einsatz, sowohl festinstallierte als auch mobile.
Jedes Mal, wenn du den Raum kühlen möchtest, musst du eine klassische Klimaanlage einschalten und die Temperatur einstellen. Wird es zu kalt, schaltest du sie wieder aus oder veränderst die Temperatur. Die Geräte versuchen so schnell wie möglich, die Raumtemperatur zu senken. Das kostet Energie.
Inverter-Klimageräte sind dauerhaft im Betrieb, es fließt folglich stetig Strom. Das klingt erst einmal nach übermäßigem Energieverbrauch und hohen Betriebskosten. Doch das Gegenteil ist der Fall: Inverter-Kühlgeräte gelten als sehr energieeffizient, weil sie gleichmäßiger und nie unter Volllast laufen.
Um die Wunschtemperatur zu erreichen und zu halten, reicht ein Teil der Maximalleistung des Kompressors aus. Die Drehzahl des Verdichters ist dabei vergleichsweise niedrig. Bei einer On-Off-Klimaanlage wird der Verdichter zur Regelung der Raumtemperatur immer wieder ein- und ausgeschaltet. Die Drehzahl des Kompressors ist dabei vergleichsweise hoch.
Ein Inverter-Klimagerät erhöht oder senkt die Temperatur im Raum, indem es die Drehzahl des Verdichters automatisch und stufenlos anpasst. Es ruft nur so viel Leistung ab, wie wirklich nötig ist. Ist die Wunschtemperatur erreicht, reduziert das Gerät die Leistung und hält die Temperatur. Die Folge: Weniger Temperaturschwankungen, weniger manuelles Regulieren.
Der japanische Hersteller Toshiba war das erste Unternehmen, das Anfang der 1980er-Jahre Klimageräte mit Inverter-Technologie auf den Markt brachte. Heute gibt es zahlreiche Firmen, darunter Marken wie Stiebel Eltron, Mitsubishi, Fujitsu und LG, die solche Klimageräte anbieten.
Achte beim Kauf eines Klimagerätes darauf, dass es mit dem Energielabel A ausgezeichnet ist und die Raumluft anfeuchtet sowie über entsprechende Filter reinigt – da Klimaanlagen dem Raum Luft entziehen, kann diese sonst schnell trocken werden.
Klimageräte mit Inverter-Technik gibt es in der mobilen Variante sowie für den stationären Betrieb. Die Hersteller geben in der Regel an, ob du die Klimaanlage selbst montieren kannst oder ein Fachmann erforderlich ist. Häufig hängt das mit der Größe des Geräts zusammen. Meistens muss es lediglich mit dem Strom verbunden und mithilfe der mitgelieferten Halterungen sicher an der Wand befestigt werden. Die Steuerung und Temperatureinstellung erfolgt gewöhnlich über eine Fernbedienung.
Inverter-Klimageräte sind teurer als einfache Klimaanlagen, dafür aber stromsparender und langlebiger. Sie gelten als weniger verschleißanfällig und müssen weniger gewartet werden. Das spart zusätzlich Kosten, was wiederum den höheren Anschaffungspreis rechtfertigt. Wartungsfrei sind die fortschrittlichen Klimageräte mit Inverter-Technik aber nicht. Die Herstellerangaben bezüglich Flüssigkeits- und Filtertausch sollten unbedingt eingehalten werden, um die korrekte Funktion und eine lange Lebensdauer sicherzustellen.
Klimageräte mit Inverter-Technik laufen dauerhaft und haben dennoch einen geringeren Stromverbrauch als gewöhnliche Klimaanlagen, die du nur nach Bedarf anschaltest – wie ist das zu erklären?
Stell dir vor, du fährst mit deinem Auto auf einer Strecke mit vielen Baustellen und Ampeln. Du musst immer wieder abbremsen und anhalten, dann beschleunigst du wieder. Das kostet viel mehr Kraftstoff als würdest du die gleiche Strecke mit gleichbleibender, wenn auch niedriger, Geschwindigkeit ohne Stop-and-go fahren.
Ein Inverter-Gerät reguliert die Temperatur permanent und flexibel über einen Temperaturfühler und hält sie, wenn sie erreicht ist. Die Leistung, die das Gerät dafür erbringen muss, liegt je nach gewünschter Raumtemperatur zwischen 20 und 70 Prozent.
Eine Klimaanlage ohne Inverter-Technik muss ihre volle Leistungskraft ausschöpfen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Ist sie erreicht, reguliert sich das Gerät nicht automatisch herunter. Es verbraucht Strom, obwohl das nicht notwendig wäre.
Klimageräte mit Inverter-Technologie können kühlen und heizen. Je nach Raumgröße sind sie ganzjährig nutzbar und können auch im Winter bei Minusgraden für warme Temperaturen im Haus sorgen. Die warme Luft verteilen sie sogar besser im Raum als Heizkörper. Bei einem Neubau kann die Klimaanlage anstelle einer Heizungsanlage eingebaut werden.
Im Vergleich zu On-Off-Anlagen hat eine Inverter-Klimaanlage bis auf den höheren Preis keine Nachteile. Hier der Überblick:
- Geringerer Stromverbrauch, niedrige Betriebskosten
- Optimierte, flexible Leistungsanpassung
- Leiser Betrieb durch niedrige Verdichter-Drehzahl
- Schnelle Montage
- Langlebigkeit, geringere Wartungsnotwendigkeit
- Kühlen und heizen – stets angenehme Temperatur
- Entfeuchtung der Raumluft und Reinigung über Filter
Für den mobilen Einsatz gibt es Klimaanlagen mit Rollen. Sie bieten sich für Mieter an, da sie keine aufwendige Montage voraussetzen.
Wohnst du bereits in einer gut klimatisierten Wohnung, kannst du dir an warmen Tagen mit einem Ventilator behelfen – er kühlt nicht, sondern wirbelt die Luft auf. Du kannst ihn an die Zimmerdecke montieren oder dich für einen Stand‑, Tisch‑, bzw. Turmventilator entscheiden, um das Gerät genau dort einzusetzen, wo du es gerade benötigst. Hersteller wie Dyson haben Modelle – mit oder ohne eingebauten Heizlüfter – im Sortiment, die ohne Rotorblätter für eine frische Brise sorgen.
Bist du mit der Raumtemperatur zufrieden und möchtest lediglich die Qualität der Raumluft verbessern, kann ein Luftreiniger bzw. Luftbefeuchter und -entfeuchter sinnvoll sein. In Räumen ohne Heizung wie dem Waschkeller wirkt ein kompakter Heizlüfter im Winter wahre Wunder.
Ein Klimagerät mit Inverter-Technologie bietet zahlreiche Vorteile gegenüber einer klassischen Klimaanlage, die zwar ihren Zweck erfüllt, im Dauerbetrieb aber viel Strom verbraucht. Ein Inverter erreicht eine höhere Energieeffizienz, weil er die Raumtemperatur konstant hält. Voraussetzung dafür ist die dauerhafte Nutzung.
Wohnst du beispielsweise in einer Dachgeschosswohnung, in der es im Sommer brütend heiß und im Winter frostig kalt wird, kann sich die Investition in eine festinstallierte Klimaanlage mit Inverter-Technologie auszahlen. Die Geräte können kühlen und heizen sowie die Luft reinigen und befeuchten. Planst du die Klimaanlage nur sporadisch zu nutzen, bist du mit einem herkömmlichen (mobilen) Klimagerät wahrscheinlich besser bedient.
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