Haushalt

Kalk ent­fer­nen: So glän­zen Arma­tu­ren und Ober­flä­chen wieder

Mit den richtigen Handgriffen ist Kalk schnell und mühelos entfernt. Dieser Ratgeber gibt Ihnen Tipps zur Kalkentfernung.

Kalk­spu­ren auf den Arma­tu­ren und Arbeits­flä­chen sind ärger­lich und kön­nen sogar schäd­lich für Arma­tu­ren sein. Des­halb gilt es zu han­deln. Doch wie lässt sich Kalk ent­fer­nen? Wel­che Haus­mit­tel eig­nen sich gut für die Kalk­ent­fer­nung und wie beu­ge ich Kalk­ab­la­ge­run­gen vor? All das und wei­te­re Tipps gegen Kalk erfährst du in die­sem Ratgeber.

Hilft nicht nur gegen den Durst – ent­kal­ken mit Cola

Was irre klingt, funk­tio­niert tat­säch­lich beim Ent­fer­nen von Kalk aus Töp­fen und Pfan­nen. Der Schlüs­sel zum sau­be­ren Erfolgs­er­leb­nis ist wie­der eine Säu­re – je nach Mar­ke ent­hält eine Cola bis zu drei ver­schie­de­ne: Ascorbin‑, Phos­phor- oder auch Zitro­nen­säu­re. In der han­dels­üb­li­chen Kon­zen­tra­ti­on grei­fen sie Metall nicht an, wohl aber Kalk oder Essens­res­te durch eine Ent­wick­lung von Koh­len­stoff­di­oxid. Ein­fach die blub­bern­de Cola über Nacht auf die Fle­cken ein­wir­ken las­sen, mor­gens aus­spü­len und wie­der gründ­lich tro­cken wischen.

Wel­che Haus­mit­tel eig­nen sich zur Kalkentfernung?

Kalk­ab­la­ge­run­gen mit ein­fa­chen und teils äußerst güns­ti­gen Haus­mit­teln zu ent­fer­nen, gelingt schnell und mühe­los. Essig oder Zitro­ne gehö­ren zu den bes­ten Haus­mit­teln gegen Kalk. Bei der Kalk­rei­ni­gung mit Essig oder Zitro­ne soll­test du jedoch fol­gen­des beach­ten: Essig wie auch Lösun­gen mit Zitro­ne sind säu­re­hal­tig. Dadurch kön­nen zum Bei­spiel Dich­tungs­rin­ge aus Gum­mi in Küchen­ma­schi­nen oder in der Wasch­ma­schi­ne porös wer­den. Die­se Tei­le soll­ten abge­nom­men und dann sepa­rat nur mit war­mem Was­ser gerei­nigt werden.
Die bei­den Säu­ren Essig oder Zitro­nen­saft haben die glei­che Wir­kung. Hier ent­schei­det die Vor­lie­be des Geruchs­sinns. Super­märk­te und Dro­ge­rien bie­ten auch vor­ge­misch­te Rei­ni­gungs­mit­tel an, die auf Essig- oder Zitro­nen­kon­zen­tra­ten basie­ren und nicht mehr ver­dünnt wer­den müs­sen. Wer­den Essig oder Zitro­nen­saft bevor­zugt, soll­test du die Misch­ver­hält­nis­se in den nächs­ten Abschnit­ten beach­ten. Anders als beim Ätz­vor­gang mit Säu­ren ist dage­gen das mecha­ni­sche Ent­fer­nen von Kalk mit Scheu­er­mit­teln wie z.B. Scheu­er­milch müh­sam und ein zusätz­li­cher Angriff auf die zu rei­ni­gen­de Flä­che, da die ent­hal­te­nen Scheu­er­par­ti­kel die obers­te Mate­ri­al­schicht abreiben.

Anlei­tung für einen kalk­frei­en Wasserkocher

Im Was­ser­ko­cher lagert sich Kalk durch Erhit­zen und durch das Ste­hen­las­sen des Was­sers bevor­zugt ab. Mit einer Mischung von Was­ser und ein­fa­chem Essig im Ver­hält­nis 1:1 auf­ge­füllt und ein­mal auf­ge­kocht, löst sich der Kalk sehr schnell auf. Dafür ist der güns­tigs­te Tafel­es­sig aus dem Super­markt schon völ­lig aus­rei­chend. Da im Kocher Lebens­mit­tel zube­rei­tet wer­den, ist Tafel­es­sig zudem bes­ser geeig­net als jedes ande­re Putz­mit­tel. Um stö­ren­de Essig-Aro­men spä­ter voll­stän­dig zu ent­fer­nen, kann der Was­ser­ko­cher ein­fach mit kla­rem Was­ser nach­ge­spült wer­den. Danach wird das Gerät rest­los tro­cken gewischt.

Eine aus­führ­li­che Anlei­tung zum Was­ser­ko­cher ent­kal­ken fin­dest du in unse­rem Rat­ge­ber “Tipps und Tricks: So ent­kal­ken Sie Ihren Was­ser­ko­cher”.

Arma­tu­ren und Spül­be­cken von Kalk befreien

Um Wasch­be­cken oder Arma­tu­ren in Küche und Bad von Kalk zu befrei­en, wird eine Essig- oder Zitro­nen­lö­sung gemischt mit Was­ser ver­wen­det. Wir emp­feh­len zum Test eine Mischung von Essig oder Zitro­ne mit Was­ser im Ver­hält­nis 1:3. Gelingt die Rei­ni­gung noch nicht, kann der säu­re­hal­ti­ge Anteil (Essig oder Zitro­ne) erhöht wer­den. Die Lösung lässt sich mit einer Sprüh­fla­sche aus der Dro­ge­rie gleich­mä­ßig auf­tra­gen. Sie soll­te kei­nes­falls län­ger als 25 Minu­ten ein­wir­ken. Zwi­schen­durch bit­te den Vor­gang beob­ach­ten: Ent­hal­te­ne Säu­re kann sich beim Ent­kal­ken in ein Kera­mik­wasch­be­cken “ein­fres­sen”, wodurch Uneben­hei­ten, also sicht­ba­re klei­ne Löcher, entstehen.

Schwer zugäng­li­che Win­kel am Ansatz der Arma­tur wer­den kalk­frei, indem ein in die Rei­ni­gungs­lö­sung ein­ge­weich­ter, dün­ner Lap­pen pas­send um die ent­spre­chen­de Stel­le an der Arma­tur her­um gewi­ckelt wird. Wich­tig: Nach dem Ein­wir­ken soll­ten Sie die Lösung ent­fer­nen, feucht nach­wi­schen und gründ­lich abtrock­nen, damit kei­ne Säu­re­res­te übrig blei­ben. Besteht Unsi­cher­heit wegen der Mate­ri­al­ver­träg­lich­keit, tes­te den Vor­gang vor­her an einer klei­ne­ren Stelle.

So ent­fernst du Kalk im Inne­ren der Armatur

Eine Kalk­ab­la­ge­rung im Inne­ren eines Was­ser­hahns aus Edel­stahl behin­dert den Was­ser­fluss, kann die Arma­tur selbst zer­set­zen und sie bie­tet auf­grund ihrer porö­sen Beschaf­fen­heit Nähr­bo­den für Bak­te­ri­en. Zur Rei­ni­gung schraubst du 1. die Misch­dü­se, der Strahl­reg­ler am Ende des Was­ser­hahns, von Hand ab. 2. Im zwei­ten Schritt weichst du die metal­le­nen Bestand­tei­le in einem Glas mit einer Essig-Was­ser-Mischung im Ver­hält­nis 1:1 für zehn Minu­ten ein. 3. Die Res­te am Sieb schrubbst du mit einer Zahn­bürs­te ab. Nur Gum­mi­dich­tun­gen rei­nigst du bit­te durch sanf­tes Abrei­ben mit dem Fin­ger ohne ein Rei­ni­gungs­mit­tel. Sie wer­den durch Säu­re zer­stört. 4. Spü­le alle Bestand­tei­le gründ­lich mit Was­ser ab, damit kei­ne Essig­res­te haf­ten blei­ben. Nach dem Zusam­men­set­zen wischt du das Äuße­re der Arma­tur wie­der ordent­lich trocken.

Eine regel­mä­ßi­ge Rei­ni­gung der Arma­tur ist vor allem bei har­tem Was­ser not­wen­dig: Hier lagert sich mehr Kalk ab. Das Por­tal Was­ser­här­te-Deutsch­land bie­tet einen Über­blick über die regio­na­le Was­ser­här­te. Har­tes Was­ser bedeu­tet, dass mehr als 2,5 Mil­li­mol Cal­ci­um­car­bo­nat je Liter ent­hal­ten sind (14°dH). Mit ande­ren Wor­ten sedi­men­tiert im Was­ser ver­mehrt ent­hal­te­nes Cal­ci­um und Magnesium.

Kalk oder Was­ser­fle­cken auf Holz entfernen

Auch Arbeits­flä­chen aus Holz kön­nen von Was­ser­fle­cken oder leich­ten Kalk­ab­la­ge­run­gen betrof­fen sein. Hier ist die Lösung eine Mischung aus Lebens­mit­tel­öl wie Son­nen­blu­men- oder Oli­ven­öl zusam­men mit einer klei­nen Pri­se Salz. Tra­ge einen Ess­löf­fel Öl mit dem ein­ge­rühr­ten Salz auf und rei­be längs zur Mase­rung des Hol­zes die Fle­cken ab.

Bei lackier­ten Holz­flä­chen die von Kalk­ab­la­ge­run­gen betrof­fen sind, ist Vor­sicht ange­bracht: Die Lack­schicht ist nur eine Schicht Kunst­stoff auf der eigent­li­chen Ober­flä­che und wird durch mecha­ni­schen Abrieb schnell ent­fernt. Tes­te hier erst die Rei­ni­gung durch ein wei­ches Radier­gum­mi. Bei hart­nä­cki­gem Schmutz kannst du einen dezi­dier­ten Lack­rei­ni­ger aus einem Bau­markt benut­zen. Auch hier bit­te an einer nicht sicht­ba­ren Stel­le vor­her tes­ten. Bei geöl­tem Holz kann Was­ser­fle­cken oder Kalk vor­ge­beugt wer­den, indem das Holz zwei­mal im Jahr mit einer hand­tel­ler­gro­ßen Men­ge lebens­mit­tel­ver­träg­li­chen Öls, Arbeits­plat­ten­öl oder Lein­öl nach­ge­fet­tet wird – dadurch bil­det sich eine was­ser­ab­wei­sen­de Schicht direkt im Holz.

Ober­flä­chen aus Stein von Kalk reinigen

Für emp­find­li­che Mate­ria­li­en wie etwa Arbeits­flä­chen aus Stein – zum Bei­spiel Mar­mor oder Gra­nit­flä­chen – ist die Kalk­rei­ni­gung mit schar­fen Mit­teln wie Essig nicht emp­feh­lens­wert. Für Kalk­ab­la­ge­rung auf Stein gibt es aber ein ande­res altes Haus­halts­mit­tel: Mit der Innen­sei­te einer Kar­tof­fel­scha­le kann die Kalk­ab­la­ge­rung durch Rei­ben ent­fernt wer­den. Auch hier ist die Nach­be­hand­lung wich­tig. Die Stel­len wer­den feucht nach­ge­wischt und dann sehr gründ­lich abge­trock­net, damit nicht sofort neue Kal­k­rän­der ent­ste­hen können.

Besteck vom Kalk befreien

Nicht immer ist die Spül­ma­schi­ne nach dem Durch­lauf sofort leer geräumt und alle Tei­le abge­trock­net. Gera­de beim Besteck blei­ben oft Was­ser­res­te in Zwi­schen­räu­men wie den Zin­ken der Gabeln zurück und bil­den unschö­ne Kalk­fle­cken, die schwer zu besei­ti­gen sind. Als Haus­mit­tel kann hier Back­pul­ver oder Natron hel­fen, das den Schmutz aufschäumt.

    1. Lege das Besteck in eine mit Alu­fo­lie aus­ge­leg­te Scha­le und gib eine Tüte des Pul­vers und dann kochen­des Was­ser dar­über, sodass das Besteck davon bedeckt wird.
    2. Nicht mehr als eine Stun­de zie­hen las­sen, dann mit einem Geschirr­tuch tro­cken polieren.
    3. Die Zwi­schen­räu­me der Gabel kön­nen getrock­net wer­den, indem die Außen­sei­te des Geschirr­tuchs durch die Zwi­schen­räu­me gezo­gen wird.

Et voilá – alles glänzt wie­der für den nächs­ten Besuch.

Wie ent­steht Kalk?

Kalk, frü­her “Kes­sel­stein” genannt, ist die Abla­ge­rung von Cal­ci­um­car­bo­nat aus dem Lei­tungs­was­ser und tritt mit stei­gen­der Was­ser­här­te ver­mehrt auf. Je nach Regi­on und Was­ser­be­schaf­fen­heit erschei­nen die damit ver­bun­de­nen Fle­cken also mehr oder weni­ger hart­nä­ckig. Sicht­ba­rer Kalk an Spü­le, Arma­tu­ren oder Arbeits­flä­chen ist kein Zei­chen für man­geln­de Hygie­ne, son­dern zeigt nur einen Hand­lungs­be­darf, der von Zeit zu Zeit anfällt. Denn neben den unschö­nen Fle­cken kann Kalk Arma­tu­ren angreifen.

Lässt sich Kalk ver­mei­den? Vor­beu­gen­de Maßnahmen

Kalk ist im Was­ser ent­hal­ten und wenn des­sen Här­te­grad an dei­nem Wohn­ort beson­ders hoch ist, las­sen sich die wei­ßen Rän­der lei­der nicht immer ver­mei­den. Eine grund­sätz­li­che Metho­de zur Vor­beu­gung gegen Kalk – die auch Wasch- und Spül­ma­schi­ne schont – wäre der Ein­bau einer Ent­här­tungs­an­la­ge. Die­se ist dem Was­ser­an­schluss zu Hau­se vor­ge­schal­tet. Ob und wie eine Instal­la­ti­on mög­lich ist, lässt sich im Ein­zel­fall durch einen Sani­tär­be­trieb ein­schät­zen. Unser Tipp lau­tet daher: Beson­ders ste­hen­des Was­ser in Küche und Bad ver­mei­den. Wenn feuch­te Lap­pen nicht lie­gen gelas­sen, son­dern zum Trock­nen auf­ge­hängt, und Was­ser­sprit­zer immer gründ­lich auf­ge­wischt wer­den, hat Kalk kaum Chan­cen. Und für Wasch­ma­schi­ne & Co. sind die im Han­del ange­bo­te­nen, pas­sen­den Ent­kal­ker eine gute Lösung.

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