Jeden Morgen machst du dir mit deinem Kaffeevollautomaten einen frischen Cappuccino oder eine Café Crema. Mit der Maschine funktioniert das bequem auf Knopfdruck. Aber wie reinigst du sie richtig und wie verhinderst du, dass sich Kalk darin ablagert? Wenn du das vergisst, schmeckt der Kaffee nicht mehr, und das Gerät kann Schaden nehmen. UPDATED erklärt, wie du vorgehst, wenn du deinen Vollautomaten entkalken und reinigen willst.
Deine Kaffeemaschine braucht regelmäßig Pflege – und dazu gehört das Entkalken. Vernachlässigst du das, schmeckst du die Ablagerungen mit der Zeit in deinem Kaffee. Aber auch die einzelnen Bauteile des Automaten können beschädigt werden, wenn sich zu viel Kalk absetzt. Der Kalk setzt sich zum Beispiel im Durchlauferhitzer, der Pumpe, der Brühgruppe sowie in Leitungen oder Ventilen ab – bis sie verstopfen. Ein verkalkter Automat braucht zudem länger, um das Wasser zu erhitzen, das kostet mehr Strom.
Wann und wie häufig du deinen Automaten von Kalkresten befreien solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Härtegrad des Wassers: Eine wichtige Rolle spielt die Härte des Wassers in deiner Region. Je härter es ist, desto mehr Kalk ist darin enthalten und desto öfter braucht die Maschine eine Reinigung. Kennst du den Härtegrad deines Wassers nicht, frag bei deinem Wasserversorger oder bei der Stadtverwaltung nach.
- Nutzungshäufigkeit: Nutzt du deinen Vollautomaten mehrmals täglich, solltest du ihn häufiger entkalken, als wenn du nur dreimal pro Woche damit Kaffee kochst. Der Grund: Je mehr Wasser durch das Gerät fließt, desto mehr Ablagerungen entstehen.
- Hinweise des Herstellers: Jedes Gerät funktioniert etwas anders. Achte deshalb auf die Empfehlung des Herstellers, wie oft du deinen Kaffeevollautomaten entkalken solltest. Hinweise dazu findest du in der Bedienungsanleitung.
Bei vielen Maschinen kannst du den Härtegrad des Wassers einstellen. Sie zählen dann mit, wie viele Tassen du zubereitet hast. Daraus berechnen sie den richtigen Zeitpunkt zum Entkalken und weisen dich auf dem Display oder mit einem Signal darauf hin.
Als Faustregel gilt: Nutzt du die Maschine oft und kommt bei dir hartes Wasser aus der Leitung, entkalke sie alle zwei bis drei Wochen. Ist das Wasser in deiner Umgebung eher weich und brühst du dir nur selten einen Kaffee auf, genügt ein Entkalken alle zwei bis drei Monate.
Du kannst deinen Vollautomaten entweder manuell entkalken oder du nutzt ein voreingestelltes Programm deiner Maschine. Beides funktioniert ganz einfach:
- Automatisch: Die meisten Kaffeevollautomaten können sich automatisch entkalken. Sobald das Gerät dich dazu auffordert, gibst du eine fertige Entkalkerlösung in den Wassertank. Dann stellst du einen Messbecher unter die Düse, aus der normalerweise das Getränk fließt. Der Becher sollte groß genug sein, um die komplette Entkalkerflüssigkeit aufzunehmen. Nun brauchst du nur noch auf einen Knopf zu drücken, um das Entkalkungsprogramm zu starten.
- Manuell: Bei einer manuellen Entkalkung mischst du Entkalker und Wasser im vorgegebenen Verhältnis. Angaben dazu findest du in der Bedienungsanleitung. Diese Flüssigkeit füllst du in den Wassertank. Anschließend bereitest du so viele Tassen heißes Wasser zu, bis der Tank leer ist. Danach füllst du den Tank mit klarem Wasser und lässt erneut mehrere Tassen durchlaufen, um alle Reste des Entkalkers aus dem Kaffeevollautomaten zu entfernen.
Tipp: Bei den meisten Maschinen genügt es, wenn du das automatische Programm ablaufen lässt. Kannst du bei deinem Gerät die Wasserhärte nicht einstellen, kann es die Intervalle aber nur ungefähr berechnen. Nutzt du hartes Wasser, kann es nicht schaden, ab und zu einen zusätzlichen Reinigungsvorgang zu starten, egal ob automatisch oder manuell.
Besonders viel Kalk sammelt sich im Wassertank an. Dieser kann sich entweder am Rand des Behälters oder als Schlieren auf dem Wasser absetzen. Außerdem bleiben andere Rückstände aus den Wasserleitungen darin zurück. Bei den automatischen und manuellen Entkalkungsvorgängen gibst du den Entkalker zwar direkt in den Tank, trotzdem ist es sinnvoll, ihn zusätzlich einmal pro Woche per Hand sauberzumachen, um alle Rückstände zu entfernen.
Der Wassertank lässt sich in der Regel herausnehmen. Säubere ihn mit warmem Wasser und etwas Spülmittel und wasche ihn danach gründlich mit klarem Wasser aus. Wichtig ist außerdem, dass du ihn sorgfältig abtrocknest. Manche Tanks kannst du auch im Geschirrspüler reinigen, achte dazu auf die Angaben des Herstellers.
Alle paar Wochen kannst du außerdem einen flüssigen Entkalker nach Packungsanweisung mit Wasser verdünnen und in den Tank füllen. Lasse die Lösung über Nacht einwirken, um alle Kalkreste zu entfernen. Spüle den Behälter anschließend gründlich aus und trockne ihn gut ab.
Welches Entkalkungsmittel du verwenden solltest, empfiehlt dir der Hersteller in der Gebrauchsanleitung. Meist handelt es sich um spezielle Tabs oder ein flüssiges Mittel direkt vom Hersteller. Einige Anbieter weisen darauf hin, dass die Gerätegarantie erlischt, wenn die empfohlenen Produkte nicht verwendet werden.
Andernfalls kannst du auf Spezialentkalker für Kaffeemaschinen aus dem Supermarkt oder dem Drogeriemarkt zurückgreifen. Achte darauf, dass sie eine ähnliche Zusammensetzung haben wie die vorgeschlagenen Artikel. Es gibt auch schonende Bio-Produkte, zum Beispiel auf Milchsäurebasis.
Verwende keinesfalls normales Spülmittel, um deinen Kaffeevollautomaten zu reinigen oder zu entkalken. Auch zu Hausmitteln solltest du besser nicht greifen: Essig ist zu aggressiv, die Säure kann Dichtungen und Schläuche angreifen. Außerdem schmeckt der Kaffee anschließend unangenehm. Zitronensäure eignet sich vor allem zum Entkalken mit kaltem Wasser, ist also ebenfalls nicht für Vollautomaten geeignet, die das Wasser erhitzen.
Wenn in deiner Region das Wasser besonders hart ist, kannst du deine Maschine von vornherein vor zu viel Kalk schützen. Eine Möglichkeit ist, dass du auf Leitungswasser verzichtest. Nutze stattdessen stilles Mineralwasser. Alternativ schaffst du dir einen Wasserfilter an, der das Wasser entkalkt und weicher macht. Das gefilterte Wasser verwendest du dann für deinen Kaffeevollautomaten.
Die Brühgruppe ist das Herzstück jedes Kaffeevollautomaten. Der gemahlene Kaffee wird in der Brühkammer zusammengepresst. Anschließend drückt die Maschine das Wasser mit hohem Druck durch das Kaffeepulver, damit sich die Aromastoffe lösen. Das Pulver bleibt im Metallsieb hängen, der Kaffee gelangt über die Düse in die Tasse. Das Pulver wird anschließend als Trester in einen Abfallbehälter befördert.
Beim Mahlen, Pressen und Transport des Kaffeepulvers sowie des fertigen Kaffees können Wasser und Pulver austreten und in die Brühgruppe gelangen. Bleiben sie dort längere Zeit, bilden sich Bakterien und Schimmel. Du solltest deshalb die Brühgruppe mindestens einmal pro Woche reinigen.
Je nach Gerät hast du zwei Möglichkeiten:
- Bei einigen Modellen kannst du die Brühgruppe aus dem Gerät entnehmen. Wie du das genau machst, liest du in der Gebrauchsanweisung. Spüle die Brühgruppe anschließend unter heißem, klarem Wasser ab. Verwende kein Spülmittel.
- Bei günstigeren Geräten ist die Brühgruppe häufig fest verbaut. Du kannst sie dann nur mit dem normalen Reinigungsprogramm der Maschine säubern, das du auch zum Entkalken nutzt (siehe Kapitel “Entkalkungsvorgang: Automatisch oder manuell“).
Bakterien und Schimmel können sich im Kaffeevollautomaten nicht nur in der Brühgruppe bilden. Du solltest die Behälter für Kaffeesatz und Bohnen sowie den Milchaufschäumer ebenfalls regelmäßig reinigen.
Der Milchaufschäumer kommt regelmäßig mit Milch oder Milchersatzgetränken in Kontakt. Wenn die Reste nicht entfernt werden, können sie antrocknen – und es bilden sich Schimmel und Bakterien. Du solltest das System deshalb nach jeder Nutzung säubern, mindestens einmal täglich. Dazu gehören der Behälter, die Schläuche und die Düse.
Einige Vollautomaten fragen dich nach jedem Aufschäumen, ob du das System durchspülen willst. Sie werden dann automatisch mit klarem Wasser gereinigt.
Du kannst den Milchaufschäumer auch manuell reinigen:
- Gib klares Wasser in den Milchbehälter und starte den Aufschäumvorgang.
- Spüle den Ansaugschlauch mehrmals mit dem Wasser durch.
- Nimm den Behälter ab und reinige ihn mit warmem Wasser und etwas Spülmittel.
- Spüle mit klarem Wasser nach und trockne den Behälter gut ab.
Hinweis: Hast du keinen integrierten Behälter, stelle ein Gefäß mit Wasser unter den Ansaugschlauch und spüle das System durch.
Die eventuell vorhandene Aufschäumdüse reinigst du, indem du mehrere Dampfstöße austreten lässt. Wische sie anschließend mit einem feuchten Tuch ab. Besitzt deine Maschine einen Cappuccinatore-Aufsatz zum Aufschäumen, nimmst du diesen ebenfalls ab und reinigst ihn mit klarem Wasser und etwas Spülmittel. Vergiss das Nachspülen mit klarem Wasser und das Abtrocknen nicht.
Der Trester ist der warme, feuchte Kaffeesatz, der nach dem Brühvorgang übrig bleibt und im Tresterbehälter landet. Der Trester enthält Kaffeefette, die sich mit der Zeit absetzen und den Tresterbehälter verschmutzen. Du solltest diesen Behälter am besten täglich leeren, denn hier kann sich schnell Schimmel bilden. Viele Maschinen zeigen an, wenn er voll ist, aber so lange solltest du nicht warten.
Nimm den Tresterbehälter aus der Maschine, entferne den Trester und wische den Behälter mit einem feuchten Tuch aus. Reinige ihn anschließend mit heißem Wasser und etwas Spülmittel. Trockne ihn zum Schluss gründlich mit einem Geschirrhandtuch ab.
Vollautomaten mahlen die Kaffeebohnen immer dann, wenn du ein Getränk zubereitest. Die Bohnen dafür befinden sich oft längere Zeit im Kaffeebohnenbehälter. Kaffeefette setzen sich darin ebenso ab wie Staub und andere Schmutzpartikel.
Daher solltest du auch diesen Behälter regelmäßig reinigen – am besten dann, wenn er leer ist und bevor du ihn mit neuen Bohnen befüllst. Meist kannst du den Behälter herausnehmen. Wasche ihn gründlich mit Wasser und Spülmittel aus und spüle mit klarem Wasser nach, um alle Reste des Reinigungsmittels zu entfernen. Trockne den Behälter anschließend ab. Dann kannst du ihn wieder einbauen.
Du solltest deinen Kaffeevollautomaten gut pflegen und regelmäßig reinigen, damit sich keine Bakterien, kein Schimmel und kein Kalk absetzen können. Wie oft du dein Gerät entkalken solltest, hängt davon ab, wie oft du es benutzt und wie hart das Wasser in deiner Region ist. Besonders wichtig ist ein sauberer Wassertank – verwende zum Reinigen stets passende Reinigungsmittel. Auch die Brühgruppe, den Tresterbehälter, das Gefäß für die Bohnen und das Milchsystem solltest du regelmäßig reinigen.
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