Auch in Zeiten von Netflix, Disney+ & Co. spielt lineares Fernsehen noch eine große Rolle. Die Anschlüsse sind in vielen Wohnungen bereits gelegt und Gebühren dafür fallen ohnehin an. Da lohnt es sich, das Kabelfernsehen auch zu nutzen. Mit Pay-TV-Angeboten locken Kabelnetzbetreiber sogar mit zusätzlichen Sendern und höherer Qualität. Doch wie sieht es mit der Auswahl, den Preisen und dem Anschluss selbst aus? Hier erfährst du alles dazu.
Das erfahrt ihr gleich
- Kabelfernsehen: Kosten für den Anschluss
- Pay-TV und Kombi-Angebote: So holst du mehr aus deinem Kabelanschluss
- Weibliche und männliche Enden des Antennenkabels
- Kabelfernsehen anschließen: So gehst du vor
- Signalstörungen? Das kannst du tun
- Kabelfernsehen: Mehrere Fernseher anschließen
- Wie hättest du dein Kabelfernsehen gern?
Um über das Kabelnetz fernsehen zu können, brauchst du einen entsprechenden Anschluss. Wohnst du zur Miete, bekommst du Informationen darüber von deinem Vermieter oder der Hausverwaltung. In deiner Miete ist oft auch schon die Grundgebühr inbegriffen. Die beträgt in etwa zehn bis 20 Euro. Hast du ein Haus, musst du dich um den Anschluss selbst kümmern. Melde dich dafür beim zuständigen Netzbetreiber. Bedenke aber, dass in diesem Fall zusätzliche Kosten auf dich zukommen. Hast du den Anschluss, kannst du mit dem Anschließen beginnen. Eine Anleitung dazu findest du weiter unten.
Es gibt auch noch die Möglichkeit, deinen Kabelanschluss zu erweitern. Das funktioniert über einen Digital-Receiver und einen passenden Vertrag. Inbegriffen ist meist etwa HDTV, damit du auch private Sender in deutlich schärferem HD schauen kannst. Kostenlos gibt es die nur in SD-Qualität. Außerdem bekommst du so oft viele zusätzliche Sender. Die senden dann etwa Dokumentationen, Serien, Filme, Sportübertragungen und vieles mehr. Im Folgenden findest du Informationen zu Verträgen und Kosten für den erweiterten Kabelanschluss.
Seit der Übernahme von Kabel Deutschland und Unitymedia hält Vodafone ein Quasi-Monopol als Kabelnetzbetreiber. Rund 22 Millionen Haushalte sind an das hiesige Kabelnetz angeschlossen, davon versorgt Vodafone etwa 80 Prozent. Ob auch du dazugehörst, kannst du direkt auf der Seite des Anbieters herausfinden. Dazu brauchst du nur deine Adresse einzugeben und den Anschluss zu checken. Danach siehst du, welche Produkte für dich infrage kommen. Für Kabelfernsehen hat Vodafone ein Einzelangebot und mehrere Kombi-Angebote. Bei diesen bekommst du etwa Internet und Telefon für einen vergünstigten Paketpreis dazu.
Das bietet GigaTV Cable: Für 9,99 Euro in den ersten sechs Monaten und danach 14,99 Euro erhältst du 94 SD-Sender und 55 HD-Sender, darunter etwa auch ProSieben sowie RTL HD. Erweitern lässt sich GigaTV Cable um Vodafone Premium mit 21 zusätzlichen HD-Sendern für fünf Euro pro Monat und um Vodafone Premium Plus mit weiteren 18 HD-Sendern für 6,99 Euro pro Monat. Die Anschlussgebühr beträgt einmalig 49,99 Euro.
Der einzige nennenswerte Konkurrent für Vodafone im überregionalen Kabelnetz ist Tele Columbus. Das Unternehmen bietet unter der Marke Pyur Anschlüsse für Kabel-TV an. Statt über einen Receiver zu schauen, kannst du hier ganz einfach ein CI+-Modul nutzen. Allerdings muss dein Fernseher dafür einen entsprechenden Einschub haben. Gibt es den an deinem Gerät nicht, kannst du bei Pyur aber auch einen Receiver mit Smartcard anschließen. Nicht fehlen dürfen bei Pyur Kombi-Angebote mit Internet und Telefon.
Das bietet Pyur HDTV: Im HDTV-Angebot sind 26 private Sender in HD-Qualität enthalten. Dafür zahlst du monatlich 9,75 Euro. Eine teure Anschlussgebühr entfällt bei Pyur. Für einen monatlichen Aufpreis kannst du PremiumTV Start mit zehn und PremiumTV Plus mit 30 zusätzlichen Sendern hinzubuchen. Die Preise dafür verrät Pyur allerdings erst, wenn du deine Adresse eingibst.
Wie bereits erwähnt, hält Vodafone den überwältigenden Großteil der deutschen Kabelanschlüsse. Allerdings gibt es auch noch ein paar kleinere Kabelnetzbetreiber. Welche das in deiner Region sind, erfährst du über deinen Vermieter, deine Hausverwaltung oder in der Gemeinde- oder Stadtverwaltung.
Reicht dir die Auswahl an Anbietern und Produkten nicht aus, kannst du auf Alternativen zurückgreifen. Das ist etwa der Fernsehempfang über den Internetanschluss. Solches IPTV gibt es etwa in Form von Magenta TV bei der Telekom. Schaust du bevorzugt per Satellit fern, bekommst du HD und zusätzliche Sender per HD+.
Doch nun zurück zum Kabelfernsehen, genauer dem Anschluss. Zunächst solltest du wissen, wie dieser aussieht. Antennenkabel (Koaxialkabel) können zwei unterschiedliche Enden bzw. Stecker haben: männliche und weibliche. Was zunächst etwas seltsam klingt, ist ganz einfach erklärt. Die Bezeichnungen leiten sich von der Form des sogenannten Zentralkontakts ab: Männliche Kabelenden haben einen steckerförmigen Zentralkontakt (ein kleiner Metallstift in der Mitte des Steckers), weibliche Kabelenden haben einen buchsenförmigen Zentralkontakt (ein Loch in der Mitte des Steckers).
Um zu Hause Kabelfernsehen zu empfangen, brauchst du drei simple Dinge: deinen Fernseher (plus ggf. Receiver), eine Antennensteckdose und ein Antennenkabel, auch Koaxialkabel genannt. Dann kann es auch schon losgehen:
- Stecke das männliche Ende des Antennenkabels in die weibliche Buchse an deinem Receiver oder (falls der Receiver im TV-Gerät integriert ist) am Fernseher.
- Stecke das weibliche Ende des Antennenkabels in die männliche Buchse der Antennensteckdose – in der Regel ist es die linke Buchse.
- Falls du einen separaten Receiver benutzt, verbinde ihn mit dem Fernseher. Je nach Anschlussmöglichkeiten nutzt du dafür ein HDMI‑, Scart- oder Koaxialkabel.
- Schließe den Fernseher und falls vorhanden den Receiver an den Strom an und schalte beide Geräte ein.
- Anschließend prüfst du die Qualität von Bild und Ton. Bist du zufrieden, steht dem Fernsehgenuss nichts mehr im Weg.
Antennensteckdosen verfügen in der Regel über zwei oder drei Buchsen. Sind nur zwei Buchsen vorhanden, liefert die linke das Fernsehsignal und die rechte das Radiosignal. Antennensteckdosen mit drei Buchsen werden auch als Multimediadosen bezeichnet. Der dritte Anschluss, der sich normalerweise unter den beiden üblichen befindet, ist für Datenströme vorgesehen. Er überträgt zum Beispiel das Internetsignal, das an einigen Orten per Kabelanschluss ins Haus kommt.
Manchmal befindet sich die Antennensteckdose einfach an der völlig falschen Stelle im Wohnzimmer – du möchtest deinen Fernseher am liebsten weit weg davon aufstellen. Dafür ist das Antennenkabel, das du besitzt, aber viel zu kurz? In diesem Fall hast du folgende Möglichkeiten:
- Kaufe einfach ein neues Antennenkabel, das lang genug ist.
- Verbinde zwei Antennenkabel miteinander. Du kannst männliche und weibliche Enden einfach ineinander stecken.
- Verbinde zwei Antennenkabel mit einer sogenannten F‑Kupplung. Diese Möglichkeit kommt zum Beispiel infrage, wenn du ein zweites Antennenkabel hast, bei dem eines der Enden beschädigt ist. Für die Verbindung mit einer F‑Kupplung ist es notwendig, beide Kabel aufzuschneiden und mit ihrem “Innenleben” zu arbeiten – deshalb ist diese Methode vorrangig etwas für Profis.
Rauscht das Bild oder kommt der Ton nicht richtig durch, liegt das oft an einem zu schwachen Kabelsignal oder einer Signalstörung.
Folgendes kannst du tun, um der Ursache hierfür auf den Grund zu gehen:
- Prüfe alle Steckverbindungen: Sitzen sie fest und stabil?
- Wirf einen genauen Blick auf das Antennenkabel: Könnte es irgendwo gebrochen oder anderweitig beschädigt sein? Probiere es ggf. mit einem anderen, hochwertigeren Kabel.
- Führe einen Sendersuchlauf durch. Hin und wieder ändern sich Frequenzen oder Kanalbelegungen. Mit dem neuen Suchdurchlauf kann dein Fernseher alles neu sortieren.
- Starte, wenn vorhanden, die Eigendiagnosefunktion deines Fernsehers.
- Entferne Geräte wie Router aus der Umgebung des Antennenkabels, da diese teilweise die Signalübertragung stören können.
- Sprich mit deinen Nachbarn: Treten die Probleme dort auch auf? Vielleicht steckt eine regionale Störung im Kabelnetz dahinter.
- Lass deinen Anschluss ggf. über den Kabelanbieter prüfen.
Du möchtest die Late Night Show am liebsten im Bett schauen, damit du dich danach direkt umdrehen und einschlafen kannst? Ein zusätzlicher Fernseher im Schlafzimmer müsste her. Aber wie bekommt dieser Kabelempfang, wenn sich die einzige Antennensteckdose im Wohnzimmer befindet?
Hier hilft ein sogenannter T‑Adapter mit mehreren Ausgängen. Dabei handelt es sich um einen Signalverteiler für die Antennensteckdose. Er hat drei Stecker: Den weiblichen steckst du in die Antennensteckdose und an die beiden anderen Stecker kannst du je ein Antennenkabel anschließen – eins für den Fernseher im Wohnzimmer und eins für das TV-Gerät im Schlafzimmer.
Tipp: Es gibt auch Adapter, die mehr als zwei Ausgänge haben, sodass du mehr Geräte anschließen kannst. Beachte aber: Je mehr Fernseher du anschließt und je länger die Kabel zu den einzelnen Geräten sind, umso schwächer wird unter Umständen das Signal – das gilt vor allem, wenn auf mehreren Geräten gleichzeitig ferngesehen wird.
Wenn du alle Hardware zusammen hast und der Vertrag mit dem Kabelanbieter steht, ist das Anschließen des Kabelfernsehens ein Kinderspiel. Du willst in mehreren Zimmern fernsehen, hast aber nur eine Antennensteckdose? Auch kein Problem: Mit einem Adapter lässt sich das Signal splitten, um mehrere Antennenkabel für mehrere TV-Geräte anzuschließen. Noch mehr Kabel im Haus kannst du nicht gebrauchen? Dann ist TV-IP wahrscheinlich genau das Richtige für dich: Dabei wird das Fernsehsignal per WLAN im ganzen Haus verteilt. Egal, wie und wo du zu Hause Kabelfernsehen genießen willst – mit unseren Tipps schaffst du es im Handumdrehen.
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