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iPho­ne Apps für Men­schen mit Behinderungen

Dank verschiedener Spezial-Apps ist ein iPhone auch von Menschen mit körperlichen Einschränkungen gut zu benutzen.

Eine Ges­te – und das iPho­ne erzählt alles, was auf dem Dis­play pas­siert: Smart­phones sind viel­sei­ti­ge Hel­fer, auf die auch Per­so­nen mit ein­ge­schränk­tem Seh- oder Hör­ver­mö­gen nicht ver­zich­ten müs­sen. Wir zei­gen Bei­spie­le der Mög­lich­kei­ten und Apps eines iPho­nes, die das Bedie­nen und Nut­zen des Geräts mit einer kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gung erleichtern.

Apps und Hil­fen bei ver­min­der­tem Sehvermögen

Das prak­ti­sche an Smart­phones ist unter ande­rem das gro­ße Dis­play mit sei­nen viel­fäl­ti­gen Anzei­ge­mög­lich­kei­ten. Doch was ist, wenn der Benut­zer ein ein­ge­schränk­tes Seh­ver­mö­gen hat oder blind ist? Dann lässt sich das Gerät über ver­schie­de­ne Hilfs­funk­tio­nen und ‑ein­stel­lun­gen den­noch verwenden.

Voice­Over: Mit Ges­ten den Bild­schirm vor­le­sen lassen

Voice­Over ist eine Funk­ti­on, die mit­tels ver­schie­de­ner Ges­ten die iPho­ne-Steue­rung erlaubt, auch wenn der Benut­zer das Dis­play nicht erken­nen kann. Das gene­rel­le Ein­schal­ten erfolgt über Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Bedie­nungs­hil­fen > Voice­Over. Danach kann die Funk­ti­on durch ein drei­ma­li­ges Drü­cken der Home-Tas­te auf­ge­ru­fen werden.

Wird anschlie­ßend mit den Fin­gern über das Dis­play gefah­ren, liest das Gerät jedes berühr­te Objekt vor. So erfährt der Benut­zer bei­spiels­wei­se den Lade­zu­stand des Akkus oder wel­che Apps instal­liert sind. Durch das Tip­pen auf ein Objekt, Rechts-/Links-Strei­chen mit den Fin­gern oder das Tip­pen mit meh­re­ren Fin­gern gleich­zei­tig ste­hen ver­schie­de­ne Aus­wahl­op­tio­nen zur Verfügung.

Voice­Over ist in iOS inte­griert und arbei­tet daher mit allen iPho­nes Apps zusam­men. Wer bei­spiels­wei­se eine E‑Mail oder eine Notiz schrei­ben will, dem liest das iPho­ne jede berühr­te Tas­te des Key­boards vor. Mit “Auto-Text spre­chen” wird auch das gesam­te geschrie­be­ne Wort zur Über­prü­fung der rich­ti­gen Ein­ga­be vor­ge­le­sen. Die Unter­stüt­zung bei Seh­be­hin­de­run­gen beherrscht außer­dem das Lesen von hand­schrift­li­chen Ein­ga­ben und diver­se Braille-Funk­tio­nen (Blin­den­schrift).

Voice­Over-Bedie­nung mit dem Rotor

Der Rotor ist eine Art vir­tu­el­le Dreh­schei­be, mit der sich die Funk­ti­ons­wei­sen von Voice­Over sehr leicht anpas­sen lässt. Sie wird inner­halb des Voice­Over-Menüs akti­viert. Auf­ge­ru­fen, ange­zeigt und bedient wird der Rotor, indem zwei Fin­ger auf das Dis­play gelegt und im Kreis gedreht wer­den. Dabei erschei­nen ver­schie­de­ne Optio­nen, die der Rotor vor­liest. Das Aus­wäh­len einer bestimm­ten Opti­on erfolgt durch Anhe­ben der Finger.

Zu den ver­füg­ba­ren Funk­tio­nen zäh­len bei­spiels­wei­se die Ein­stel­lung der Laut­stär­ke und Sprach­ge­schwin­dig­keit von Voi­veO­ver. Die Benut­zer kön­nen eben­so von einem Ele­ment auf dem Dis­play zum nächs­ten navi­gie­ren. Das funk­tio­niert vom Dock- zum Home-Bild­schirm, von Über­schrift zu Über­schrift oder von Link zu Link inner­halb von Webseiten. 

Sprach­aus­ga­be: Das iPho­ne als Vorleser

Wer Tex­te im All­ge­mei­nen auf dem Dis­play nur schwer lesen kann, dem hilft die Funk­ti­on “Bild­schirm­in­halt spre­chen” wei­ter. Die Akti­vie­rung erfolgt über die Schrit­te Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Bedie­nungs­hil­fen > Sprach­aus­ga­be > Bild­schirm­in­halt spre­chen. Wenn man anschlie­ßend mit zwei Fin­gern vom obe­ren Dis­play­rand nach unten streicht, liest das iPho­ne auf dem Dis­play ange­zeig­te Tex­te vor.

Dik­tier­funk­ti­on: Spra­che wird zu Text

Ein­fach in das Smart­phone spre­chen und dar­aus geschrie­be­nen Text machen las­sen: Das ist der Kom­fort der Diktierfunktion.

Tex­te aller Art, Noti­zen oder die Inhal­te von E‑Mails las­sen sich dar­über ohne Tip­pen auf dem Key­board erstel­len. Die Akti­vie­rung läuft über die Ein­stel­lungs­schrit­te Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Tas­ta­tur > Dik­tier­funk­ti­on akti­vie­ren (Schie­be­schal­ter auf Grün stel­len). Soll die Funk­ti­on benutzt wer­den, ruft man eine belie­bi­ge App auf, die mit der Tas­ta­tur zu bedie­nen ist und tippt das Mikro­fon-Sym­bol an. Für das Erstel­len einer E‑Mail im E‑Mail-Pro­gramm bei­spiels­wei­se öff­net sich dann eine Mas­ke, in der der gespro­che­nen Text als geschrie­be­ner Text erscheint. Mit Fer­tig wird das Dik­tat beendet.

Zoom und Lupe: Grö­ßer ist besser

Die Zoom-Funk­ti­on ist eine Bild­schirm­lu­pe, mit der sich Teil­be­rei­che des Dis­play­bil­des ver­grö­ßert dar­stel­len las­sen. Sie ist über Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Bedie­nungs­hil­fen > Zoom zu errei­chen. Es gibt die Mög­lich­keit, die Ver­grö­ße­rung als ver­schieb­ba­res Teil­fens­ter oder als Voll­bild-Zoom ein­zu­stel­len. Das zwei­ma­li­ge Tip­pen mit drei Fin­gern gleich­zei­tig schal­tet die Funk­ti­on ein und aus.

Die Lupen­funk­ti­on benutzt das Kame­ra­ob­jek­tiv des iPho­nes. Sie ver­grö­ßert klei­ne Objek­te und macht sie dadurch bes­ser erkennt­lich. Zusätz­li­che Unter­stüt­zung kommt vom Blitz als Lam­pe für die Objekt­be­leuch­tung und ein­stell­ba­ren Farb­fil­tern. Die Lupe wird über Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Bedie­nungs­hil­fen > Lupe akti­viert und durch drei­ma­li­ges schnel­les Betä­ti­gen der Home-Tas­te ein­ge­schal­tet. Durch Wischen nach oben/unten lässt sich der Ver­grö­ße­rungs­grad einstellen.

Dis­play-Anpas­sun­gen: Farb­fil­ter für bes­se­res Sehen

Die Dar­stel­lung von Far­ben auf dem Dis­play des iPho­nes lässt sich mit der Funk­ti­on “Dis­play Anpas­sun­gen” ver­än­dern: Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Bedie­nungs­hil­fen > Dis­play-Anpas­sun­gen. Die­se Mög­lich­keit ist bei­spiels­wei­se hilf­reich für Per­so­nen mit Farb­blind­heit und ähn­li­chen Ein­schrän­kun­gen. Die Anpas­sun­gen sind ein­stell­bar über ver­schie­de­ne Farb­fil­ter, das Ein­stel­len der Farb­in­ten­si­tät und des Farb­sti­ches sowie Ver­än­de­run­gen der Bildrate.

Apps und Hil­fen bei ver­min­der­tem Hörvermögen

Als Uni­ver­sal­ta­lent wird das iPho­ne auch gern für das Hören von Musik, Hör­bü­chern und ähn­li­chen Audio-Inhal­ten benutzt. Wer in die­sem Bereich gehan­di­capt ist, fin­det im Gerät eben­falls ein­ge­bau­te Hil­fen – bis hin zur Anbin­dung an Hörgeräte.

iPho­ne und Hör­hil­fen: Mit drei Klicks bes­ser verstehen

Apple unter­hält eine Koope­ra­ti­on mit zahl­rei­chen Her­stel­lern von Hör­ge­rä­ten, die Pro­duk­te “Made for iPho­ne” anbie­ten. Per Blue­tooth las­sen sich die­se kom­for­ta­bel über das Smart­phone steuern.
Die ent­spre­chen­den Funk­tio­nen wer­den bei einem gekop­pel­ten Gerät über ein drei­ma­li­ges schnel­les Betä­ti­gen der Home-Tas­te auf­ge­ru­fen. Alter­na­tiv ist ein Zugriff über Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Bedie­nungs­hil­fen > Hör­ge­rä­te möglich.
Bat­te­rie­lauf­zeit, Laut­stär­ke, Ton­vor­ein­stel­lung und ande­re Ein­stel­lun­gen sind mög­lich. Dazu gehört auch “Live Mit­hö­ren”: Damit ver­wan­delt sich das Mikro­fon des Smart­phones in ein exter­nes Mikro­fon des Hör­ge­rä­tes. Es ana­ly­siert die Umge­bungs­ge­räu­sche und passt sei­ne Ein­stel­lun­gen ent­spre­chend an, um best­mög­li­ches Ver­ste­hen zu ermög­li­chen. Das kann bei­spiels­wei­se bei Unter­hal­tun­gen in gro­ßer Run­de oder lau­ten Räu­men helfen.

Mono-Audio: Kei­ne Inhal­te verpassen

Ste­reo-Hören ist die nor­ma­le Funk­ti­on bei einem Kopf­hö­rer: Getrenn­te Ton­spu­ren links und rechts wer­den im Hör­zen­trum des Men­schen zu einem plas­ti­schen Gesamt­ein­druck zusam­men­ge­fügt. Wer aller­dings auf einem Ohr nur schwer oder gar nicht hört, kann die Infor­ma­tio­nen eines Ton-Kanals nicht (rich­tig) wahr­neh­men. Das ver­hin­dert die Mono-Audio-Funk­ti­on: Mit Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Bedie­nungs­hil­fen > Mono-Audio wer­den die bei­den Ton­spu­ren zusam­men­ge­legt und jeweils an bei­de Kopf­hö­rer­sei­ten gesendet.

Face­Time: Per Video­te­le­fo­nat kommunizieren

Face­Time ist die Video­te­le­fo­nie-Funk­ti­on von Apple. Sie ist aller­dings auch nur zwi­schen Apple-Gerä­ten (iPho­ne, iPad, iPod touch oder Mac) ein­setz­bar. Durch die Bild­über­tra­gung eig­net sich face­Time auch als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel für tau­be Per­so­nen, die sich mit Gebär­den­spra­che verständigen.
Für die Ein­rich­tung geht der Benut­zer auf Ein­stel­lun­gen > Face­Time und stellt den Schie­be­schal­ter auf Grün. Anschlie­ßend loggt er sich noch mit der Apple ID ein und gibt die E‑Mail-Adres­sen oder Han­dy-Num­mer an, unter denen er erreich­bar sein möchte.

Neben die­sen “gro­ßen” Bedie­nungs­hil­fen hat das iPho­ne noch wei­te­re Funk­tio­nen, die Men­schen mit kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen nütz­lich sein kön­nen. Das zäh­len bei­spiels­wei­se der Text-Nach­rich­ten­ser­vice “iMes­sa­ge”, opti­sche und Vibra­ti­ons­alar­me oder Schal­ter­steue­run­gen als Hil­fe bei moto­ri­schen Ein­schrän­kun­gen. Vie­le Funk­tio­nen sind zudem durch den “Siri”-Assistenten per Sprach­be­fehl steu­er­bar; auch Voice­Over gehört dazu.

In einem Gerät vie­le Bedienungshilfen

Das iPho­ne ist auch für Men­schen mit kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen ein prak­ti­sches Gerät. Wie unse­re Dar­stel­lung der Bedie­nungs­hil­fen gezeigt hat, wird eine brei­tes Spek­trum abge­deckt. Vor­le­se-Funk­tio­nen für Seh­be­hin­der­te, Spra­che-zu-Text-Umwand­lung, Ver­grö­ße­rungs­funk­tio­nen, Dis­play-Anpas­sun­gen, Kopp­lung mit Hör­ge­rä­ten oder Video­te­le­fo­nie sind nur eini­ge Beispiele.

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