Gerade bei mobilen Geräten wie Smartphones hast du vermutlich schon Bezeichnungen wie „IP67“ oder „IP68“ gelesen. Sie kommen heute besonders häufig vor. Gemeint ist damit der Schutz der Geräte gegen das Eindringen von Wasser, Staub und Schmutz. Die Zahlen sind hier die wichtigen Faktoren. Doch was bedeuten diese nun genau und wieso solltest du die IP-Schutzart nicht mit der elektrischen Schutzklasse verwechseln? Alles dazu erfährst du hier.
Du möchtest wissen, ob dein Wunsch-Smartphone wasserdicht ist? Dann solltest du auf der Verpackung oder im Datenblatt nach dem IP-Code Ausschau halten. Die Abkürzung „IP“ steht für „International Protection“ und verrät dir zusammen mit der nachfolgenden Zahlenkombination, wie gut ein Gerät gegen Wasser und andere äußere Einflüsse geschützt ist.
Normalerweise bestehen IP-Codes aus den Buchstaben „IP“ und zwei Zahlen („IP XX“). Die erste Zahl verrät dir, wie gut ein Gerät gegen Staub und Berührung geschützt ist. Die zweite Ziffer gibt die Wasserfestigkeit an. Für manche Geräte ist allerdings nur eine der Zahlen von Bedeutung. In diesem Fall wird die Zahl, die keine Rolle spielt, durch ein „X“ ersetzt. So kommen IP-Schutzarten wie IPX4 oder IP5X zustande.
Wenn es um Technik geht, ist häufig von IP-Schutzklassen oder auch IP-Schutzarten die Rede. Beide Begriffe werden oft synonym verwendet – obwohl sie eigentlich zwei vollkommen unterschiedliche Dinge bezeichnen. Denn: Während es bei IP-Schutzarten um den Schutz des technischen Geräts geht, dreht sich bei den Schutzklassen alles um den Schutz der Nutzerin bzw. des Nutzers.
- IP-Schutzarten: Sie geben Aufschluss darüber, wie gut ein Gehäuse gegen Wasser, Berührung oder Fremdkörper geschützt ist. Mit Fremdkörpern sind zum Beispiel Steinchen oder auch Staub gemeint. Die IP-Schutzarten werden in IP-Codes eingeteilt und auf Produkten angegeben.
- Schutzklassen: Sie beschreiben die Sicherheitsmaßnahmen, die getroffen wurden, um einen elektrischen Schlag beim Nutzenden zu vermeiden.
In den folgenden Tabellen findest du die wichtigsten Infos zu den IP-Schutzarten:
Schutz gegen Fremdkörper und Berührung
IP-Code | Bezeichnung |
---|---|
IP0X | Kein Schutz gegen Fremdkörper und Berührung |
IP1X | Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 50 Millimetern und Berührung mit dem Handrücken |
IP2X | Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 12 Millimetern und Berührung mit dem Finger |
IP3X | Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 2,5 Millimetern und Berührung mit einem Werkzeug |
IP4X | Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 1 Millimeter und Berührung mit einem Draht |
IP5X | Geschützt gegen Staub in schädigender Menge und vollständiger Schutz gegen Berührung |
IP6X | Staubdicht und vollständiger Schutz gegen Berührung |
Schutz gegen Wasser
IP-Code | Beschreibung |
---|---|
IPX0 | Kein Schutz |
IPX1 | Schutz gegen Tropfwasser |
IPX2 | Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gerät bis zu 15 Grad geneigt ist |
IPX3 | Schutz gegen fallendes Sprühwasser, bis zu 60 Grad gegen die Senkrechte |
IPX4 | Schutz gegen Spritzwasser von allen Seiten |
IPX5 | Schutz gegen Strahlwasser aus jedem Winkel |
IPX6 | Schutz gegen starkes Strahlwasser |
IPX7 | Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen für bis zu 30 Minuten und einem Meter Wassertiefe |
IPX8 | Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen, die Wassertiefe variiert je nach Hersteller |
Am Beispiel eines Smartphones mit IP67-Zertifzierung lässt sich also festhalten:
Das Gerät ist vollständig gegen das Eindringen von festen Körpern und Staub geschützt. Außerdem hält es zeitweiligem Untertauchen Stand. Wichtig ist allerdings, dass das nur bei klarem Süßwasser gilt. Salzwasser und Chemikalien schließt die PC-Schutzart nicht mit ein.
Oft ist von „IP-Schutzklassen“ die Rede, wenn eigentlich die IP-Schutzart gemeint ist. Schutzklassen haben jedoch eine andere Bedeutung und werden nicht mit dem IP-Kürzel versehen. Die Bezeichnung „IP-Schutzklasse“ ist somit nicht korrekt.
Stattdessen ist hier nur von „Schutzklassen“ die Rede. Es handelt sich dabei um eine Kennzeichnung dafür, wie gut ein Gerät dagegen geschützt ist, einen Stromschlag zu verursachen.
Schutzklasse 0
Bei dieser Schutzklasse sind die stromführenden Teile eines Geräts mit einer Basisisolierung versehen. Es gibt allerdings keinen zusätzlichen Schutz gegen Stromschläge. Geräte, die diese Schutzklasse aufweisen, dürfen in Deutschland und Österreich deshalb nicht benutzt oder verkauft werden.
Schutzklasse 1
Die Schutzklasse 1 sieht vor, dass ein sogenannter Schutzleiter verbaut werden muss. Er verhindert, dass Nutzer einen Stromschlag bekommen, auch wenn ein stromführendes Teil im Gerät einen Defekt aufweist. Der Schutzleiter ist ein Kabel, das zwischen den stromführenden Teilen und der Erdung sitzt und Spannung automatisch ableitet. Er sorgt zum Beispiel dafür, dass es bei einer Fehlspannung zum Kurzschluss kommt und verhindert so Schlimmeres. Vor allem Haushaltsgroßgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen sind mit Schutzklasse 1 ausgestattet.
Schutzklasse 2
Bei Schutzklasse 2 gibt es zwar keinen Schutzleiter, dafür aber eine doppelte oder verstärkte Isolierung. Sie schirmt die stromführenden von den berührbaren Teilen eines Geräts ab. Die Spannung bleibt so in jedem Fall im Inneren und der Nutzer kann keinen Stromschlag bekommen. Zur Schutzklasse 2 zählen vor allem Haushaltskleingeräte wie Ventilatoren oder auch Elektrogeräte zur Körperpflege wie Epilierer. Auch Elektrowerkzeuge fallen in diesen Bereich.
Schutzklasse 3
Geräte, die zur Schutzklasse 3 gehören, sind ebenfalls besonders gut isoliert. Zusätzlich werden sie ausschließlich mit einer sogenannten Sicherheitskleinspannung (SELV, Safety Extra Low Voltage) oder auch Schutzkleinspannung (PELV, Protective Extra Low Voltage) betrieben. Das heißt, dass höchstens 50 Volt Wechselspannung oder 120 Volt Gleichspannung fließen dürfen. Hierzu gehören etwa Spielzeuge und Geräte, die in oder in der Nähe von Badewanne oder Dusche benutzt werden, oder auch verschiedene medizinische Geräte.
Die Begriffe „IP-Schutzklasse“ und „IP-Schutzart“ werden oft synonym verwendet. Im Grunde haben sie aber nichts gemeinsam. Bei den IP-Schutzarten dreht sich alles um den Schutz deines technischen Geräts vor äußeren Einflüssen. Die IP-Schutzart wird auf Geräten meist als IP-Code ausgewiesen. Sie zeigt an, wie gut Smartphone, Lampe und Co. gegen Staub, Berührung und Wasser geschützt sind. Tabellen geben Auskunft über die verschiedenen IP-Schutzarten und ihre Bedeutung.
Die Schutzklassen, fälschlicherweise oft als „IP-Schutzklassen“ bezeichnet, zeigen an, wie gut du als Nutzer eines Geräts vor Stromschlägen geschützt bist.
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