Jedes Mal, wenn du im Internet surfst, hinterlässt du Spuren, die gewisse Dinge über dich preisgeben. Denn bei der Einwahl ins Netz wird deinem Router eine weltweit einmalige Zahlenkombination zugeteilt, die IP-Adresse. Auch wenn du grundsätzlich nichts zu verbergen hast, willst du den Betreibern deiner besuchten Webseiten vielleicht nicht unbedingt verraten, in welcher Region du lebst oder über welchen Internetanbieter du online bist. Wie du deine IP-Adresse verbergen kannst, erklärt UPDATED in diesem Ratgeber.
Du kannst deine IP-Adresse über ein Virtual Private Network (VPN) verschleiern. Damit sieht es so aus, als ob du von einem ganz anderen Ort dieser Welt ins Internet gehst. Das Surfen über ein solches Netzwerk hat noch einen weiteren Vorteil: Es verschlüsselt und anonymisiert deinen Datenverkehr.
Willst du deine IP-Adresse kostenlos verbergen, sei dir der Browser Opera empfohlen. Nach Angabe der Entwickler ist Opera einer von nur wenigen gängigen Browser, in den ein kostenloser, unbeschränkter VPN-Dienst bereits integriert ist. Opera ist frei erhältlich und es gibt auch keine Grenze für das genutzte Datenvolumen. Geschwindigkeitseinbußen sind in der Regel ebenfalls nicht zu spüren. Hier kannst du dir den Browser herunterladen.
Um das VPN mit Opera zu verwenden, gehe folgendermaßen vor:
- Klicke oben links auf das Opera-Symbol, dann auf Einstellungen.
- Klicke in der linken Spalte auf Erweitert > Funktionen
- Ziehe den Schieberegler neben VPN aktivieren nach rechts.
- In der Adressleiste siehst du nun ein Symbol für den VPN-Status. Durch einen Klick auf das Symbol und einen weiteren Klick auf den Schieberegler schaltest du den VPN-Dienst ein und wieder aus.
- Ist der VPN-Dienst aktiviert, kannst du in einer Leiste unten deinen virtuellen Server-Standort aus verschiedenen Regionen auswählen oder die Einstellung Optimaler Standort nutzen.
Ab sofort kann dein realer Standort und damit auch dein Computer nicht mehr so leicht von besuchten Websites identifiziert werden. Deine IP-Adresse wird verschleiert. Zudem blockiert die Funktion auch viele Tracking-Cookies.
Wie kann ich meine IP-Adresse verbergen, wenn ich lieber mit anderen Webbrowsern surfe? Dann bietet sich die Möglichkeit an, ein VPN-Tool für deinen Windows-PC herunterladen. Es gibt zahlreiche Angebote wie Avira Phantom VPN, HideMyAss oder Private Tunnel. Die meisten Tools sind allerdings kostenpflichtig. Einige der Anbieter haben auch kostenfreie Versionen im Angebot, die dann aber oft nur für ein Gerät gelten oder nur begrenzte Bandbreiten zur Verfügung stellen. Die meisten VPN-Anbieter überlassen dir die Wahl, welchem Land die jeweils verwendete IP-Adresse zugeordnet werden soll.
Der Tor-Browser gehört vielleicht nicht zu den gängigsten Webbrowsern, doch keiner steht so sehr für Anonymität, Datenschutz und Privatsphäre wie die Software des Tor-Netzwerks. Dabei handelt es sich um ein Netz aus vielen Servern, den sogenannten Tor-Knoten. Surfst du mit dem Tor-Browser im Internet, wird dein Datenverkehr durch die Tor-Knoten verschlüsselt. Willst du also deine IP-Adresse verschleiern, gibt es kaum einen besseren Weg.
Um die IP-Adresse deines Computers zu ermitteln, gehst du einfach ins Internet und rufst eine der zahlreichen Seiten auf, die dir deine Kennung verraten und noch einige Zusatzinformationen zu Verbindung, Browser oder Betriebssystem anzeigen. Seriöse Plattformen sind zum Beispiel wieistmeineip.de oder meine-aktuelle-ip.de.
Durch die diversen Sicherheitsvorkehrungen leidet jedoch oft die Geschwindigkeit beim Surfen. Das bedeutet: Für die gewonnene Anonymität musst du mit einer langsameren Geschwindigkeit beim Surfen leben. Sollte der Browser extrem langsam werden, kannst du teilweise gegensteuern, etwa indem du JavaScript abschaltest oder einen neuen Kanal anforderst. Meistens hilft es aber, einfach Geduld zu haben: Lade nach etwas Wartezeit die gewünschte Seite erneut – häufig wird sie am Ende dann doch vollständig angezeigt.
Auch die Nutzung eines Proxy-Servers erlaubt es dir, deine IP-Adresse zu verschleiern. Ein Proxy-Server ist ein Kommunikationsvermittler in einem Computernetzwerk, über den du anonym im Internet surfen kannst.
Der Vorteil gegenüber VPN-Tools ist das einfachere Handling, du musst lediglich einige Einstellungen in deinem Browser vornehmen. Der Nachteil: Wenn über einen Proxy-Server Daten erbeutet werden, sind diese im Gegensatz zur Nutzung von VPN nicht verschlüsselt und der Betreiber eines Proxy-Servers kann deine Handlungen im Internet nachvollziehen.
Wie du dich mit einem Proxy-Server verbindest, siehst du hier am Beispiel der aktuellen Version des Browsers Google Chrome (Stand Juni 2020). Ältere Versionen können leicht davon abweichen. Bei anderen Browsern wie Firefox oder Microsoft Edge ist die Vorgehensweise ähnlich.
- Öffne das Browser-Menü über die drei vertikalen Punkte oben rechts in der Leiste und klicke auf Einstellungen.
- Klicke unten auf Erweitert.
- Unter der Überschrift System klickst du auf Proxy-Einstellungen des Computers öffnen. Ein Pop-up-Fenster öffnet sich.
- Klicke unter Manuelle Proxyeinrichtung auf den Schalter für Proxyserver verwenden. Er steht nun auf Ein.
- Gib in die entsprechenden Felder die IP-Adresse und den Port deines Proxy-Servers ein. Eine Liste geeigneter Server findest du zum Beispiel unter xroxy.com. Dort sind die benötigten Informationen aufgelistet.
- Bestätige abschließend mit Speichern.
Alle Browser bieten übrigens kostenlose Erweiterungen an, mit denen du innerhalb von Sekunden zwischen Proxy-Server und deinem normalen Server umschalten kannst. So kannst du deine IP-Adresse bei Bedarf temporär verbergen.
Ohne viel Aufwand kannst du deine IP-Adresse auch mithilfe von sogenannten Anonymizer-Webseiten verschleiern. Dafür rufst du eine der Seiten auf, wie beispielsweise Anonymouse. Dort klickst du auf Weiter zum kostenlosten anonymen Surfen mit AnonWWW und gibst in eine vorgegebene Maske einfach die URL deiner Wahl ein und surfst über diesen Umweg anonym.
Die Funktionalität ist jedoch eingeschränkt, da zum einen nicht alle Webseiten fehlerfrei dargestellt werden und zum anderen nur Seiten aufgerufen werden können, die unverschlüsselt sind, also mit http anfangen. Sichere https-Verbindungen sind in der Regel nur mit der kostenpflichtigen Version solcher Anonymizer-Webseiten erreichbar.
Um deine IP-Adresse zu verschleiern, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten – einige kostenlos, einige kostenpflichtig. In der Regel kannst du von Bezahldiensten eine höhere Qualität erwarten. Einige Maßnahmen verschlüsseln zusätzlich deinen Datenverkehr, was jedoch zu Einschränkungen bei der Surf-Geschwindigkeit führen kann. Das beste Aufwand-Ertrags-Verhältnis hast du meist, wenn du dir den Opera-Browser herunterlädst und das integrierte VPN-Feature nutzt.
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