Du hast das Gefühl, dein iMac oder MacBook verliert zunehmend an Tempo? Das Hochfahren des Betriebssystems dauert länger und auch einzelne Programme nehmen sich inzwischen ungewöhnlich viel Zeit, um zu starten? Das kostet Nerven und muss nicht sein. Für die allermeisten Fälle gibt es Lösungen. Welche Ursachen sich hinter dem schleppenden Arbeitstempo verbergen können und mit welchen Tipps und Tricks du dem entgegenwirkst, zeigt dir dieser Ratgeber.
Das erfahrt ihr gleich
- 1. Schreibtisch aufräumen, um Mac schneller zu machen
- 2. Festplatte ausmisten: Ungenutzte Programme löschen
- 3. Anmeldeobjekte überprüfen und deaktivieren
- 4. Systemaktualisierung durchführen: Mac updaten
- 5. Cache leeren: Platz schaffen und Tempo zulegen
- 6. Zustand der Festplatte prüfen
- 7. Aktivitätsanzeige ausspielen lassen: Lähmende Programme finden
- 8. Noch immer extrem langsam? Mac aufrüsten!
Ein überladener Schreibtisch kann Ressourcen des Arbeitsspeichers binden und deinen iMac so unnötig verlangsamen. Es gibt zwei schnelle Maßnahmen, mit denen du dem entgegenwirken kannst:
- Schreibtisch aufräumen: Schiebe alle nicht mehr benötigte Dateien per Drag-and-drop vom Schreibtisch in den Papierkorb. Anschließend kannst du diesen leeren. Alle weiteren einzelnen Dokumente kannst du thematisch ordnen und in entsprechenden Ordnern unterbringen.
- Symbolvorschau deaktivieren: Die Symbolvorschau setzt dem Arbeitsspeicher deines iMacs oder MacBooks ebenfalls zu. Deaktiviere die Funktion, indem du auf dem Schreibtisch einen Rechtsklick ausführst und Darstellungsoptionen einblenden > Symbolvorschau einblenden auswählst. Entferne das Häkchen neben Symbolvorschau einblenden.
Das Dateisystem bei macOS unterscheidet sich grundsätzlich von jenem, das auf Windows-PCs zum Einsatz kommt. Bei iMac und MacBook werden Daten eines Programms oder einer Datei nach Möglichkeit als Einheit in einem Bereich der Festplatte abgelegt, der genügend Platz bietet.
Um sicherzustellen, dass die Kapazität der Festplatte dennoch effizient genutzt wird, führt dein Mac bei jedem Neustart eigenständig eine Defragmentierung durch. Sollten also doch hin und wieder mal Fragmente entstanden sein, fügt dein Mac sie beim Hochfahren automatisch wieder dem entsprechenden Datenblock hinzu.
Damit dein Mac effizient arbeiten kann, sollte auf der Festplatte stets genügend freier Speicherplatz für temporäre Dateien vorhanden sein. Wie stark die Festplatte deines Macs bereits ausgelastet ist, findest du so heraus:
- Öffne Apple-Menü, indem du auf das Apfel-Symbol in der oberen linken Ecke deines Bildschirms klicken.
- Wähle Über diesen Mac > Weitere Informationen > Systemübersicht.
- Bei Festplatte erhältst du nun eine Übersicht der Auslastung deiner Festplatte.
Kritisch wird es spätestens dann, wenn die verbleibende Speicherkapazität im niedrigen einstelligen Gigabyte-Bereich liegt. Ist der Speicher bereits weitgehend belegt, solltest du unwichtige Dateien von deinem Mac löschen.
Tipp: Alternativ kannst du deine Daten auf eine externe Festplatte, auf einen USB-Stick oder in eine Cloud auslagern. In unserem Ratgeber Cloud Speicher: 5 kostenlose Anbieter im Vergleich findest du weitere Infos zur Cloud-Lösung.
Aber auch nicht oder kaum genutzte Programme nehmen nicht nur unnötig viel Platz auf der Festplatte in Beschlag, sie bremsen ebenfalls das Arbeitstempo deines iMacs oder MacBooks.
So deinstallierst du nicht mehr benötigte Programme von der Festplatte:
- Öffne den Ordner Programme, etwa über den Finder rechts oben in deiner Menüleiste.
- Du erhältst nun eine Liste mit installierten Programmen. Klicke mit der rechten Maustaste auf das Programm, das du löschen willst.
- In dem sich öffnenden Dialog wählst du nun In den Papierkorb legen.
- Nachdem du alle unwichtigen Programme in den Papierkorb verschoben hast, leerst du den Papierkorb. Dazu klickst du diesem im Doc mit der rechten Maustaste an und wählst Papierkorb entleeren.
Start- bzw. Anmeldeobjekte sind Programme oder Dokumente, die sich nach dem Hochfahren des Macs bzw. nach dem Benutzer-Log-in automatisch öffnen. Auch Startobjekte beanspruchen somit einen Teil der kostbaren Rechenleistung deines Macs.
Um zu überprüfen, welche Startobjekte bei deinem Mac eingerichtet sind, gehst du so vor:
- Klick zunächst auf das Apfel-Symbol oben links im Bildschirm.
- Folge dem Pfad Systemeinstellungen > Benutzer & Gruppen > Anmeldeobjekte.
- Für dich unwichtige Programme deaktivierst du hier. Setze neben den entsprechenden Programmen ein Häkchen unter Ausblenden.
Damit dein Mac oder MacBook reibungslos läuft, solltest du stets darauf achten, dass du die aktuellste verfügbare Version des Betriebssystems nutzt. Eine Aktualisierung der Systemsoftware kannst du wenn nötig direkt vom Schreibtisch deines iMacs bzw. MacBooks anstoßen:
- Klicke auf das Apfel-Symbol oben links in der Menüleiste, um das Apple-Menü zu öffnen.
- Wähle nun Softwareaktualisierung.
- Daraufhin siehst du eine Übersicht verfügbarer Updates. Entdeckt du dort eine Systemaktualisierung, klicke auf Update, um diese zu installieren.
Willst du sichergehen, dass dein System stets auf dem neuesten Stand ist, kannst du festlegen, dass verfügbare Updates automatisch im Hintergrund heruntergeladen und installiert werden. Die entsprechenden Einstellungen nimmst du unter Systemeinstellungen > App Store > Automatisch nach Updates suchen vor.
Beim Cache handelt es sich um eine Art Puffer- bzw. Zwischenspeicher, der dafür sorgt, dass einzelne Anwendungen und Abläufe bei wiederholtem Abrufen schneller starten. Dies wiederum kann dazu führen, dass für andere Programme und Dienste weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Den Cache deines Macs leerst du so:
- Wähle auf dem Schreibtisch in der oberen Menüleiste Gehe zu aus.
- Halte nun deine cmd-Taste gedrückt. Daraufhin erscheint in der Liste Library. Klicke darauf.
- Gehe weiter zu Cache und lösche den Ordner mitsamt seines Inhalts. Dieser Vorgang kann etwas Zeit in Anspruch nehmen.
- Ist der Cache erfolgreich im gelöscht, klickst du anschließend den Papierkorb im Doc unten mit rechts an.
- Gehe abschließend auf Papierkorb entleeren.
Fehler beim Beschreiben oder Lesen der Festplatte können ebenfalls ursächlich für das schleppende Arbeitstempo deines Macs sein. Um dies als Grund auszuschließen, solltest du den Zustand deiner Festplatte mithilfe integrierter Bordmittel überprüfen:
- Starte Festplattendienstprogramm. Dieses kannst du beispielsweise finden, indem du die Dienstprogramme über den Finder aufrufst.
- Wähle auf der linken Seite des Fensters deine Festplatte bzw. das zu überprüfende Volumen aus.
- Klicke auf Erste Hilfe und bestätige im folgenden Dialog, dass du den Erste-Hilfe-Check auf der Festplatte durchführen willst.
- Mit einem Klick auf den Pfeil neben Details einblenden kannst du dir während des Checks anzeigen lassen, was genau gerade geprüft wird.
Erhältst du daraufhin den Hinweis, dass keine Probleme festgestellt werden konnten, liegt der Grund für das geringe Arbeitstempo deines Macs an einem anderen Ort. Weist dich das Festplattendienstprogramm hingegen auf Probleme hin, folge den Anweisungen auf deinem Bildschirm.
Hinweis: Kannst du das Problem mit Bordmitteln nicht lösen, bleibt nur noch der Gang zum Fachmann.
macOS verfügt über die sogenannte Aktivitätsanzeige. Mit diesem praktischen Bordmittel prüfst du die Performance deines Macs in Echtzeit und findest heraus, ob vielleicht bestimmte Programme deinen Computer besonders belasten – und ob er deshalb so langsam arbeitet. Du erhältst in der Aktivitätsanzeige …
- … Informationen zur CPU-Auslastung.
- … Informationen zum Speicherdruck.
Insbesondere auf den Speicherdruck solltest du ein Auge haben. Dieser zeigt anhand verschiedenfarbiger Balken, ob der Arbeitsspeicher deines Macs bereits überlastet ist.
So erhältst du per Aktivitätsanzeige Informationen zur CPU-Last und dem Speicherdruck:
- Öffne die Spotlight-Suche auf deinem Mac mit einem Klick auf das Lupensymbol oben rechts auf dem Bildschirm.
- Gib Aktivitätsanzeige ein und klicke das gleichnamige Programm in den Suchergebnissen an.
- Wähle Darstellung > Alle Prozesse.
- Unter Speicher und CPU in der oberen horizontalen Menüleiste erhältst du daraufhin die gesuchten Informationen.
Klickst du zum Beispiel auf Speicher, erscheint eine Übersicht, der du entnehmen kannst, wie stark die gerade laufenden Programme und Apps sowie die zahlreichen Hintergrundprozesse jeweils den Arbeitsspeicher deines Macs fordern.
Konzentrier dich zunächst auf die grafische Darstellung der Speicher- bzw. CPU-Auslastung. Diese siehst du im unteren Bereich des Speicher- bzw. CPU-Infofensters.
Empfehlenswert ist, nun den Mac wie gewohnt zu nutzen, ohne die Aktivitätsanzeige zu schließen. Lass diese einfach im Hintergrund laufen. Kommt es anschließend wieder zu Performance-Einbrüchen deines Macs, wirfst du direkt einen Blick auf die Aktivitätsanzeige.
Siehst du dort einen roten Bereich im Speicher- oder CPU-Infofenster, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das entsprechende Bauteil (also Prozessor oder Arbeitsspeicher) der Flaschenhals deines Systems.
In der Übersicht, die sich oberhalb der jeweiligen Grafik befindet, erkennst du nun auch, welche Programme oder Hintergrunddienste für die Überlastung des Arbeitsspeichers oder der CPU verantwortlich sind. Wenn du die Programme, die besonders viele Ressourcen binden, häufig nutzt und nicht einfach darauf verzichten kannst, solltest du eine Aufrüstung deines Macs erwägen (etwa Arbeitsspeicher und/oder CPU) – sofern das Gerät dies zulässt.
Stellt sich keine erhebliche Verbesserung ein, obwohl du die vorgestellten Lösungsansätze umgesetzt hast, bleibt dir noch die Möglichkeit, deinen iMac oder dein MacBook mit neuer Hardware aufzurüsten.
Den größten Geschwindigkeitsanstieg erzielst du in der Regel mit einer Erweiterung des installierten Arbeitsspeichers – und indem du die Festplatte durch eine SSD ersetzen. SSDs sind sogenannte Flashspeicher, die im Gegensatz zu herkömmlichen Festplatten ohne bewegliche Bauteile auskommen. Sie zeichnen sich in der Regel durch ein hohes Arbeitstempo aus. So kannst du beispielsweise die Startzeit des Betriebssystems allein durch den Einbau einer schnellen SSD um etwa die Hälfte reduzieren.
Tipp: Um nachzuschauen, ob in deinem Mac bereits eine SSD verbaut ist, klickst du auf das Apfel-Symbol in der oberen linken Bildschirmecke und wählst anschließend Über diesen Mac aus. Im sich öffnenden Fenster kannst du die genaue Bezeichnung des Speichers nachlesen.
Wird dein iMac oder MacBook mit der Zeit extrem langsam, ist das zwar ärgerlich – du kannst aber einiges tun, um dem entgegenzuwirken. Mit simplen und schnell umsetzbaren Tricks wie dem Aufräumen des Schreibtischs oder dem Löschen des Cache und ungenutzter Programme hast du gute Chancen, deinen Mac wieder flottzumachen. Manchmal schafft sogar schon ein Systemupdate die ersehnte Abhilfe. Wenn all das nicht weiterhilft, kommt noch eine Aufrüstung des Geräts infrage.
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