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Bea­mer-Hush­box: Weni­ger Geräu­sche dank selbst­ge­bau­tem Schallschutzgehäuse

Bei voller Leistung kann der Lüfter eines Beamers laut werden. Eine schallisolierende Hushbox kann den Geräuschpegel deutlich senken.

Du sitzt in dei­nem Heim­ki­no­raum und schaust einen span­nen­den Film. Die Musik ver­stummt, das ver­lieb­te Paar schaut sich tief in die Augen, du könn­test theo­re­tisch eine Steck­na­del fal­len hören – wür­de der Lüf­ter dei­nes Bea­mers im Hin­ter­grund nicht so laut rau­schen. Die Lösung für das Pro­blem ist ein Schall­schutz­ge­häu­se. Erfah­re hier bei UPDATED, wie du eine soge­nann­te Hush­box bzw. Noi­se­box für dei­nen Bea­mer baust. 

Bea­mer-Schall­schutz­ge­häu­se: Bau­en vs. Kaufen 

Inklu­si­ve Decken­hal­te­rung kos­tet eine pro­fes­sio­nel­le Noi­se­box aus Holz­fa­ser­plat­ten (MDF) etwa 1.000 Euro – mehr als ein Mit­tel­klas­se-Pro­jek­tor. In der Regel haben sie aller­dings kein sehr deko­ra­ti­ves Design, sodass sie sich eher für Büros und Uni-Hör­sä­le eig­nen als für das Heim­ki­no oder Wohnzimmer.

Der Hush­box-Eigen­bau kos­tet rund 200 Euro. Du benö­tigst ein paar Bau­ma­te­ria­li­en, Werk­zeug, hand­werk­li­ches Geschick und Zeit. Traust du dir nicht zu, das Bea­mer-Gehäu­se selbst zu bau­en, kannst du es bei einem Schrei­ner in Auf­trag geben – das wird aller­dings wie­der teurer.

Hush­box macht dei­nen Bea­mer leiser 

Die Lam­pe in einem Bea­mer pro­du­ziert Wär­me. Hoch­wer­ti­ge Bea­mer haben daher einen Lüf­ter, der die Lam­pe im Betrieb kühlt. Der Nach­teil: Der Lüf­ter ver­ur­sacht mit­un­ter stö­ren­de Geräu­sche – ins­be­son­de­re, wenn die Lam­pe mit maxi­ma­ler Hel­lig­keit leuchtet.

Auf­fäl­lig ist das ins­be­son­de­re bei lei­sen Film­se­quen­zen – bei lau­ten Sze­nen über­tönt meist der Sound des Films das Sur­ren des Lüf­ters. Ist der Lüf­ter deut­lich zu laut, kannst du häu­fig nur eins tun: die Hel­lig­keit anpas­sen und die Lam­pe im Eco-Modus betrei­ben. Aller­dings wirkt sich das auf die Bild­qua­li­tät aus: Hel­lig­keit und Kon­trast neh­men ab. Dann ist der Bea­mer-Lüf­ter zwar lei­ser, aber du kannst den Film nicht mehr rich­tig genießen.

Abhil­fe schafft eine soge­nann­te Hush­box bzw. Noi­se­box. Das ist ein Gehäu­se für den Bea­mer, das mit Schaum­stoff aus­ge­klei­det und mit spe­zi­el­len Lüf­tungs­kam­mern aus­ge­stat­tet ist. Die Box redu­ziert dank der Kam­mern den Hall und damit die Geräu­sche des Bea­mer-Lüf­ters im Betrieb.

Mit einer sol­chen Schall­schutz­box kannst du die Geräu­sche des Bea­mers um bis zu 20 Dezi­bel redu­zie­ren – und lei­se Film­pas­sa­gen unge­stört und mit opti­ma­lem Bild genießen.

Hush­box für Bea­mer bau­en: Das brauchst du 

Hin­weis: Im Fol­gen­den fin­dest du all­ge­mei­ne Hin­wei­se zu benö­tig­ten Mate­ria­li­en und dem Bau einer Hush­box. Sie las­sen sich auf fast alle Bea­mer-Model­le anwen­den. Bist du unsi­cher, was Mate­ria­li­en, Maße oder Details angeht, wen­de dich an einen Fachmann.

Dei­ne Hush­box baust du aus Holz. MDF-Plat­ten sind hier­für gut geeig­net. Sie sind güns­tig im Bau­markt erhält­lich, leich­ter als Voll­holz und las­sen sich unkom­pli­ziert mit einer Stich­sä­ge zuschnei­den – bei Bedarf kannst du das auch direkt im Bau­markt erle­di­gen las­sen. Für die Kon­struk­ti­on der Hush­box kannst du die ein­zel­nen Tei­le ent­we­der ver­lei­men oder mit Nägeln verbinden.

Die­se Mate­ria­li­en benö­tigst du:

  • MDF-Plat­ten, ggf. bereits zuge­schnit­ten (Maße abhän­gig vom Beamer-Modell)
  • Stich­sä­ge, falls du die Plat­ten selbst zusägst
  • Holz­leim oder Nägel
  • Akus­tik-Nop­pen­schaum­stoff für die Innenverkleidung
  • Filz für die Außen­ver­klei­dung (alter­na­tiv Far­be oder Lack)
  • Tür­schar­nie­re für eine Klap­pe (um die Hush­box öff­nen und schlie­ßen zu können)
  • Glas­plat­te, voll­ent­spie­gelt, 2 bis 3 mm dick – wich­tig: kein Fens­ter- oder Kunststoffglas
  • Sili­kon zum Befes­ti­gen der Glasscheibe
  • 2 gro­ße, lang­sam dre­hen­de PC-Gehäu­selüf­ter (max. 800 rpm) mit 120 bis 140 mm Durchmesser
  • Netz­tei­le für die Lüfter
  • Schal­ter­steck­do­se

Bea­mer-Hush­box sel­ber machen: So geht’s

Wenn du eine Hush­box für dei­nen Bea­mer selbst bau­en willst, ist ein gewis­ses hand­werk­li­ches Geschick gefragt. Du wirst sowohl Holz- als auch Elek­tro­ar­bei­ten durch­füh­ren. Fühlst du dich dem nicht gewach­sen, hol dir Unter­stüt­zung, lass die Noi­se­box von einem Pro­fi bau­en oder denk über den Kauf einer fer­ti­gen Box nach.

Bea­mer-Her­stel­ler ver­bie­ten Hushboxen 

Auf Bea­mern oder deren Ver­pa­ckung fin­det sich in der Regel die­ser Hin­weis des Her­stel­lers: “Pro­jek­tor frei auf­stel­len oder auf­hän­gen”. Das bedeu­tet: Du wider­setzt dich mit einer Hush­box den Her­stel­ler­vor­ga­ben. Des­sen soll­test du dir bewusst sein. Denn tre­ten Schä­den an dei­nem Bea­mer auf, wäh­rend er in der Hush­box betrie­ben wird, kannst du höchst­wahr­schein­lich kei­nen Garan­tie­fall gel­tend machen.

Plan­skiz­ze für die Hush­box anfertigen 

Fer­ti­ge eine Bau­skiz­ze für dei­ne indi­vi­du­el­le Hush­box an. Star­te dei­ne Zeich­nung mit der Haupt­kam­mer für den Bea­mer. Wäh­le die Maße so, dass das Gerät vor­ne, hin­ten und an bei­den Sei­ten 15 bis 20 cm Abstand zu den Wän­den hat, damit es nicht zu einem Hit­ze­stau kommt.

Links und rechts der Haupt­kam­mer setzt du die Belüf­tungs­kam­mern an. Sie soll­ten im Durch­mes­ser min­des­tens dop­pelt so groß sein wie die Bea­mer-eige­ne Lüf­tung. Die Belüf­tungs­kam­mern haben jeweils einen Ein­gang zur Haupt­kam­mer hin und einen Aus­gang nach drau­ßen. Die Aus­gän­ge ver­siehst du spä­ter mit den PC-Gehäu­selüf­tern. Die Belüf­tungs­kam­mern soll­ten von oben gese­hen einen U‑förmigen Quer­schnitt haben – so füh­ren sie die Geräu­sche des Bea­mer-Lüf­ters “in Schlan­gen­li­ni­en” aus dem Gehäu­se heraus.

Gleich­zei­tig belüf­ten sie die Hush­box. Damit das funk­tio­niert, ist es wich­tig, dass die Lüf­ter die Luft in die­sel­be Rich­tung bewe­gen wie der Bea­mer. Das heißt: Dort, wo der Bea­mer fri­sche Luft ansaugt, führt ein Lüf­ter küh­le Luft von außen zu. Dort, wo der Bea­mer war­me Abluft abgibt, beför­dert der ande­re Lüf­ter Luft nach draußen.

An der Vor­der­sei­te der Box – dort, wo spä­ter die Lin­se des Bea­mers sitzt – planst du die Glas­schei­be ein. Die Vor­der­sei­te soll­te also eine Aus­spa­rung für die Schei­be auf­wei­sen. Durch die Schei­be lässt sich der Bea­mer per Fern­be­die­nung steu­ern. Es bie­tet sich an, die Glas­schei­be mit der Schar­nier-Klap­pe zu kom­bi­nie­ren, durch die du den Bea­mer hin­ein­set­zen, her­aus­ho­len und bedie­nen kannst.

Hier muss der Fach­mann ran 

Elek­tri­sche Anschlüs­se wie die der PC-Lüf­ter an den Strom soll­ten immer von einem Elek­tri­ker oder einem Heim­ki­no-Exper­ten geprüft wer­den. Zwar arbei­ten die Lüf­ter nur mit einer nied­ri­gen Span­nung (in der Regel 12 Volt), den­noch soll­test du vom Fach­mann sicher­stel­len las­sen, dass alles ord­nungs­ge­mäß ver­bun­den und ein­ge­stellt ist.

Tipp: Idea­ler­wei­se schließt du Bea­mer und Lüf­ter an einer gemein­sa­men Schal­ter­steck­do­se an. Das stellt sicher, dass Bea­mer und Lüf­ter immer gleich­zei­tig aktiv sind. Außer­dem kannst du auf die­se Wei­se nicht ver­ges­sen, die Lüf­ter auszuschalten.

Hush­box für Bea­mer: Auf­bau und Bauanleitung 

Hast du eine Plan­skiz­ze mit den genau­en Maßen für dei­nen Bea­mer ange­fer­tigt, kann es mit dem Bau der Hush­box losgehen.

So baust du das Bea­mer-Gehäu­se Schritt für Schritt:

  1. Schnei­de die MDF-Plat­ten nach dei­nem Plan zurecht. Alter­na­tiv lässt du die­se Arbei­ten im Bau­markt erle­di­gen, in dem du die Plat­ten kaufst.
  2. Klei­de alle Innen­flä­chen der Box mit Nop­pen­schaum­stoff aus. Du kannst das Dämm­ma­te­ri­al ent­we­der fest­kle­ben oder ‑tackern.
  3. Ver­bin­de alle Plat­ten wie in der Skiz­ze vor­ge­se­hen fest mit­ein­an­der. Nut­ze dafür ent­we­der Leim oder Schrauben.
  4. Baue die Klap­pe mit der Aus­spa­rung für die Glas­schei­be mit­hil­fe der Schar­nie­re an die Vor­der­sei­te der Box an.
  5. Kle­be die Glas­schei­be mit Sili­kon in die Aus­spa­rung der Klappe.
  6. Set­ze die Lüf­ter in die Belüf­tungs­kam­mern ein. Ach­te dar­auf, dass sie sich jeweils rich­tig her­um für Zu- und Abluft drehen.
  7. Schlie­ße die Lüf­ter an den Strom an – lass die Anschlüs­se unbe­dingt von einem Elek­tri­ker überprüfen.

Nun kannst du die Hush­box an ihren vor­ge­se­he­nen Platz stel­len, den Bea­mer hin­ein­set­zen und ihn aus­rich­ten. Bist du zufrie­den mit dei­ner Kon­struk­ti­on, kannst du die Hush­box optisch auf­wer­ten, indem du sie lackierst oder mit dunk­lem Stoff (zum Bei­spiel Filz) beziehst – dann fügt sie sich gut in ihre Umge­bung ein.

Trotz mehr Lüf­tern lei­ser als vorher 

Eine Bea­mer-Hush­box kann das Sur­ren der Bea­mer-Lüf­ter um bis zu 20 Dezi­bel redu­zie­ren und lässt sich für rund 200 Euro Mate­ri­al­kos­ten in weni­gen Stun­den selbst bau­en. Die Schall­schutz­kis­te bie­tet sich zum Bei­spiel für Besit­zer eines Heim­ki­nos an. Dann trübt auch in der lei­ses­ten Film­sze­ne kein Lüf­ter-Sur­ren mehr den Filmgenuss.

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