Das Essen im Restaurant ist besonders hübsch angerichtet, der Hund kommt nach dem Toben im Wald mit einer witzigen Blätter-Mütze zurück oder die Wolken am Himmel sehen aus wie Fabelwesen – der Alltag bietet die schönsten Fotomotive. Umso besser, dass eine Kamera meist griffbereit ist, um diese Momente festzuhalten: das Smartphone. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Vorteile der integrierten Kameras optimal nutzen und Nachteile gegebenenfalls ausgleichen können.
- Qualität statt Quantität
- Standardkamera oder Apps – wer macht die besseren Bilder?
- Der richtige Winkel – Neues wagen
- Der Goldene Schnitt – das Smartphone hilft dabei
- Näher ran: Bewegen statt Zoomen
- Sonne statt Blitz: Die optimale Belichtung
- Scharfe Bilder: So fokussieren Sie richtig
- Mehr einfangen: Panoramafotos
Handy-Einstellungen: Qualität statt Quantität
Klar, gegen eine gute Spiegelreflexkamera kommt das Smartphone nicht an. Aber verstecken müssen sich die kleinen Kameras schon lange nicht mehr: Megapixel im zweistelligen Bereich, Bildstabilisatoren, weit geöffnete Blenden, die viel Licht aufnehmen und einiges mehr — Smartphones bieten technisch bereits eine ganze Menge Spielraum. Um diesen voll auszuschöpfen, helfen schon kleine Änderungen in den Einstellungen Ihres Smartphones.
Bei vielen Handys lassen sich die Auflösung und Bildqualität in den Kamera-Einstellungen höherstellen. Wählen Sie dazu die höchstmögliche Anzahl an Pixeln. Dadurch können Sie die Fotos später besser nachbearbeiten, vergrößern oder drucken. Allerdings verringert dies die Anzahl an Bildern, die sich auf Ihrem Smartphone speichern lassen. Schaffen Sie deshalb rechtzeitig neuen Speicherplatz, indem Sie Ihre Fotos auf dem PC, in der Cloud oder auf einem anderen Speichermedium auslagern.
Standardkamera oder Apps – wer macht die besseren Bilder?
Nie ohne Filter – wenn Sie jedes Foto ohnehin bei Instagram hochladen und mit einem hübschen Filter versehen, können Sie die Bilder doch gleich in der App knipsen? Lieber nicht! Bei Instagram sind Ihre Möglichkeiten begrenzt: Ein Foto nachzubearbeiten oder groß auszudrucken ist hier nicht möglich, denn die Instagram-App sichert alle Bilder automatisch nur mit einer Maximalgröße von 1080 mal 1080 Pixeln. Die Kameras von neueren Smartphones, etwa vom iPhone 7 oder vom Samsung Galaxy S7, können Bilder hingegen mit 4000 x 3000 Pixeln abspeichern. Das bedeutet, dass Sie die Fotos später statt auf 9 x 9 auf ansehnliche 25 x 33 Zentimeter ausdrucken können.
Knipsen Sie Ihre Handy-Fotos daher lieber mit der vorinstallierten Kamera-App und ziehen Sie sie erst danach in die jeweilige App zum Bearbeiten.
Der richtige Winkel – Neues wagen
Leicht, handlich, unkompliziert – was die Handhabung betrifft, sticht das Smartphone die Spiegelreflexkamera locker aus. Nutzen Sie diesen Extra-Spielraum: Fotografieren Sie von oben, so dass Ihre Füße mit auf dem Bild sind, von unten, wie im nächsten Bild, oder halten Sie die Kamera auch mal schief, so dass der Horizont über die Bild-Diagonale geht. So sorgen Sie für neue und spannende Perspektiven.
Der Goldene Schnitt – das Smartphone hilft dabei
Der Goldene Schnitt, bei dem die Bildaufteilung nach einem ganz bestimmten Verhältnis vorgenommen wird, um genau zu sein 61,8 Prozent zu 38,2 Prozent. Aus diesem Verhältnis ergibt sich eine gedachte Linie, auf welche das Hauptmotiv platziert wird. Dies sorgt für einen harmonischen Bildaufbau. Die vereinfachte Version ist die Drittel-Regel. Auch sie gestaltet ein Foto interessanter und harmonischer – und Ihre Handy-Kamera hilft Ihnen dabei, Ihre Fotos nach diesem Gestaltungsprinzip zu schießen. Dazu wählen Sie in den Foto-Einstellungen das Einblenden eines Rasters aus, wie es bei den meisten Smartphones vorhanden ist. In der Regel teilt dieses Raster das Bild mit vier Strichen in neun gleich große Kästen. Beim Fotografieren halten Sie dann das Handy so, dass das Motiv ein Drittel oder zwei Drittel des Bildschirms ausfüllt – durch das Raster lässt sich das ganz einfach nachprüfen. Kleinere Motive platzieren Sie am besten direkt an den Schnittpunkten oder einer der Linien.
Näher ran: Bewegen statt Zoomen
Natürlich können Sie mit Ihrem Smartphone auch näher an Objekte heranzoomen. In der Regel sind alle Geräte mit einem digitalen Zoom ausgestattet, die neuesten Modelle haben zusätzlich einen optischen Zoom. Trotzdem: Der beste Zoom sind Ihre Beine. Gehen Sie einfach näher an das Motiv heran. Dadurch erhalten Sie die qualitativ besten Bilder. Den digitalen Zoom sollten Sie hingegen möglichst wenig nutzen, denn hier wird das Bild nicht mithilfe der Linsen vergrößert, wie es beim optischen Zoom der Fall ist. Stattdessen zieht der digitale Zoom das bestehende Bild einfach etwas größer, und das führt immer zu Qualitätseinbußen. Etwas anderes gilt für die neusten Handys mit optischem Zoom. Dieser kann auch ohne Qualtitätsverlust genutzt werden.
Sonne statt Blitz: Die optimale Belichtung
Einige Smartphones haben keine Blitzfunktion, und selbst wenn ein Handy darüber verfügt, sind damit geknipste Fotos oft wenig natürlich: Hell erleuchtete Gesichter verlieren ihre Konturen, die Farben verändern sich und der Hintergrund, der vom Blitz nicht erreicht wird, bleibt schwarz. Achten Sie daher darauf, an gut beleuchteten Orten zu fotografieren oder das Sonnenlicht einzufangen, am schönsten ist dieses in den frühen Morgenstunden kurz nach Sonnenaufgang, abends, kurz vor Sonnenuntergang. In geschlossenen, dunklen Räumen richten Sie einfach eine Lampe von vorn auf Ihr Motiv, um für die notwendige Helligkeit zu sorgen. Durch Antippen des Bildschirms verändern Sie bei vielen Smartphones außerdem die Helligkeit der Aufnahme: Berühren Sie mit dem Finger die hellste Stelle des Motivs, um es insgesamt dunkler zu machen, oder tippen Sie auf die dunkelste Stelle, um das Foto aufzuhellen.
Scharfe Bilder: So fokussieren Sie richtig
Die Gesichter im Vordergrund sind unscharf, während das Muster der Tapete glasklar zu erkennen ist? Sofern Sie diesen Effekt nicht absichtlich als Stilelement einbauen wollten, können Sie ganz einfach selbst bestimmen, welcher Teil des Fotos scharf ist: Tippen Sie dazu mit dem Finger auf die Stelle des Bildschirms, die Sie scharf stellen möchten. In der Regel zeigt das Smartphone bereits durch ein Viereck an, wo es den Fokus setzt.
Mehr einfangen: Panoramafotos
Vor Ihnen die schönste Berglandschaft, so weit das Auge reicht? Mit einem Panoramafoto können Sie alles davon einfangen. Die meisten Smartphones haben dafür eine eigene Einstellung. Beim iPhone etwa können Sie mit der vorinstallierten Kamera-App die Einstellung Panorama wählen. Bei dieser Einstellung können Sie das Smartphone langsam bewegen, und so den Aufnahmen-Winkel vergrößern. Die App verarbeitet die Informationen dann selbstständig zu einem gleichmäßigen Foto. Alternativ liefern auch zahlreiche Apps diese Funktion, etwa diese hier:
- DMD Panorama: kostenpflichtig iTunes, in Grundversion kostenlos Google Play
- 360 Panorama: kostenpflichtig iTunes, in Grundversion kostenlos Google Play
- Google Street View: kostenlos iTunes, kostenlos Google Play
- PanoPerfect: kostenlos iTunes
Allzeit bereit: Die Vorteile der Smartphone-Kamera
Smartphone-Zubehör
Darf’s ein bisschen mehr sein? Mit diesen Helfern holen Sie das Beste aus Ihrer Handy-Kamera heraus:
- Weniger Verwackler, mehr Gesichter: Selfie Sticks halten Ihre Kamera im gewünschten Aufnahmewinkel. Damit bestimmen Sie, was alles auf Ihr Foto kommt.
- Weitwinkel, Fischauge, Tele – die Welt der Objektive ist groß, doch die im Smartphone eingebaute Technik ist begrenzt. Dafür gibt es spezielle Objektive: Sie werden einfach vor die Handylinse geklemmt oder gesteckt und sorgen so für ganz andere Fotos.
Es gibt eine Fotografenweisheit, die besagt: “Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.” Damit stünde das Smartphone wohl auf Platz eins unter den Kameras: Fast immer dabei, schnell einsatzbereit und die Zeiten der stark verpixelten Handybilder sind glücklicherweise auch vorbei. Mit einigen kleinen Einstellungen macht Ihr Smartphone verlässlich gute Bilder und lädt dank seiner geringen Größe und der intuitiven Bedienung dazu ein, mit Stilelementen wie Fokus und Belichtung zu experimentieren. Und damit den professionellen Aufnahmen mit dem Handy auch in Zukunft nichts im Wege steht, gibt’s hier noch einen wichtigen Tipp: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, die Kameralinse zu reinigen, bevor Sie mit dem Knipsen loslegen. Denn durch den Transport in der Hand- oder Hosentasche und das versehentliche Berühren mit dem Finger wird die Linse schon mal beschmutzt. Kleine Krümel pusten Sie einfach weg, Schlieren entfernt der Saum des Shirts – und schon ist Ihre Mini-Kamera einsatzbereit.
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