Bald kommt das neue Game raus, auf das du schon so lange wartest. Die Frage ist nur: Wird das Spiel einwandfrei laufen? Lieber nichts riskieren und vorher eine neue Grafikkarte einbauen, um die Leistung zu verbessern. Wohlgemerkt am PC, denn der Aus- und Einbau am Laptop sollte von Fachleuten erledigt werden. UPDATED erklärt dir, wie du die Grafikkarte bei regulären PCs wechselst und worauf es bei der Kaufentscheidung für eine neue Grafikkarte ankommt.
Was für eine neue Grafikkarte du dir zulegen solltest, hängt hauptsächlich davon ab, was die Hardware in deinem Computer leisten soll. Also zum Beispiel, wie oft und was für Spiele du spielst. Überlege dir, in welche der folgenden Kategorien du am ehesten passt und was du von deiner Grafikkarte erwartest. Die Grenzen zwischen den Rubriken verschwimmen teilweise, aber als grobe Orientierung ist die Einordnung hilfreich. Im Zweifel ist es ratsam, sich für eine leistungsstärkere Grafikkarte zu entscheiden.
Mit Gamern sind nicht diejenigen gemeint, die hin und wieder Solitär starten. Wer den Fokus vor allem auf neue Spiele legt, sollte mit der Zeit gehen und auf eine High-End-Grafikkarte setzen. Für viele Videospiele wird eine leistungsstarke Karte benötigt, um Bewegungen flüssig und Grafikelemente optimal darzustellen – beispielsweise realistische Schatten und Beleuchtung.
Du schaust viele YouTube-Videos und nutzt regelmäßig Streamingdienste? Hin und wieder arbeitest du mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop oder spielst das eine oder andere Spiel, bei dem dir die Grafikqualität aber nicht allzu wichtig ist? Dann genügt in der Regel eine Grafikkarte aus dem niedrigen oder mittleren Preissegment.
In diese Kategorie fallen Computernutzer, die keine grafisch anspruchsvollen Programme nutzen, sondern hauptsächlich mit Office-Anwendungen arbeiten und im Internet surfen. In dem Fall reicht ein preisgünstiges Einsteigermodell.
Was für eine neue Grafikkarte du brauchst, hängt nicht nur davon ab, was sie in deinem PC leisten muss. Es gibt noch weitere Eigenschaften und Voraussetzungen, die stimmen müssen, damit Karte und Computer zusammenpassen.
Hast du die alte Karte ausgebaut, nimm ein Maßband oder einen Zollstock und miss den freien Slot aus. (Du findest ihn direkt beim Eingang für das Monitorkabel). So verhinderst du, dass du dich im Geschäft oder online für eine zu große Grafikkarte entscheidest. Kaufst du deine neue Grafikkarte im Laden, ist es ratsam, die ausgebaute Karte als Größenorientierung mitzunehmen.
Die meisten Grafikkarten besitzen einen sogenannten PCI-Express-Anschluss (PCIe), bei dem zwischen mehreren Versionen unterschieden wird. Viel falsch machen kannst du hier nicht, weil die Versionen abwärtskompatibel sind. Steckst du beispielsweise eine 3.0‑Karte in einen 2.0‑Slot, funktioniert die Grafikkarte dennoch. Die Verluste im Bereich der Leistungsstärke sind in der Regel gering.
Prüfe zunächst, was für ein Grafikkartensteckplatz sich auf dem Mainboard deines PCs befindet. Die aktuellen Standards sind PCIe 3.0 x16 und PCIe 2.0 x16. Du erkennst sie daran, dass sie eine Länge von 89 mm haben und in der Regel weiß oder gelb sind. Bei sehr alten Rechnern stößt du eventuell auf einen AGP- oder PCI-Steckplatz. Diese sind in der Regel etwas kürzer und entweder schwarz, braun oder lila. Sie sind nicht mit einem PCI-Express-Anschluss von Grafikkarten kompatibel.
Wenn du dir unsicher bist, was für einen Grafikkartensteckplatz dein Rechner hat, installiere die kostenlose Software “SiSoft Sandra Lite”. Sie listet alle Informationen rund um die Hardware deines Computers auf – unter anderem den Grafikkartensteckplatz.
Wer viel am PC sitzt, und vielleicht sogar ein leidenschaftlicher Gamer ist , weiß, dass eine gute Grafikkarte nur so viel wert ist wie der Monitor, der an den Computer angeschlossen ist. Denn selbst wenn die Leistung des Grafikchips enorm ist – ein schlechter Monitor kann die Bildgewalt dennoch verpixeln. Daher gelten folgende Standards:
- Bilddiagonale von 22 Zoll, also etwa 56 Zentimetern.
- Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixel.
- 100 Hz Wiederholrate.
- 250 cd/m² Helligkeit.
- Dynamischer Kontrast: 5 Millionen.
Damit werden sämtliche HD-Inhalte, egal ob Spiele, Filme oder Blu-Rays, problemlos und detailliert wiedergegeben.
Um die Stromversorgung der Grafikkarte zu gewährleisten, wird sie an das PC-interne Netzteil angeschlossen. Neuere Modelle haben meist bis zu zwei mehrpolige PCIe-Stromanschlüsse. Hinweis: Keine Sorge, falls das Netzteil keine entsprechenden Stecker hat. Im Lieferumfang von Grafikkarten mit PCI-Express-Anschluss ist normalerweise ein entsprechender Adapter vorhanden.
Das PC-Netzteil muss genug Leistung erbringen, um deine neue Grafikkarte zu versorgen. Sonst kann es passieren, dass dein Rechner sich oft aufhängt, abstürzt oder es zu Anzeigefehlern kommt. Vergleiche deshalb die Leistung des Netzteils mit den Anforderungen der Grafikkarte, um zu ermitteln, ob das Netzteil leistungsstark genug ist.
Bei der Grafikkarten-Recherche stößt du unweigerlich auf die Entwickler AMD und Nvidia. Sie stellen sowohl eigene Grafikkarten her als auch Chips, die in die Grafikkarten anderer Hersteller eingebaut werden, zum Beispiel Asus, MSI und Gigabyte.
Wirklich wichtig ist die Unterscheidung zwischen AMD und Nvidia nur für Gamer. Denn ein Unterscheidungsmerkmal der beiden Grafikkartentypen ist das Adaptive-Sync-Verfahren, das sie nutzen. Mit diesem Feature sollen Bildfehler beim Spielen verhindert werden. Das Adaptive-Sync-Verfahren von Nvidia heißt G‑Sync, bei AMD heißt es FreeSync. Computermonitore unterstützen in der Regel nur eines der beiden Verfahren. Deshalb ist es für Gamer sinnvoll, Monitor und Grafikkarte aufeinander abzustimmen.
Der Einbau einer Grafikkarte in den PC ist auch für Computer-Laien einfach. Schaff dir im Vorfeld genug Platz und sorge für eine gute Beleuchtung, statt unterm Schreibtisch im Halbdunkel zu arbeiten.
Bevor du loslegst, öffnest du deinen Rechner. So geht’s:
- Schalte den Rechner aus und entferne alle Kabel.
- Lege ihn vorsichtig auf deine Arbeitsfläche.
- Öffne das Gehäuse. In der Regel musst du hierfür ein paar Schrauben lösen.
Der längliche Steckplatz für Grafikkarten befindet sich direkt am Eingang des Monitorkabels. Hier findest du deine alte Karte. Ziehe sie nicht einfach heraus, denn sie ist mit mindestens einer Schraube befestigt. So gehst du vor:
- Entferne die Schraube, mit der die Grafikkarte befestigt ist. (In seltenen Fällen sind es mehrere Schrauben.)
- Befindet sich eine Plastikklammer am Ende des Sockels (teilweise hinter dem Lüfter), drücke sie vorsichtig nach unten oder zur Seite. Ziehe nicht ruckartig daran – sie könnte brechen!
- Sind alle Verbindungen gelöst, entnimm die Grafikkarte, indem du sie vorsichtig senkrecht nach oben herausziehst.
Jetzt kommt deine neue Grafikkarte zum Einsatz. So baust du sie in deinen PC ein:
- Schiebe die neue Grafikkarte in den leeren Slot.
- Drücke vorsichtig dagegen, bis sie fest sitzt.
- Ziehe alle nötigen Schrauben fest, um die Karte zu fixieren.
- Verbinde die Grafikkarte mit dem PC-Netzteil.
- Schließe das Gehäuse des Computers wieder und schließe ihn an den Strom an.
Wenn du den PC startest, sollte automatisch ein Standardtreiber für die Grafikkarte installiert werden. Bemerkst du Darstellungsfehler auf dem Monitor, kann das auf Treiber-Probleme hindeuten. In diesem Fall solltest du manuell den aktuellsten Treiber für deine Grafikkarte installieren. Gehe dazu auf die Website des Herstellers deiner Grafikkarte und lade den entsprechenden Treiber herunter. Öffne die Datei und folge den Anweisungen des Installationsprogramms.
Zählst du zu den Gamern, solltest du auf jeden Fall manuell den aktuellsten Treiber für die neue Grafikkarte herunterladen. Nur dann kannst du alle Funktionen und die höchste Performance der Karte nutzen.
Der Wechsel einer Grafikkarte ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Deutlich komplizierter ist die vorangehende Kaufentscheidung. Nutzt du deinen PC vorrangig, um zu spielen, oder arbeitest du am Computer hauptsächlich mit Textverarbeitungsprogrammen und surfst ein wenig im Internet? Das ist nur eine der Fragen, die du dir vor dem Kauf einer neuen Grafikkarte stellen solltest. Mit unserer Orientierungshilfe entscheidest du dich für die richtige Karte – und baust diese im Handumdrehen ein.
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