Als integraler Bestandteil überträgt die Grafikkarte Bildinformationen an den angeschlossenen Monitor. Ist die Grafikkarte defekt, bleibt der Bildschirm unter Umständen schwarz. Denn wie alle Computerkomponenten kann es auch bei der GPU gelegentlich zu Aussetzern und Problemen kommen. Das ist nervig, aber nicht gleich Grund zur Panik. Denn sollte deine Grafikkarte wirklich defekt sein, kannst du sie möglicherweise selbst reparieren. Wie du deine Grafikkarte testen und auf Fehler überprüfen kannst, liest du hier.
Das erfahrt ihr gleich
- Defekte Grafikkarte testen: Anzeichen und Ursachen
- Grafikkarte mit DirectX-Tool untersuchen
- Grafikkarte defekt: Den Treiber der GPU aktualisieren
- Hardware der GPU überprüfen
- Grafikkarte selbst reparieren
- Defekte Grafikkarte testen und reparieren: Manche Probleme kannst du selbst beheben
Wenn der Grafikchip deines Computers nicht mehr richtig funktioniert, können sich die Probleme auf unterschiedliche Arten zeigen:
- Auf dem Bildschirm erscheinen an verschiedenen Stellen flackernde Streifen.
- Der Rechner stürzt bei Spielen oder grafikintensiven Anwendungen immer wieder ab.
- Der Bildschirm bleibt beim Start des PCs schwarz. Allerdings kann dann auch das Display kaputt sein. In beiden Fällen hörst du beim Hochfahren verschiedene Pieptöne, die sich je nach Art des Defekts unterscheiden. In der Regel bedeuten acht kurze oder ein langer und zwei kurze Pieptöne, dass der Computer die Grafikkarte nicht findet bzw. sie defekt ist.
Die Ursachen dafür können vielfältig sein: Der Lüfter der GPU kann defekt sein, vielleicht ist die Grafikeinheit nicht richtig eingesteckt, der Treiber benötigt ein Update oder die Hardware selbst ist beschädigt.
Hast du unlängst Teile deines Computers ausgebaut, könnte hierbei deine GPU in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Überprüfe deshalb, ob alle Komponenten im Inneren des PCs akkurat in ihren Steckplätzen sitzen. Liegt hier nicht der Fehler, kannst du die folgenden Vorschläge ausprobieren. Welchen du dir zuerst vornimmst, hängt davon ab, ob du auf deinem Bildschirm noch etwas erkennen kannst oder nicht.
Wenn die Grafikkarte Probleme macht, kann das Windows-eigene Diagnoseprogramm für DirectX dir helfen, die Ursache hierfür herauszufinden. Bei DirectX handelt es sich um einen Grafikstandard und um Microsofts Programmierschnittstelle für Spiele und Videos. Die Software kann die Fehlerberichte auslesen, die die Grafikkarte in der Regel ausgibt. Sie ist auf Windows-Computern vorinstalliert.
So testest du deine Grafikkarte mit dem Diagnose-Tool:
- Drücke gleichzeitig die „Windows“- und die „R“-Taste. Der „Ausführen“-Dialog öffnet sich.
- Tippe in das Feld „dxdiag“ ein, bestätige mit „OK“ und im nächsten Fenster mit „Ja“.
- Das Diagnoseprogramm lädt. Das erkennst du an dem grünen Balken links unten, der sich nach und nach aufbaut. Warte, bis er nicht mehr zu sehen ist, und klicke dann auf den Reiter „Anzeige“.
Hinweis: Wenn mehrere Monitore an deinen Computer angeschlossen sind, siehst du mehrere Reiter („Anzeige 1“, „Anzeige 2“, …). Wähle sie nacheinander aus.
Im unteren Teil findest du den Bereich „Hinweise“. Steht dort „Es wurden keine Probleme gefunden“, hat deine Grafikkarte wahrscheinlich keine Fehler. Ansonsten gibt dir das Tool an dieser Stelle Hinweise darauf, wie du weiter vorgehen kannst.
Vielleicht nutzt deine Grafikkarte einen veralteten Treiber. Normalerweise aktualisiert sich dieser automatisch, sicherheitshalber solltest du den Stand aber trotzdem überprüfen.
So gehst du vor:
- Klicke mit der rechten Maustaste auf das Windows-Symbol links unten in der Taskleiste.
- Suche in der Liste den „Geräte-Manager“ und klicke darauf. Ein neues Fenster öffnet sich.
- Klicke auf den Pfeil neben „Grafikkarten“. Der Produktname deiner Karte wird angezeigt. Es können auch mehrere Modelle verbaut sein – eine externe und eine integrierte.
- Klicke mit der rechten Maustaste auf den Namen der Grafikkarte und wähle die Option „Treibersoftware aktualisieren“.
Hinweis: Hierfür sind Administratorrechte notwendig. Wird dir die Option nicht angezeigt, hast du nicht die erforderlichen Berechtigungen. - Soll Windows automatisch im Internet nach neuer Software suchen, klicke auf „Automatisch nach aktueller Treibersoftware suchen“.
- Alternativ kannst du selbst im Internet suchen. Gehe dazu auf die Seite des Herstellers deiner Grafikkarte und lade den Treiber herunter. Wähle anschließend im Geräte-Manager den Punkt „Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen“.
- In beiden Fällen versucht Windows, die passende Software zu finden. Danach wird diese bei Bedarf aktualisiert oder du bekommst den Hinweis, dass sie bereits auf dem neuesten Stand ist.
- Hat Windows den Treiber aktualisiert, starte den Computer neu. Jetzt sollte die Grafikkarte wieder einwandfrei funktionieren.
Wenn die Grafikkarte deines Computers nicht funktioniert, kann das daran liegen, dass sie nicht richtig in ihrem Steckplatz sitzt oder der Lüfter verschmutzt ist. Das kannst du ganz einfach überprüfen. Lege einen Schraubenzieher, ein Druckluftspray und ein paar Wattestäbchen bereit. Dann kannst du loslegen.
Hinweis: Überprüfen kannst du das nur an einem Desktop-Computer, ein Laptop lässt sich meist nicht einfach öffnen.
So gehst du am PC vor:
- Schalte deinen Computer aus und ziehe den Netzstecker aus der Steckdose.
- Halte deine Hand und den Schraubenzieher kurz an einen metallischen Gegenstand, beispielsweise an einen Heizkörper. Damit erdest du dich und verhinderst eine statische Aufladung.
- Entferne mit dem Schraubenzieher die Schrauben an der Verkleidung des PCs und öffne das Gehäuse.
- Überprüfe, ob die Grafikkarte fest in ihrem Steckplatz sitzt. Wenn sie locker ist, ziehe die Schrauben fest, mit denen sie eingebaut ist.
- Nimm ein Wattestäbchen sowie das Druckluftspray zur Hand und befreie den Grafikchip und den Lüfter von Staub.
- Befestige das Gehäuse wieder mit den Schrauben, verbinde den Computer mit dem Strom und starte ihn.
Wenn alle bisherigen Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt haben und deine Grafikkarte immer noch streikt, kannst du dir die Hardware selbst vornehmen.
Aber Vorsicht: Überprüfe zuvor, ob deine Grafikkarte noch Garantie hat. Versuchst du die Karte selbst zu reparieren, erlischt dein Garantieanspruch mit hoher Wahrscheinlichkeit. Dann ist es sinnvoller und einfacher, die Karte vom Profi austauschen zu lassen. Außerdem kann es passieren, dass du die Karte bei deinem Reparaturversuch (noch stärker) beschädigst.
Ist deine Grafikkarte bereits recht alt, kann es außerdem sinnvoller sein, wenn du dir gleich eine neue Grafikkarte besorgst – vor allem, wenn du nicht viel Aufwand in die Reparatur stecken möchtest.
Wenn die Kühleinheit der Grafikkarte nicht richtig funktioniert, kann die Hardware überhitzen. Das kann ein Grund dafür sein, dass deine Grafikkarte nicht richtig funktioniert. Du kannst die Kühleinheit selbst austauschen, wenn du dir die folgenden Schritte zutraust.
Das brauchst du dafür:
- Neue Kühleinheit, passend zu deiner Grafikkarte
- Wärmeleitpaste
- Alkoholreiniger
- Zwei trockene, fusselfreie Tücher
- Schraubenzieher
Hast du alles zusammen, gehst du so vor:
- Schalte den Computer aus und ziehe den Netzstecker aus der Steckdose. Öffne den Computer wie oben beschrieben.
- Ziehe die Grafikkarte aus ihrer Halterung, eventuell musst du dazu ein paar Schrauben lösen.
- Löse die Schrauben des Kühlsystems an der Unterseite der Karte.
- Hebe den Kühler vorsichtig von der Platine ab. Möglicherweise ist es nötig, auch Kabelverbindungen zu lösen.
- Entferne alle Rückstände der Wärmeleitpaste, die sich noch auf der Platine befinden. Dazu nimmst du ein trockenes Tuch. Säubere die Karte mit etwas Alkoholreiniger, den du auf ein weiteres Tuch träufelst.
- Gib einen erdnussgroßen Klecks der neuen Wärmeleitpaste auf die Seite der Karte, auf der die Kühleinheit befestigt war. Setze ihn am besten dort, wo die alte Wärmepaste platziert war.
- Setze die neue Kühleinheit auf die Grafikkarte und drücke sie an. Verschraube und verbinde die beiden Teile wieder.
- Befestige die Grafikkarte im Computer und schließe das Gehäuse. Nun sollte die Kühlung wieder ordnungsgemäß funktionieren.
Funktioniert deine Grafikkarte nicht mehr richtig, kann es helfen, sie im Ofen zu erhitzen. Was im ersten Moment seltsam klingt, kann tatsächlich funktionieren. Der Hintergrund: Es kann sein, dass die Zinn-Leiterbahnen auf der Grafikkarte korrodiert sind. Dann sind sie nicht mehr leitfähig genug. Die Folge: Deine Grafikkarte tut ihren Dienst nicht mehr. Das lässt sich durch Erhitzen beheben. Du benötigst dafür lediglich einen Backofen und Wärmeleitpaste.
Achtung: Das Backen der Grafikkarte im Ofen kann die Hardware zerstören. Dies sollte also nur dein allerletzter Lösungsansatz sein.
Folgendermaßen gehst du vor:
- Schalte den Computer aus, ziehe den Netzstecker aus der Steckdose, öffne den Computer und baue die Grafikkarte aus wie oben beschrieben.
- Entferne den Kühler und alle Plastikteile von der Karte. Sie halten hohe Temperaturen nicht aus.
- Heize den Backofen bei Umluft auf 120°C vor. Wickle die Grafikkarte in Alufolie und lege sie für 20 bis 30 Minuten in den Ofen.
- Hole sie heraus und lasse sie mindestens 45 Minuten lang abkühlen.
- Befestige die Plastikteile sowie den Kühler an der Karte. Für letzteren benötigst du Wärmeleitpaste, wie oben erklärt.
- Befestige die Karte im Computer und schließe das Gehäuse.
- Schalte den Computer an und prüfe so, ob die Grafikkarte nun besser arbeitet.
- Wenn nicht, kannst du sie noch einmal im Ofen erhitzen, diesmal bei einer Temperatur von etwa 150°C.
Wenn der Bildschirm flackert, schwarz bleibt oder der Computer sich immer wieder ausschaltet, kann das an einem Problem mit der Grafikkarte liegen. Dann kannst du Fehlerinformationen über das DirectX-Analysetool von Windows auslesen oder den Treiber der GPU aktualisieren. Es hilft außerdem, die Grafikkarte und den integrierten Lüfter zu reinigen. Darüber hinaus kannst du die Karte mit einfachen Mitteln selbst reparieren – entweder du baust eine neue Kühleinheit ein oder du backst die Karte im Ofen, um die Zinn-Leiter wieder leistungsfähig zu machen. Ist die Hardware nicht mehr zu retten, führt kein Weg an einer neuen Grafikkarte vorbei.
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