Schnell ein Eis aus dem Gefrierschrank holen, doch die Leckerei liegt vergraben unter Bergen von Tiefkühlerbsen, Pommes-Packungen und unbeschrifteten Tupperdosen rätselhaften Inhalts. Höchste Zeit, im Gefrierschrank Ordnung zu schaffen. Mit diesen Tipps behältst du die Übersicht und sparst obendrein Zeit sowie Geld.
Ein voller Gefrierschrank schont die Stromrechnung – drinnen kann es aber schnell unübersichtlich werden. Wenn du den Überblick verloren hast, gehe folgendermaßen vor:
- Räume deinen Gefrierschrank komplett leer.
- Sind die Innenwände vereist, bietet es sich an, das Gefriergerät erst abzutauen und zu reinigen.
- Sichte anschließend die ausgeräumten Lebensmittel: Was davon wirst du wirklich noch essen? Was ist eventuell überlagert, abgelaufen oder zeigt Gefrierbrand? Lasse dir mit der Analyse aber nicht allzu viel Zeit. Lebensmittel, insbesondere rohes Fleisch, sollten nicht wieder eingefroren werden, wenn sie einmal (auch nur partiell) aufgetaut sind.
- Nun geht es ans Einräumen und Sortieren.
Die Gefrierfächer von Kühlschrank, Gefrierschrank und Kühltruhe sind häufig mit kleinen Eiskristallen oder Sternen gekennzeichnet. Diese geben Auskunft darüber, wie lange Lebensmittel dort gelagert werden können.
* Stern
Temperatur: Bis ‑6 °C
Anwendung: Kurzfristige Lagerung
Lagerdauer: Bis zu 1 Woche
** Sterne
Temperatur: Bis ‑12 °C
Anwendung: Mittelfristige Lagerung
Lagerdauer: Bis zu 3 Wochen
*** Sterne
Temperatur: Bis ‑18 °C
Anwendung: Langfristige Lagerung
Lagerdauer: Mehrere Monate
**** Sterne
Temperatur: Bis ‑18 °C und weniger
Anwendung: Einfrieren und langfristige Lagerung
Lagerdauer: Mehrere Monate
Beachtest du beim Einräumen von Lebensmitteln ein bestimmtes System und nachfolgende Tipps, behältst du den Überblick und der Inhalt bleibt länger frisch:
- Lieblingsprodukte nach oben und vorn: Dinge, die du oft benötigst, kommen in greifbare Nähe. Was du hingegen selten brauchst oder für einen längeren Zeitraum eingefroren werden soll, kannst du ruhig weiter hinten oder ins unterste Fach einsortieren.
- Weniger ist mehr: Entsorge überflüssige Tüten und fast leere Verpackungen. Packe Reste in kleinere Verpackungen um, etwa in Plastikboxen oder Gefrierbeutel. Achte bei der Wahl der Boxen darauf, dass diese auch für den Gefrierschrank geeignet sind. Das erkennst du daran, dass auf der Unterseite ein Eiskristall-Symbol abgebildet ist.
- Gleich und gleich gesellt sich gern: Sortiere ähnliche Lebensmittel zusammen in einer Plastikbox ein. Das könnte etwa eine Box mit verschiedenen geöffneten Tüten mit Tiefkühlgemüse sein, eine weitere Box mit einzelnen Eis am Stiel und eine dritte Box mit Tiefkühlobst. Auf diese Weise musst du nur nach der passenden Box suchen und nicht den ganzen Gefrierschrank durchforsten. Ein weiterer Vorteil: Gerüche und Substanzen, die nicht zusammenpassen, vermischen sich nicht.
- Wichtiges notieren: Beschrifte alles, was nicht mehr in der Originalverpackung steckt. Dazu kannst du selbstklebende Etiketten nutzen, oder du schreibst mit einem Stift direkt auf die Dosen beziehungsweise Tüten. Vermerke neben dem Inhalt auch stets das Einfrier-Datum. Einige Wochen nach dem Einfrieren gerät das sonst schnell in Vergessenheit.
Wie die richtige Lagerung von Lebensmitteln im Detail aussieht und was du bei der Neuanschaffung einer Gefriertruhe im Hinterkopf haben solltest, liest du in diesem Ratgeber nach.
Gerade bei einem großen Gefriergerät wie einer Gefriertruhe oder kann es schwierig sein, immer den kompletten Überblick über das Kühlgut zu behalten. Dementsprechend lohnt es sich, eine Kreidetafel beziehungsweise ein kleines Whiteboard in der Nähe des Gefrierschranks anzubringen oder einfach einen größeren Zettel am Gerät zu befestigen. Darauf kannst du dann die eingefrorenen Speisen eintragen sowie die Mengen fortlaufend abändern oder austragen. Ebenfalls praktisch: Hier findet sich bestimmt auch noch Platz für eine Notiz des Einfrier-Datums. Das verhindert, dass du Lebensmittel zu lange im Gefrierschrank lässt und am Ende verdorbene Lebensmittel zu dir nimmst.
Daneben hilft auch dieser Trick für Übersicht: Lege dir beschreibbare Magnetfolie zu. Schneide diese in kleine Stücke, und beschrifte die Teile mit dem Inhalt des Gefrierschranks. Die Schilder kannst du nun genau dort an die Tür heften, wo sich die Lebensmittel befinden. Änderst du den Standort der Lebensmittel, verschiebe einfach den Magneten.
Eingefrorenes hält sich ewig? Nicht ganz. Je nach Inhalt kann sich nach einer bestimmten Zeit die Konsistenz ändern oder Lebensmittel werden gar schlecht. Allgemeinhin gilt:
Obst und Gemüse: Viele Sorten halten sich bis zu zwölf Monate. Ob etwas schon verdorben ist, erkennst du an weißen oder rotbraunen Verfärbungen. Spätestens im Kochtopf macht sich der Ablauf bemerkbar: Das alte Gemüse wird matschig und verliert Vitamine und Geschmack. Essen könnte man es aber auch weiterhin.
- Fleisch: Hier gilt, je fetter das Fleisch, desto geringer die Haltbarkeit. Hackfleisch verdirbt nach etwa drei Monaten. Geflügel bleibt bis zu zehn Monate frisch. Ein Braten lässt sich zwölf Monate einfrieren. Bilden sich dunkle Flecken auf dem Fleisch und ist seine Struktur nach dem Auftauen ledrig, ist es nicht mehr genießbar. Das aufgetaute Fleisch würde spätestens bei der Zubereitung ranzig riechen. Überprüfe vor Verzehr verderblicher Lebensmittel also immer Aussehen und Geruch.
- Fisch: Auch bei Fisch erhöht der Fettanteil die Verderblichkeit. Mehr als vier Monate sollte Fisch nicht eingefroren werden. Eine Ausnahme bilden Fischstäbchen: Hier leidet der Geschmack erst nach etwa zwölf Monaten.
- Tiefkühlpizza: Etwa zwölf Monate kannst du dir mit dem Verzehr Zeit lassen. Noch länger halten sich Pommes – nämlich bis zu 18 Monate.
- Eis: Der süße Nachtisch kann etwa zwölf Monate eingefroren werden. Danach bildet sich eine gummiartige Schicht an der Oberfläche. Essen solltest du es dann nicht mehr.
In einem fast leeren Gefrierschrank behältst du zwar leicht den Überblick – er verbraucht aber mehr Strom als ein gut gefüllter. Jedes Mal, wenn die Tür geöffnet wird, findet schließlich ein Luftaustausch statt. Dabei gelangt warme Luft hinein und kalte Luft entweicht. Dabei spielt es nicht nur eine Rolle, wie warm es in der Küche ist und wie lange der Gefrierschrank offensteht, auch der freie Platz im Inneren ist entscheidend: In fast leere Geräte passt viel warme Luft von außen. Ist der Gefrierschrank hingegen gut gefüllt, kann auch weniger warme Luft eindringen.
Damit du trotzdem schnell die gesuchten Lebensmittel findest, solltest du deinen Gefrierschrank richtig einräumen. Im ersten Moment mag sich die Sortierung nach einem hohen Zeitaufwand anhören. Die meisten der Tipps kannst du aber ganz bequem nebenbei erledigen – etwa neues Gefriergut beschriften oder angefangene Großpackungen in kleinere umfüllen. Andere Tipps wiederum benötigen anfangs etwas mehr Zeit, wenn du zum Beispiel den Inhalt des Gefrierschranks auf einer Tafel oder Magnetfolien notierst. Doch der Aufwand lohnt sich: Kühlgut wird nicht mehr im Gefrierfach vergessen und dadurch überlagert, du musst im Nachhinein nicht unnötig Lebensmittel entsorgen, du verbrauchst weniger Strom, da der Gefrierschrank nicht mehr so lange geöffnet werden muss – und das Eis für den Nachtisch findest du so auch schneller.
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