In der letzten Zeit ist dir aufgefallen, dass die Kühlleistung deines Gefrierschranks erheblich nachgelassen hat. Das ist jedoch kein Grund, vom Schlimmsten auszugehen und den Kauf eines neuen Geräts oder eine Reparatur bereits einzukalkulieren. Denn wenn der Gefrierschrank nicht mehr kühlt, kann das auch ganz harmlose Gründe haben. UPDATED stellt mögliche Ursachen vor und erklärt die passenden Lösungswege dazu.
Verschmutzte Kondensatorspulen sind einer der häufigsten, aber auch einer der harmlosesten Gründe, warum ein Gefrierschrank nicht mehr richtig kühlt. Über die Spulen wird Wärme abgeführt, und der Gefrierschrank hält seine eingestellte Temperatur. Wenn sich aber Staub oder Schmutz auf den Kondensatorspulen absetzt, funktioniert dieser Vorgang nicht mehr richtig. Reinigen hilft in diesem Fall!
Bei besagten Spulen handelt es sich um ein großflächiges Gitter. Es befindet sich entweder auf der Rückseite des Gefrierschranks oder am Boden des Geräts. Um die Spulen zu reinigen, gehe folgendermaßen vor:
- Trenne den Gefrierschrank vom Strom.
- Rücke das Gerät ein Stück von der Wand weg, um Zugang zu den Kondensatorspulen auf der Rückseite zu bekommen. Befinden sich die Spulen am Boden, entferne die Sockelleiste an der Frontseite des Gefrierschranks und ziehe – falls vorhanden – die Kondensatorschale heraus.
- Sauge die Kondensatorspulen sehr vorsichtig mit einem Staubsauger ab, um den gröbsten Schmutz zu entfernen.
Achtung: Bedenke, dass die Lamellen empfindlich sind und schon bei kleinen Beschädigungen Kühlmittel austreten kann. - Wische die Kondensatorspulen mit einem weichen Tuch ab und befreie sie so von feinem Schmutz und Staub.
Wenn dicke Eisschichten die Wände des Gefrierschranks bedecken, ist es gut möglich, dass das Gerät deshalb nicht mehr richtig kühlt. Denn so kann sich die Kälte nicht mehr gut und gleichmäßig verteilen.
Was du tun kannst: den Gefrierschrank vollständig abtauen. Das ist auch aus einem weiteren Grund sinnvoll. Schließlich verhindern die vereisten Wände nicht nur eine gute Kühlung, sondern erhöhen auch den Stromverbrauch des Geräts.
Beim Abtauen gehst du folgendermaßen vor:
- Räume alle Lebensmittel aus dem Gefrierschrank und lagere sie im Kühlschrank, in Kühlboxen oder bei niedriger Raumtemperatur in der Spüle, Dusche oder Badewanne.
- Lege Handtücher oder flache Gefäße, zum Beispiel ein Backblech, vor dem Gefrierschrank aus, um das Wasser aufzufangen, das sich durch das Abtauen bildet.
- Ziehe, falls vorhanden, den Ablauf im untersten Fach des Gefrierschranks heraus, damit das Tauwasser abfließen kann.
- Schalte das Gerät ab und lass die Tür offen stehen.
- In der Regel dauert der Abtauvorgang zwischen 15 Minuten und zwei Stunden. Du kannst ihn beschleunigen, indem du etwas Speisesalz auf das Eis streust.
- Bei besonders dicken Eisschichten hilfst du am besten manuell nach. Einigen Gefrierschränken liegt ein spezieller Eiskratzlöffel aus Kunststoff bei. Alternativ nimmst du einen anderen Holz- oder Kunststofflöffel.
- Ist der Gefrierschrank komplett abgetaut, solltest du ihn gründlich mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel reinigen, bevor du ihn wieder einschaltest und einräumst.
Tipp: Du solltest deinen Gefrierschrank ein- bis zweimal im Jahr abtauen, wenn er keine No-Frost- oder Low-Frost-Funktion hat. Am klügsten ist das im Winter. Herrschen draußen Minusgrade, kannst du die tiefgekühlten Lebensmittel für die Zeit des Abtauvorgangs draußen lagern.
Ob dein Gefrierschrank einen Ventilator hat, findest du heraus, indem du einen Blick in die Bedienungsanleitung wirfst. Alternativ kannst du einfach eine Sichtprüfung vornehmen. Das Gebläse befindet sich in der Regel im oberen Bereich des Gefrierschranks.
No-Frost-Gefrierschränke (aber auch einige andere Geräte) haben einen Ventilator, der dafür sorgt, dass sich kalte Luft von der Verdampfereinheit gleichmäßig im gesamten Innenraum verteilt. Registriert ein Sensor, dass der Ventilator und die Kühllamellen zu stark vereisen, wird automatisch eine Abtauphase eingeleitet. In dieser Zeit dreht sich der Rotor nicht. Stattdessen übernimmt eine Heizung das Abtauen.
Wenn sich der Ventilator auch außerhalb der Abtauphasen nicht dreht, funktioniert die Kühlzirkulation nicht einwandfrei. Das kann zwei Gründe haben: Entweder ist er verschmutzt oder defekt.
Um das zu prüfen, gehst du folgendermaßen vor:
- Trenne das Gerät vom Strom.
- Versuche, den Ventilator per Hand zu drehen.
- Funktioniert das nicht einwandfrei, überprüfe, ob der Ventilator möglicherweise verschmutzt ist.
- Trifft das zu, befreie ihn mit einem Tuch und etwas Wasser mit Spülmittel von Schmutz und Staub.
- Bist du handwerklich geschickt, kannst du den Ventilator ausbauen und die Achse mit etwas Nähmaschinenöl schmieren.
Achtung: Lässt sich der Ventilator nicht ohne Weiteres entfernen, wende dich an einen Fachmann. Du riskierst sonst weitere Schäden oder einen eventuellen Garantieverlust. - Hilft auch das nicht, liegt möglicherweise ein Defekt vor. Ziehe einen Fachmann zu Rate, um herauszufinden, ob der Ventilator ausgetauscht werden muss.
Wenn dein Gefrierschrank nicht mehr kühlt, könnte es daran liegen, dass das Gerät die Temperatur nicht richtig erfasst. Dafür ist – wie bei einem Heizkörper – ein Thermostat mit Temperaturfühler zuständig. Möglicherweise ist es falsch eingestellt oder sogar defekt.
Überprüfe zuerst, ob das Thermostat richtig positioniert ist. Es befindet sich meistens an der rechten Seitenwand oder in der Nähe des Temperaturreglers des Gefrierschranks. Der Fühler sollte an der Verdampferplatte anliegen, um die Temperatur richtig messen zu können.
Ist die Positionierung des Thermostats in Ordnung, der Gefrierschrank kühlt aber trotzdem nicht richtig, kann es sein, dass das Thermostat defekt ist. Das sollte ein Fachmann überprüfen. Er überbrückt das Thermostat, um herauszufinden, ob nur dieses eine Teil oder der komplette Gefrierschrank defekt ist. Ist nur das Thermostat kaputt, kann es in der Regel einfach und günstig ausgetauscht werden.
Bei einem Gefrierschrank mit No-Frost-Funktion ist eine Abtauheizung integriert, die mit dem Verdampfer – den schlangenförmigen Rohren im Inneren des Geräts – und mit dem Thermostat verbunden ist. Sie sorgt dafür, dass der Gefrierschrank nicht vereist.
Das Thermostat misst die Temperatur und entscheidet, ob gekühlt werden muss oder nicht. Bei Kühlung schaltet sich die Abtauheizung in der Regel automatisch ab und der Kompressor läuft. Soll nicht gekühlt werden, ist die Abtauheizung aktiv und der Kompressor aus.
Wenn die Abtauheizung defekt ist, funktioniert dieses Zusammenspiel mit dem Kompressor nicht mehr und die Temperatur im Gefrierschrank kann steigen. Ob die Abtauheizung daran schuld ist, kannst du mit einem sogenannten Multimeter (Vielfachmessgerät) überprüfen. Nutze die Ohmmeter-Einstellung des Geräts und gehe folgendermaßen vor:
- Trenne den Gefrierschrank vom Strom.
- Befestige die beiden Messspitzen des Multimeters an den Anschlussklemmen der Abtauheizung.
- Wird dir ein Wert auf dem Messgerät angezeigt, ist die Heizung funktionstüchtig.
- Wird kein Wert angezeigt, könnte die Abtauheizung defekt sein. Du solltest sie von einem Fachmann begutachten und gegebenenfalls austauschen lassen.
Sowohl der Kompressor als auch die Platine sind Herzstücke des Gefrierschranks. Sind sie defekt, kühlt das Gerät möglicherweise nicht mehr richtig.
Der Kompressor ist für die Weiterleitung des gasförmigen Kühlmittels an den Verflüssiger zuständig. In der Regel hält das Bauteil viele Jahre, bevor es verschleißt.
Gibt der Gefrierschrank ungewöhnlich laute Geräusche von sich, kann das auf einen defekten Kompressor hindeuten. Denn wenn dieser kaputt ist, zirkuliert das Kühlmittel im Kreislauf nicht mehr richtig. Dadurch entsteht übermäßig viel Reif, der in der Turbine des Gebläses die lauten Geräusche verursacht. Ein defekter Kompressor sollte durch einen Fachmann ausgetauscht werden.
Auch eine kaputte Platine ist ein Fall für den Profi. Dieser testet die einzelnen Bestandteile der Platine mit einem Multimeter auf elektrischen Durchgang und kann so herausfinden, ob sie kaputt ist.
Wenn dein Gefrierschrank nicht mehr richtig kühlt, solltest du zunächst die Ursache ausfindig machen. Gehe nicht vom Schlimmsten aus, sondern arbeite dich vom einfachsten Grund zum komplexesten vor. Oft hilft schon eine gründliche Reinigung oder ein Abtauen des Gefrierschranks. Führt das nicht zum Ziel, überprüfe wie beschrieben die einzelnen Bauteile auf ihre Funktionalität und lass defekte Komponenten gegebenenfalls ersetzen. Im Zweifelsfall hilft dir ein Fachmann dabei, Mängel zu erkennen und zu beheben.
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