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Haushalt

Funk­ti­ons­wä­sche rich­tig waschen und pflegen

Richtig gekleidet macht einem das Wetter beim Joggen, Skifahren, Wandern und Co. ebenso wenig aus wie das Schwitzen.

Sie hält beim Ski­fah­ren im Win­ter den eisi­gen Wind ab oder trans­por­tiert beim Sport unter hei­ßer Som­mer­son­ne den Schweiß nach außen: Funk­ti­ons­wä­sche. Oben­drein ist sie meis­tens herr­lich leicht. Kehr­sei­te der Medail­le: Die Kunst­fa­sern fan­gen schnell an zu müf­feln. Also ein­fach ab in die Wasch­ma­schi­ne? Vor­sicht: Beson­de­re Wäsche benö­tigt beson­de­re Pfle­ge, um die Was­ser­dich­tig­keit oder die Atmungs­ak­ti­vi­tät zu erhal­ten. UPDATED sorgt dafür, dass Ihre Funk­ti­ons­wä­sche mög­lichst lan­ge ihre beson­de­ren Auf­ga­ben erfül­len kann.

Wie wasche ich Funk­ti­ons­wä­sche richtig?

Funk­ti­ons­wä­sche wie zum Bei­spiel Ski­an­zü­ge oder Motor­rad­klei­dung zeich­net sich durch eine beson­ders fei­ne Mem­bran, durch spe­zi­el­le Fasern oder eine Imprä­gnie­rung aus. Des­we­gen wer­fen Sie vor der ers­ten Wäsche unbe­dingt einen Blick auf das Eti­kett oder auf die Wasch­an­lei­tung, die Sie womög­lich zusam­men mit dem Tex­til bekom­men haben. Hier fin­den Sie gege­be­nen­falls wich­ti­ge Hin­wei­se, ob und wie Sie die Funk­ti­ons­klei­dung waschen dür­fen bezie­hungs­wei­se müs­sen. Was Sie all­ge­mein beim Waschen von Funk­ti­ons­wä­sche beach­ten soll­ten, erfah­ren Sie im Folgenden.

Waschen Sie die Funk­ti­ons­klei­dung vor dem ers­ten Tragen

Auch wenn es Ihnen in den Fin­gern, oder bes­ser: in den Bei­nen juckt, mit der neu­en Funk­ti­ons­wä­sche gleich ein­mal eine aus­ge­dehn­te Sport-Ses­si­on ein­zu­le­gen – nach dem Kauf soll­ten Sie die Wäsche erst ein­mal gründ­lich in der Wasch­ma­schi­ne rei­ni­gen. Denn soll­ten sich noch Farb­rück­stän­de oder Che­mi­ka­li­en im Gewe­be befin­den, kön­nen die­se Ihre Haut reizen.

Die Do’s bei der Pfle­ge der Funktionswäsche

  • Beach­ten Sie das Pflegeetikett
  • Neh­men Sie nur hand­war­mes Wasser
  • Wäh­len Sie Hand­wä­sche oder ein Schon­pro­gramm Ihrer Waschmaschine
  • Benut­zen Sie Spe­zi­al­wasch­mit­tel, Fein- oder Color-Waschmittel
  • Wenn Sie den Trock­ner benut­zen, wäh­len Sie eine gerin­ge Tem­pe­ra­tur oder den Schongang
  • Trock­nen Sie am bes­ten an fri­scher Luft

So berei­ten Sie die Funk­ti­ons­wä­sche auf die Wasch­ma­schi­ne vor

Wenn Sie frisch ver­schwitzt vom Sport kom­men, die Funk­ti­ons­wä­sche aber nicht sofort in die Wasch­ma­schi­ne wer­fen kön­nen oder wol­len, soll­ten Sie die Klei­dungs­stü­cke wenigs­tens zum Trock­nen auf­hän­gen, zum Bei­spiel über dem Rand Ihres Wäsche­korbs. Denn die Bak­te­ri­en kön­nen sich in feuch­ter Umge­bung beson­ders gut ver­meh­ren und im schlimms­ten Fall sogar Schim­mel­spo­ren bilden.

Vor dem Waschen tren­nen Sie die Funk­ti­ons­wä­sche von den übli­chen Tex­ti­li­en und rei­ni­gen Sie bei­des sepa­rat. Denn die Baum­woll­fa­sern oder ande­re Natur­fa­sern könn­ten sich in der Wasch­ma­schi­ne ablö­sen und in den fei­nen Zwi­schen­räu­men der Funk­ti­ons­wä­sche festsetzen.

Um sowohl die Klei­dung als auch die Maschi­ne zu scho­nen, schlie­ßen Sie alle Reiß­ver­schlüs­se und Klett­ver­schlüs­se der Funk­ti­ons­wä­sche. Dre­hen Sie die Tei­le außer­dem “auf links”, sprich stül­pen Sie das Inne­re nach außen, das gilt auch für die Ärmel und Hosenbeine.

Auch wenn Sie über viel Funk­ti­ons­be­klei­dung ver­fü­gen, mit der Sie sepa­rat eine Wasch­ma­schi­nen­la­dung zusam­men bekom­men könn­ten, emp­fiehlt es sich: Geben Sie stets etwas weni­ger Klei­dung in die Trom­mel als bei einer “nor­ma­len” Wasch­la­dung. So ver­hin­dern Sie, dass die Funk­ti­ons­tei­le zu stark anein­an­der rei­ben und die Ober­flä­che dabei beschä­digt wird.

So wäh­len Sie Tem­pe­ra­tur und Wasch­mit­tel für Funktionsbekleidung

Eini­ge Funk­ti­ons­klei­dungs­stü­cke, zum Bei­spiel man­che Unter­wä­sche, kön­nen Sie bei 60 Grad waschen. Das sehen Sie an der 60° Anga­be auf dem Wasch­eti­kett bei den Sym­bo­len ganz links in der Abbil­dung eines Was­ser­be­ckens, manch­mal mit dem Zusatz C für “Cel­si­us”. In der Regel oder im Zwei­fel soll­ten Sie Funk­ti­ons­klei­dung aber allen­falls bei 30 Grad im Schon­wasch­gang rei­ni­gen, da sonst die Kunst­fa­sern beschä­digt wer­den kön­nen, bei­spiels­wei­se bei einer tex­ti­len Mem­bran. Das Schon­pro­gramm heißt häu­fig auch Fein­wä­sche.

Für Funk­ti­ons­wä­sche neh­men Sie am bes­ten flüs­si­ges Spe­zi­al-Wasch­mit­tel, das Sie in der Dro­ge­rie oder im Fach­han­del für Funk­ti­ons­klei­dung bekom­men, also etwa bei einem Sport­ge­schäft oder Out­door-Aus­stat­ter. Oft tra­gen sol­che Mit­tel Namens­zu­sät­ze wie “Funk­ti­ons­wasch­mit­tel”, “Sport”, “Acti­ve” oder “Out­door”. Fra­gen Sie sonst das Ver­kaufs­per­so­nal oder wen­den Sie sich an das Geschäft, in dem Sie die Funk­ti­ons­wä­sche gekauft haben. Im Zwei­fel fin­den Sie eine Emp­feh­lung auch häu­fig auf der Web­sei­te des Her­stel­lers der Funktionskleidung.

Alter­na­tiv kön­nen Sie auch Fein­wasch­mit­tel benut­zen, das die Fasern beson­ders sanft rei­nigt. Die Ver­brau­cher­zen­tra­le Ham­burg hat in einer Unter­su­chung außer­dem fest­ge­stellt, dass die Inhalts­stof­fe von Spe­zi­al-Wasch­mit­teln für Funk­ti­ons­klei­dung und jene von flüs­si­gen Color-Wasch­mit­teln weit­ge­hend iden­tisch sind. Ein Color-Wasch­mit­tel kann also eben­falls eine Alter­na­ti­ve sein.

Zur Sicher­heit soll­ten Sie nach dem Schon­wasch­gang einen wei­te­ren Spül­gang aus­lö­sen. In der Regel besit­zen alle Wasch­ma­schi­nen dafür die Funk­ti­on Spü­len. Damit gehen Sie sicher, dass sämt­li­che Wasch­mit­tel­rück­stän­de aus der Klei­dung ent­fernt wur­den und die Funk­ti­on nicht beein­träch­ti­gen können.

Da Funk­ti­ons­wä­sche in der Regel schnell trock­net und durch hohe Schleu­der­zah­len Scha­den neh­men kann, ver­mei­den Sie es nach Mög­lich­keit, die Funk­ti­ons­wä­sche zu schleu­dern. Soll es doch ein­mal schnel­ler gehen, soll­ten Sie mit maxi­mal 600 Umdre­hun­gen pro Minu­te schleudern.

Die Dont’s bei der Pfle­ge der Funktionswäsche

  • Las­sen Sie getra­ge­ne Klei­dung nicht lan­ge feucht liegen
  • Ver­mei­den Sie star­ke Rei­bung durch Rub­beln bei der Hand­wä­sche oder eine vol­le Waschtrommel
  • Benut­zen Sie kei­nen Weich­spü­ler, kein Wasch­pul­ver und kei­nen Fleckenentferner
  • Ver­mei­den Sie Schleu­dern oder schleu­dern Sie allen­falls bei maxi­mal 600 Umdrehungen.
  • Set­zen Sie die Wäsche beim Trock­nen kei­ner direk­ten Son­nen­ein­strah­lung aus

Die Funk­ti­ons­wä­sche rich­tig trocknen

Ach­ten Sie auf dem Wäsche­eti­kett auf das Sym­bol mit dem Kreis in einem Qua­drat. Ist das Sym­bol durch­ge­stri­chen, dür­fen Sie das ent­spre­chen­de Klei­dungs­stück nicht in den Trock­ner geben.

In allen ande­ren Fäl­len ist das Trock­nen im Trock­ner erlaubt, für vie­le Funk­ti­ons­klei­dungs­stü­cke ist es sogar posi­tiv. Auf einer Gore­tex-Mem­bran zum Bei­spiel kann sich die Imprä­gnie­rung bei der Wär­me bes­ser ver­tei­len. Aller­dings soll­ten Sie die Wäsche nicht mehr als 20 Minu­ten im Trock­ner las­sen und das Sport­pro­gramm oder Schon­pro­gramm wäh­len. Hat Ihr Trock­ner kei­ne ent­spre­chen­den Pro­gram­me, wäh­len Sie die nied­rigs­te Temperatur.

Sonst – oder anschlie­ßend, wenn die Wäsche noch nicht kom­plett tro­cken ist – hän­gen Sie die Funk­ti­ons­klei­dung wie Ihre übri­ge Wäsche auf, mög­lichst an einem luf­ti­gen Ort. Ver­mei­den Sie aber direk­te Sonneneinstrahlung.

War­um soll­te ich Funk­ti­ons­wä­sche nicht mit Weich­spü­ler und ande­ren Zusatz­mit­teln waschen?

Bei der Wahl des Wasch­mit­tels und even­tu­el­ler Zusatz­mit­tel gilt:

  • Kein Weich­spü­ler!
  • Kein Pul­ver!
  • Kein Fleck­ent­fer­ner!

Weich­spü­ler hat für die Sau­ber­keit kei­nen Effekt, statt­des­sen set­zen sich sei­ne Ten­si­de an der Ober­flä­che und zwi­schen den Poren fest und bil­den dort einen Schutz­film. Der ist was­ser­ab­wei­send und sorgt des­halb dafür, dass der Schweiß nicht mehr so gut aus dem Inne­ren auf­ge­nom­men und nach außen abtrans­por­tiert wer­den kann. Erst nach eini­gen Wäschen ohne Weich­spü­ler nimmt die­ser Effekt wie­der ab.

Bei Pul­ver besteht die Gefahr, dass es sich bei der nied­ri­gen Tem­pe­ra­tur nicht rich­tig auf­löst. Dann kön­nen die Rück­stän­de eben­falls die Poren ver­stop­fen und damit undurch­läs­si­ger für den Schweiß-Abtrans­port machen oder die Atmungs­ak­ti­vi­tät beeinträchtigen.

Fle­cken­ent­fer­ner ist aggres­siv zur Tex­til-Ober­flä­che, um dort die Fle­cken zu lösen. Damit aber kann es auch die emp­find­li­chen Kunst­fa­sern von Funk­ti­ons­wä­sche angreifen.

Wie oft soll­te ich Funk­ti­ons­wä­sche waschen?

Auch bei behut­sa­mer Pfle­ge wie beschrie­ben soll­ten Sie Funk­ti­ons­wä­sche mög­lichst sel­ten in der Wasch­ma­schi­ne waschen, um die fei­ner Faser­struk­tur so sel­ten wie mög­lich zu belasten.

Um den­noch Schweiß und Dreck aus dem Tex­til zu lösen, kön­nen Sie die Klei­dungs­stü­cke kurz per Hand aus­spü­len. Oft genügt das bereits, sodass Sie nur nach etwa jedem drit­ten Tra­gen die Wasch­ma­schi­ne anwer­fen müs­sen. Benut­zen Sie zum Aus­spü­len hand­war­mes Was­ser von maxi­mal 30 Grad und ach­ten Sie dar­auf, die Tex­ti­li­en nicht stark anein­an­der zu rei­ben, damit sich die Imprä­gnie­rung oder die Spe­zi­al­mem­bran nicht lösen.

Wenn Sie Wasch­mit­tel benut­zen, waschen Sie die Tex­ti­li­en anschlie­ßend noch ein­mal mit kla­rem Was­ser aus, damit kei­ne Rück­stän­de in den Fasern ver­blei­ben. Drü­cken Sie dann das Was­ser behut­sam her­aus und las­sen Sie die Funk­ti­ons­wä­sche an einem luf­ti­gen Ort trocknen.

Immer in Form – Sie und Ihre Funktionswäsche

Ist die Funk­ti­ons­wä­sche irgend­wann doch ein­mal nicht mehr so fit wie am ers­ten Tag – weil Sie plötz­lich mehr dar­in schwit­zen als zuvor oder den Regen stär­ker spü­ren –, kön­nen Sie man­che Funk­ti­on wie­der auf­fri­schen. Vor allem die Was­ser­fes­tig­keit lässt sich neu her­stel­len. Hier­für fin­den Sie im Fach­han­del zahl­rei­che Imprä­gnier­mit­tel spe­zi­ell für Funktionswäsche.

So gepflegt und frisch gerei­nigt leis­tet Ihnen die Funk­ti­ons­wä­sche lan­ge Zeit treue Diens­te. Damit Sie sich selbst umso bes­ser fit hal­ten kön­nen oder gut geschützt out­door span­nen­de Aben­teu­er erle­ben können.

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