Du hast eine Fritzbox – und Kinder, die darüber das Internet nutzen? Mit der Fritzbox-Kindersicherung kannst du im Detail festlegen, wie lange und wann die Internetnutzung erlaubt ist. Außerdem kannst du den Zugriff auf bestimmte Internetseiten verhindern. UPDATED erklärt am Beispiel der Fritzbox 7590, wie du bei der Einrichtung und Steuerung vorgehst.
Um den Zugang zum Internet oder zu bestimmten Inhalten zu beschränken, nutzt du die sogenannten Zugangsprofile der Fritzbox. Standardmäßig sind auf jeder Fritzbox vier dieser Profile eingerichtet:
- Standard: Wird standardmäßig allen Geräten in deinem Heimnetzwerk zugeordnet.
- Gesperrt: Geräte mit diesem Zugangsprofil können nicht auf das Internet zugreifen.
- Unbeschränkt: Hier können Geräte ohne Einschränkungen auf das Internet zugreifen.
- Gast: Das Gast-Profil gilt für alle Geräte im Gastnetz. Du kannst es individuell anpassen.
Zusätzlich zu den voreingestellten Profilen kannst du individuelle Zugangsprofile für deine Fritzbox erstellen und sie zum Beispiel als Kindersicherung nutzen. Sie können für einzelne Nutzer oder Nutzergruppen gelten. Dementsprechend kannst du jedes Zugangsprofil einem oder mehreren Geräten zuordnen.
Praktisch: Sind alle internetfähigen Geräte deines Kindes demselben Zugangsprofil zugewiesen, werden die von dir eingestellten Regeln automatisch auf alle Geräte angewandt. Hast du zum Beispiel eine maximale Nutzungsdauer pro Woche eingestellt, wird die Zeit, die dein Kind mit Smartphone, Tablet und Co. im Internet verbringt, automatisch aufaddiert.
Möchtest du eine Kindersicherung für deine Fritzbox einrichten, solltest du ein paar Punkte bedenken. Denn nicht immer ist es möglich, entsprechende Zugangsprofile zu erstellen. Du kannst zum Beispiel keine Kindersicherung einrichten, wenn deine Fritzbox die Internetverbindung eines anderen Routers nutzt. Im sogenannten IP-Client-Modus baut deine Fritzbox selbst keine Internetverbindung auf, sondern fungiert als Verteiler. Deine verbundenen Geräte erhalten ihre IP-Einstellungen vom Ausgangs-Router. Möchtest du den Internetzugriff regulieren, geht das nur am Ursprungsgerät.
Für die Geräte von Gastkindern kannst du ebenfalls keine individuelle Kindersicherung über deine Fritzbox einrichten. Geräte im Gastnetz nutzen immer das Gast-Profil und können nicht einzeln geregelt werden.
Hast du eine Kindersicherung für deine Fritzbox eingerichtet, kannst du zum Beispiel festlegen, wie lange dein Kind maximal im Internet surfen darf – und zwar für jeden einzelnen Tag der Woche. Außerdem kannst du zusätzliche Sicherheitseinstellungen vornehmen. Im Folgenden erfährst du, wie du ein Zugangsprofil für die Kindersicherung erstellst und Anpassungen vornimmst.
Normalerweise hat deine Fritzbox ab Werk immer dieselbe IP-Adresse, über die du die Benutzeroberfläche ansteuern kannst. Hast du die IP-Adresse geändert, kannst du sie leicht herausfinden:
- Halte die Windows-Taste + R gleichzeitig gedrückt.
- Gib in das neue Fenster CMD ein und bestätige mit OK.
- Ein neues Fenster erscheint. Gib hier ipconfig ein und drücke Enter.
- Neben dem Eintrag IPv4-Adresse findest du die IP-Adresse deines Routers.
- Öffne die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox, indem du in deinem Internetbrowser die Adresse http://fritz.box eingibst.
Alternativ kannst du die IP-Adresse deiner Fritzbox aufrufen. In den Werkseinstellungen lautet sie http://192.168.178.1. Außerdem ist deine Fritzbox über die Notfall-IP http://169.254.1.1 ansteuerbar. - Gehe zu Internet > Filter > Zugangsprofile > Neues Profil.
- Gib im Feld Name ein, wie dein neues Zugangsprofil heißen soll. Das kann zum Beispiel der Name des Kindes sein, für das du die Kindersicherung einrichtest.
- Bestimme unter Zeitraum, zu welchen Zeiten und an welchen Tagen mit dem Profil auf das Internet zugegriffen werden darf.
- Lege unter Zeitbudget fest, wie lange dein Kind an den einzelnen Wochentagen ins Internet gehen darf.
- Aktiviere die Option gemeinsames Budget, wenn die Nutzungszeit von einzelnen Geräten für ein Profil zusammengezählt werden soll. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn dein Kind ein eigenes Smartphone, ein Tablet und eine internetfähige Spielekonsole hat.
- Damit dein Kind nicht auf das Gast-Profil ausweichen kann, aktiviere die Option Nutzung des Gastzugangs gesperrt.
- Dein Kind soll bestimmte Internetseiten nicht aufrufen können? Dann aktiviere die Option Internetseiten filtern.
- Aktiviere den Punkt Internetseiten sperren (Blacklist), wenn die Fritzbox automatisch bestimmte Internetseiten ausblenden soll.
- Aktiviere den Punkt Internetseiten erlauben (Whitelist), wenn dein Kind nur auf eine voreingestellte Auswahl von Internetseiten zugreifen können soll.
- Speichere das Zugangsprofil mit OK ab.
Nachdem du ein neues Zugangsprofil erstellt hat, kannst du ihm einzelne Geräte zuordnen, zum Beispiel alle internetfähigen Gadgets deines Nachwuchses. Hast du die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox noch geöffnet, gehst du wie folgt vor:
- Gehe zu Internet > Filter.
- Im Reiter Kindersicherung findest du eine Liste aller Geräte, die mit deiner Fritzbox verbunden sind. Öffne das Zugangsprofil-Ausklappmenü eines Geräts, um ihm ein Profil zuzuordnen.
- Wähle das von dir als Kindersicherung angelegte Zugangsprofil aus.
- Klicke auf Übernehmen, um die Einstellungen zu speichern.
- Wiederhole die Schritte 2 bis 4 für jedes Gerät, dem du das Kindersicherungs-Zugangsprofil zuweisen möchtest.
Whitelist: Dein Kind kann nur auf Internetseiten zugreifen, die auf der Whitelist aufgeführt sind. Manche Internetseiten laden Inhalte aber auch von anderen Adressen. Um richtig angezeigt werden zu können, müssen beide Seiten auf der Whitelist stehen. Beispiel: Wikipedia lädt auch Inhalte von Wikimedia. Damit Wikipedia richtig angezeigt wird, muss auch Wikimedia auf der Whitelist stehen.
Blacklist: Seiten auf der Blacklist können von deinem Kind nicht aufgerufen werden. Aber: Manche Seiten können über unterschiedliche Internetadressen angesteuert werden. Damit dein Kind wirklich keinen Zugang erhält, musst du alle Adressvarianten auf die Blacklist setzen.
Soll dein Kind nur bestimmte Internetseiten besuchen können oder möchtest du, dass zum Beispiel Seiten mit nicht jugendfreien Inhalten automatisch gesperrt werden? Dann kannst du im Rahmen der Kindersicherung sogenannte Filterlisten anlegen.
Du kannst auf deiner Fritzbox eine sogenannte Whitelist für erlaubte und eine Blacklist für gesperrte Internetseiten anlegen. Jede Liste kann bis zu 500 Internetadressen enthalten.
- Öffne die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox.
- Gehe zu Internet > Filter > Listen.
- Wähle aus, welche Liste du einrichten möchtest, indem du neben Whitelist oder Blacklist auf bearbeiten klickst.
- Trage alle Internetadressen ein, die du freigeben beziehungsweise sperren möchtest.
Gib die Adressen ohne Präfix wie http oder www ein. Setze nach jeder Internetadresse ein Leerzeichen, bevor du die nächste Adresse eingibst. Möchtest du zum Beispiel YouTube auf deiner Fritzbox sperren, gibst du dafür die folgenden Internetadressen in deine Liste ein (Stand: Juli 2020):
- youtube.com
- youtube-nocookie.com
- youtu.be
- ytimg.com
- ggpht.com
- googleapis.com
- googlevideo.com
5. Speichere deine Liste ab, indem du auf OK klickst.
Deine Filterlisten werden auf jedes Profil angewendet, in dem du die Option Internetseiten filtern und den entsprechenden Unterpunkt aktiviert hast.
Dein Kind hat ein neues Smartphone bekommen? Dann ist das Gerät nicht automatisch mit dem von dir als kindersicher eingerichteten Zugangsprofil verbunden. Stattdessen wird das Gerät zunächst mit deinem Standard-Fritzbox-Profil gekoppelt, sodass dein Kind freien Zugriff auf das Internet hat. Denke also daran, neuen Geräten möglichst zeitnah das eingeschränkte Zugangsprofil der Fritzbox zuzuweisen.
Du hast eine Kindersicherung für deine Fritzbox eingerichtet. Solange deine Kinder noch relativ klein sind, ist das Internet somit sicher. Doch spätestens im Teenageralter sind sie oft schlau genug, um die Kindersicherung zu umgehen – zum Beispiel, indem sie selbst die Benutzeroberfläche der Fritzbox aufrufen und die Kindersicherung abschalten. Möchtest du das von vornherein ausschließen, solltest du deine Fritzbox per Kennwortschutz sichern.
- Öffne die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox.
- Gehe zu System > FRITZ!Box-Benutzer > Anmeldung im Heimnetz.
- Wähle Anmeldung mit FRITZ!Box-Benutzernamen und Kennwort, wenn sich jeder Nutzer mit einem eigenen Benutzernamen und Kennwort in deine Fritzbox-Benutzeroberfläche einloggen können soll.
- Wähle alternativ Anmeldung mit dem FRITZ!Box-Kennwort, wenn sich alle Nutzer mit einem gemeinsamen Kennwort einloggen können sollen.
- Klicke auf Übernehmen, um deine Einstellungen zu speichern.
Eine Kindersicherung ist nur bis zu einem gewissen Alter sinnvoll. Danach sollte der Nachwuchs eigenständig zu einer verantwortungsvollen Mediennutzung in der Lage sein. Ist es bei euch so weit und du möchtest die Kindersicherung auf deiner Fritzbox deaktivieren?
Dann öffne die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox und gehe zu Internet > Filter > Kindersicherung. Wähle für jedes Gerät deiner Kinder, dem du zuvor eine Kindersicherung zugewiesen hattest, im Ausklappmenü unter Zugangsprofil den Punkt Standard oder Unbeschränkt aus. Speichere am Ende alles mit Übernehmen ab, um die Fritzbox-Kindersicherung zu deaktivieren.
Du möchtest nicht jedes Kinder-Gerät einzeln freigeben? Dann kannst du die Kindersicherung deiner Fritzbox zentral bearbeiten. Gehe dafür zu Internet > Filter > Zugangsprofile. Klicke auf das Stift-Symbol neben dem Namen des kindergesicherten Zugangsprofils. Hebe die Einschränkungen auf, die du im Profil hinterlegt hattest, und speichere deine Änderungen mit OK ab.
In der Benutzeroberfläche deiner Fritzbox werden alle Geräte aufgelistet, die schon einmal mit deinem Router verbunden waren. Du kannst einzelne Geräte löschen, wenn sie nicht mehr über deinen Router auf das Internet zugreifen können sollen:
- Öffne die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox.
- Gehe zu Heimnetz > Netzwerk > Netzwerkverbindungen.
- Entferne die gewünschten Geräte, indem du auf das rote X daneben klickst.
Du kannst nicht auf das Internet zugreifen, obwohl dein Gerät gar nicht von deiner Fritzbox-Kindersicherung betroffen sein sollte? Oder dein Kind darf eigentlich gerade im Netz surfen, bekommt aber keinen Zugang? Dann kann es sein, dass deine Fritzbox fälschlicherweise den Zugriff sperrt. So behebst du das Problem:
- Prüfe, ob auf deiner Fritzbox das aktuelle Betriebssystem installiert ist. Öffne dafür die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox, gehe zu System > Update > Neues FRITZ!OS suchen. Dir wird eine aktuellere Systemversion angezeigt? Dann installiere sie, indem du auf Update jetzt starten klickst.
- Achte darauf, dass dein Gerät seine IP-Adresse automatisch von deiner Fritzbox bezieht. Sonst kann es passieren, dass dein Router denkt, du hättest die Kindersicherung unerlaubt umgehen wollen – und deinen Internetzugang vollständig sperrt.
- Ist dein Gerät direkt mit der Fritzbox verbunden? Oder wählt sich dein Gerät zum Beispiel über einen anderen Router, den du als Repeater nutzt, in dein Heimnetzwerk ein? Ist Letzteres der Fall, kann es vorkommen, dass deine Fritzbox denkt, du würdest versuchen, die Kindersicherung zu umgehen. Verbinde dein Gerät per Netzwerkkabel oder WLAN direkt mit deiner Fritzbox, um Internetzugriff zu erhalten.
Schon relativ kleine Kinder können auf Onlineangebote zugreifen. Damit du den Nachwuchs nicht die ganze Zeit im Auge behalten musst, kann eine Kindersicherung sinnvoll sein. In den Einstellungen deiner Fritzbox legst du fest, wann, wie oft und wie lange dein Kind im Internet surfen darf. Zusätzlich kannst du mithilfe einer sogenannten Whitelist und Blacklist genau bestimmen, welche Inhalte dein Kind im Netz ansteuern darf und welche nicht. Achtest du zusätzlich auf einen Passwortschutz für deine Fritzbox und schränkst auch den Gastzugang ein, verhinderst du effektiv, dass die Kindersicherung deiner Fritzbox umgangen werden kann.
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