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Foto­box sel­ber bau­en: So geht’s

Eine Fotobox kann teuer gemietet – oder mit wenigen Mitteln selbst gebaut werden.

Wo setzt sich der Bräu­ti­gam plötz­lich eine Perü­cke auf? Wo zeigt sich die Braut mit Schnurr­bart, hat Opa einen rie­si­gen Knutsch­mund und Tan­te Ger­da eine Zigar­re in der Hand? Natür­lich vor der Foto­box. Erns­te Bil­der wer­den woan­ders gemacht, hier kommt der Spaß an ers­ter Stel­le. Das macht die Foto­box – ob auf einem Geburts­tag oder einer Hoch­zeit – zum heim­li­chen Star der Par­ty. Wir zei­gen dir, wie du selbst eine bau­en kannst. Als Hobbyfotograf*in wirst du das nöti­ge Equip­ment wahr­schein­lich ohne­hin schon daheim haben.

DIY-Foto­box: Das brauchst du

Knip­sen und Aus­dru­cken – viel­mehr machen Foto­bo­xen ja eigent­lich nicht. Des­halb ist auch der Umfang an Equip­ment recht über­schau­bar. Du brauchst:

  • Spie­gel­re­flex­ka­me­ra: Hier muss es nicht das neu­es­te Modell zu sein, ein ein­fa­ches Gerät reicht völ­lig aus. Prak­tisch ist, wenn du statt einem Akku ein Inlay benutzt, um die Kame­ra dau­er­haft mit Strom zu versorgen.
  • Objek­tiv: Auch hier brauchst du nicht dein bes­tes Equip­ment zu nut­zen. Es reicht das Kit-Objek­tiv mit einer Brenn­wei­te von 18 bis 55 mm. Alter­na­tiv nimmst du ein Weit­win­kel­ob­jek­tiv mit einer ähn­li­chen Brenn­wei­te. Eine Fest­brenn­wei­te geht theo­re­tisch auch, lässt dir aber weni­ger Spiel­raum beim Auf­stel­len dei­ner Fotobox.
  • Tablet oder klei­ner Tablet-Com­pu­ter: Hier ist für die ein­fa­che Bedie­nung ein Touch­pad ent­schei­dend. Ob es ein hoch­wer­ti­ges iPad ist oder ein ver­gleich­ba­res Gerät, bleibt dir überlassen.
  • Exter­ner Blitz oder ein LED-Panel mit Dif­fu­ser: Die Belich­tung darf etwas hel­ler sein. Der Dif­fu­ser sorgt für sanf­ten Lichteinfall.
  • Strom­ver­sor­gung: Per­fekt ist eine Mehr­fach­steck­do­se, die auch USB-Anschlüs­se hat. So kannst du alle Gerä­te direkt und dau­er­haft mit Strom ver­sor­gen. Nimm sicher­heits­hal­ber auch noch ein Ver­län­ge­rungs­ka­bel mit, so kannst du dei­ne Foto­box auch etwas wei­ter ent­fernt von der nächs­ten Steck­do­se aufbauen.
  • Lüf­ter (optio­nal): Kame­ra und Com­pu­ter bau­en viel Hit­ze auf. Mit einem klei­nen USB-Lüf­ter ver­hin­derst du einen Hit­ze­stau. Das ist beson­ders für klei­ne Foto­bo­xen empfehlenswert.
  • Foto­dru­cker: Hier gibt es ganz unter­schied­li­che Model­le. Möch­test du am Abend mög­lichst wenig Auf­wand mit dei­ner Foto­box haben, soll­test du einen grö­ße­ren Dru­cker wäh­len, der min­des­tens 400 bis 500 Bil­der am Stück dru­cken kann, ohne neu­es Papier zu brau­chen. Die­se Gerä­te sind teu­rer und neh­men mehr Platz weg. Bist du also ohne­hin immer in der Nähe dei­ner Box, kannst du auch ein klei­ne­res und güns­ti­ge­res Modell neh­men und regel­mä­ßig für den Papier-Nach­schub sorgen.
  • Kis­te oder Gestell (optio­nal): Was sehen die Models, wenn sie sich ablich­ten las­sen? Im bes­ten Fall eine hübsch ver­zier­te Kamera.

Willst du die Foto­box auf dei­ner Hoch­zeit auf­stel­len, um tol­le Fotos eines unver­gess­li­chen Tages zu schie­ßen – dein gan­zes Geld ist aber für Kleid, Ring und Tor­te drauf­ge­gan­gen? Dann kannst du dir Tech­nik wie die Spie­gel­re­flex­ka­me­ra auch ein­fach mie­ten. In die­sem Fall lohnt es sich, eine hoch­wer­ti­ge­re Kame­ra aus­zu­wäh­len, die pro­fes­sio­nel­le Fotos liefert.

Anlei­tung: So baust du dei­ne Pho­to­booth auf

Kis­te auf, alles rein, Kis­te zu? Fast, die Foto­box baust du dir ganz ein­fach zusam­men. Dabei gehst du am bes­ten so vor:

  1. Über­le­ge dir zunächst, was alles in dei­ne Foto­box soll. Und was du viel­leicht lie­ber dane­ben, dar­un­ter oder dar­über stellst. Ganz klas­sisch gehö­ren die Kame­ra und das Tablet in die Box. Blitz und Dru­cker kön­nen hin­ge­gen auch außer­halb auf­ge­baut werden.
  2. Ord­ne alles in dei­ner Box an. Pla­ne auch schon Platz für die Mehr­fach­steck­do­se und gege­be­nen­falls den Lüf­ter ein.
  3. Schnei­de oder säge die benö­tig­ten Löcher für die Kame­ra­lin­se, den Touch­screen des Tablets und den Blitz aus. Den­ke auch an Löcher für alle Kabel, die aus der Box her­aus­füh­ren: etwa zur Strom­zu­fuhr, aber auch zum Dru­cker oder Blitz, wenn du die­se Gerä­te außer­halb der eigent­li­chen Box plat­zie­ren möchtest.
  4. Bring alle Tei­le in dei­ner Foto­box unter und befes­ti­ge sie, damit sie auch klei­ne Ruck­ler wäh­rend der Benut­zung und dem Trans­port über­ste­hen. Das klappt pri­ma mit Kabel­bin­dern, dop­pel­sei­ti­gem Kle­be­band oder Klettverschluss.
  5. Ver­bin­de die Kame­ra mit Tablet und Blitz. Schlie­ße auch den Dru­cker an das Tablet an, ver­sor­ge alle Tei­le mit Strom und den Dru­cker mit Fotopapier.
  6. Stel­le zum Schluss dei­ne Foto­box in etwa zwei Meter Ent­fer­nung vom Hin­ter­grund auf und rich­te sie par­al­lel zu die­sem aus. Beach­te beim Aus­rich­ten auch, dass nicht alle Per­so­nen gleich groß sind. Stell sicher, dass nie­mand aus dem Bild ragt oder gar nicht erst dar­auf zu sehen ist.

Ori­gi­nel­le Insze­nie­rung dei­ner eige­nen Fotobox

Natür­lich kannst du dei­ne Kame­ra und wei­te­res Equip­ment auch ganz schnö­de auf einem Tisch auf­stel­len – oder du baust ihnen eine stil­vol­le Behau­sung. Hier ein paar anre­gen­de Ideen:

  • Tee­kis­te: Das Inne­re einer (alten) Holz­kis­te bie­tet jede Men­ge Platz für dein Equip­ment. Die Öff­nun­gen für Tablet und Lin­se kannst du mit einer Säge machen.
  • Alte Kof­fer: Je nach Grö­ße kannst du meh­re­re davon über­ein­an­der­sta­peln. Das gibt gleich genü­gend Platz für Kame­ra, Tablet, Dru­cker, etc.
  • Came­ra Obscu­ra: Willst du dei­ner Foto­box beson­ders viel Charme ver­lei­hen, kannst du sie optisch zu den Anfän­gen der Foto­gra­fie zurück­schi­cken. Ste­cke sie dazu in ein Gehäu­se aus schwar­zem Samt oder einem ähn­li­chen Material.
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Opti­ma­le Kamera-Einstellungen

Nach­dem du dich hand­werk­lich aus­to­ben konn­test, folgt jetzt der foto­gra­fi­sche Teil. So stellst du dein Equip­ment ein:
 

  1. Schal­te dei­ne Kame­ra in den manu­el­len Modus. Dazu drehst du das Modus­rad auf M. Die Ein­stel­lun­gen nimmst du anschlie­ßend alle selbst vor, damit ver­hin­derst du, dass die Kame­ra plötz­lich den Hin­ter­grund scharf stellt oder zu lan­ge belich­tet und somit alle Bil­der verwackeln.
  2. Wäh­le als Brenn­wei­te etwa 24 mm. Schaue dir dazu ein­fach den Bild­aus­schnitt an: Möch­test du dich­ter an den Hin­ter­grund ran, dann erhö­he die Brenn­wei­te, willst du eher raus­zoo­men, ver­rin­gerst du sie. Um Ver­zer­run­gen im Bild zu ver­mei­den, soll­test du aller­dings nicht unter 24 mm gehen.
  3. Dre­he die Blen­de auf f/5.6. So sorgst du für eine gleich­mä­ßi­ge Tiefenschärfe.
  4. Nimm als Belich­tungs­zeit 1/160. So bleibt die Auf­nah­me­zeit kurz genug, um Ver­wack­ler zu ver­mei­den. Für aus­rei­chend Licht sorgt ja auch schon dein Blitzgerät.
  5. Stel­le den ISO-Wert im Kame­ra­menü auf 400.
  6. Schal­te den Fokus auf Manu­ell, indem du den Schal­ter am Objek­tiv auf M bzw. MF stellst. Rich­te den Fokus nun pas­send aus, indem du das Objek­tiv drehst, bis du die gewünsch­te Schär­fe hast. Bit­te hier­für am bes­ten eine ande­re Per­son, sich vor die Foto­box zu stellen.
  7. Pas­se den Blitz an die jewei­li­gen Licht­ver­hält­nis­se an, bzw. lass ihn im Auto­ma­tik­mo­dus. So wer­den die Bil­der auch scharf, wenn du kein natür­li­ches Licht zur Ver­fü­gung hast. Brauchst du zum The­ma Blitz noch ein paar Tipps, dann hilft dir unser Rat­ge­ber Foto­gra­fie­ren mit Blitz: So gelingt das per­fek­te Foto auch bei schwie­ri­gem Licht.
  8. Damit dein iPad oder ander­wei­ti­ges Tablet zum Foto­box-Bild­schirm wird, lädst du dir eine pas­sen­de Soft­ware her­un­ter und rich­test sie ein. Etwa „dslr­Booth“ oder „Bree­ze“. Bei­de sind kos­ten­pflich­tig und sor­gen dafür, dass Tablet, Kame­ra und Dru­cker opti­mal zusam­men­ar­bei­ten. Außer­dem ver­wan­deln sie dein Tablet in ein Bedien­ele­ment für dei­ne Fotobox.

Foto­box bedie­nen: So wird’s einfach

Hast du erst alles auf­ge­baut, ange­schlos­sen und ein­ge­stellt, ist der Rest ein Kin­der­spiel. Dafür sorgt näm­lich dei­ne Soft­ware. Sie bie­tet dir einen ein­fa­chen Start­bild­schirm, den die Gäs­te ein­fach nur ankli­cken, sorgt dann für einen Count­down zum Foto und zeigt die Auf­nah­men vor dem Aus­druck. Außer­dem wer­den alle Fotos gespei­chert, so dass du sie dir auch dann anschau­en kannst, wenn du kei­nen der Foto­strei­fen abbe­kom­men hast.

In der Regel ist die auf­ge­bau­te Foto­box also ein Selbst­läu­fer. Trotz­dem soll­test du ab und zu einen Blick dar­auf wer­fen, um sicher­zu­stel­len, dass etwa der Fokus noch kor­rekt aus­ge­rich­tet ist. Nutzt du einen klei­nen Dru­cker, der nicht genug Foto­pa­pier auf ein­mal unter­brin­gen kann (für einen gan­zen Abend brauchst du etwa 400 Blatt), soll­test du recht­zei­tig für Nach­schub sorgen.

Tol­les High­light für dich und dei­ne Gäste

Selbst die schüch­terns­ten Gäs­te tau­en vor der Foto­box plötz­lich auf. So sorgt der klei­ne Appa­rat für viel Spaß – wäh­rend und nach der Fei­er. Denn mit den Schnapp­schüs­sen nimmt jeder Gast auch gleich eine Erin­ne­rung an den Abend mit. Oder ver­schö­ne­re das Gäs­te­buch mit den Fotos, die du in einem klei­nen For­mat aus­druckst. Als Hobbyfotograf*in hast du fast alles, was du für die Box benö­tigst, ohne­hin daheim. Meist brauchst du dir nur noch einen exter­nen Blitz und die Soft­ware fürs Tablet zu besor­gen. Natür­lich brauchst du dann noch ein paar wit­zi­ge Hüte und ander­wei­ti­ge Acces­soires, damit es immer einen Grund zum Lachen gibt. Und das kos­tet dann nur einen Bruch­teil des­sen, was ein Foto­box-Ver­leih ver­lan­gen würde.

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