Klein genug für die Hosentasche, aber groß genug, um auf dem Weg zur Arbeit bequem die neue Folge der Lieblingsserie zu schauen oder eine Runde zu zocken: Foldable-Smartphones bergen viel Potenzial. UPDATED zeigt, worin die Vorteile der Falthandys liegen und welche Modelle es gibt.
Das erfahrt ihr gleich
- Großes Interesse an Foldables – zumindest seitens der Hersteller
- Was können die Foldables?
- Welche technischen Herausforderungen gibt es bei Foldable-Smartphones?
- Welche Modelle gibt es schon, welche kommen bald auf den Markt?
- Ein besonderer Prototyp, der nie erschien: Das LG Rollable
- Mainstream oder Nische: Wie sieht die Zukunft der Foldables aus?
Dass wir diesen Artikel alle paar Monate aktualisieren, deuten wir als ein gutes Zeichen. Denn es zeigt, dass die noch überschaubare Foldable-Nische weiterhin wächst und immer mehr Hersteller sich dafür entscheiden, die Technologie für sich einzusetzen. Das bewirkt zum einen, dass auch andere Unternehmen das Foldable als Ableger des klassischen Smartphone-Designs ernst nehmen und durch ihre Geräte weiterentwickeln. Zum anderen steigt durch immer neue und mehr Geräte die Chance, dass diese auch hierzulande erscheinen. Denn aktuell beherrscht Samsung mit seinem Galaxy Z Fold und Z Flip den Markt der Foldables nahezu allein – zumindest in Europa. Die zwingend notwendige Konkurrenz, die es für Innovation braucht, konzentriert sich derweil auf den asiatischen Raum. Aus den USA hingegen ist das Interesse an Foldables anscheinend gering: Google und Apple arbeiten nicht oder nur im Geheimen an eigenen Klapp-Konzepten. Vielleicht erwarten uns 2023 erste offizielle Ankündigungen von dort.
Das Besondere an Foldable-Smartphones, kurz Foldables, ist ihr Formfaktor und die damit einhergehende variable Displaygröße. Große Displays jenseits der sechs Zoll (ungefähr 15 cm) sind längst Standard, um genug Platz zum Lesen, Surfen oder Spielen zu bieten. Allerdings können Smartphones nicht endlos vergrößert werden. Schließlich soll das Handy den Nutzer im Alltag begleiten und dabei weiterhin möglichst kompakt sein.
Deshalb entwickeln Hersteller seit einigen Jahren fortlaufend Technologien, die es erlauben, größere Displays in den maximal zumutbaren Gehäusegrößen unterzubringen. Durch die fortschreitende Technik kommen die Bildschirme mit immer schmaleren Rändern aus. Der Rahmen verschwindet vor allem bei High-End-Telefonen inzwischen fast nahezu hinter dem Display. Die logische Frage, die sich Smartphone-Hersteller deshalb seit längerem stellen, lautet: Wie machen wir Smartphones größer, ohne sie größer zu machen?
Eine Antwort darauf ist das Foldable-Smartphone. Durch das Aufklappen erhältst du eine Bildschirmgröße, die ungefähr der eines kleinen Tablets entspricht, wie zum Beispiel beim Samsung Galaxy Z Fold 4 oder dem Huawei Mate Xs 2.
Es gibt aber auch Foldables, die ein anderes Konzept verfolgen. Diese Geräte lassen sich bei besonders kompakter Bauweise zu einem Handy aufklappen, dessen Display in seinen Abmessungen dann dem eines normal großen Smartphones entspricht. Geräte wie beispielsweise das Motorola Razr 2022 oder das Samsung Galaxy Z Flip 4 sind damit besonders gut zu verstauen, tragen in der Hosentasche kaum auf – und bieten aufgeklappt den Formfaktor und die Handhabung eines gewöhnlichen Smartphones.
Die beiden Ansätze für Foldables zusammengefasst:
- Foldables mit üblichen Smartphone-Abmessungen werden nach dem Ausklappen zu einem XL-Bildschirm, wie du ihn von kleinen Tablets kennst.
- Besonders kompakte, leicht zu transportierende Foldables bieten nach dem Öffnen ein Display, wie es sonst größere Smartphones mitbringen.
Displays von faltbaren Smartphones bestehen aus einem Material, das sich genaugenommen nicht falten, sondern biegen lässt. Die Displays von Foldables der ersten Generation (zum Beispiel Galaxy Fold und Motorola Razr) bestanden noch aus Kunststoff.
Inzwischen werden faltbare Displays aus Glas entwickelt. Die Herausforderung: Sie müssen so dünn sein, dass sie biegsam bleiben, ohne zu brechen – und das über viele Anwendungen hinweg. Dabei sollen sie genauso stabil und widerstandsfähig sein wie Gorilla Glass, dem qualitativ hochwertigen Standard bei Displays von nicht faltbaren Smartphones.
Wenig überraschend steht bei einem faltbaren Smartphone das Display im Fokus. Wie lässt sich ein Display falten? Wie erhält der Nutzer ein biegsames Display, das auch nach Tausenden von Faltvorgängen ohne Einschränkungen funktioniert?
Zunächst galt eine Konstruktion aus Kunststoff als beste Lösung. Bereits 2011 stellten Unternehmen wie Samsung und LG erste OLED-Screens aus faltbarem Plastik vor. Dabei handelt es sich im Grunde um Folien mit einem Film aus selbstleuchtenden organischen Lichtdioden. Auch die elektrischen Leiterbahnen sind in den Folien integriert.
Inzwischen verbauen die Hersteller Glas-Panels, die gebogen werden können und dennoch stabil genug sind, um keine Schäden davonzutragen (siehe Info-Kasten).
Doch das Falten eines Foldable-Smartphones betrifft auch die Komponenten im Inneren der Geräte. Jeder Anschluss, jede Leiterplatte, jede Schraube und jede Kabelverbindung sind durch das Auf- und Zuklappen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt. Und das bedeutet: erhöhter Verschleiß. Das wirft die Frage auf, wie lange Foldables halten. Bei aktuellen Modellen wird das die Zeit zeigen.
Auch der Akku faltbarer Smartphones stellt Entwickler vor Herausforderungen. Wie lässt sich das aufgeklappte und dadurch deutlich stromhungrigere Panel mit Strom versorgen? Und wie lassen sich gleichzeitig Akkulaufzeiten erreichen, die an nicht faltbare Smartphones herankommen?
Samsung und Huawei haben sich bei ihren ersten Foldable-Modellen für eine Doppel-Akku-Lösung entschieden. Es gibt zwei Akkus in den beiden Smartphone-Hälften, die durch den Knick getrennt sind. Sie werden als Energieeinheit über einen einzigen Port geladen.
Möchtest du wissen, ob Foldables im Alltag als Smartphone-Ersatz taugen, empfehlen wir dir unseren Erfahrungsbericht. In diesem schildert die Redaktion ihre persönlichen Eindrücke von Falthandys:
Die ersten Foldables sind bereits ein paar Jahre alt und teils technologisch überholt. Dieses Jahr brachte Samsung die nunmehr vierte Generation seines Galaxy Z Fold in den Handel. Es ist anzunehmen, dass auch 2023 zwei neue Foldable-Modelle von Samsung veröffentlicht werden.
Auch andere Hersteller tüfteln an Smartphones mit Scharnier. Honor, Huawei, Vivo, Oppo und möglicherweise Google sind nur einige davon. Allerdings heißt Marktreife nicht automatisch auch Verfügbarkeit – zumindest in Europa. Vor allem die asiatischen Hersteller beschränken sich bei ihren Faltern auf den heimischen Markt. Das im April 2021 vorgestellte Xiaomi Mi Mix Fold zum Beispiel ist bis heute ausschließlich über den Import zu bekommen.
Wenn du in Deutschland oder ein Europa ein Foldable kaufen möchtest, führt aktuell kaum an Weg an Samsung vorbei. Das südkoreanische Unternehmen dominiert hierzulande nicht nur die Foldable-Nische nahezu allein. Es bestimmt auch, wie Foldables derzeit auszusehen und was sie zu leisten haben. Zugunsten seiner inzwischen bereits vier Jahre alten Foldable-Produkte hat Samsung sogar das seinerzeit beliebte Samsung Galaxy Note aufgegeben. Dessen Besonderheit, der S Pen, ist nun Teil des Funktionsumfangs des Samsung Galaxy S22 Ultra und des Galaxy Z Fold 4 – wenngleich er bei dem Falthandy separat erhältlich ist.
Gegenüber dem Vorjahr hat Samsung beim Galaxy Z Fold 4 und Z Flip 4 nur dezente Anpassungen vorgenommen. Im grundlegenden Formfaktor sind sich beide Geräte treu geblieben. Aktualisiert hat Samsung vorrangig die verbaute Hardware: Der Snapdragon 888 wurde durch den neueren Snapdragon 8+ Gen 1 ersetzt, Android 12 vorinstalliert (das als Update auch für die das Z Fold 3 und Z Flip 3 verfügbar ist) und zusätzliche Speichervarianten ins Angebot genommen. Die Details zur aktuellen Foldable-Riege von Samsung, dem Galaxy Z Fold 4 und Z Flip 4, haben wir hier für dich zusammengefasst:
Auch Huawei gehört zu den Pionieren im Foldable-Bereich. Allerdings hat es der chinesische Hersteller ungleich schwerer im internationalen Vergleich, da er seine Smartphones weiterhin ohne Google-Dienste anbieten muss. Das gilt auch für das im Juni 2022 erschienene Mate Xs 2. Das Foldable öffnet und schließt nach dem Z-Fold-Prinzip, macht also aus einem Smartphone ein kleines Tablet im aufgeklappten Zustand. Allerdings hat sich Huawei an dieser Stelle für einen anderen Ansatz entschieden. Denn statt wie beim Galaxy Z Fold 4 einen innenliegenden und einen äußeren Bildschirm zu verbauen, hat Huawei beim Mate Xs 2 lediglich einen Bildschirm verbaut. Dieser klappt folglich nicht nach innen, sondern nach außen. Heißt, du hast im geschlossenen Zustand zwei äußere Bildschirme vorne und hinten – wobei der hintere ausgeschaltet ist. Öffnest du das Mate Xs 2, werden aus den zwei Bildschirmen ein großer. Stell es dir als Buch vor: Das Z Fold 4 öffnet sich so, dass du ins Innere des Buches schaust, also auf die Seiten. Beim Mate Xs blickst du quasi von hinten auf den Einband des Buches und öffnest es so, dass du Cover und Rückseite gleichzeitig siehst. Der Vorteil für Huawei: Sie sparen sich ein zusätzliches OLED-Panel auf der Vorderseite. Der Nachteil: Da das Mate Xs 2 im geschlossenen Zustand ringsum aus Display besteht, erhört sich die Gefahr für Kratzer.
Abgesehen von dieser abweichenden Designentscheidung liest sich das Datenblatt des Mate Xs 2 wie das eines aktuellen Foldables. Das OLED-Display löst im aufgeklappten Zustand mit nahezu quadratischen 2.200 x 2.480 Pixeln auf, bei einer Diagonale von 7,8 Zoll. Zusammengeklappt bleiben von der Diagonale noch 6,5 Zoll und 1.176 x 2.480 Bildpunkte der Auflösung übrig. Eine 120-Hertz-Bildwiederholrate bietet das Huawei Mate Xs 2, wie das Z Fold 4, ebenfalls. Die beim Samsung vorhandene Unterstützung für HDR10+ fehlt hier jedoch.
Im Inneren des aktuellen Huawei-Foldables arbeitet kein hauseigener Kirin-Prozessor, sondern der nicht mehr ganz aktuelle Snapdragon 888 mit acht Kernen. In der Spitze beläuft sich dessen Leistung auf 2,84 GHz. Zum Vergleich: Das im August 2022 erschienene Samsung Galaxy Z Fold 4 setzt bereits auf den neueren Snapdragon 8+ Gen 1, dessen acht Kerne mit bis zu 3,19 GHz takten. Entscheidender als die reine Leistung der Prozessoren ist, dass der System-on-a-Chip (SoC) des Mate Xs 2 ohne 5G-Modem ausgestattet ist. Heißt, die maximal unterstützte Bandbreite ist hier LTE bzw. 4G. Gleiches gilt für das unten vorgestellte Huawei P50 Pocket.
Das rückseitige Kameratrio besteht aus einer Hauptkamera mit 50 Megapixel, einer Telekamera mit 8 Megapixel und dreifach optischem Zoom sowie einer Ultra-Weitwinkelkamera mit 13 Megapixel und 120 Grad Sichtfeld. Die Frontkamera lichtet Fotos mit 10,7 Megapixel ab. Huawei stattet das Mate Xs 2 mit 256 GB und 512 GB internem Speicher aus. Bei letzterer hast du zudem die Wahl zwischen 8 und 12 Gigabyte RAM.
Wie oben bereits erwähnt, darf Huawei keine Google-Dienste mehr auf seinen Smartphones installieren. Davon ausgenommen ist Android als Betriebssystem, das beim Mate Xs 2 die Basis bildet für das von Huawei angepasste EMUI 12.
Noch sind sie selten, die Foldables, die wie das Z Flip 4 platzsparend zusammengeklappt werden können. Mit dem Huawei P50 Pocket bekommt Samsung hier seit langem wieder ernstzunehmende Konkurrenz. Wie das Z Flip entpuppt sich das P50 Pocket im geöffneten Zustand als ein normal großes Smartphone mit einer Bildschirmgröße von 6,9 Zoll, die eine Auflösung von 1.188 x 2.790 Pixel ermöglicht. Hier wie dort wurde ein AMOLED-Panel verbaut, das eine Bildwiederholrate von 120 Hertz unterstützt.
Bei dem kleinen Frontdisplay geht Huawei einen etwas anderen Weg. Der rechteckige Bildschirm des Z Flip weicht einem 1,04 Zoll großen rundem, das wichtige Informationen darstellen kann und sich per Touchsteuerung bedienen lässt, etwa um den nächsten Song anzusteuern. Alternativ dient der kleine Bildschirm, wie auch beim Z Flip, als Sucher für Porträts im zugeklappten Modus. Insgesamt verfügt das P50 Pocket über vier Kameras: drei oberhalb des Außendisplays (40, 13 und 32 MP), die im aufgeklappten Zustand auf die Rückseite wandern, und eine Kamera im Inneren (10,7 MP), die bei geöffnetem Handy für Selfies und Videotelefonate genutzt werden kann.
Huawei setzt beim Prozessor, wie nahezu alle Premium-Smartphones 2021, auf den Snapdragon 888 von Qualcomm. 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Flash oder 12 GB RAM und 512 GB Flash stehen als Speicheroptionen zur Wahl.
Wie auch das Mate Xs 2 hat auch das P50 Pocket den Nachteil, dass Huawei weiterhin nicht auf die Google-Dienste setzen kann. Aufgrund des US-Banns installiert der chinesische Hersteller deshalb die eigene Benutzeroberfläche EMUI 12, die zwar grundsätzlich auf Android aufbaut, nicht aber die Google-Apps, wie den Play Store, Gmail oder Youtube, anbieten darf. Huawei versucht, dies über die sogenannte App Gallery zu kompensieren. Jedoch sind dort längst nicht alle hier gängigen Apps zu finden.
Zudem zählt das Huawei P50 Pocket wie das Mate Xs 2 zu den wenigen High-End-Smartphones, das ohne 5G-Modem auskommt. Die maximale mobile Bandbreite ist hier LTE.
Wer ein Mi Mix Fold von Xiaomi ergattern möchte, muss auf einen Import zurückgreifen, denn für das erste Foldable der Chinesen ist weiterhin kein globaler Release vorgesehen, obwohl es bereits im April 2021 in China erschien. Das Mi Mix Fold ähnelt dem Samsung Galaxy Z Fold, ist aber insgesamt etwas größer und misst außen 6,5 Zoll, innen 8,01 Zoll. Die Kamera ist mit einem 108-MP-Sensor und einer Flüssigkeitslinse ausgestattet.
Kurz nach der Präsentation des Galaxy Z Fold 4 und Z Flip 4 im August 2022 kündigte Xiaomi ebenfalls einen Nachfolger seines Foldables an. Der chinesische Hersteller bewirbt das Mix Fold 2 als dünnstes Falt-Smartphone der Welt. Zusammengeklappt misst das Mix Fold 2 in der Tiefe lediglich 11,2 Millimeter, sofern man den Kamerabuckel aus der Rechnung streicht. Das Samsung Galaxy Z Fold 4 trägt mit 15,8 Millimeter schon deutlich mehr auf. Beim Prozessor ziehen beide Smartphones wieder gleich. Auch im Mix Fold 2 läuft der aktuell schnellste Android-Chip, der Snapdragon 8+ Gen 1. Für die Kamera hat Xiaomi seine Zusammenarbeit mit dem deutschen Kamerahersteller Leica fortgesetzt. Ob sich dessen Expertise in den Fotos niederschlägt, lässt sich nur erahnen, denn wie so oft gibt es auch für das Mix Fold 2 bislang keinen Verkaufsstart für Deutschland.
Der August etabliert sich langsam zum Monat der Foldables. Denn nicht nur Samsung und Xiaomi haben in dem Sommermonat neue Smartphones mit Scharnier vorgestellt, auch Motorola hat endlich den lang erwarteten Nachfolger des Razr angekündigt – exklusiv für China. Wie das Galaxy Z Flip und P50 Pocket faltet sich das Razr zu einem kompakten Taschenschmeichler zusammen. Die Werte des neuen Razr lesen sich dabei nahezu identisch zu denen des Z Flip 4. Im 180 Grad Winkel geöffnet erstreckt sich auch beim Razr ein OLED-Display über 6,7 Zoll, das mit 1.080 x 2.400 eine minimal niedrigere Auflösung aufweist. Dafür bietet es mit 144 Hertz eine höhere Bildwiederholrate. Um das Smartphone nicht bei jeder Benachrichtigung aufklappen zu müssen, hat Motorola außen ebenfalls ein separates Display integriert. Mit 2,7 Zoll ist es fast 2 Zentimeter größer als das Cover-Display des Z Flip 4. Der extra Bildschirm dient aber nicht nur der schnelle Informationsabfrage. Du kannst darüber auch deine Musik steuern, Nachrichten beantworten oder ihn als Sucher für Selfies nutzen, falls du dafür lieber die Hauptkamera nutzen möchtest, die Motorola unterhalb des Displays platziert hat.
Während die Hauptkamera mit 50 Megapixel Porträts und andere Motive ablichtet, beschränkt sich die Ultra-Weitwinkelkamera auf 13 Megapixel, dafür aber auf ein 121-Grad-Sichtfeld. Auch bei der Frontkamera im Inneren des Razr hat der Hersteller nachgebessert und die Megapixel auf 32 angehoben. Wie das Z Flip 4 läuft auch das aktuelle Motorola Razr mit einem Snapdragon 8+ Gen 1. Beim Speicher legt Motorola sogar noch drauf, hier sind bis zu 12 Gigabyte Arbeitsspeicher wählbar. Der Fingerabdrucksensor, der sich beim Samsung-Konkurrenten in der Einschalttaste befindet, liegt beim Razr unterhalb des Displays.
Sollte das Motorola Razr offiziell nach Deutschland kommen, wird vor allem die Frage nach dem Preis spannend. Denn umgerechnet belaufen sich die Kosten für die kleinste Speichervariante auf knapp 870 Euro. Damit wäre es rund 200 Euro günstiger als das technisch gleichwertige Samsung Galaxy Z Flip 4 – und eins der ersten Foldables überhaupt, das hierzulande preislich unter 1.000 Euro starten könnte.
Es gibt bereits erste Hinweise darauf, dass Motorola das neue Razr auch außerhalb Chinas in den Handel bringen könnte. Mitte September 2022 ist offizielles Pressematerial zu dem Falthandy in englischer Sprache bei Twitter aufgetaucht.
Auch Microsoft mischt weiterhin im noch jungen Foldable-Markt mit. Allerdings auf seine eigene Art. Denn das Surface Duo 2 ist, wie bereits sein Vorgänger, kein richtiges Foldable. Vielmehr verbaut Microsoft in dem Gerät zwei separate Bildschirme, die über Scharniere miteinander verbunden sind, als würde man zwei identische Smartphones nebeneinanderlegen. Dennoch werden die zwei Bildschirme wie ein großer genutzt, der in seiner Diagonale 8,3 Zoll misst und mit 1.892 x 2.688 Pixeln auflöst. Auch Microsoft verbaut im Surface Duo 2 ein AMOLED-Display mit 90-Hz-Technologie.
Auf der Außenseite bietet das Surface Duo 2 keinen weiteren Bildschirm. Dafür lässt es sich einmal vollständig aufklappen, sodass die beiden innenliegenden Bildschirme außen sind. Während der hintere automatische ausgeschaltet wird, lässt sich der vordere wie ein normales Smartphone nutzen. Dessen Abmessungen: 5,8 Zoll und 1.344 x 1.892 Pixel. Gegenüber dem Vorgänger hat das Surface Duo 2 allerdings ein Problem im vollständig aufgeklappten Zustand: Die neuerdings hervorstehende Triple-Kamera verhindert, dass die beiden Rückseiten plan aufeinanderliegen. Stattdessen bleibt eine Lücke.
Die drei Kameras teilen sich wie folgt auf: 12 Megapixel, 12 MP (Teleobjektiv), 16 MP (Ultraweitwinkel). Die Frontkamera verfügt über 12 Megapixel. Im Inneren ist auch hier ein Snapdragon 888 verbaut. Speicheroptionen liegen in 8 Gigabyte RAM und 128, 256 oder 512 GB ROM vor.
Auch Microsoft scheint weiterhin angetan von der Idee eines faltbaren Handys. Im Netz aufgetauchte Patentanmeldungen deuten darauf hin, dass das kalifornische Unternehmen an einem dritten Surface Duo arbeiten könnte, das eventuell sogar einem richtigen Foldable entspricht.
Auch die hierzulande eher unbekannte Marke „Oppo“ hat ein erstes Foldable präsentiert. Im Dezember 2021 hatte der chinesische Hersteller das Find N vorgestellt, ein Foldable, das optisch dem Samsung Galaxy Z Fold ähnelt. Mit 7,1 Zoll fällt das aufgeklappte Display kleiner aus als beim Fold 3, bietet darüber hinaus aber die gleichen Eigenschaften: AMOLED-Technologie, 120 Hz, HDR10+.
Außen ziert ein 5,49 Zoll großes AMOLED-Display die Front, hier allerdings ohne höhere Bildwiederholrate. Der restliche technische Unterbau ist zum Fold 3 ebenfalls identisch: Snapdragon 888, 8 GB RAM mit 256 GB ROM oder alternativ 12 GB und 512 GB. Bei den Kameras hebt sich das Oppo Find N hingegen von seinen Mitbewerbern ab. Die drei Objektive setzen sich zusammen aus: 50 Megapixel, 13 MP (Teleobjektiv mit zweifachem optischem Zoom) und 16 MP (Ultraweitwinkel). Die beiden Selfiekameras lichten dich jeweils mit 32 Megapixel ab.
4.500 mAh fasst der Akku beim Find N, der sich laut Werbung mit 33 Watt in etwas über einer Stunde auf 100 Prozent aufladen lässt. Ob das stimmt, lässt sich gegenwärtig nur erahnen. Denn offiziell ist das Oppo Find N in Deutschland derzeit nicht erhältlich. In Oppos Heimatmarkt China ist der Falter seit Mitte Dezember 2021 im freien Verkauf für umgerechnet rund 1.000 Euro zu haben. Die Chancen, dass das Gerät noch seinen Weg nach Deutschland findet, stehen eher schlecht. Vielleicht haben wir aber mehr Glück beim kolportierten Nachfolger, der noch 2022 erscheinen soll. Darauf deuten zumindest einige Techexpert*innen hin. Angeblich arbeite Oppo dabei nicht nur an einem Nachfolger des Find N mit aktueller Hardware, wie dem Snapdragon 8+ Gen 1, sondern auch an einem weiteren Falthandy. Dieses soll als Pendant zum Samsung Galaxy Z Flip 4 im sogenannten Clamshell-Design daherkommen. Oppo selbst hält sich zu Neuigkeiten rund um die eigene Foldable-Zukunft bedeckt.
Googles Smartphones fristen hierzulande ein Nischendasein. Dabei gehören die Pixel-Modelle technisch mit zu den besten Vertretern ihrer Gattung. Kein Wunder, dass das kalifornische Unternehmen auch an potenziellen Nachfolgern des klassischen Smartphones forscht. Ursprünglich köchelte das erste Google-Foldable unter dem Namen „Pixel Fold“ in der Gerüchteküche, inzwischen scheinen sich Branchenexpert*innen aber sicher zu sein, dass das erste Falttelefon von Google als „Pixel Notepad“ in den Handel gehen wird.
Anfang 2022 gingen Gerüchte davon aus, dass das Pixel Fold oder Pixel Notepad im Frühjahr zunächst in den USA und gegen Ende des Jahres auch international erscheinen könnte. Diese haben sich als falsch herausgestellt. Die auf der Entwicklerungkonferenz Google I/O erwartete Ankündigung blieb aus. Stattdessen kündigte der Techkonzern das Google Pixel 6a als Mittelklasse-Smartphone und die erste eigene Smartwatch, die Pixel Watch, vor. Seitdem ist es vergleichsweise ruhig geworden um Googles Bestrebungen in der Falt- und Klappsparte. Zuletzt hieß es im Mai 2022, dass sich das Pixel Fold bzw. Pixel Notepad ins kommende Jahr verschieben werde, da die Entwicklung noch nicht so weit fortgeschritten sei, wie von Google erhofft.
Im April 2022 präsentierte auch Vivo das erste eigene Foldable. Das auf den Namen „Vivo X Fold“ getaufte, faltbare Smartphone ist, wenig überraschend, derzeit exklusiv in China erhältlich. Eine deutsche Pressemitteilung veröffentlichte das Unternehmen dennoch. Als Formfaktor diente auch hier das Galaxy Z Fold als Vorbild. 8 Zoll erreicht das Hauptdisplay des Vivo X Fold in der Diagonale, 6,53 Zoll sind es beim äußeren Bildschirm. 120 Hz sind bei beiden Displays Teil des Nutzererlebnisses. Der innenliegende Hauptbildschirm erreicht eine Auflösung von 1.916 x 2.160 Pixel, der äußere kommt auf 1.080 x 2.520 Pixel bei einem 21-zu-9-Seitenverhältnis. Angetrieben werden die Bildpunkte der Panele von einem Snapdragon 8 Gen 1, dazu gesellen sich 12 Gigabyte RAM und wahlweise 256 oder 512 GB Flashspeicher. Als eines der wenigen Foldables vereint das Vivo X Fold vier Kameras auf der Rückseite: eine Hauptkamera mit 50 Megapixel, ein Periskop-Teleobjektiv mit 8 MP und fünffach optischem Zoom, ein zweites Teleobjektiv mit 12 MP und zweifach optischem Zoom sowie eine Ultra-Weitwinkelkamera mit 48 MP und 114 Grad Sichtfeld. Vorderseitig komplettiert ein 16-Megapixel-Sensor das Kamera-Setup des X Fold.
Am 26. September 2022 stellte Vivo bereits den Nachfolger oder vielmehr eine überarbeitete Version des X Fold vor: das Vivo X Fold+. Dieses unterscheidet sich hauptsächlich im Prozessor von dem ursprünglichen Gerät. Bei dem neuen Modell kommt der Snapdragon 8+ Gen 1 zum Einsatz, der nochmals ein Leistungsplus mitbringen soll. Ansonsten hat Vivo lediglich Details des Falters überarbeitet: Das kabelgebundene Aufladen soll nun mit 80 Watt stattfinden, 66 Watt sind es beim normalen X Fold. Darüber hinaus ziert die Rückseite nun eine Ledertextur, die in Rot, Blau und Schwarz zu haben ist. Ob das Vivo X Fold+ seinen Weg nach Deutschland findet und wenn ja, zu welchem Preis, ist noch offen.
Ebenfalls nur in China offiziell erhältlich ist das Honor Magic V. Auch hierbei handelt es sich um einen ersten Versuch, Fuß im Foldable-Markt zu fassen. Honor, die ehemalige Huawei-Tochter, verlässt sich dabei auf bereits etablierte Aspekte. Wie das Galaxy Z Fold 4, Mate Xs 2 oder Oppo Find N faltet sich auf das Magic V zu einem kleinen Tablet auf. Dessen 7,9 Zoll erreichen eine Auflösung von 2.272 x 1.984 Pixeln. Das AMOLED-Display zeigt Bilder dabei mit maximal 90 Hertz an. 120 Hz hingegen schafft das 6,45 Zoll große Display (1.080 x 2.560 Pixel) auf der Außenseite.
Als erstes Foldable 2022 kam das Honor Magic mit dem neuesten Chipsatz von Qualcomm, dem Snapdragon 8 Gen 1, in den Handel. Bei der Speichergröße verlässt sich der chinesische Hersteller auf 12 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 256 oder 512 GB Flash. Android 12 ist beim Magic V bereits vorinstalliert, Nutzer*innen eines Galaxy Z Fold 3 zum Beispiel mussten auf das Update des Betriebssystems von 11 auf 12 rund drei Monate warten.
Die drei Hauptkameras auf der Rückseite lösen allesamt mit 50 Megapixel auf, die Frontkamera mit 42 MP. Die 4.750 mAh umfassende Batterie soll laut Eigenwerbung in 15 Minuten auf 50 Prozent geladen werden können. Das dafür notwendige Netzteil liegt dem Gerät bei.
Anders als Huawei darf Honor alle Google-Dienste auf seinen Smartphones installieren und ist somit auch für den westlichen Markt weiterhin interessant. Dennoch beließ Honor es beim Magic V bei einem auf den asiatischen Markt begrenzten Verkauf. Ein mögliches Honor Magic V2, das derzeit als Gerücht durch den Äther wabert, könnte eventuell schon Ende 2022 vorgestellt werden – und dieses Mal vielleicht auch für die europäische Kundschaft.
2021 kündigte LG das Ende seiner Smartphone-Sparte an. Das wie Samsung in Südkorea beheimatete Unternehmen hatte kurz vor dem Ende mit Konzepten wie dem LG Wing experimentiert, das zwar spannend war, aber nicht genügend Zuspruch bei der Kundschaft fand. Ein Smartphone, das unter anderem deshalb nie in den Handel kam, war das LG Rollable. Erstmals vorgestellt hatte das Unternehmen das Gerät Anfang 2021, nur wenige Monate, bevor sich LG aus dem Smartphone-Segment verabschiedete. Das Besondere am LG Rollable: Es lässt sich nicht falten, sondern wie eine Papierrolle ausziehen. Was sich wie ein Konzept anhört, schien in der Entwicklung bereits weit fortgeschritten gewesen zu sein. Denn Mitte September 2022 stellte eine chinesischer YouTube-Kanal das LG Rollable ausführlich vor. Die Betreiber*innen des Kanals hatten einen fertigen Prototyp des Geräts zugespielt bekommen. Bemerkenswert dabei ist, dass das LG Rollable samt Karton, Zubehör und Begleitmaterial daherkommt – also offenbar kurz vor der Marktreife stand. Das im Video präsentierte ausrollbare Smartphone macht einen hochwertigen, durchdachten Eindruck, dessen flexibler Bildschirm sogar einige Kniffe aufweist. Das Video zum LG Rollable kannst du dir hier anschauen:
Foldables sind auch 2022 weiterhin ein Kuriosum unter Smartphones, die Geräte finden aber nach und nach immer mehr Anklang im breiten Markt. Ein Grund dafür dürfte zum einen die Beharrlichkeit sein, mit der Samsung und andere Hersteller jedes Jahr neue Geräte präsentieren. Zum anderen passt sich auch die Software immer stärker der flexiblen Bildschirmaufteilung an. Mit Android 12L stellte Google eine speziell auf Foldables angepasste Version seines Betriebssystems vor.
Gerade der asiatische Raum entfaltet sich sukzessive zum Pionier der Technologie. Nicht nur, dass dort pro Jahr mehrere Foldables erscheinen, die Experimentierfreude scheint dort auch besonders hoch zu sein, wie unter anderem am LG Rollable zu erkennen. Momentan scheint es, als hätten sich die zwei oben beschriebenen Formfaktoren herauskristallisiert und als Standards für Foldables etabliert. Trotzdem bietet der Bereich weiterhin genügend Raum für Experimente und unkonventionelle Ansätze. Gegenüber den klassischen Smartphones und ihrem gewohnten Design ist bei den Foldables vieles noch in Bewegung. Mal sehen, welche Überraschungen uns hier noch erwarten und ob es bei reinen Falt- bzw. Klapp-Smartphones bleibt. Und schließlich bleibt die Frage: Woran forscht Apple?
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