Wenn die Übersichtlichkeit deiner Ordner auf dem Windows-PC nachlässt, steht nicht selten die Frage des Kaufs einer neuen Festplatte im Raum, obwohl noch Platz auf der Hauptplatte ist. Dann reicht aber auch eine einfache Unterteilung des Speichers in mehrere Partitionen, um für mehr Übersicht im System zu sorgen. UPDATED klärt über die wichtigsten Schritte zur Festplatten-Partitionierung unter Windows 10 und 11 auf.
Bevor du das digitale Küchenmesser zur Hand nehmen und deine Festplatte in mehrere Stücke unterteilen kannst, empfiehlt sich zunächst eine Optimierung der Festplatte. Hierbei wird unter anderem ein Dienst von Windows genutzt, der als Defragmentierung bekannt ist. Hierbei sucht und fügt das System bei Magnet-Festplatten (HDDs) durch die vielen Lese- und Schreibprozesse aufgetrennte Dateifragmente wieder zusammen. Bei modernen SSD-Laufwerken mit Flashspeicher läuft ein anderer Prozess ab, hier tauschen sich Laufwerk und Betriebssystem über unbenutzte Sektoren aus und maximieren so die Leistungsfähigkeit des Festspeichers.
In der Regel ist dieser Prozess unter Windows automatisiert und wird einmal pro Woche vom System eigenständig ausgeführt. Es kann aber nicht schaden, eine Defragmentierung vor dem Partitionieren vorzunehmen. Windows 10 und 11 erkennen automatisch, welche Art der Optimierung für welchen Speichertyp gestartet werden muss.
Um den Vorgang zu starten, öffnest du den Explorer und klickst ein Mal auf das auszuwählende Laufwerk. Im oberen Reitermenü taucht der Punkt „Verwalten“ auf, den du anklickst. Anschließend wählst du ganz links „Optimieren“ über dem Symbol mit den bunten Blöcken aus, welches du vielleicht noch von den Defragmentierungs-Optionen älterer Windows-Versionen kennst.
Im nun geöffneten Fenster „Laufwerke optimieren“ bekommst du Einsicht in all deine Speichermedien. Das System zeigt dir hier bereits in der Auswahlliste an, wie stark deine Laufwerke defragmentiert sind. Ein Wert unter zehn Prozent ist immer wünschenswert. Klicke entweder auf „Analysieren“, um das Laufwerk zu überprüfen, oder auf „Optimieren“. Je nach Fragmentierungsgrad und Größe des Laufwerks kann dieser Prozess auch mehrere Minuten (in Ausnahmefällen über eine Stunde) in Anspruch nehmen. Ist das Laufwerk defragmentiert (im Optimalfall wird „0 % fragmentiert“ angezeigt), kann mit der Partitionierung begonnen werden.
Im Folgenden erfährst du, welche Schritte du befolgen solltest, damit die Partitionierung unkompliziert erfolgen kann. Die Anleitung funktioniert für Windows 11, Windows 10, Windows 8 und Windows 7.
- Mit einem Klick der rechten Maustaste unten links auf das Windows-Symbol öffnest du die Schnellauswahl für die wichtigsten Systemfunktionen. Hier tippst du auf „Datenträgerverwaltung“.
- Nun wählst du im neuen Fenster deine Festplatte an, woraufhin du im unteren Fensterbereich Informationen über die einzelnen Speicherbereiche des Datenträgers eingeblendet bekommst. Du siehst hier auch Einträge, die mit „System Reserved“ angezeigt werden. Dieser Speicherplatz wird von Windows für das Ausführen wichtiger Systemprozesse verwendet und lässt sich nicht in die Partitionierung einbinden. Dies betrifft aber in der Regel nur einen kleineren Bereich deiner Festplatte. Mit einem Rechtsklick wählst du den Bereich an, der normalerweise mit „C:“ (und gegebenenfalls einem Namen dahinter) versehen ist.
- Im Pop-up-Menü wählst du nun „Volume verkleinern“ aus. Je nach Größe deiner Festplatte suchst du dir im Fenster unter „Zu verkleinernder Speicherplatz in MB“ einen Wert aus, der deinen Ansprüchen an die Aufteilung gerecht wird. Beachte hierbei, dass die Angaben in Megabyte und nicht Gigabyte einzugeben sind, also ungefähr um den Faktor 1.000 erhöht. Möchtest du beispielsweise eine 500 Gigabyte große Festplatte in zwei gleiche Teile spalten, dann gibst du in der Maske „250.000“ ein. Klicke anschließend unten rechts auf „Verkleinern“.
- Nun erscheint in der Datenträgeranzeige neben „C:“ ein neuer, schwarz markierter Bereich mit der Angabe „Nicht zugeordnet“. In unserem Beispiel sollte dieser Bereich exakt 250.000 MB, also knapp 250 GB groß sein. Wähle diesen schraffierten Bereich mit einem Rechtsklick an und klicke anschließend auf „Neues einfaches Volume“.
- Es öffnet sich nun ein Assistent zum Erstellen des neuen Volumes/Laufwerks. Tippe im Willkommensfenster auf „Weiter“ und gib in der anschließenden Maske „Größe des einfachen Volumes in MB“ erneut deinen Wunschwert ein. Je nachdem, ob du eine oder mehrere Partitionen erstellen möchtest, gibst du den Maximalwert oder einen geringeren an. In unserem Beispiel der zweigeteilten Festplatte ist der Wert hier also wieder 250.000. Anschließend klickst du auf „Weiter“ und wählst nun einen Buchstaben für dein Laufwerk aus. Einige Buchstaben werden bereits belegt sein, in der Regel beginnt die Auswahlmöglichkeit dem Alphabet folgend hier bei E oder F.
- Mit einem Klick auf „Weiter“ gelangst du in die Formatierungsabfrage. Wähle hier für das Dateisystem den Formatierungsstandard „NTFS“ und für die Zuordnungseinheiten „Standard“ aus und gib anschließend eine Volumebezeichnung ein (bspw. „Fotos“). Die letzten beiden Klicks auf „Weiter“ und „Fertigstellen“ schließen die Partitionierung ab. Weitere Informationen zu den Formatierungstypen entnimmst du der Infobox.
Neue Partitionen erhalten manchmal weiter hinten im Alphabet liegende Buchstaben wie I, J oder K. Das liegt daran, dass du vor dem Partitionieren in der Regel bereits einen Wechseldatenträger wie einen USB-Stick an deinen Computer angeschlossen hast. Das System ordnet diesen kleinen Speichermedien automatisch den nächstverfügbaren Buchstaben zu, sodass diese dann nicht selten die Plätze E bis H besetzen.
Du kannst diese Buchstabenzuordnung aber auch ändern: Begib dich sich hierzu wieder über die Datenträgerverwaltung in die Partitionsauswahl und klicke mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Partition. Wähle nun „Laufwerksbuchstaben- und Pfad ändern“ an und einen Buchstaben aus. Klicke auf „Ok“ und schon ist der Laufwerksbuchstabe umbenannt.
Die Partitionierung unter Windows 10 und 11 gestaltet sich recht einfach. Mit wenigen Klicks in der Datenträgerverwaltung erstellst du ein oder mehrere neue logische Laufwerke, die du nun zum Auslagern deiner Dateien nutzen kannst. Damit schaffst du Ordnung und hast wichtige Dateien schneller zur Hand.
Bei der Formatierung eines Speicherabschnitts wird dir in der Formatierungsart eine Auswahl verschiedener Systemtypen angeboten. Das ist auf die verschiedenen Speichertypen zurückzuführen, die im Laufe der Jahre entwickelt wurden. Das verbirgt sich hinter den Abkürzungen:
- NTFS (New Technology File System) ist der heutige Standard und für alle gängigen Speichermedien optimiert. Das System existiert seit 1993 und bietet die größte Flexibilität und den geringsten Wartungsbedarf bei der Optimierung.
- FAT32 ist aus dem 1980 eingeführten Dateisystem FAT (File Allocation Table) hervorgegangen und heute für externe Festplatten, aber besonders auch für USB-Sticks und Digitalkameras, das geeignete Formatierungssystem.
- exFAT wurde mit Windows Vista eingeführt und ist ausschließlich für Flashspeicher (USB-Sticks und SSDs) konzipiert.
Windows 10 und 11 macht dir den Partitionierungsvorgang sehr leicht. Mit nur wenigen Klicks erstellst du aus deiner Festplatte mehrere sogenannte logische Laufwerke, die vom System wie voneinander unabhängige Speicher behandelt werden. Konkret heißt eine Partitionierung also eine Aufteilung des Speichers eines Datenträgers in mehrere Bereiche, die alle einen eigenen Laufwerksbuchstaben zugeteilt bekommen. Das erhöht die Übersicht, weil du beispielsweise Partition „C:“ als Systempartition belassen und auf den anderen deine Dokumente, Bilder oder auch Spiele ablegen kannst.
Achte aber darauf, dass auf deiner Systempartition, auf der unter anderem natürlich Windows abgespeichert ist, noch genügend Platz für potenziell noch zu installierende Programme verbleibt. Andernfalls ist es dann notwendig, diese auch auszulagern.
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