Ein andauerndes Klicken und Rattern – und ein Betriebssystem, das nicht hochfährt. Wenn der Computer den Start verweigert, ist die Festplatte möglicherweise defekt. Spätestens wenn sich der Verdacht bestätigt und alle Daten verloren sind, wirst du es zu schätzen wissen, dass du regelmäßig Backups von deiner Festplatte erstellt hast. UPDATED erklärt dir, was du zum Festplatten-Backup wissen musst und wie du deine Festplatte sichern kannst.
Das erfahrt ihr gleich
- Darum ist ein Festplatten-Backup wichtig
- Speichern in der Cloud oder auf einem Datenträger?
- Welche Datenträger sind für ein Festplatten-Backup geeignet?
- Wie mache ich ein Festplatten-Backup mit einer zweiten Festplatte?
- Wie erstelle ich ein Festplatten-Backup via DVD oder CD?
- Sicherung über bordeigenes System oder separate Software?
- So funktionieren Sicherung und Wiederherstellung
- Festplatten-Backup: Darum ist die Datensicherung so wichtig
Es gibt mehrere Gründe, die für das regelmäßige Erstellen eines Festplatten-Backups sprechen – egal ob Windows oder Apple-Computer. Vor allem, wenn du mit Daten arbeitest, die für dich persönlich nicht zu ersetzen sind, solltest du unbedingt regelmäßig Backups der Festplatte durchführen. Das können wichtige Dateien für deinen Job sein, aber auch unwiederbringliche Dateien wie private Fotos.
Festplatten sind empfindliche Geräte und können bei unsachgemäßer Nutzung durchaus unbrauchbar werden. Zum Beispiel kann eine Festplatte irreparabel beschädigt werden durch:
- mechanischen Verschleiß
- einen Überspannungsschaden, z. B. durch ein falsches Netzteil
- Schäden durch Sturz oder Feuchtigkeit
- Virenbefall
In allen diesen Fällen ist es gut, wenn du ein Backup der Festplatte erstellt hast. Dafür benötigst du ein Speichermedium, zum Beispiel eine separate interne oder externe Festplatte. Wahlweise speicherst du es auch in der Cloud. Anschließend spielst du das Backup einfach auf eine neue Festplatte auf deinem Rechner oder gleich auf die Festplatte eines neuen Computers. Das Beste: Alles ist sofort wieder wie zuvor. Nicht nur alle Dateien stellst du so wieder her, sogar das Betriebssystem ist in der Regel sofort wieder aktiv und benötigt keine erneute Installation.
Du machst bereits regelmäßig Datensicherungen deiner privaten Dateien? Prima. Doch bedenke: Ein Festplatten-Backup ist nicht das Gleiche wie eine Datensicherung, bei einer Datensicherung machst du eine Kopie deiner wichtigsten Dateien, wie Dokumente, Fotos oder Spielstände. Ein Festplatten-Backup dagegen geht über die Sicherung deiner Dateien hinaus. Beim Festplatten-Backup werden alle Einstellungen und Dateien gesichert – es ist ein komplettes Abbild des gesamten Innenlebens deiner Festplatte, also inklusive:
- Betriebssystem
- installierter Programme
- Einstellungen
- Viren oder Spähprogramme – falls vorhanden (leider)
Daher empfehlen wir, ein Festplatten-Backup gleich nach der Erstinstallation des Betriebssystems zu erstellen und regelmäßig den neuesten Stand zu sichern, idealerweise immer dann, wenn du wichtige Änderungen vorgenommen hast. Dieses vollständige „Abbild“ wird auch Image der Festplatte genannt.
Für ein Image deiner Festplatte stehen dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Zum einen kannst du die Daten auf den Servern von Cloud-Diensten speichern. Zum anderen auf physikalischen Datenträgern, wie zum Beispiel einer zusätzlichen internen oder externen Festplatte oder auf DVDs.
Die Vorteile, wenn du deine Festplatte per Cloud sicherst: Die Daten sind online an jedem Ort der Welt verfügbar – du kannst jederzeit auf deine gesicherten Dateien zugreifen. Allerdings bist du in Bezug auf Risiken von Cyber-Attacken und Datenmissbrauch abhängig von der Qualität des Cloud-Anbieters.
Ein physischer Datenträger dagegen ist für Cyberkriminelle unerreichbar. Allerdings kann er kaputt oder verloren gehen, gestohlen werden oder einen Feuer- beziehungsweise Wasserschaden erleiden. Bewahre ihn deshalb immer sicher und verschlossen auf.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du sowohl eine oder sogar mehrere Cloud-Backups als auch mindestens eine auf einem physikalischen Datenträger erstellen. Die Antwort auf die Frage „Cloud oder Datenträger?“ lautet also: am besten beides.
Für ein Backup auf einem physikalischen Datenträger gibt es mehrere Möglichkeiten. Vor allem externe Festplatten und USB-Stick, aber auch DVDs und CDs eignen sich hierfür. Was bei dem jeweiligen Datenträger zu beachten ist, erfährst du im Folgenden.
Der optimale physikalische Datenträger für ein Backup des gesamten Systems ist eine zweite Festplatte. Im Idealfall nutzt du eine externe Festplatte. Eine externe Festplatte verbindest du über Schnittstellen wie USB, FireWire, eSATA, Thunderbolt oder als Wechselplattenlaufwerk direkt mit deinem Computer. Es gibt auch externe Festplatten, die per LAN-Kabel oder kabellos per WLAN mit einem Netzwerk verbunden werden, beispielsweise als Network Direct Attached Storage (NAS). Am häufigsten ist die Verbindung der externen Festplatte über USB.
Ein großer Vorteil einer externen Festplatte: Du kannst sie an einem sicheren Ort getrennt von deinem Computer außerhalb deiner Wohnung aufbewahren, sodass die externe Festplatte mitsamt Daten nicht den gleichen Risiken ausgesetzt ist. Komfortabel ist zwar eine zweite Festplatte innerhalb des Computers. Doch die kann bei einem Sturz ebenso in Mitleidenschaft gezogen werden wie bei einem Wasser- oder Feuerschaden. Am besten nutzt du deine externe Festplatte nicht zum Speichern anderer Dateien, sondern ausschließlich für dein Backup, um die Gefahr zu minimieren, dass versehentlich Daten gelöscht werden.
Alternativ kannst du deine Daten auch per USB-Stick sichern. Tipp: Sei vorsichtig, wenn du bei fertig eingerichteten Computern ein Backup von einer Festplatte (Beispielsweise Laufwerk “C:”) auf eine andere interne Festplatte (Beispielsweise Laufwerk “D:”) vornehmen willst. Denn häufig verbergen sich hinter diesen beiden Laufwerken in Wahrheit keine zwei Festplatten, sondern lediglich zwei Partitionen – also Dateisysteme, die vom Betriebssystem wie zwei Laufwerke behandelt werden, sich aber in Wahrheit auf derselben Festplatte befinden.
Eine weitere Möglichkeit, um das Backup zu speichern, stellen optische Speichermedien wie CD oder DVD dar. Ein Nachteil ist ihre geringe Speicherkapazität von 700 oder 900 MB bei einer CD, beziehungsweise 4,7 GB oder 8,5 GB bei einer DVD, je nach Modell. Selbst eine Blu-Ray mit 25 GB Kapazität beziehungsweise 50 GB als Dual Layer reicht für alle Daten einer Festplatte oftmals kaum aus.
Als zusätzliche Sicherung sind CD und Co. aber gut geeignet, vor allem, wenn du hierauf lediglich das Betriebssystem speicherst, das du dann bei einem geschädigten oder komplett neuen Computer direkt von der CD/DVD/Blu-Ray aus dem Laufwerk heraus startest.
Näheres zu diesem sogenannten Systemdatenreparaturträger findest du im nächsten Abschnitt. Unser Tipp: Nutze hochwertige CD- beziehungsweise DVD-Rohlinge, und wähle ein reduziertes Brenntempo, zum Beispiel 8x oder sogar nur 4x, um Schreibfehler so gut wie auszuschließen. Wird die Kapazität von einer DVD überschritten, verteilen die meisten Programme die Sicherung auf mehrere Scheiben.
Nach einem Voll-Backup der Festplatte, also der Übertragung sämtlicher Inhalte auf einen externen Datenträger, gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie du das Backup auf dem neuesten Stand hältst. Zum einen ein sogenanntes „differenzielles Backup“. Sämtliche Änderungen, die du am Computer seit dem ersten Voll-Backup vorgenommen hast, werden dabei zusammengefasst und gesichert.
Die Alternative ist ein sogenanntes „inkrementelles Backup“. Dabei werden lediglich die Änderungen seit der jeweils letzten Sicherung gespeichert. Das spart Speicherplatz, allerdings benötigst du bei einem Crash außer dem Voll-Backup noch sämtliche Zwischenspeicherungen, um den letzten Stand wiederherzustellen. Natürlich kannst du deine Festplatte auch jederzeit über ein neues Voll-Backup sichern.
Mit dem „bordeigenen System“ ist das Programm gemeint, das in deinem Betriebssystem für ein Festplatten-Backup bereits integriert ist. Sowohl Windows als auch MacOS nehmen nach einem ersten, kompletten Backup nur noch inkrementelle Sicherungen vor (Erklärung siehe Infobox oben), die je nach Einstellung gesammelt und in bestimmten Abständen ins Voll-Backup übertragen werden. Der Vorteil bordeigener Systeme besteht darin, dass du für dein Festplatten-Backup keine zusätzlichen externen Programme installieren musst und etwaige Kompatibilitätsprobleme vermeidest.
Aber auch viele externe Programme führen dich komfortabel durch den Backup-Prozess. Sie ermöglichen in der Regel eine einfachere Bedienung sowie automatische, regelmäßige Sicherungen. Viele dieser Programme sind kostenlos. Beliebte externe Programme sind zum Beispiel:
- Paragon Backup & Recovery Free Edition
- Easeus Todo Backup Free
- HDClone Free Edition
Folgendermaßen gehst du bei der Sicherung über Bordmittel unter Windows 10 und 11 vor:
- Rufe zunächst die Systemsteuerung auf, indem du auf den Windows-Button in der linken unteren Ecke klickst.
- Tippe bei geöffnetem Startmenü Systemsteuerung in die Tastatur ein, und wähle sie in den Suchergebnissen aus.
- Klicke anschließend auf Sichern und Wiederherstellen.
- Wähle in der rechten Spalte per Klick Sicherung einrichten.
- Jetzt kannst du, sofern vorhanden, als Ziel zwischen einer externen Festplatte, dem DVD-Laufwerk oder einem Netzwerk wählen. Ist eines davon nicht sichtbar, schließe es an und klicke auf Aktualisieren.
- Klicke anschließend auf Weiter, und wähle unter Auswahl durch Benutzer die Ordner aus, die gesichert werden sollen.
- Mit Klicks auf Systemabbild von Laufwerken einschließen speicherst du auch alle Systemdateien.
- Im nächsten Fenster kannst du einen Zeitplan für Updates einrichten oder die regelmäßige Sicherung auf Basis eines Zeitplans ausführen deaktivieren.
- Ein Klick auf Einstellungen speichern und Sicherung ausführen startet dann den Speicherprozess.
Hinweis: Je nach Umfang der Datenmenge kann der Speicherprozess auch mehrere Stunden dauern.
Um das Backup im Falle eines Crashs neu einzuspielen, benötigst du zusätzlich eine sogenannte bootfähige DVD, die das System hochfahren kann. So legst du sie an:
- Klicke unter Sichern und Wiederherstellen in der linken Spalte auf Systemdatenreparaturträger anlegen.
- Falls Windows nicht mehr startet, initialisiere das System. Lege dazu die DVD ins Laufwerk ein, starte den Computer, und wähle die Sprache aus.
- Klicke auf Zurückspielen eines Systemabbilds, um die Backup-Version einzuspielen.
Bei einem Mac wirst du beim Anschließen einer externen Festplatte direkt gefragt, ob du auf dieser Platte mithilfe des systemeigenen Programms „Time Machine“ ein Backup erstellen willst. Mit einem Klick auf Als Backup-Volume verwenden startet der Sicherungsprozess. Anschließend erstellt das Programm automatisch alle 24 Stunden ein Backup. Um es nach einem Crash zu nutzen, hilft dir Apples Migrationsassistent.
Bei einem Cloud-Backup meldest du dich in der Regel von einem neuen Gerät beim Cloud-Dienst an und spielst dann die Daten vom letzten Backup ein. Bei manchen Anbietern musst du dafür zunächst eine App installieren.
Die Erstellung eines kompletten, immer aktuellen Backups der Festplatte erscheint zunächst als aufwendiges Unterfangen: Sie ist zwar schnell in Auftrag gegeben, erfordert aber lange Übertragungszeiten. Deshalb solltest du eine automatische Aktualisierung einrichten oder das Backup selbst regelmäßig aktualisieren. Je nach Vorlieben ist zudem die Installation zusätzlicher Programme nötig.
Dennoch, auf der anderen Seite überwiegen der Aufwand und die Kosten für einen neuen Computer, den du komplett neu mit allen Programmen, Einstellungen und Daten füttern müsstest – vorausgesetzt, alles wäre überhaupt verfügbar. Wenn du also im Fall der Fälle alles schnell und einfach zurückgewinnen willst, ist ein Festplatten-Backup die bequemere und unter dem Strich bessere Variante.
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